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ISSN 2195-3171





Göttinger Predigten im Internet hg. von U. Nembach

Sexagesimae, 15.02.2009

Predigt zu Lukas 8:5-15, verfasst von Harald Klöpper

Noch ist es Winter und in den Alpen steht die schlimmste Zeit bevor, wenn sich erst kleine, dann immer größere Schneemassen formieren, in Bewegung geraten, um als donnernde Lawine ins Tal zu stürzen. Nichts kann sie dabei aufhalten. Die Folgen sind manchmal katastrophal. Hoffen und beten wir, dass dieses Jahr wenigstens keine Menschen zu Schaden kommen.

Auf ganz andere Weise, eher langsam und keinesfalls mit zerstörerischen Ergebnissen ist die christliche Glaubensgemeinschaft in Bewegung geraten. Erinnern wir uns an Weihnachten? Es war mal gerade eine Handvoll Hirten und Könige, die die frohe Botschaft weitertrugen. Dann aber wurde es wieder still, bis erst der Täufer Johannes und dann immer mehr Menschen erkannten: dieser Jesus aus dem Stall von Bethlehem ist jemand Besonderes. Auch als erwachsener Mensch kann er uns Herz, Augen, Ohren, ja alle Sinne öffnen für die Gegenwart Gottes.

Zur Zeit des Lukas werden es schon zehntausende und mehr gewesen sein, die sich der Jesus Bewegung angeschlossen hatten. Erdrutschartig? Wohl kaum, denn Berichte von Massentaufen wie in Apostelgeschichte 2,41 sind ja gerade wegen ihrer Einmaligkeit aufgeschrieben worden. Die Regel war eher die Taufe von Einzelpersonen bis Hausgemeinschaften, die langsam, aber kontinuierlich die Zahl der Christen wachsen ließ.

Lukas schreibt darum im 13. Kapitel (Vers 18f): „Jesus sprach: Wem gleicht das Reich Gottes, und womit soll ich's vergleichen? Es gleicht einem Senfkorn,  das ein Mensch nahm und in seinen Garten säte; und es wuchs und wurde ein Baum,  und die Vögel des Himmels wohnten in seinen Zweigen."

[Instrumental* oder gesungen*: EG 504,1: Himmel, Erde, Luft und Meer]

„Moment mal", höre ich die Skeptiker einwenden, „so glatt läuft das aber nicht im Leben. Es gab da wohl Zeiten, wo das Christentum kontinuierlich gewachsen ist, aber dann kamen auch wieder Perioden, wo zum Beispiel ganze Landstriche zum Islam überwechselten oder sich wie in Europa Jahr um Jahr vom Christentum ablösten.  Macht euch doch nichts vor!"

Der Evangelist Lukas war glücklicherweise Arzt. Schon von Berufs wegen musste er unterscheiden, was vor Gesundheit strotzte und was von Krankheiten bedroht war. Obwohl er überzeugt ist, dass sich letztendlich Gottes Gegenwart durchsetzen wird, bleibt er in der Gegenwart Realist und überliefert uns mit dem heutigen Gleichnis eine ungeschönte Zwischenbilanz über den Glaubensstand (Lk 8,5-15), wie sie damals schon seit Jahren umlief: „Es ging ein Sämann aus, zu säen seinen Samen. Und indem er säte, fiel einiges auf den Weg und wurde zertreten, und die Vögel unter dem Himmel fraßen's auf. Und einiges fiel auf den Fels; und als es aufging, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte. Und einiges fiel mitten unter die Dornen; und die Dornen gingen mit auf und erstickten's."

Zuerst die gute Nachricht in zwei Teilen:

  1. Es gibt genug Christen, die Gottes Wort mit ruhigem Schritt und achtsamer Hand unter die Leute bringen, wie ein Mensch, der einen weiten Acker besäen will. Fazit: Das Säen ist gesichert.
  2. Der Samen ist von höchster Qualität. Martin Luther's Urteil über ihn: „der Same, der gesäet wird, ... ist rechtschaffen und gut und kann seiner Natur halber nichts anderes als Frucht bringen." (vgl. Luther-W Bd. 8, S. 122)

Zeit für die schlechten Nachrichten: Nur ein Viertel der Samenkörner fällt auf fruchtbaren Boden. Die Skeptiker haben also recht. Vögel, Dürre, Dornen verhindern ungehemmtes Wachstum.

Wenig später erfahren wir in der Diagnose von Lukas, worin er die drei Haupthindernisse im Wachstum des christlichen Glaubens sieht (Lk 8,12-14): „Die aber auf dem Weg, das sind die, die das Wort Gottes hören; danach kommt der Teufel und nimmt das Wort aus ihrem Herzen, damit sie nicht glauben und selig werden.

Die aber auf dem Fels sind die: wenn sie es hören, nehmen sie das Wort mit Freuden an. Doch sie haben keine Wurzel; eine Zeitlang glauben sie, und zu der Zeit der Anfechtung fallen sie ab.
Was aber unter die Dornen fiel, sind die, die es hören und gehen hin und ersticken unter den Sorgen, dem Reichtum und den Freuden des Lebens und bringen keine Frucht."

Selbst so widersprüchliche Dinge wie Sorgen, Reichtum, Freuden des Lebens, Anfechtung und Teufel: eins haben sie gemein, sie stellen sich Christen in den Weg. So werden z.B. viele Menschen leider steinalt, bevor sie zu der Erkenntnis kommen, es war es nicht wert, alles Liebevolle wie Familie, Freundschaft und selbst die Beziehung zu Gott zu opfern für Karriere und damit verbundene Macht- und Konsummöglichkeiten. Eine innere Leere ist die Folge, die mit keinem Geld und Gut der Welt zu stopfen ist.  In Martin Luthers Tischreden sind dazu die bemerkenswerten Sätze zu finden: „Geld kann den Hunger nicht stillen, sondern ist im Gegenteil der Grund für Hunger. Denn wo reiche Leute sind, da ist alles teuer. Außerdem macht das Geld niemanden fröhlich. Es macht einen mehr betrübt und voller Sorgen. Das sind nämlich die Dornen, welche die Menschen stechen, wie Christus (Matth. 13, 22) den Reichtum nennt. Dennoch ist die Welt so töricht und will all ihre Freude darin suchen." (vgl. Luther-W Bd. 9, S. 254)

[Instrumental* oder gesungen*: EG 524,3: Freu dich sehr, o meine Seele]

Nach dem Gleichnis scheitern drei Viertel der Christen an diesen Klippen. Trotzige Ablehnung, sterbende Hoffnungen, das war und ist schwer mit anzusehen und auszuhalten. Zumal, wenn es auf Trennung hinauslaufen könnte.

„Wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit!" (1.Kor 12,26) schreibt Paulus im 1. Korintherbrief und er hat damit absolut Recht. Nichts schmerzt so sehr wie vergebliche Liebesmüh. Bei Gottesdiensten, Veranstaltungen, Konfirmandenunterricht und selbst Tischdekorationen und Blumenschmuck auf dem Altar: wie viele Jahrhunderte sind von den Mitarbeitenden investiert worden, ohne dass es zum Durchbruch kam? Wie viele Hausbesuche, Einzelgespräche und Aktionen bleiben ohne Ergebnis für die Kirchengemeinde?

Lukas stellt sich diesen und ähnlichen Fragen und vor allem: dem damit verbundenen Schmerz. Er will ihn aushalten, wie Jesus es aushielt, als ein bedeutender Reicher sich von ihm abwandte (Lk 18,.18ff), als von zehn Geheilten nur einer den Weg zu ihm fand (Lk17,11ff),. Darum verwehrt es sich Lukas auch, den Spieß einfach umzudrehen und kurzerhand, den „anderen" die Schuld zuzuweisen. Im Gegensatz zu manchem Theologen in Geschichte und Gegenwart schiebt er auch nicht die Verantwortung auf den Sämann ab. Was Lukas stattdessen bewegt, ist ihm so wichtig, dass er es sieben Kapitel später wieder aufnimmt. Dort begründet er - übrigens exklusiv - seinen Standpunkt mit einem Gleichnis von einem seit drei Jahren fruchtlosen Feigenbaum, den der Besitzer - am Ende seiner Geduld - abhauen will. Richtig so? „Nie und nimmer" wirft Lukas ein und er nimmt die Gestalt des Gärtners an, der dem Besitzer leidenschaftlich entgegenhält: "Herr, laß ihn noch dies Jahr, bis ich um ihn grabe und ihn dünge; vielleicht bringt er doch noch Frucht; wenn aber nicht, so hau ihn [dann] ab." (Lk 13,8b-9)

Lukas tritt mit diesen Worten an die Seite von Moses, der seinerzeit Fürbitte hielt, selbst für so aussichtslose Menschen, wie sie seinerzeit in Sodom lebten (Gen18). Lukas traut sich, damit von dem Täufer Johannes, ja selbst den Evangelisten Matthäus, Markus, Johannes abzurücken, die, statt Nachsicht zu üben, sich für die Methode des kurzen Prozesses entscheiden. (vgl. Mt 3,10; 21,19 etc.).

Bei Lukas dagegen erahnen und erkennen wir, dass der christliche Glaube größer ist als manche Menschen, die kurzerhand alle verdammen, die in ihren Augen keine Frucht aufweisen. Durch Lukas werden wir stattdessen wieder zurückgeführt zu dem Gott, der Menschen Zeit zum langsamen aber beharrlichen Wachsen gibt.

Aber wie kann der Glaube wachsen und Frucht bringen, wenn sich niemand dafür die Zeit nimmt? Um so wichtiger ist es, dass sich immer wieder Menschen finden, die sich das Anliegen des Sämanns zu eigen machen, die das Wort Gottes zu „Zeit und Unzeit" (vgl. 2.Tim 4,2) verlässlich in Erinnerung bringen, die unverdrossen wie ein Sämann Schritt für Schritt, Saatwurf um Saatwurf, das Wort Gottes aussäen. Nur so kann das Wort Gottes die Menschen durchdringen, neue Lebenskräfte und -ziele wecken, bis alle gemeinsam über sich hinauswachsen!

Das ist ein mächtiges Wort, zumal wenn uns als Christen von allen Seiten eingeredet wird, wir sollten die Finger von Unproduktivem lassen und uns lieber auf unsere „Kernkompetenz" beschränken, damit sich alle unsere kirchlichen Frustrationen und Probleme in Wohlgefallen auflösten. Weg mit Kindergärten, Krankenhäusern, weg mit Sozialprojekten und Partnerschaften, - und zum Schluß: weg mit allen, die unfähig sind, sieben Tage der Woche der Kirche zur Verfügung zu stehen, weg mit Pfarrerinnen und Pfarrern, die an der 80 Stunden Woche zerbrechen?

Nein, lassen wir uns lieber von Gott leiten, der uns durch seinen Sohn sagen lässt: „Lieber lasse ich 99 Schafe im Stich, um das eine verlorenes Schaf ins Leben zurück zu bringen, als dass ich es mit Schulterzucken als unvermeidlichen Betriebsverlust abschreibe!" (vgl. Mt 18,12f)

Martin Luther nahm den Gedanken auf, als er schrieb: „Mir grauet, dass allewege in der Schrift den Dornen das Feuer angedroht wird. Darum habe ich desto größere Geduld, ob ich mit Gottes Hilfe [bei den Menschen] etwas Gutes ausrichten möchte." (vgl. Luther-W Bd. 10, S. 337)

Aus dem selben Grund wirbt Lukas für ein liebevolles, weil geduldig wachsendes Christentum. Wieder einmal zeigt sich: Lukas ist ein phantastischer Arzt und weit davon entfernt, ein gnadenloser Richter zu sein. Konsequent hält sich Lukas an das Wort Jesu: „Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, die Sünder zur Buße zu rufen und nicht die Gerechten." (Lk 5,31)

Heilungsprozesse im allgemeinen und besonders bei religiös Verunsicherten dauern manchmal Wochen und Monate. Nicht nur der Patient muss geduldig sein, sondern auch der Arzt. Zur dieser Art Geduld gehört untrennbar der Schmerz über Misserfolge. Um so mehr gibt uns Lukas den ärztlichen Rat: haltet ihn als Christen aus! Er ist euer tägliches Kreuz, bis er eines Tages überwunden wird, so sicher wie Jesus Christus vom Kreuz auferstanden ist. Glaubt bloß nicht, Gott ist ausschließlich bei den Erfolgreichen! Vergesst eure Sehnsüchte nach lawinenartigen Erfolgen, geht lieber dem Einzelnen nach, der jetzt eure Zuwendung braucht, damit das Wort Gottes in ihm oder ihr wachsen kann!

[Instrumental* oder gesungen*: EG 365, 1: Von Gott will ich nicht lassen]

Nach den verstörenden Szenen aus dem Glaubensalltag lässt das Gleichnis vor unseren Augen als nächstes ein Bild entstehen, das an Schönheit kaum zu überbieten ist: „Einiges [Saatgut] fiel [aber] auf gutes Land; und es ging auf und trug hundertfach Frucht." (Lk 8,8a)

Ein reifes Gersten-, Roggen-, Weizen-, Haferfeld ist ein wunderbarer Anblick und ich bin mir sicher, dass wir alle schon einmal nach dem Photoapparat gesucht haben, nicht nur bei Kornfeldern, sondern auch, wenn wir einen Obstbaum in voller Blütenpracht gesehen haben. Und wie ist uns erst das Wasser im Mund zusammengelaufen, als wir wenige Monate später den selben Baum voller Früchte gesehen haben! Solch unübertreffliche Schönheit ist das Ziel unseres Gleichnisses, nicht Angst und Schrecken vor dem eigenen Versagen!

Aber alle Früchte haben es an sich, dass sie Zeit zum Wachsen und Reifen brauchen. So schmecken wir doch sofort den Unterschied, wenn durch industrielle Produktion dieser Prozess abgekürzt worden ist. Der Geschmack ist einfach nicht mehr derselbe! In der Deutung vom Gleichnis schreibt Lukas deshalb in Vers 15: „Das aber auf dem guten Land sind die, die das Wort hören und behalten in einem feinen, guten Herzen und bringen Frucht in Geduld."

Da haben wir sie wieder, die Geduld., die Kunst des Abwartenkönnens Lukas hat es von Gott gelernt. „Gut Ding will Weile haben", fügt ein Sprichwort zustimmend hinzu. Lassen wir doch endlich uns und den anderen edie Zeit, die gesundes Wachstum und Reifen braucht!

Eine wichtige Frage ist aber noch nicht beantwortet: Was sind eigentlich die Früchte, die vor Gott und unserem Gewissen Stand halten können? Das biblische Gleichnis vom Sämann und selbst seine Deutung schweigen sich dazu aus. Erst in Vers 21 gibt uns Lukas die Auflösung, was er von den Früchten des christlichen Glaubens erwartet: „Gottes Wort hören und tun."

Fünf klare Worte, und wir könnten uns fragen, was sollte daran so schwierig sein? Warum soll es ein ganzes Leben und mehr brauchen, um diese Frucht in sich wachsen zu lassen? Warum können wir das nicht auf einmal bekommen?

Ich denke, wir kommen der Beantwortung näher, wenn wir uns die Bestandteile des christlichen Glaubens vor Augen halten. So, wie die erstaunlichsten Dinge zu Tage treten, wenn man eine natürliche Frucht aufschneidet und unter das Mikroskop legt. Da werden Zellen, Membranen und tausend andere Dinge sichtbar. Nicht viel anders ist es bei der Frucht des christlichen Glaubens. Nehmen wir sie unter die Lupe des 5. Kapitels des Galaterbriefes, dann werden folgende Bestandteile des christlichen Lebens sichtbar: „Liebe, Freude und Frieden, Geduld, Freundlichkeit und Güte, Treue, Bescheidenheit und Selbstbeherrschung." (Gal 5,22-23, GN)

[Instrumental* oder gesungen*: EG NB 605, 1-4: Jesus Christus, das Leben der Welt]

Uns stockt der Atem, weil wir erkennen: ja genau, das braucht unsere verrückte Welt. Von den 100 in Aussicht gestellten Früchten des christlichen Glaubens sind bereits diese 9 ein unendlich kostbarer Schatz, der weltweit viel Elend und Leid heilen könnte.

Tut er aber nicht, oder zumindest allzu wenig. Denn es sind ja nicht nur die „anderen", die im Christentum nicht weiterkommen, sondern wir ersticken doch selber in der Enge eines allzu dornigen Alltags:

[Instrumental* oder gesungen*: EG 428,5: Komm in unsre stolze Welt]

Die Liste ist lang, wie wir im Alltag gegen Gottes Wort verstoßen! Aber kehren wir mit Luther lieber zurück zum Gleichnis über das christliche Wachsen. Er schreibt: „Dies Gleichnis [dient] auch dazu, dass man sich nicht wundere, wenn das Wort nicht allenthalben Frucht bringt." (vgl. Luther-W Bd. 8, S. 121 ff.)

Was jetzt ganz wichtig ist: Luther schreibt „Nicht wundern". Das ist etwas fundamental Anderes als am eigenen Ungenügen zu verzweifeln oder andere zu richten. Im Gegenteil: „wundern" heißt zuerst einmal aushalten und stehen lassen zu können. Bis sich das Kopfschütteln einstellt und wir anfangen, nach Veränderungsmöglichkeiten suchen. Jesu Worte werden uns dabei die Zuversicht geben, dass wir dabei uns und anderen gegenüber nachsichtig sein können. Weil Gott als Arzt zu beauftragt sein will, sein heilendes Wort nach und nach in unseren Alltag hinein wachsen zu lassen.

Gegen manche Drängler in kirchlichen Breitengraden: verabschieden wir uns von allen erdrutschartigen Erfolgssehnsüchten, die meistens doch eher katastrophale Folgen von „himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt" nach sich ziehen.. Besser ist es, Gottes heilendes Wort zuerst an einer einzigen Stelle auf uns wirken zu lassen. Warum nicht dort, wo wir andere Menschen am Meisten verletzen: Eifersucht, Neid, Großtuerei? Fangen wir bei einem an, nicht bei allen Drei gleichzeitig! Schritt für Schritt werden wir so weiterkommen, denn Lukas als erfahrener Arzt hat uns über Gottes Gegenwart wissen lassen: wir Menschen brauchen Zeit, um über uns selbst hinaus zu wachsen. Großzügig und voller Gnade wie Gott ist, gibt er sie uns. Hinzu kommen Menschen, die nicht nur in der Zeit des Kolosserbriefes sondern selbst heute sich auf unsere Seite stellen, „beten und ... bitten, dass ihr erfüllt werdet mit der Erkenntnis seines Willens in aller geistlichen Weisheit und Einsicht, dass ihr  des Herrn würdig lebt, ihm in allen Stücken gefallt und Frucht bringt in jedem guten Werk und wachst in der Erkenntnis Gottes." (Kol 1,9-10)

Wer so betet und bittet, will nicht vereinnahmen, sondern wird wie der fürbittende Gärtner alles tun, damit das Wort Gottes selbst da noch zu tragen kommt, wo Menschen an sich oder ihren Umständen kaputt gehen. Um welches Ziel es geht, stellt uns der Epheserbrief klar und deutlich vor Augen: „Lasst uns aber wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus." (Eph 4,15)

[Instrumental* oder gesungen*: EG 166, 1+4: Tut mir auf die schöne Pforte]

Gott lässt uns nicht im Stich. Erst recht nicht, wenn wir uns zu ihm auf den Weg machen. Und wissen Sie, was erstaunlich ist? Je näher wir Gott kommen, desto mehr Menschen werden wir wahrnehmen, die sich in die gleiche Richtung ausrichten und auf den Weg machen.

Möge ein Wort aus dem 2. Korintherbrief ihnen und uns die Kraft geben, geduldig weiterzuschreiten: „Der aber Samen gibt dem Sämann und Brot zur Speise, der wird auch euch Samen geben und ihn mehren und wachsen lassen die Früchte eurer Gerechtigkeit." (2.Kor 9,10)

Amen.

[Instrumental* oder gesungen*: EG 196, 1-4: Herr, für dein Wort sei hoch gepreist]

* Wo die Gemeinde noch nicht sangeskräftig ist, können die Liedtexte zur Instrumentalbegleitung projiziert werden oder auch als Solo vorgetragen werden



Pastor Harald Klöpper
Windhoek (Namibia)
E-Mail: kloepper@chrina.org

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