Göttinger Predigten im Internet
hg. von U. Nembach, Redaktion: R. Schmidt-Rost

Weihnachten, 26. Dezember 2003
Predigt übe
r Hebräer 1, 1-3, verfaßt von Reinhard Brandt
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An Weihnachten heißt das Thema: Gott wird Mensch. Alle drei Worte sind in diesem Satz zu betonen: Gott - wird - Mensch. Wie das verstanden werden kann: Dazu lese ich die ersten drei Verse des Hebräerbriefes im Neuen Testament vor:

1 Nachdem Gott vorzeiten vielfach und vielfältig geredet hat zu den Vätern durch die Propheten,

2 hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn, den er eingesetzt hat zum Erben über alles, durch den er auch die Welt gemacht hat.

3 Er ist der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens und trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Wort und hat vollbracht die Reinigung von den Sünden und hat sich gesetzt zur Rechten der Majestät in der Höhe.

Liebe Gemeinde!

Genau genommen ist es ein Lied am Anfang des Hebräerbriefes, ein hoch gesinntes, kunstvoll gedichtetes, sorgsam überlegtes Lied.

Die gegenteilige Erfahrung läßt sich dagegen mit einfachen Worten ausdrücken, am besten auf fränkisch: Mit dem hob i a scho gschussert.

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„Mit dem hob i a scho gschussert.“ So mag ein alter Mann in Nazareth erzählen, 30 Jahre nach Jesu Tod.

Alte Menschen sind oft schwerhörig; und sie erinnern sich besser an die Kindheit als daß sie an den Fragen heute Anteil nehmen. So einen alten Mann stelle ich mir in Nazareth vor.

Ich stelle mir vor, jener alte Mann hat Besuch bekommen. Eine Pilgergruppe von Christen jüdischer Herkunft ist auf dem Weg nach Jerusalem, mit einem Abstecher nach Nazareth. Diese Christen stammen aus Ephesus, aus der christliche Gemeinde dort. Drei Männer sind zu dieser Pilgerreise entsandt worden: Eliser, Simeon und Phlegos. Sie haben von ihrer Gemeinde den Auftrag, nach Jerusalem zu pilgern und dort die Urgemeinde zu besuchen. Lange sind sie mit dem Schiff gefahren. Jetzt wandern sie durchs Heilige Land. Vor ihnen liegt die Stadt Nazareth.

„Mensch, ob wir wohl das Haus sehen, in dem der Herr Jesus aufgewachsen ist?“ fragt sich Simeon: „Jesus von Nazareth! Und ob wir wohl jemanden treffen, der ihn noch selbst gekannt hat?“

Doch die drei werden enttäuscht: Die Menschen in Nazareth sind schweigsam. Nur Kinder führen sie zu jenem schwerhörigen Mann. „Der kann euch was erzählen“ meinen sie. Die drei verneigen sich vor dem Alten. Eliser, der Älteste der drei, erklärt: „Wir kommen von weit her und wollen nach Jerusalem. Wir wollen gerne die originalen Geschichten über Jesus hören und sammeln.“

„Jesus?“ Der Alte hält seine Hand ans Ohr, dann nickt er: „Ja, dä Jesus! Mit dem hob i a scho Schusser gspillt. Sei Vadder woar a Zimmermo. Wie hot er glei widda gheißn? Josef, richtig, Josef hot er si gschrim. Ja, dä Jesus. Ma hot scho lang nix mer von nerm ghört.“ Der Alte nickt und lächelt und nickt und versinkt wieder in seinen Erinnerungen.

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„Na, was war jetzt das?“ fragt Simeon, als sie weiterwandern. „War das überhaupt eine Antwort?“ „Wir dürfen vor allem nicht vergessen, was unser Auftrag ist“ wiederholt Eliser eifrig. Die anderen winken ab, doch Eliser fährt fort: „Wir wollen nicht nur alte Geschichten hören, sondern wir wollen ihre tiefere Bedeutung verstehen. Genau das haben uns die Gemeindevorsteher als Auftrag mitgegeben. Wir schicken euch nach Jerusalem, sagten sie. Sammelt die Geschichten und prüft sie: Ist dieser Jesus von Nazareth wirklich von Gott? Und wie ist das zu verstehen?“

Nach einer Weile erwidert Phlegos nachdenklich: „Ja, das ist unser Auftrag. Ich glaube, heute haben wir das Gegenteil einer Antwort erhalten. Wir fragten, ob Jesus von Gott sei. Der alte Schwerhörige erzählte, wie Jesus ein Mensch war. Sogar gespielt hatte er mit ihm.“ Und Simeon schloß: „Ich bin gespannt, was wir in Jerusalem erleben.“

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In Jerusalem werden die drei freundlich in der Gemeinde aufgenommen. Sie wohnen bei einem der Gemeindevorsteher. Sie hören viele Geschichten, die in Ephesus noch nicht bekannt waren. Ihr Gastgeber führt sie herum: Er zeigt den Tempelvorplatz mit den Händlern. Er zeigt den Hügel Golgatha. Am Morgen des ersten Tags der Woche feiern die Gäste einen Gottesdienst mit, der vor der Grabeshöhle des Arimathia gehalten wird. „Hier hat Gott unseren Herr Jesus auferweckt.“ erklärt ihr Gastgeber.

Dies nimmt Simeon zum Anlaß und fragt ihn: „Ihr glaubt also, daß dieser Jesus von Gott selbst bestätigt wurde? Von Gott selbst kommt?“ - „Aber selbstverständlich“ - antwortet der Gastgeber und stemmt entrüstet die Arme in seine Seite. „Ist das für euch so zu denken wie bei den Propheten früher?“ stößt Eliser nach. - „Nein! Aber jetzt verstehe ich eure Frage“ meint der Gastgeber. Er denkt nach. „Nein. Gott hat öfter durch die Propheten gesprochen; auch einmal so und einmal anders. Bei Jesus ist es mehr als bei den Propheten. Wir glauben, daß es bei Jesus endgültig ist.“ Er denkt wieder nach. „Durch Jesus hat sich Gott endgültig gezeigt. So wie bei ihm will Gott wirklich zu den Menschen sein. Jesus kommt wirklich von Gott.“

„Also, ich verstehe das nicht!“ wirft Phlegos ein. „Einerseits ist er ein Mensch, andererseits kommt er wirklich von Gott, drittens hat er nicht bloß Gottes Geist wie die Propheten.“ „Und viertens“ fügt Simeon hinzu, „viertens habt ihr erzählt, wie Jesus Gott mit »Vater« angeredet hat.“ „Und fünftens“ schließt sich Eliser an „fünftens lebte Jesus wie wir in der jüdischen Tradition. Wir bekennen, daß nur ein Gott ist. Alle anderen Götter und Götzen sind nichts, sind nur ein falsches Gerücht. Nur ein Gott ist!“

„Wie versteht ihr das?“ fragen Phlegos und Eliser und Simeon ihren Gastgeber in Jerusalem. Der zuckt die Achseln. „Muß man es überhaupt verstehen? Wir erzählen. Wir erzählen von Jesu Liebe und seinen Predigten, von seinen Wundertaten; von seinem Sterben und seiner Auferstehung. Das genügt doch! Mehr denken wir in der Jerusalemer Gemeinde nicht nach!“

Doch Eliser schüttelt den Kopf. „Nein, uns genügt das nicht. Wir wollen wenigstens ansatzweise verstehen, wie Jesus zugleich Mensch war und wirklich von Gott kommt.“

Ein Erlebnis aus den Wochen in Jerusalem ist noch berichtenswert. Der Sohn des Gastgebers war Händler. Als er eines Tages einen Posten ungesponnene Wolle aus Bethlehem abholen mußte, durften die drei Pilger ihn begleiten. Er erzählte ihnen auf dem Weg von der Volkszählung und von Jesu Geburt, von den Hirten und den Weisen. Die drei waren sehr beeindruckt. Aber als sie ihm dieselben Fragen stellten wie Tage zuvor seinem Vater, da reagierte er ähnlich hilflos: „Wir erzählen die Geschichten von Jesus! Genügt das nicht?“

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Tags darauf mußten sich die drei Pilger verabschieden. Eine Weile begleiteten sie einige Brüder aus Jerusalem, dann wanderten sie allein hinunter in die Hafenstadt Caesarea. Auf dem Weg dachten sie nach, was ihnen der Besuch in Jerusalem gebracht hatte.

„Also mich haben die Geschichten von Jesu Geburt beeindruckt.“ meint Simeon. „Anderseits kann ich mir nicht vorstellen, daß vorher nichts war.“ Eliser schaut ihn fragend an, Simeon erklärt: „Nun, zu seinen Lebzeiten war Jesus so, wie Gott wirklich sein will. Und dann ist er in den Himmel gefahren - sagen sie! Irgendwie muß er doch auch vorher bei Gott gewesen sein.“

Phlegos nickt: „Ich denke gerade darüber nach. Versucht, euch an eure Schulzeit zu erinnern, an „griechische Philosophie“, immer mein Lieblingsfach. Dort wurde ein Weltgeist angenommen, besser eine Ordnung, eine Ordnung des Kosmos. Der griechische Fachausdruck heißt » ????? «. Logos bedeutet zugleich »Wort« und »Ordnung«. Der Logos ist soviel wie die Wirkweise Gottes. Durch den Logos hat Gott die Welt geschaffen und durch den Logos, durch die Ordnung, das Wort erhält er sie.“ Phlegos redet sich in Eifer: „Vielleicht können wir so Jesu Geburt erklären: Der Logos wurde Mensch. Das wäre wenigstens eine Teilantwort auf unsere Ausgangsfrage.“

Immer langsamer geht Eliser bei dieser Rede und bleibt schließlich stehen, hält Phlegos am Ärmel zurück. „Nein!“ widerspricht er. „Mir leuchtet ja ein, daß Jesus schon vor seiner Geburt von und bei Gott war. Aber dieses griechische Denken und diese Begriffe! Das ist doch Jesus völlig fremd, da mache ich jedenfalls nicht mit. Du kannst ja dem gelehrten Johannes einen Tipp geben, wenn wir wieder in Ephesus sind. Vielleicht kann der mit deinem Gedanken etwas anfangen. Aber für unseren Schlußbericht mache ich da nicht mit.“

Mit solchen Gesprächen gelangen sie schließlich in die Hafenstadt Caesarea. Sie suchen und finden schnell ein Schiff. Es gehört zur Reederei Lukios in Korinth, Schnelltransporte und Linienverkehr. Zwar fährt ihr Schiff nach Korinth, nicht nach Ephesus. Aber auf der Insel Syros können sie umsteigen auf die Gegenlinie nach Ephesus.

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Auf dem Schiff haben die drei viel Zeit. Sie sitzen auf Deck in der Sonne und dösen und denken nach. Wie ist das zu verstehen: Jesus und Gott? Ohne Absicht spielt Eliser mit einer Münze. Dann hebt er sie mit einem Ruck vor die Augen und starrt sie an. „Ist es mit Gott und mit Jesus nicht so wie mit dieser Münze? Irgendwo steht ein Münzstock und ein Prägestempel, den wir nicht kennen. Wir sehen nur das Prägebild auf der Münze. So sehen wir in Jesus ein Prägebild des Gottes, den wir nicht sehen.“

„Ja, dies ist ein gutes Bild“ stimmen die beiden anderen zu und Simeon fährt fort: „Mir fällt auch ein Vergleich ein: Jesus ist wie das Meer. Wie das Wasser kräftig das Schiff trägt, früher schon und heute und morgen auch, so trägt Jesu Wort die Ordnung der Welt.“ Phlegos lächelt spöttisch: „Das ist aber nahe an dem Logos-Gedanken der griechischen Philosophie. Da wird unser Freund hier nicht einverstanden sein.“

Doch Eliser: „Na ja, so lasse ich es mir gefallen. Hört, mir ist noch ein Bild für das Verhältnis von Jesus und Gott eingefallen. Erinnert ihr euch an die römischen Soldaten, an die starken Wachen in Caesarea und Jerusalem? Viel stärker als bei uns in Ephesus! Wie sie die Menschen geschunden haben! Wir müssen irgendwie ausdrücken, daß Jesus dieser Macht entzogen ist. Wie wäre es mit dem Bild: Jesus sitzt im Himmel zur Rechten Gottes? Das bedeutet, er hat Macht über alle Mächte!“ „Ja“, entgegnet Simeon. „Jetzt haben wir schon drei Bilder, die das Verhältnis von Gott und Jesus zum Thema haben. Wir müssen sie aufschreiben! Erstens das Prägebild von der Münze; zweitens das Wasser, das ein Schiff trägt; und jetzt drittens ein Thron zur Rechten Gottes.“

„Wenn ihr schon aufzählt, was Jesus getan hat“, ergänzt Phlegos etwas brummig, „wenn schon, dann schreibt auch auf: Jesus reinigt die Menschen von ihren Sünden. Trotzdem! Ich bin noch nicht zufrieden mit diesen Bildern. Jesus ist noch mehr in Beziehung zu Gott. Ich will diese Beziehung noch besser verstehen.“

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Am Ende der Woche legte das Schiff mit den drei Gefährten in Syros an. Syros ist eine kleine Insel im ägäischen Meer. Ein mittelgroßer Hafen, eine kleine Stadt. Bedeutung hat die Insel vor allem für die korinthische Reederei Lukios, Schnelltransporte und Linienverkehr. Hier teilten sich die Schiffahrtslinien, einerseits Antiochien und östliches Mittelmeer, andererseits Ephesus. So mußten die drei Freunde ihr Schiff verlassen und auf ein anderes der Gegenlinie warten. Die Sonne ging gerade unter, als sie ihr Gepäck in einer Schenke verstaut hatten. Christen gab es offensichtlich keine auf der Insel.

Es ist Freitagabend. Der Sabbat bricht an. So entschließen sich die drei, heute den jüdischen Gottesdienst in der Synagoge zu besuchen ( wie das damals häufig war ). Im Gottesdienst liest ein Rabbiner den 110. Psalm vor:

Ein Psalm Davids.
Es spricht der Herr zu meinem Herrn:
Setze dich zu meiner Rechten
bis daß ich hinlege deine Feinde
als Schemel für deine Füße. [Ps. 110,1]

Der Rabbiner erklärt: „Dieser Psalm wurde gebetet bei der Thronbesteigung des Königs - als es noch Könige in Juda gab. Es ist bildliche Redeweise: Gott spricht zum König. Der König soll sich zur Rechten Gottes auf einen Thron setzen. Gott streitet für ihn.“

Phlegos tuschelt Eliser ins Ohr: „Siehst du, das ist exakt der Beleg für deinen Gedanken. Nur daß wir nicht von irgendeinem König, sondern von Jesus reden.“ Eliser nickt und legt den Finger auf die Lippen.

„Dazu können wir auch den Psalm 2 lesen“, fährt der Rabbiner fort. Diesen Psalm betete damals der König bei der Thronbesteigungsfeier. Beachten Sie wieder die übertragene Redeweise: Der König bezeichnet sich als Sohn Gottes! So betet er:

Kundtun will ich dem Beschluß des Herrn
Er sprach zu mir; Mein Sohn bist du,
ich habe dich heute gezeugt.
Bitte mich, so will ich dir die Völker
und die Enden der Erde zum Eigentum
und zum Erbe geben. “ [Ps. 2,7-8]

Phlegos rutscht unruhig auf seinem Platz hin und her. Eliser muß ihn mehrfach streng ansehen, bis der Gottesdienst vorbei ist.

Als sie endlich allein sind, platzt Phlegos heraus: „Heute haben wir die bisher beste Antwort auf unsere Frage gehört. Wie steht Jesus zu Gott? Wir können diese beiden Bilder vom Sohn und vom Universalerben auf dem Thron verwenden. Wir können auf den 110. und den 2. Psalm zurückgreifen. Damals waren es Psalmen über menschliche Könige, aber heute ist doch klar, daß es nur Vorhersagen über Jesus sein können.“

Simeon wendet ein: „Wenn wir Jesus den Sohn Gottes nennen, dann müssen wir aufpassen, daß wir nicht gegen das erste Gebot verstoßen. Es gibt nur einen Gott, nicht mehrere Götter.“

„Simeon hat recht“ meint Eliser. „Trotzdem ist Phlegos Vorschlag der beste Gedanke auf unserer Fahrt bisher. Wir müssen nur betonen, was es ist: ein Versuch zu verstehen, wie Jesus zu Gott steht. Es ist unsere Erklärung, unser Verständnisversuch! Jesus war Mensch. Das hat uns der Alte in Nazareth klar gemacht. Jesus kommt wirklich von Gott. Davon erzählen die Christen in Jerusalem viele Geschichten. Aber wie paßt das zusammen? - Ja, Phlegos, ich finde deine Idee gut: Jesus als der, von dem der Psalm spricht: Mein Sohn bist du.“

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Zwei Tage später ankerte ein Schiff der Gegenlinie im Hafen der Insel. Eliser, Simeon und Phlegos stiegen ein und trafen zu ihrem Erstaunen: Apollos. Apollos war ein angesehener Mann in der Gemeinde von Ephesus, gelehrt und fromm. Er war Großkaufmann und stets unterwegs zwischen Griechenland und Ephesus.

Die drei erzählen Apollos von ihrer Fahrt und Apollos ist beeindruckt. „Ich werde mir das Ergebnis eures Nachdenkens merken!“ verspricht er. „Nur: Ihr müßt es in eine bessere Form bringen, nicht bloß eine Erzählung. Ein Prophetenspruch oder ein Gedicht oder ein Lied müßte es sein.“

Apollos hält inne und überlegt: „Vielleicht so? So könnte es gehen: Viel fach und viel fältig vor zeiten hat Gott geredet zu den tern durch die Pro phe ten ...“ So geschieht es. Sie schreiben das Lied auf. Apollos macht sich eine Abschrift für die Gemeinden, die er auf seiner nächsten Reise besuchen wird.

Nach wenigen Tagen bei gutem Wind liegt Ephesus vor ihnen. Apollos und die drei Pilger kehren heim.

Ein großer Gottesdienst wird am Abend darauf gefeiert. Alle singen und beten miteinander. Eliser berichtet von der Reise, Simeon erzählt die Jesusgeschichten, die in Ephesus noch unbekannt waren, die sie in Jerusalem gehört hatten. Phlegos legt die Gedanken dar, die ihm bei jenem jüdischen Gottesdienst gekommen waren. Er und Apollos tragen das schließlich das Lied vor, das als Ergebnis entstanden ist:

Nachdem Gott vorzeiten vielfach und vielfältig geredet hat zu den Vätern durch die Propheten,

hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn, den er eingesetzt hat zum Erben über alles, durch den er auch die Welt gemacht hat.

Er ist der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens und trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Wort und hat vollbracht die Reinigung von den Sünden und hat sich gesetzt zur Rechten der Majestät in der Höhe.

Zum Schluß hebt der Gemeindevorsteher noch einmal seine Hände. „Liebe Freunde“, wendet er sich an die drei, „wir haben euch auf Pilgerreise geschickt, damit ihr nachdenkt, ob und wie Jesus von Gott ist. Ihr habt uns reich beschenkt. Gott hat euch sicher geführt und euch neue Erkenntnis gegeben über das Geheimnis Jesu. Ihm sei Ehre und Preis, euch aber Dank.“ Und der Gemeindevorsteher wendet sich um und schließt den Gottesdienst: „Der Friede des Herrn sei mit uns allen.“

Amen.

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Als Nachwort, liebe Gemeinde in ###, bleiben mir noch zwei Bemerkungen:

Erstens: Die Personen sind erfunden, alles andere über die Entwicklung der Lehre von Christus und über die Ursprünge des Hebräerbriefes ist fleißig in den wissenschaftlichen Büchern nachgelesen.

Zweitens: Bald nach jener Zeit wurde dieser Lied im Hebräerbriefes einer der wichtigsten Texte für das Weihnachtsfest [altkirchliche Epistel!]. Deshalb ist es wirklich die Mühe des Gedankens wert, diesem Abschnitt „Hebräer 1“ nachzudenken: über die Person Jesu, seine Geschichte, über Gott und Mensch. Denn dies ist das Thema des Weihnachtsfestes: Gott - wird – Mensch!

Gott bewahre unsere Herzen, Sinne und Vernunft in Christus Jesus.

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