Ausgabe 2022
Liebe Leser:innen
Die neuste Ausgabe des facultativ sieht nicht nur ein bisschen anders aus und ist ein bisschen umfangreicher als die vorhergehenden Nummern, sie ist inhaltlich auch anders aufgebaut: Anstatt wie bisher das ganze Heft einer übergeordneten Frage zu widmen, berichten wir über eine ganze Palette unterschiedlicher theologischer und religionswissenschaftlicher Themen.
Es geht um Konflikte in Psalmen, um den Alltag einer religiösen Minderheit in der Antike und um einen Theologieprofessor, der im 1. Weltkrieg Kriegsreden schrieb. Ausserdem wird die problematische Entstehung der Matriarchatstheorie beleuchtet und die politisch motivierte Selbstinszenierung des indischen Premierministers als Hindu-Guru analysiert. In der Titelgeschichte dieser facultativ-Ausgabe geht es schliesslich um die Rolle von Doulas in der Deutschschweiz.
Allen Artikeln ist gemeinsam, dass sie Einblicke in Themen gewähren, mit denen sich Angehörige des wissenschaftlichen Nachwuchses befassen. Die sechs Autor:innen, die als Assistent:innen und assoziierte Forschende an der Theologischen Fakultät arbeiten, haben die oft komplexen und vielschichtigen Phänomene, mit denen sie sich befassen, nachvollziehbar und verständlich aufs Papier gebracht. Sie zeigen, wie vielseitig, aktuell und relevant religionswissenschaftliche und theologische Forschung heute ist. Aber lesen Sie selbst!
Andi Gredig
Inhaltsverzeichnis
Modis Metamorphose
Vom Staatsführer zum Hindu-Guru und zurück (Nina Rageth)
«Vorwärts mit Gott!»
Wie der 1. Weltkrieg theologisch gerechtfertigt wurde (Dominik von Allmen-Mäder)
Von Frau zu Frau
Doulas und ihr «urweibliches Wissen» (Jill Marxer)
Was nicht passt, wird passend gemacht
Wie Patriarchen die Matriarchatstheorie erfanden (Schirin Ghazivakili)
Konflikt im Gebet
Wie im Buch der Psalmen gestritten wird (Nina Beerli)
Brieffunde werfen neues Licht auf antike Religion
Wie die ägyptischen Manichäer ihre Religion im Alltag des vierten Jahrhunderts lebten (Mattias Brand)