Göttinger Predigten

Choose your language:
deutsch English español
português dansk

Startseite

Aktuelle Predigten

Archiv

Besondere Gelegenheiten

Suche

Links

Konzeption

Unsere Autoren weltweit

Kontakt
ISSN 2195-3171

Predigtreihe: Passionsandachten 2008, 2008

Wenn wir in höchsten Nöten sein, verfasst von Alexander Völker

Bei diesem Lied sollte der eine Satz, den die Strophen 1 bis 4 nach Paul Eber bilden, nach Möglichkeit nicht auseinandergerissen werden. Er gipfelt im Anrufen im Namen deins Sohns Jesu Christ (4,3), und darin allein liegt Hilf und Rat (1,3), Trost (2,1), Rettung aus der Angst und Not (2,4), Begnadigung(3,3), aller Strafen Linderung (3,3). Wiewohl dies alles auch in der zweiten Liedhälfte vorkommt (all unsre Not, 5,2; verlassen, 5,3; Trübsal und Gefahr, 5,4; Elend, 6,3 u.a.m.), zielt auch diese Liedpartie auf Lossprechung (6,2), Befreiung (6,4) und will zu dem mit Freuden danken dir (7,2) hingelangen, in dem es an neuem Glaubens-gehorsam (7,3) und Lobpreis (7,4) nicht mangeln wird. Bei solch einem „alten Muster" eines Buß-, Bitt- oder Trostliedes darf überlegt werden, inwieweit eine gewisse Allgemeinheit bzw. Allgemeingültigkeit gesungener Glaubens- und Gebetssprache Raum geben kann z.B. für die bei der Passion Jesu (bes. bei Petrus wie Judas) heute naheliegende Thematik des Leidens des Menschen an sich selbst (möglicherweise wird diese auch durch Psalmtexte wahrgenommen). Ein ruhig fließender Wechsel von Viertel- und halben Noten bestimmt die Melodie, allerdings wird doch Zeile 1 „durch eine agogische Antizipation dem 6. Ton ein deutlicher, dringlich wirkender Akzent aufgesetzt"; die Zeilen 1 und 3 wirken durch zweiwertigen Auftakt (Halbe) breiter, gewichtiger als die Zeilen. 2 und 4; vom Tonraum-Umfang aus gesehen erreicht Zeile 3 mit d'-Einsatz den Kulminationspunkt einer ganz stufenförmig angelegten Melodik.



Alexander Völker

E-Mail: asvoelker@teleos-web.de

(zurück zum Seitenanfang)