Göttinger Predigten im Internet
hg. von U. Nembach, Redaktion: R. Schmidt-Rost

2. Sonntag nach Epiphanias, 19. Januar 2003
Predigt über Johannes 2, 1-11, verfaßt von Rolf Wischnath
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VORBEMERKUNG:

Ich lege diese Predigt in einer längeren und einer kürzeren Fassung vor. Für den Vortrag der längeren Fassung brauche ich fünfundzwanzig Minuten. Weil es sich um den Versuch einer Homilie handelt, ist es hilfreich, wenn die Gemeinde den Predigttext in Kopie vor Augen hat. Für den Vortrag der kürzeren Fassung benötige ich fünfzehn Minuten. Sie ist in der Verständlichkeit für die Hörer allerdings etwas schwerer.

PREDIGTTEXT (GUTE NACHRICHT 1997)

Die Hochzeit in Kana
1 Am dritten Tag wurde in Kana in Galiläa eine Hochzeit gefeiert. Die Mutter von Jesus war dabei,
2 und auch Jesus war mit seinen Jüngern dazu eingeladen.
3 Als der Weinvorrat zu Ende war, sagte seine Mutter zu ihm: "Sie haben keinen Wein mehr!"
4 Jesus erwiderte ihr: "Frau, das ist meine Sache, nicht deine! Meine Stunde ist noch nicht gekommen."
5 Da wandte sich seine Mutter an die Diener und sagte: "Tut alles, was er euch befiehlt!"
6 Im Haus standen sechs Wasserkrüge aus Stein, von denen jeder etwa hundert Liter fasste. Man brauchte sie wegen der Reinigung , die das Gesetz vorschreibt.
7 Jesus sagte zu den Dienern: "Füllt diese Krüge mit Wasser!" Sie füllten sie bis an den Rand.
8 Dann befahl er ihnen: "Jetzt nehmt eine Probe davon und bringt sie dem Mann, der für das Festessen verantwortlich ist."
Sie brachten ihm eine Probe,
9 und er kostete das Wasser, das zu Wein geworden war. Er wusste nicht, woher dieser Wein kam; nur die Diener, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es. Er rief den Bräutigam zu sich
10 und sagte: "Jeder bringt doch zuerst den guten Wein auf den Tisch, und wenn die Gäste schon reichlich getrunken haben, folgt der schlechtere. Aber du hast den guten Wein bis zuletzt aufgehoben!"
11 So vollbrachte Jesus in Kana in Galiläa sein erstes Wunderzeichen und offenbarte seine Herrlichkeit . Und seine Jünger kamen zum Glauben an ihn.

A: LÄNGERE PREDIGT

I

In der Erzählung von der Hochzeit zu Kana wird berichtet, dass Jesus das Wasser von sechs steinernen Krügen in Wein verwandelt hat. Die angegebenen Maße der Krüge bedeuten, dass es sich um 480 bis 700 Liter Wein gehandelt haben muss. Und da ist es nicht nur erheiternd, wenn einmal ein treuer Presbyter im schönsten Sprachklang meines westfälischen Heimatdialekts sagte: "Ach, Herr Pastor, das ist mir doch eine richtige Anfechtung, dass der Herr Jesus in Kana die Trunksucht der Menschen so sehr gefördert hat."

In der Tat, was für ein sonderbares Wunder: Jesus verschafft einer Hochzeitsgesellschaft in ihrer fröhlich feuchten Stimmung ein solches Unmaß an Wein, dass sie hätten drin schwimmen können. Und doch wird gerade dieses Wunder vom Evangelisten Johannes besonders herausgestellt: Das ist das erste Zeichen, das Jesus tat (V. 11), heißt es. Und bei diesem Evangelisten wiegt jedes Wort: Das erste Wunder ist nicht nur in der Abfolge der Zeichenhandlungen das Erste, sondern auch sachlich: Es ist als erstes für Johannes das wichtigste Wunder Jesu. Von diesem Wunder sagt der Evangelist etwas, was er bei keinem anderen so ausdrücklich hervorhebt: Das ist das erste Zeichen, das Jesus tat .... und er offenbarte (damit) seine Herrlichkeit (V. 11). Nichts weniger als seine Herrlichkeit - eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit (Joh. 1, 14b) - wird hier offenbar, d.h. augenscheinlich und sichtbar. Wir müssen also genau hinsehen, jedes Wort in dieser Erzählung ist von Gewicht:

Und .... (es) war eine Hochzeit in Kana in Galiläa (V. 1). So einfach beginnt die Offenbarung der Herrlichkeit Jesu: mit etwas Alltäglichem an einem Ort, der sonst so unbedeutend war, dass ihn heute keiner mehr ausmachen kann. Und hier geschieht, was tausendfach jede Woche an vielen Orten geschieht. Zwei Menschen, deren Namen nicht einmal genannt werden heiraten. Für viele ist dieser Tag ein Höhepunkt des Lebens. Sie sagen: Alles, was der Mensch für sich an Glück erhofft und an Lebensfreude erwartet, sei wie in diesem Ereignis gebündelt wie Lichtstrahlen in einem Brennglas. Darum leben viele Menschen im Traum dieses Tages: in der Erwartung oder der Erinnerung. Die Hochzeit ist biblisch gesehen das Urbild der Freude am Leben, seines Glückes und seiner Sehnsucht.

.... und die Mutter Jesu war da (V. 1), hören wir. Die Mutter Jesu - das war der Mensch, den Gott persönlich in einzigartiger Weise ausgezeichnet hatte. Sie war es, durch die Gott selber als Mensch geboren wurde - und sie war es auch, die sich dieser einzigartigen Erwählung gehorsam gebeugt hat. Man darf sagen: Maria war ein Gott wohl-gefälliger Mensch. Sie steht hier für den Menschen überhaupt, an dem Gott sein Wohlgefallen hat. Und eben dieser Mensch, der Gott so wohl-gefällt, war auch da (V. 1). Wir können daran sehen:

Es stört Gottes Wohlgefallen durchaus nicht, wenn der Mensch das Menschliche tut: sich an seinem Mitmenschen zu freuen und mit ihm zu feiern, sein Glück zu suchen und zu genießen, die Höhepunkte des Lebens festlich zu begehen. Gott ist auf keinen Fall ein griese-grauer Gram, der das Glück verdirbt. Nein, der Gott Israels gönnt uns von Herzen die Freuden des Lebens. Er freut sich mit und will, dass unsere großen und kleinen Freuden Vorschein und Vorgeschmack jener unaussprechlichen Freude seien, die er seinen Menschenkindern verheißen hat in seinem ewigen Reich. Wenn also die Mutter Jesu damals nicht weltfremd und mit frommen Augenaufschlag abseits gestanden hat, sondern dabei war, dann gilt auch für uns die Ermunterung, im Grau der Lebenstage die Freude nicht verkommen zu lassen, sondern sie dann, wenn es Grund, Voraussetzung und Gelegenheit dazu gibt, auch bewusst und unbefangen wahrzunehmen.

Und wir lesen hier, was noch einmal eine Steigerung bedeutet: Jesus aber und seine Jünger waren auch zur Hochzeit geladen (V. 2). Wenn unser Herr Jesus, liebe Gemeinde, sich zusammen mit seinen Jüngern auf ein alltägliches menschliches Fest einladen lässt, dann heißt das doch: Der Sohn Gottes, der Menschensohn - kein Kind von Traurigkeit! kein Kost- und Weltverächter! kein Mönch! kein asketischer Neider unserer Freude! vielmehr einer, der seine Jünger mitnimmt, der das Leben - das ganze Leben - mit uns teilt. Das ist das Wunder von Weihnachten: Gott kommt herab zu uns Menschen. Und das ist die Botschaft des Epiphaniasfestes und der Epiphaniaszeit: Gott wird in seiner Herrlichkeit offenbar als der, der nicht nur kommt, sondern bleibt - bei uns: in der Freude und im Leid, - in Beidem, denn in Beidem haben wir ihn nötig: Gott als unseren Freund, der sein eigenes Leben mit uns teilt und der sich freut, wenn auch wir es mit ihm teilen, unser ganzes Leben mit seinen Tag- und seinen Nachtseiten. Ein einzigartiger Freund! Denn von ihm gilt, was von keinem anderen unserer Freunde so gesagt werden kann:

Abend und Morgen / sind seine Sorgen; /
segnen und mehren, / Unglück verwehren /
sind seine Werke und Taten allein. /
Wenn wir uns legen, / so ist er zugegen; /
wenn wir aufstehen, / so lässt er aufgehen /
über uns seiner Barmherzigkeit Schein.
Paul Gerhardt, EG 494, 4

II

Aber nun kommt ein anderer Ton in diese Erzählung: Und als der Wein ausging (V. 3). Luther hat ursprünglich bildkräftiger übersetzt: Und da es an Wein gebrach .... . Auf den ersten Blick erscheint uns das Ausgehen des Weins allenfalls als ein peinliches Vorkommnis für den Gastgeber, aber wohl nicht als eine Katastrophe, die höheres Eingreifen erforderlich macht.

Aber der Mangel an Wein meint bei Johannes doch etwas tief Eingreifendes: ein Bild, das scharf eine elementare menschliche Situation einfängt. Der Wein ist hier wie oft in der Bibel ein Symbol der Freude, das Bild der Lebensfreude: "... dass der Wein erfreue des Menschen Herz" (Ps. 104, 15), heißt es etwa beim Psalmisten. Und der Prediger Salomo ruft trotz der Eitelkeit des Lebens auf zur Freude mit den Worten: "Geh hin und iß dein Brot mit Freuden, trink deinen Wein mit gutem Mut, denn dies dein Tun hat Gott schon längst gefallen" (Pred. 9, 7). Und nun eben geht auf dem Höhepunkt der Hochzeit zu Kana der Wein aus: die Freude versiegt, das Fest erstirbt, Ernüchterung greift um sich, die Einladung hat nicht gehalten, was sie versprochen hat. Und das können wir nun leicht verstehen, wenn wir an eigene Erfahrungen mit der Freude denken: dass sie keine Dauer haben, dass sie so bald der Ernüchterung Platz machen müssen, dass sie nicht standhalten, wenn Bedrohliches auf uns zukommt oder wenn wir die ungezählten politischen Probleme unserer Generation an uns heranlassen. Können wir uns dann überhaupt noch unbefangen freuen, wenn wir auch nur einigermaßen bewußt in unserer Zeit leben und die Schatten der Bedrohung des Friedens, des Hungers, der politischen Unterdrückung, der Arbeitslosigkeit und Armut oder der Zerstörung unserer Mitwelt nicht einfach aus unserem Kopf ausblenden. Und lässt sich der Verlust unbefangener und ungetrübter Freude nicht auch im Blick auf die vielen wichtigen Formen der persönlichen Lebensfreude nachvollziehen: Die Freude am geliebten Menschen etwa muss begreifen, dass der Zustand der Verliebtheit (der sog. honey moon) sich nicht konservieren lässt und wir alle füreinander nur eine Zeit lang gegeben sind. Die Freude am Beruf wird bedroht vom erdrückenden Anblick all der ungelösten Probleme. Und die Freude am Leben - die Ur-freude schlechthin - sackt in sich zusammen, sobald sie sich bewußt wird, wie sehr jede und jeder unausweichlich vom Tod umfangen ist. Das ist schwer zu ertragen. Denn eigentlich erwarten wir von der Freude, dass sie verläßlich ist und Dauer hat. Eine Freude, die von ihrem Ende her überschattet ist, hat etwas Fahles. Sie ist schon keine Freude mehr, sondern dem Leiden viel näher. - Und da es an Wein gebrach .... (V. 3) - der kleine Satz sammelt unsere gebrochenen Erfahrungen mit der Freude.

Und nun, liebe Gemeinde, meinen wir vielleicht schon zu wissen, worauf Johannes mit dieser Erzählung hinauswill: Jesus ist der, der neuen Wein herbeizaubert; er ist also der, der unsere Freude verlängert oder auf Dauer rettet. Aber dieser schnelle Schluss ist eben im klassischen Sinn - ein Trug-Schluss.

.... spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. Jesus spricht zu ihr: Was geht's dich an, Frau, was ich tue? Meine Stunde ist noch nicht gekommen (V. 3f.). Ein aufregender Dialog, haarscharf vorbei an der Beleidigung eines Sohnes gegenüber seiner Mutter: "Was geht's dich an, Frau, was ich tue?" Auch hier war die ursprüngliche Übersetzung Luthers treffender: "Weib, was habe ich mit dir zu schaffen?" Kann es deutlicher gesagt werden: Ich Jesus, bin und handle nicht so, wie ihr das von mir erwartet, erbittet und euch vorstellt. Was ich tue, ist nicht einfach die euch so passende Antwort auf eure Lebensnöte und Verzagtheiten. Meine Stunde ist noch nicht gekommen. Denn sie hat ihre eigene Notwendigkeit und Zeit - und so auch ihre eigene, von euch nicht erwartete Gestalt.

Dass Gott nicht Lückenbüßer und Wunschhansel der Menschen und ihrer Wünsche ist - das zu akzeptieren, sind wir in einer gewissen theologischen Abstraktion bereit. Aber wie schwer fällt es uns, mit dem Satz "Was habe ich mit dir zu schaffen?" zurechtzukommen, wenn er praktisch wird, wenn wir das harte Nein Jesu in unerfüllt gebliebenen Gebeten erfahren müssen. Die Naivität eines Gebets, das Gott vor den Karren unserer eigensüchtigen Absichten stellen will, geht hoffentlich daran verloren. Sie muss daran verloren gehen! - Aber was sollen wir machen mit solchen Erfahrungen der Vergeblichkeit unserer Wünsche und unserer Hoffnungen?

III

Wir lesen weiter: Seine Mutter spricht zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut. (V. 5) - Das ist immer noch ein Wort der Hoffnung, - aber nicht einer Hoffnung, die eigensüchtig Hilfe erwartet, sondern die weiß, dass sie langen Atem braucht und dass einstweilen nur der durchhaltende Glaube und der Gehorsam zählen. In diesem Glaubensgehorsam, der das Nein Jesu respektiert, geben wir uns nicht selbst auf - es handelt sich mithin um keinen "Kadavergehorsam" -, sondern wir sehen mit den Augen der Hoffnung hinaus auf "seine Stunde". Das ist kein faules Gaffen, sondern allemal eine Zeit angefüllt mit der Arbeit im Gehorsam und der Disziplin im Glauben: Was er euch sagt, das tut, heißt es aus dem Mund der Mutter Maria. Haltet darüber also keine geistreichen Reden und zermartert nicht euer Gehirn, sondern tut, was er sagt. Die Zeit bis zu seiner Stunde ist darum keineswegs einfach, weil sie oft die Zeit mühsamer Arbeit ist, auch Zeit des Nichtverstehens und des mit der Hoffnung kämpfenden Zweifels. Ich soll wissen und lernen: meine Erwartungen müssen warten. ich soll wissen und lernen: Ich kann nicht jederzeit alles verstehen, was mir in meinem Leben, im Leben anderer und in der Geschichte der Welt rätselhaft ist. Und ich soll wissen und lernen: nicht jedes Problem - besonders nicht die in den Beziehungen zwischen Gott und Mensch (und Mensch und Mensch) - lässt sich begreifen und so ( wie ich es will) lösen. - Aber eben das Warten, das Wissen und Lernen sind nicht ziellos, sondern gerichtet auf die Offenbarung seiner Stunde. Sie wird kommen. Mir sollen die Lichter aufgehen. Ich soll nicht nur gehorchen und glauben, einmal werde ich auch verstehen, soll ich auch sehen. Ich werde die Erfahrung neuer, ungetrübter Freude machen - einer Freude, in der ich, indem ich zu ihm komme, ganz zu mir selber komme. Aber eben: zu seiner Stunde!

Wann ist diese Stunde? Und woran ist sie zu erkennen? Wir hören: Es standen aber dort sechs steinerne Wasserkrüge für die Reinigung nach jüdischer Sitte, und in jeden gingen zwei oder drei Maße. (V. 6) Sechs gewaltige steinerne Gefäße stehen da, bestimmt für einen unheimlich große Menge Wasser zur Reinigung nach dem Gesetz. Aber ich meine, das Wasser hat hier nicht die vordergründige Bedeutung des Mittels für einen religiösen Reinigungsritus, sondern es ist wie der Wein Symbol - das Gegensymbol: Das Wasser ist in der Bibel das Element des Chaos, mit dem Gott in der Schöpfung fertig wird. Wasser stürzt vom Himmel, wird zur Sintflut und vernichtet das Leben. Durch das Wasser wird Israel gerettet, vor seinen Feinden, über denen das Wasser zusammenstürzt. Und vom herannahenden Tod heißt es im Psalm: "Das Wasser geht mir bis zur Kehle" (Ps. 69, 2). Das Wasser ist mithin Symbol tiefster Bedrohung. Es ist das Machtmittel des Todes.

Und Jesus spricht zu den Dienern: Füllt die Wasserkrüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis obenan. (V: 7) - Wie soll man das noch begreifen? Anstatt das Wasser ausschütten zu lassen, dem Element des Todes den Garaus zu machen - oder die Mühsalen der Bedrohung wenigstens zu lindern, indem man Liter für Liter, Tropfen für Tropfen abschöpft, lässt Jesus bis obenan füllen. Ist das die Stunde Jesu, dass das Wasser bis zum Rand steigt, das Element des Todes also alles ausfüllt, was es überhaupt ausfüllen kann; - dass mithin der Tod bis zum äußersten Gewalt bekommt? Ja, genau das ist nach der Meinung des Evangelisten Johannes das Kennzeichen der einzigartigen Stunde Jesu:

Johannes 13: "Vor dem Passafest aber erkannte Jesus, dass seine Stunde gekommen war, dass er aus dieser Welt ginge zum Vater" (V. 1). Johannes 17: "....und hob seine Augen auf zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist da: verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrliche" (V. 1). Und zuletzt, da die Stunde Jesu am Karfreitag zuende geht, heißt es Johannes 19: " Danach, da Jesus wußte, dass alles schon vollbracht war .... sprach er: Es ist vollbracht! und neigte das Haupt und verschied" (V. 28 + 30). Die Schuld und Not aller Menschen bis an den Rand ihrer unmäßig großen Gefäße gefüllt zu haben - das ist das Ereignis jener Stunde Jesu. In dieser Stunde fallen alle Bedrohung, alle Sorgen und Schmerzen, alle Angst, alles Gemeine und Widerwärtige - m.e.W. fallen die Sünden der ganzen Welt auf diesen Einen. "Der Sünde Sold ist der Tod" (Röm. 6, 23), schreibt der Apostel Paulus. Diesen Tod erträgt und zahlt als Sold für die Sünden der ganzen Welt der Menschensohn. Und das ist die Stunde der Herrlichkeit des Sohnes Gottes: der Hohe - am Kreuz ganz niedrig, der Herr der Welt - ein Opfer der Spießgesellen, der Fürst des Lebens - ein Toter im Grab des Joseph von Arimathia. "Und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes voller Gnade und Wahrheit" (Joh. 1, 14). Das ist die Herrlichkeit der Stunde Jesu: die Gnade Gottes, durch die keiner von uns ertrinken muss im Meer seiner Schuld und Not. Und das ist die Wahrheit dieser Herrlichkeit: dieser eine Mensch nimmt das bis zum Rand gefüllte Maß unserer Sünde auf sich, um es uns nicht ertragen und büßen zu lassen.

IV

Und er spricht zu ihnen: Schöpft nun (V. 8). - und die Diener schöpfen, und der Inhalt erweist sich als Wein, weit köstlicher als jener erste, der anfangs die Freude des Lebens beflügelte und der dann doch so schnell ausging. Der Wein Jesu ist besser und in solcher Menge da, dass die Feiernden ihn gar nicht werden erschöpfen können. Wie sollten denn die Hochzeitsgäste damals diese ungeheure Menge Wein ausgetrunken haben? Nein, sie sollten ihn gar nicht austrinken, denn - so hat schon der Kirchenvater Hieronymus gesagt- "wir trinken alle noch davon". Jawohl, jede und jeder von uns lebt (ob er oder sie das weiß oder nicht) ursprünglich von diesem Wein, von der Verwandlung des Wassers der Bedrohung in den Wein der Freude Jesu, vom Sieg des Lebens über Sünde und Tod. In der Tat: davon leben - nur davon können wir wirklich leben.

Und so wäre diese Epiphaniasgeschichte vom Weinwunder zu Kana nur mißverstanden, wollten wir an ihr das Mirakel einer Verwandlung bestaunen, die es vor Jahrhunderten mit zauberhaften Kräften geschafft hat, 480 bis 700 Liter H2O in eine entsprechende Menge Kerner-Beerenauslese (ohne Glykol - natürlich) zu verwandeln. Wem sollte das nützen und Eindruck machen? Nein, die "Geschichte vom Weinwunder" behauptet etwas viel Größeres: Sie behauptet die Herrlichkeit Gottes über die Schändlichkeit des Menschen - eine Herrlichkeit, die sich so offenbart, dass sie das ganze Übermaß der Sünde nicht durch die Vernichtung des Sünders, sondern durch seine Rettung überwindet. In Wahrheit ist diese Epiphaniasgeschichte darum heimlich schon eine Ostergeschichte. Sie beginnt ja auch mit den Worten: Und am dritten Tag .... Ja, das Fest für die Welt, das Fest des Lebens über den Tod kommt "am dritten Tage" - es ist am dritten Tage gekommen - und es wird kommen, unaufhaltsam.

Und diese wunderbare Erzählung schließt mit den Worten: Das ist das erste Zeichen, das Jesus tat, geschehen in Kana in Galiläa, und er offenbarte seine Herrlichkeit. Und seine Jünger glaubten an ihn. Mit diesen Worten wendet sich der Erzähler indirekt an uns, um uns einzuladen mit der Frage: ob wir nicht den Wein unser Rettung schöpfen wollen und uns das Unmaß der Freude gefallen lassen, indem wir glauben. Glaube beginnt damit, dass wir allem Augenschein und allem, was dagegen spricht, zum Trotz der Stunde Jesu mehr zutrauen als den misstrauischen Stimmen in und um uns. In solchem Glauben, der sich den gekreuzigten Sieger über den Tod nicht ausreden lässt als den wahren Herrn der Welt, werden wir erfahren, dass die Wahrheit dieser Epiphaniasgeschichte nicht nur bezeugt wird durch den Satz >>geschehen in Kana in Galiläa<<, sondern dass dei Verwandlung des Wassers unserer Schuld und Traurigkeit in den Wein der Freude und der Zuversicht ein Ereignis dieses Tages sein kann, so dass es heißen mag:>> geschehen heute und hier<<. Dies kann und soll sich ereignen, weil der Sohn Gottes, der Menschensohn jedem von uns durch das Zeugnis des Johannesevangeliums verspricht:

Habe ich dir nicht gesagt, wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen ! (Joh. 11, 40) - Amen.

Gib meinem Glauben Klarheit,
zu sehn, Herr Jesu Christ,
dass du Weg, Leben, Wahrheit,
dass du mir alles bist;
die finstern Wolken teile
der bangen Zweifel, heile
des Glaubens dürre Hand.

(Friedrich Adolf. Lampe, EKG RhWL 424, 3 - Das wunderbare Osterlied "Mein Fels hat überwunden" des großen Reformierten Friedrich Adolf Lampe, aus dem hier der Vers 4 zitiert ist, steht leider nicht mehr im neuen EG, jedenfalls nicht in der ostdeutschen oder in der Rheinisch-Westfälisch-Lippischen-Reformierten Ausgabe.)

KÜRZERE PREDIGT

I

Die erste Wassergeschichte im Neuen Testament ist die Erzählung von der Hochzeit zu Kana. Wenn man das Johannesevangelium als einen Kommentar in, mit und unter den anderen Evangelien begreift, stimmt das auch in formaler Hinsicht. Es stimmt aber vor allem in inhaltlicher Hinsicht: "Das ist das erste Zeichen, das Jesus tat ... und er offenbarte damit seine Herrlichkeit", heißt es am Ende der Erzählung. Von keinem anderen Wunder wird etwas mit ähnlichem Gewicht gesagt.

Nun wird aber hier im Blick auf das Symbol "Wasser" berichtet, dass Jesus "zu Kana" das Wasser von sechs steinernen Krügen in Wein verwandelt hat. Die angegebenen Maße der Krüge (je 80 bis 120 Liter) bedeuten, dass es sich um 480 bis 700 Liter Wein gehandelt haben muss. Das fand einmal ein treues westfälisches Gemeindeglied durchaus nicht beeindruckend, sondern eher irritierend, als er im schönsten Sprachklang der dortigen Mundart sagte: "Ach, Herr Pastor, das ist mir doch eine richtige Anfechtung, dass der Herr Jesus in Kana die Trunksucht der Menschen so sehr gefördert hat."

In der Tat, was für ein sonderbarer Umgang mit dem Element des Wassers: Jesus verschafft damit einer Hochzeitsgesellschaft in ihrer fröhlich feuchten Stimmung ein solches Unmaß an Wein, dass sie bald hätten darin schwimmen können. Und doch wird gerade dieses Wunder vom Evangelisten Johannes so besonders herausgestellt: "... und er offenbarte (damit) seine Herrlichkeit". Nichts weniger als seine Herrlichkeit- "eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit" (Johannes 1, 14b) wird hier offenbar, d. h. augenscheinlich und sichtbar. Wie denn?

"Und ... (es) war eine Hochzeit in Kana in Galiläa". So einfach beginnt das Wasserwunder: mit etwas Alltäglichem an einem Ort, der sonst so unbedeutend war, dass ihn heute keiner mehr ausmachen kann. Wir sollen ihn auch nicht ausmachen, weil Kana irgendwo ist. Hier geschieht, was tausendfach jede Woche an vielen Orten "irgendwo" geschieht. Zwei Menschen, deren Namen nicht einmal genannt werden, heiraten. Für viele ist dieser Tag ein Höhepunkt des Lebens. Sie sagen: . Alles, was der Mensch für sich an Glück erhofft und an Lebensfreude erwartet, sei in diesem Ereignis gebündelt wie Lichtstrahlen in einem Brennglas. Darum leben viele Menschen im Traum dieses Tages: in der Erwartung oder der Erinnerung. Die Hochzeit ist biblisch gesehen das Urbild der Freude am Leben, seines Glückes und seiner Sehnsucht.

II

Aber nun hat die Hochzeitserzählung sofort einen anderen Ton: "Und als der Wein ausging", heißt es. Martin Luther hat ursprünglich noch bildkräftiger übersetzt: "Und da es an Wein gebrach." Auf den ersten Blick erscheint uns das Ausgehen des Weins bei einer Hochzeit unseres Leben allenfalls als ein peinliches Vorkommnis für den Gastgeber aber nicht als eine Katastrophe, die höheres Eingreifen erforderlich macht. Aber der Mangel an Wein meint bei Johannes doch etwas tief Eingreifendes: ein Bild, das scharf eine elementare menschliche Situation einfängt. Der Wein ist ein Symbol der Freude, das Bild der Lebensfreude: "...dass der Wein erfreue des Menschen Herz", heißt es etwa beim Psalmisten (Psalm 104,15). Der Prediger Salomo ruft trotz der Eitelkeit des Lebens auf zur Freude mit den Worten: "Geh hin und iß dein Brot mit Freuden, trink deinen Wein mit gutem Mut, denn dies dein Tun hat Gott schon längst gefallen" (Prediger 9,7). Und nun eben geht auf dem Höhepunkt der Hochzeit zu Kana der Wein aus: die Freude versiegt, das Fest erstirbt, Ernüchterung greift um sich, die Einladung hat nicht gehalten, was sie versprochen hat.

Das ist leicht zu verstehen, wenn wir an unsere eigenen Erfahrungen mit der Freude denken: dass sie keine Dauer hat, dass sie bald der Ernüchterung Platz machen muss, dass sie nicht standhält, wenn Bedrohliches auf uns zukommt oder wenn wir die ungezählten politischen Probleme unserer Generation an uns heranlassen. Können wir uns dann überhaupt noch unbefangen freuen, wenn wir auch nur einigermaßen bewußt in unserer Zeit leben und die Schatten der Bedrohung des Friedens, des Hungers, der politischen Unterdrückung, der Arbeitslosigkeit und Armut oder der Zerstörung unserer Mitwelt nicht einfach aus unserem Kopf ausblenden?

Und lässt sich der Verlust unbefangener und ungetrübter Freude nicht auch im Blick auf die vielen wichtigen Formen der persönlichen Lebensfreude nachvollziehen: Die Freude am geliebten Menschen etwa muss begreifen, dass der Zustand der Verliebtheit (der sogenannte "Honey moon") sich nicht konservieren lässt und wir alle füreinander nur für eine begrenzte Zeit gegeben sind. Was für eine Last können Alter und Krankheit für eine menschliche Beziehung bedeuten. Wie sehr werden unsere Liebe und Treue dabei herausgefordert. Und auch die Freude am ursprünglich einmal gern erwählten Beruf wird bedroht vom erdrückenden Anblick all der ungelösten Probleme. Und schließlich: Die Freude am Leben - die Urfreude schlechthin - sackt in sich zusammen, sobald sie sich bewußt wird, wie sehr ein jeder unausweichlich vom Tod umfangen ist. Das ist schwer zu ertragen. Denn eigentlich erwarten wir von der Freude, dass sie bleibt und von Dauer ist. Eine Freude, die von ihrem Ende her überschattet wird, hat etwas Fahles. Sie ist schon keine Freude mehr, sondern dem Leiden viel näher. "Und da es an Wein gebrach ..." - der kleine Satz sammelt unsere gebrochenen Erfahrungen mit der Freude, mit den Hoch-Zeiten des Lebens, die in ihrer Höhe zugleich die künftige Tiefe signalisieren.

III

In der Geschichte vom Weinwunder zu Kana geschieht nun in jener besonderen Stunde - "meine Stunde" sagt Jesus - die Verwandlung einer Unmenge von Wasser in den Wein der Freude. Das ist zu begreifen, wenn hier "das Wasser" nicht nur verstanden wird als Mittel zur Reinigung nach dem jüdischen Gesetz, sondern als Gegensymbol zum Wein: als Element des Chaos, mit dem Gott in der Schöpfung fertig wird, als Bedrohung und Gefahr aus dem Himmel, das zur Sintflut werden kann und das Leben vernichtet. Zu erinnern ist auch, dass Israel durch das Wasser hindurch gerettet wird vor seinen Feinden, über denen das Wasser zusammenstürzt. Vom herannahenden Tod heißt es im Psalm: "Das Wasser geht mir bis zur Kehle" (Psalm 69,2). Das Wasser ist mithin Symbol tiefster Bedrohung. Es ist das Machtmittel des Todes. Auch das wird zu bedenken sein, wenn die Symboldidaktik sich besonders der vielfältigen lebensspendenden und -erhaltenden Funktion des Wassers erfreut.

Und so spricht der Evangelist Johannes hier in der Geschichte eines unvorstellbaren Wunders vom tiefsten Geheimnis des Evangeliums. Ist der Wein das Symbol der Freude und des Lebens, so ist das Wasser das Gegensymbol: Bild des Todes und der Vernichtung. Nichts Geringeres erzählt und behauptet diese Geschichte als die Verwandlung des ganzen Ausmaßes an Leid, Tod, Vernichtung und Schuld in den Wein des Lebens. Das ist die Herrlichkeit, die wir in dieser Symbolgeschichte zu sehen bekommen. Aber wo ist sie zu sehen? Wann ist die Stunde dieses Wunders?

Der Evangelist Johannes spricht davon in Kapitel 13 seines Evangeliums: "Vor dem Passafest aber erkannte Jesus, dass seine Stunde gekommen war, dass er aus dieser Welt ginge zum Vater" (V. 1). Und in Johannes 17 heißt es: " ..... und hob seine Augen auf zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist da: verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrliche" (V. 1). Zuletzt, da die Stunde Jesu am Karfreitag zu Ende geht, ist in Johannes 19 zu hören: "Danach, da Jesus wußte, dass alles schon vollbracht war, sprach er: Es ist vollbracht! und neigte das Haupt und verschied" (V. 28+30). Der Ort dieser Stunde ist der Hügel Golgatha. Die Schuld und Not aller Menschen bis an den Rand ihrer unmäßig großen Gefäße gefüllt zu haben - das ist das Ereignis jener Stunde Jesu. In dieser Stunde und an jenem Ort fallen alle Bedrohung, alle Sorgen und Schmerzen, alle Angst, alles Gemeine und Widerwärtige - fallen die Sünden der ganzen Welt auf diesen Einen.

"Der Sünde Sold ist der Tod" (Römer 6,23), schreibt der Apostel Paulus. Diesen Tod erträgt und zahlt als Sold für die Sünden der ganzen Welt der Menschensohn. Das ist die Stunde der Herrlichkeit des Sohnes Gottes: der Hohe - am Kreuz ganz niedrig; der Herr der Welt - ein Opfer der Spießgesellen; der Fürst des Lebens - ein Toter im Grab des Josef von Arimatäa. "Und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes voller Gnade und Wahrheit" (Johannes 1, 14). Das ist die Herrlichkeit des Ortes und der Stunde Jesu: die Gnade Gottes, durch die keiner von uns ertrinken muss im Meer seiner Schuld und Not, in den Abgründen der Tiefe des Lebens.

Und das ist die Wahrheit dieser Herrlichkeit: Dieser eine Mensch nimmt das bis zum Rand gefüllte Maß unserer Sünde auf sich, um es uns nicht ertragen und büßen zu lassen. Er geht selber am Kreuz in die tiefste Tiefe, in die menschliches Leben fällt: in den Tod.

Martin Luther hat in seiner Auslegung des Galaterbriefes das Geheimnis des Wasser-Wein-Wunders in den weitreichendsten Ausdruck gebracht: "Die ganze Welt ist gereinigt und erlöst von allen Sünden, also auch befreit vom Tod und allen Übeln ... Deshalb sind die Sünden in Wahrheit nicht dort, wo sie anschaulich sind und empfunden werden. Denn ... es ist keine Sünde, kein Tod, kein Fluch mehr in der Welt, sondern in Christus, der das Lamm Gottes ist, das die Sünden der Welt trägt ... Dagegen sind nach der Philosophie und der Vernunft Sünde, Tod etc. nirgendwo als in der Welt, im Fleisch, in den Sünden ... Die wahre Theologie aber lehrt, dass keine Sünde mehr in der Welt ist, weil Christus, auf den der Vater die Sünden der ganzen Welt geworfen hat, sie an seinem Leibe überwunden, zerstört und getötet hat" (WA 40/1, 445, 19ff .).

IV

Die wahre Theologie? Das ist die Theologie der ersten Wassergeschichte des Neuen Testaments: "Und er spricht zu ihnen: Schöpft nun", - und die Diener schöpfen, und der Inhalt erweist sich als Wein, weit köstlicher als jener erste, der anfangs die Freude des Lebens beflügelte und der dann doch so schnell ausging. Der Wein Jesu ist besser und in solcher Menge da, dass die Feiernden ihn gar nicht werden erschöpfen können. Wie sollten denn die Hochzeitsgäste damals diese ungeheure Menge Wein ausgetrunken haben? Nein, sie sollten ihn gar nicht austrinken, denn - so hat schon der Kirchenvater Hieronymus gesagt - "wir trinken alle noch davon".

So wäre diese Wassergeschichte zu Kana nur mißverstanden, wollten wir an ihr das Mirakel einer Verwandlung bestaunen, die es vor Jahrhunderten mit zauberhaften Kräften geschafft hat, 480 bis 700 Liter H20 in eine entsprechende Menge Kerner Beerenauslese (ohne Glykol - natürlich) zu verwandeln. Wem sollte das nützen? Nein, diese Wassergeschichte behauptet etwas Größeres: Sie behauptet die Herrlichkeit Gottes über die Schändlichkeit des Menschen - eine Herrlichkeit, die sich offenbart, dass sie das ganze Übermaß der Sünde nicht durch die Vernichtung des Sünders, sondern durch seine Rettung überwindet.

In Wahrheit ist diese Geschichte darum schon eine Ostergeschichte. Sie beginnt ja auch mit den Worten: "Und am dritten Tag ...". In der Kraft dieses Tages kommt das Wunder als Wirklichkeit und Verheißung in unsere Hände. Werden wir es begreifen?

Generalsuperintendent Dr. Rolf Wischnath
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