Die Abgrenzung von deskriptiver und normativer Wirtschaftsethik
Der Begriff „Wirtschaftsethik" ist uneindeutig und häufig Gegenstand kontroverser Debatten. In systematischer Hinsicht lässt sich grundlegend zwischen Formen einer deskriptiven und einer normativen Wirtschaftsethik unterscheiden. Während es der normativen Wirtschaftsethik darum geht, ethische Maßstäbe zur Beurteilung und zur Gestaltung der wirtschaftlichen Entwicklung zu gewinnen, fragt die deskriptive Wirtschaftsethik einerseits nach den Konsequenzen eines bestimmten Ethos für die wirtschaftliche Entwicklung und untersucht andererseits, welche ethischen Wirkungen von den jeweils bestehenden wirtschaftlichen Ordnungen ausgehen.
Das klassische Beispiel einer deskriptiven wirtschaftsethischen Analyse ist Max Webers Schrift „Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus", welche einerseits die Kulturbedeutung von Religion und Ethik im Prozess der Herausbildung der kapitalistischen Rationalität analysiert und andererseits die Folgen der etablierten kapitalistischen Gesellschaft für das durchschnittliche Ethos aufgezeigt hat. Jede normative Wirtschaftsethik steht demgegenüber vor der Herausforderung, ethische Normen auf die ökonomische Rationalität - in der Gegenwart: auf die kapitalistische Wirtschaftsform - zu beziehen, diese zu bewerten und ggf. Perspektiven einer Veränderung oder Weiterentwicklung dieser Art des Wirtschaftens aufzuzeigen.
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