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Theologisches Seminar | Theologische und Religionswissenschaftliche Fakultät

Dokumentation klinischer Seelsorge im Horizont interprofessioneller Spiritual Care

SNF-Projekt: Dokumentation klinischer Seelsorge im Horizont interprofessioneller Spiritual Care Interdisziplinäre Klärungen aus seelsorgetheoretischer und ethischer Perspektive

Projektseite des SNF

Im Horizont interprofessioneller Spiritual Care und der Einführung von elektronischen Klinikinformationssystemen wird die Frage nach einer Dokumentation klinischer Seelsorge dringlich. Es ist zu erwarten, dass der international teilweise schon weit fortgeschrittene Trend zur Implementierung seelsorglicher Dokumentationspraktiken in den kommenden Jahren zunehmend das schweizerische Gesundheitswesen erfassen wird. Im Bereich der Palliative Care und punktuell auch in anderen Bereichen ist eine solche Dokumentation bereits in einigen Institutionen üblich. Aus seelsorgetheoretischer und ethischer Perspektive stellen sich dabei wichtige Fragen: Wie verhält sich eine solche Dokumentation zum Seelsorgegeheimnis? Was genau kann und soll dokumentiert werden und was nicht? Welche Erfassungsform und welche Sprache sind dazu geeignet? Wer soll was für wen erfragen und schriftlich erfassen? Wie verändert sich die seelsorgliche Beziehung, wenn seelsorgliche Prozesse und spirituelle Nöte und Bedürfnisse in Patientenakten dokumentiert werden? Und was bedeutet die Integration einer solchen Dokumentation für die Rolle der Seelsorge innerhalb des Gesundheitssystems?

Alle diese Fragen sind derzeit weitgehend umstritten und ungeklärt. Ein praktisch-theologischer und ethischer Diskurs über die Dokumentation klinischer Seelsorge hat bisher erst ansatzweise stattgefunden. Dies möchte das beantragte Forschungsprojekt nachholen, indem es seelsorgetheoretische und ethische Perspektiven in systematischer Weise aufeinander bezieht und miteinander verknüpft. Ein interdisziplinäres und universitätsübergreifendes ökumenisches Forschungsteam bearbeitet die Fragestellungen in zwei Teilprojekten. Unterstützt wird das Forschungsteam durch eine Projektgruppe mit Vertretern und Vertreterinnen weiterer Wissenschaftsdisziplinen und der klinischen Praxis, insbesondere auch derjenigen der Psychologie, der Medizin und der Pflege.

Das Gesamtprojekt umfasst zwei Teilprojekte: das erste ist an der Professur für Spiritual Care an der Theologischen Fakultät der Universität Zürich angesiedelt, das zweite am Lehrstuhl für Theologische Ethik an der Theologischen Hochschule Chur. Das erste Teilprojekt untersucht aus seelsorgetheoretischer Perspektive Dokumentationspraktiken klinischer Seelsorge in einem internationalen Horizont, während das zweite die Möglichkeiten und Ambivalenzen solcher Praktiken aus theologisch-ethischer Perspektive erkundet.

Beteiligte

Projektverantwortliche:
Prof. Dr. Simon Peng-Keller

Prof. Dr. theol. habil. Hanspeter Schmitt

Prof. Dr. Ralph Kunz

Mitarbeiter:
lic. theol. Pascal Mösli

Dr. theol. David Neuhold

lic. theol. Livia Wey-Meier

Projektpartner:

Prof. Dr. theol. habil.Eva-Maria Faber  Theologische Hochschule Chur

Prof. Dr. theol. Birgit Jeggle-Merz  Theologische Hochschule Chur

Pfrn. Dr. theol.Claudia Graf  Spital Bülach

 

 

Weiterführende Informationen

Teaserbild Professionalisierung und Digitalisierung

Tagung «Professionalisierung und Digitalisierung» (19.1.2022)

 

Die Tagung «Professionalisierung und Digitalisierung – Perspektiven für die seelsorgliche Dokumentationspraxis» fand im Rahmen des UFSP-Projekts «Digital Religion(s)» der Universität Zürich statt und bildete den Abschluss des Projekts «Dokumentation klinischer Seelsorge».