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ISSN 2195-3171

Predigtreihe: Wetterleuchten, 2010

Einführung in die Predigtreihe, verfasst von Wolfgang Vögele

Alle reden von Wind, Sonne, Klimawandel – also auch wir? Ja und nein. Seit über 3000 Jahren redet die Bibel übers Wetter (vgl. Gen. 8,22).

1. Die Bahn warb vor Jahren mit dem Slogan: „Alle reden vom Wetter – wir nicht.“ 2010 schweigt die Bahn, nachdem Frost und Hitze ihr und uns zuschaffen machten.
Wetter ist ein Alltagsthema, unverfänglich und bestens geeignet, um mit Menschen ins Gespräch zu kommen.

2. Klima und Wetter führten in den letzten Jahren immer wieder zu verheerenden Katastrophen. Aktuell erfordern die Monsunüberschwemmungen in Pakistan globale Hilfsmaßnahmen. Erinnert sei an das Hochwasser an Oder, Elbe und Rhein. Erinnert sei auch an den Hurrikan Katrina in New Orleans (2005), den Weihnachtshurrikan Lothar im Schwarzwald (1999) und den Orkan Kyrill, der im Januar 2007 eine Spur der Verwüstung in Mittel- und Osteuropa hinterließ.
Die UN-Klimakonferenzen – von besonderer Bedeutung die Beschlüsse von Kyoto 1997 und Bali 2007 – zeigen die Auswirkung im politisch-gesellschaftlichen Kontext.

3. Das Wetter gehört zum Kirchenjahr. In diesen Tagen feiern wir in unseren Gemeinden das Erntedankfest. Die vorliegende Predigtreihe ist darauf abgestimmt. Der Dank für die eingefahrene Ernte schließt den Dank ein, von Hagel und Überschwemmung, von Trockenheit und Dürre verschont worden zu sein.
Im Evangelischen Gesangbuch beginnen ab der Nummer 499 die Lieder zu „Natur und Jahreszeiten“. „Er [Gott] sendet Tau und Regen und Sonn und Mondenschein, er wickelt seinen Segen gar zart und künstlich ein“ (EG 508,2). Gott als Verursacher des Hagels und Erhalter der Schöpfung? – Die sich aus dieser Sicht ergebenden Fragen sind für die Predigt am Erntedankfest nicht ohne Brisanz.

4. Zahlreiche biblische Geschichten bringen Wind und Wetter, Gewitter und Flut mit Gott in Verbindung: die Sintflutgeschichte, die prophetische Rede zu Schöpfung und Wetter. Bewegend, aufregend, Stille erfahrbar machend ist die Erzählung von der Begegnung Elias mit Gott auf dem Berg Horeb (1. Kön. 19,8 ff.) Gott begegnet Elia. Er kommt nicht im Sturm, nicht im Wind, nicht im Gewitter – der Ort Gottes ist „ein stilles, sanftes Sausen“ (1. Kön. 19,12). Im Neuen Testament verweist Jesus auf Gott, der die Sonne über die Bösen und über die Guten aufgehen lässt und regnen über Gerechte und Ungerechte (Mt. 5,45). Die Jünger erleben Jesus als Stiller des Sturms (Mk. 4,35-41 parr.). Paulus erleidet dreimal Schiffbruch (2. Kor. 11,25).

Das sind Texte, über die zu predigen, ja, mit ihnen, aus ihnen heraus zu predigen, sich lohnt. Biblische Texte fordern die Predigt heraus. Sie verlangen geradezu danach, die Diskussion um Wind und Wetter, Sonne und Regen, den Klimawandel mit ihnen in Verbindung zu bringen. Die vorliegende Predigtreihe nimmt diesen Impuls auf und schließt das Erntedankfest ein.

 



PD.Dr. Wolfgang Vögele
Karlsruhe
E-Mail: wolfgang.voegele@aktivanet.de

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