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Liebe Kinder,

ich habe eine Kiste mitgebracht, eine richtige Schatzkiste, weil meine Tochter nämlich darin ihre Schätze aufbewahrt. Sie hat sie mir geliehen, ausnahmsweise. (Ihre persönlichen Schätze hat sie natürlich vorher rausgenommen). Und ich habe einen Schatz hinein getan – einen Stein, einen Edelstein. So einen kleinen Edelstein hoch.

Der ist aber nicht deshalb ein Schatz, weil er so besonders viel Geld kostet, sondern er ist deshalb ein großer Schatz, weil er ein Troststein ist … In dem Kindergarten nämlich, den meine Kinder besucht haben, war es üblich, dass ein Kind, wenn es sich weh getan hatte oder traurig war oder vielleicht seine Eltern vermisste – dass dieses Kind nicht nur getröstet wurde, sondern auch so einen Stein bekam, einen Troststein eben. Und dann ging es ihm meistens ganz schnell wieder besser.

Und man durfte den Stein auch mitnehmen. Und das Gute war: dann konnte man zu Hause so nebenbei ganz lässig den Stein zeigen – und sofort wussten die Eltern, dass etwas Schlimmes passiert war … Und wenn man später am Tag oder auch am nächsten Tag nochmal daran denken musste oder der Torsten einen schon wieder ärgerte, dann konnte man auch den Troststein nochmal hervorholen und ihn anschauen oder einfach gut festhalten und daran denken, wie er einen schonmal getröstet hat und dass es gestern vielleicht gar nicht so schlimm war und dass der Torsten sowieso ein blöder Kerl ist, der eh keine Ahnung hat und naja, dann geht’s ja vielleicht schon wieder besser. So nützlich ist ein Troststein.

Nun ist in meiner Schatzkiste aber noch was: eine Karte. Auf der steht etwas. Kann hier schon jemand lesen?

-        Ein/e Schüler/in liest vor -

Vielleicht besser nochmal: Damit es alle hören ….

-        Schüler/in liest nochmal vor -

Und warum liegt das in der Schatzkiste? Weil ich es reingetan habe natürlich, aber warum sind diese Worte auch

ein Schatz für mich?

Das sind Worte aus einem Psalm, einem Lied aus der Bibel:

Gott, du durchschaust mich, du kennst mich, ob ich gehe oder liege – du siehst mich. Mein ganzes Leben ist dir vertraut. Von allen Seiten umgibst du mich und hälst deine schützende Hand über mir. Gott ich danke dir, dass du mich so wunderbar gemacht hast. (Ps 139, 1-2.5.14a)

Das hat jemand aufgeschrieben, der auch etwas nicht  Schönes erlebt hat und der aber dann gespürt hat, dass Gott ihn festhält und tröstet wie eine Kindergärtnerin. Und wenn ich mir diesen Psalm vorlese oder vor mich hinspreche - dann erinnert mich das auch daran, dass Gott mich festhält und tröstet. Und dann spüre ich diese Wärme auch:

Von allen Seiten umgibst du mich, Gott, und hälst deine schützende Hand über mir.

Das singen wir jetzt:

Lied: Du bist immer da … (erste Strophe zwei Mal)

 

Schätze also: ein Troststein, tröstende Worte aus der Bibel. Ihr Schulanfangskinder kommt jetzt in die Schule. Und die Schule ist eine ganz tolle Schule und eure Lehrerinnen sind auch total nett, das weiß ich schon. Aber trotzdem ist es leider so, dass einem ja immer mal was Blödes oder Peinliches passieren kann, dass man mal was gefragt wird und zufällig gerade nicht die Antwort weiß, oder nicht dran kommt, wenn man sie weiß, oder geärgert wird

oder die Eltern nerven, weil sie glauben, jetzt wo die Schule anfängt, müsste man immerzu lernen und nicht mehr reiten oder Fußball spielen oder rumhängen …

Jedenfalls gibt es manchmal leider auch weiterhin Situationen, in denen man ein bisschen Trost braucht. Und ich wünsche euch, dass auch eure Lehrerinnen sich trauen, euch dann nochmal in den Arm zu nehmen und auch eure Eltern euch trösten werden und vielleicht hilft es aber dann auch, so einen Troststein zu haben. Deshalb will ich Euch jetzt einen Troststein abgeben … den könnt ihr dann hervorholen oder in der Tasche anfassen und dann könnt ihr euch an diesen Gottesdienst erinnern und dass ich gesagt habe, dass Gott einen nie allein lässt, egal, was man gemacht hat und was einem passiert ist und dass er einen tröstet, wenn man es ihm erzählt. Gott ist immer da.

Wir singen das nochmal, jetzt kennt ihr es

ja, nun alle Strophen …

Lied: Du bist immer da … (alle Strophen)

Aktion: Alle Einschulungskinder kommen klassenweise nach vorne und bekommen einen Edelstein.

Zusätzliche Medien:
medien


Bemerkung:
Das Lied „Du bist immer da“ ist bei Detlef Jöcker im Verlag
Menschenskinder, Münster erschienen, der Text stammt von
Helga Storkenmaier nach Psalm 139


Edelsteine in verschiedenen Größen lassen sich unsortiert zu günstigen Preisen im Internet bestellen.

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