Göttinger Predigten im Internet
hg. von Ulrich Nembach und Johannes Neukirch

Vertonung der Jahreslosung 2002
von Heinz Janssen

VERTONUNG der Jahreslosung von Heinz Janssen, Kanon über Jesaja 12,2
Notenblatt als zip-Datei (jpg-Grafik, die mit jedem Grafikprogramm ausgedruckt werden kann. Größe: 141 KB)

"Ja, Gott ist meine Rettung..."
Gedanken zur Jahreslosung 2002 und Hinweise zur Vertonung

"Ja, Gott ist meine Rettung; ihm will ich vertrauen und niemals verzagen" - die Jahreslosung aus dem Jesajabuch (12,2) ist Teil eines Psalmes der Hebräischen Bibel außerhalb des Psalters. Sie verbindet uns mit der Geschichte des biblischen Israel, und sie weist die christliche Kirche - auch und besonders im Beten - auf ihre Wurzeln in der israelitisch-jüdischen Religion.

Die ruhigen Viertelnoten lassen den Weg anklingen, den der betende Mensch bzw. die betende Gemeinde in aller Unruhe im Vertrauen auf Gott geht. Die zehn Takte symbolisieren die Zehn Gebote (Dekalog) und den im hebräischen Text von Jesaja 12,2 mit 'EL umschrie-benen Gottesnamen JHWH, dessen erster Buchstabe im hebr. Alphabet der Zahl Zehn ent-spricht. Die vierzig Viertelnoten (mit Pause) erinnern an die vierzig Wüstenjahre: während dieser Zeit hat der aus allen Fesseln befreiende und rettende Gott sein Volk auf dem Weg in das Gelobte Land nicht allein gelassen.

Die Wiederaufnahmen bzw. Wiederholungen der zentralen Aussagen des Bibeltextes in der Vertonung sowie das im Sinne des biblischen Kontextes zugefügte und die Bedeutung des hebr. Gottesnamens aufnehmende "Gott ist bei mir" pointieren das Vertrauensmotiv, das die Jahreslosung bestimmt.

Das Ostinatomotiv will die dankbare Freude im Bekenntnis anklingen lassen, die - wie damals nach dem Ende des Exils (seit 539/38 v.Chr.) - angesichts auch heute erfahrener Rettung nicht oft genug angestimmt werden kann.

Die Jahreslosung will uns - allen Schrecken zum Trotz - in den Lobpreis Gottes, in die Gewissheit seines rettenden Handelns, hineinnehmen. Singen wir die Jahreslosung ein- oder mehrstimmig im Gottesdienst, Chor und bei anderen Gelegenheiten, auch in der schönen Ursprache, einander zu, im Gottesdienst z.B. in Verbindung mit dem Gnadenspruch, als Antiphon beim Psalmgebet oder als Zuspruch zwischen den Fürbitten, und wehren damit aller Verzagtheit!

Heinz Janssen, Pfarrer an der Providenz-Kirche zu Heidelberg,
Anschrift: Evang. Pfarramt Providenz
Karl-Ludwig-Str. 8a, 69117 Heidelberg
EMail: providenz@aol.com

(Leicht veränderter Text der Erstveröffentlichung in: Mitteilungen 6/2001, Informationen der Evangelischen Landeskirche in Baden)


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