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ISSN 2195-3171





Göttinger Predigten im Internet hg. von U. Nembach

8. Sonntag nach Trinitatis, 02.08.2009

Predigt zu Matthäus 5:13-16, verfasst von Konrad Stock

Mut zur Differenz

 

"Ihr seid das Salz der Erde. Wenn aber das Salz seine Schärfe verliert, womit soll es salzig gemacht werden? Es ist zu nichts mehr nütze, als daß es hinausgeworfen und von den Leuten zertreten wird.

Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berge liegt, kann nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht ein Licht an und stellt es unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter; dann leuchtet es allen, die im Hause sind. So soll euer Licht vorr den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, preisen." (Matth 5,13-16)

 

I

Drei wunderschöne Worte Jesu hat Matthäus hier zusammengefügt. Jedes blitzt und funkelt wie ein Kristall. Aber - Hand aufs Herz - befremden sie uns nicht? Überfordern sie uns nicht? Wer kann schon Salz der Erde, Stadt auf dem Berge, Licht der Welt sein?

Gewiß, wir geben uns Mühe oder wir meinen, uns Mühe zu geben. Wir wollen nicht einfach gelebt werden. Wir wollen leben, wir wollen unserem Leben eine Gestalt geben, und womöglich gerade da, wo es heutzutage brennt. Und es brennt ja überall. Es brennt die Frage, welcher Stil und welche Atmosphäre in unseren Familien, in unseren Wohnungen und Häusern herrschen kann und herrschen soll. Es brennt die Frage, welche Orientierung und welche Lebensart wir unsern Kindern weitergeben sollen. Es brennt die Frage, wie wir je an unserem Ort Einfluß nehmen können auf wirtschaftliche und politische Entscheidungsprozesse. Und natürlich brennt auch die Frage, wie sich die weltweite Christenheit auf dem Weg ins 3. Jahrtausend wandeln und erneuern kann. Mehr oder weniger, vielleicht ganz am Rande oder aber vielleicht - wie hier in Bonn - mitten in den Entscheidungszentren suchen wir unserem Leben eine Gestalt zu geben, indem wir uns an diesen und anderen brennenden Fragen abarbeiten.

 

Aber Salz der Erde, Stadt auf dem Berge, Licht der Welt zu sein - das wäre doch zu viel verlangt. Gewiß, wir sind schnell bei der Hand mit unserer Kritik: an wirtschaftlichen und an politischen Mißständen hierzulande und auf der weiten Erde. Wir sind leicht in der Lage, die Lebensferne der Wissenschaft zu tadeln. Oder wir schlagen geschwind Alarm, weil man in Lima oder in einem fernen algerischen Dorf, in den Slums von Rio oder auf St. Pauli menschenverachtend mit Menschen umgeht. Und weiß Gott, unsere Empörung hat ja so recht. Aber wo anfangen, etwas zu ändern? Wo und mit wem und mit welchen Mitteln eingreifen? Je sensibler wir für das Unrecht und für die Untat in der kleinen und großen Welt sind, desto hilfloser kommen wir uns vor.

Und noch etwas. Müssen wir uns vielleicht nicht ehrlicherweise eingestehen, daß wir das auch gar nicht wollen: Salz der Erde, Stadt auf dem Berge, Licht der Welt zu sein?  Daß uns diese Beschreibung einer Lebensform zu mühsam und zu anspruchsvoll erscheint?

II

Nun, wenn solche Fragen unser erstes, ernstes Befremden über den biblischen Text richtig erfassen, dann sind wir an den Anfang des Verstehens dessen gekommen, wovon im Evangelium nach Matthäus die Rede ist. Unser Befremden zeigt uns an, daß wir die Mitteilung noch nicht voll erfaßt haben, die Matthäus seinen Leserinnen und Lesern mit diesen drei wunderschönen, kristallklar funkelnden Jesus-Worten machen will. Sie befremden uns zunächst, weil sie uns eine schwere Last zu sein scheinen. Aber dieser Schein trügt.

Denn die Jesus-Worte, die Matthäus hier für seine Leserinnen und Leser kunstvoll zusammenfügt, sind ja in Wahrheit österliche Worte. Es sind die Worte dessen, der durch den Tod hindurch ins Leben gegangen ist. Worte eines Gegenwärtigen. Denn dessen waren Matthäus und waren die Schwestern und die Brüder, für die er schrieb, gewiß: daß der gekreuzigte Jesus von Nazareth in Gottes ewiges Leben erhoben ist. Er ist, wo Gott der Vater ist: in den Himmeln. Wir dürfen uns daher die berühmte und gelegentlich auch berüchtigte Bergpredigt, die Matthäus für die Schwestern und die Brüder seiner "judenchristlichen" Gemeinde kunstvoll komponierte, nicht auf einem sichtbaren Berg inmitten einer sichtbaren Landschaft denken. Und wir dürfen uns auch die Figur des Bergpredigers, der so glasklar und so schroff den heiligen Gotteswillen vom Berge Sinai auslegt, nicht in der irdischen Gestalt des Propheten aus Nazareth vorstellen. Das matthäische Offenbarungszeugnis bezieht sich vielmehr auf die Sphäre des Unsichtbaren , also auf jene Sphäre, die früher ist als die Sphäre des Sichtbaren. Denn im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde. Dorthin also, wo Gottes Schöpferwort zuerst Gestalt gewinnt, ist urchristlicher Gewißheit gemäß der gekreuzigte Jesus von Nazareth erhoben. Dort, wo alle Möglichkeiten Gottes gegeben sind, kommt ihm alle Vollmacht zu, wie es am Ende des Evangeliums nach Matthäus heißt. Dort, wo alle Wege Gottes mit uns gebahnt sind, dort ist er. Dort, wo Gottes Kräfte für uns bereit sind, dort ist er. Von dorther und nur von dorther versteht Matthäus sich selbst und die Schwestern und Brüder seiner Gemeinde - wo immer sie sein mögen - als Salz der Erde, Stadt auf dem Berge, Licht der Welt.

Das heißt zuallererst: Früher als die Lebenspraxis oder der Lebensstil, die diese herrlichen Metaphern bezeichnen mögen, ist der Glaube. Der Glaube gehört ja selber der Sphäre des Unsichtbaren an. Wir können ihn jedenfalls nicht messen oder durch statistische Umfragen feststellen. Wir können ihn ebensowenig beweisen durch möglichst heitere oder durch möglichst niedergeschlagene Mienen. Und wir können ihn nicht demonstrieren, indem wir wie im 16. Jahrhundert den Pilgerweg nach Santiago de Compostela wallfahren oder indem wir im 20. Jahrhundert Castor stoppen wollen. Der Glaube ist unsichtbar wie die Liebe, die uns mit einem anderen Menschen verbindet; und so unsichtbar wie die Hoffnung, die uns auch gegen allen Augenschein auf Gottes Möglichkeiten warten läßt. Ja, und der Glaube ist natürlich auch so unsichtbar wie die Stimmungen und die Gefühle, die uns berühren oder überfallen, wenn wir an ein Haus oder an eine Landschaft denken, wo wir uns wohl fühlen - an Ostpreußen vielleicht oder an eine griechische Insel; und natürlich ist er auch so unsichtbar wie das Entsetzen oder die bodenlose Angst, die ein Ort des Schreckens in uns erregt - das brennende Köln oder ein Flüchtlingslager in Zaire. Er ist so unsichtbar wie diese Formen des Erlebens, weil er selbst ein besonderes Erleben ist. Er ist so unsichtbar wie das Erinnern, weil er selbst in der Erinnerung seinen Ort hat. Die Bergpredigt im Ganzen und unser Text im Besonderen zeigt uns den Zusammenhang zwischen Innen und Außen, zwischen der Unsichtbarkeit des Glaubens und der Sichtbarkeit einer Lebensform.

Was ist das für ein Glaube? Woran hält er sich und worauf richtet er sich? Nun, er ist doch ganz schlicht und einfach die Gewißheit, daß Gott sein Volk von allen seinen Sünden befreit (wie es gleich zu Beginn des Evangeliums nach Matthäus in der Erzählung von Jesu Geburt heißt). Und diese Befreiung besteht ganz schlicht und eifach darin, daß die Gemeinschaft des Glaubens Ruhe findet für ihre Seelen, wie Matthäus an entscheidender Stelle (11, 29) formuliert. Vom Himmel her - aus jener ursprünglichen Gestalt des göttlichen Schöpferwortes - wirkt Jesus als der Christus Gottes Ruhe. Was soll das heißen?

Ich denke, die Ruhe, die Matthäus seinen Leserinnen und Lesern vorstellt, bildet keinen Gegensatz zu Streß und harter Arbeit bei Tage und zu manchmal überkurzen Nächten. Sie zeigt sich nicht als die Siesta in einem vorübergehenden oder dauernden Schlaraffenland. Sie steht vielmehr in einem tiefen Gegensatz zu den mannigfachen Formen innerer Unruhe, von der wir viele Zeitgenossinnen und Zeitgenossen und vielleicht auch uns selbst getrieben fühlen. Zur Ruhe kommen heißt vielmehr: angekommen sein. Angekommen sein bei dem Menschen, mit dem wir leben möchten; angekommen sein bei dem Beruf, der uns fordert und zugleich erfreut; angekommen sein bei unserer Bestimmung, dort also, wohin wir gehören und wo wir uns aufgehoben und geboren fühlen. Wir könnten wohl auch sagen: zur Ruhe kommen heißt zu Hause sein, eine Heimat haben, ein portatives Vaterland - über jedes sichtbare Haus und über jede irdische Heimat hinaus. Ruhe erfüllt uns, indem wir uns in Gottes Geschichte mit der Welt geborgen wissen. Angekommen sind wir, wenn wir uns von Gott dem einen ursprünglichen Schöpfer des Lebens geliebt wissen. Darin eben besteht der Glaube: sich in Gott geborgen und von Gott geliebt wissen.

Und eben diesen Glauben verdankt Matthäus selbst und die Gemeinde, für die er schreibt, den österlichen Erscheinungen des Menschen, den Gott in die Gemeinschaft mit seinem ewigen Leben erhoben hat. Er verdankt ihn dem erhöhten, dem über das Sichtbare hinaus entrückten Jesus von Nazareth. Und darin unterscheidet er sich nicht im Geringsten von uns. Denn wie kommen wir zur Ruhe, wenn wir zur Ruhe kommen? Wie sind wir inmitten so vieler Glücksversprechungen und Heilsangebote angekommen? Wie war es uns denn möglich anzukommen inmitten der zahlreichen Tourismus-Börsen, die von unserem Fernweh profitieren? Wie war es uns denn möglich anzukommen inmitten der hundert oder der tausend esoterischen Szenen, die uns zu unserem angeblich brachliegenden Selbst zu führen suchen? Wie sind wir denn angekommen, obwohl wir um die Zukunft der Generationen nach uns fürchten müssen? Nun - wir sind angekommen, weil Jesus selbst uns durch seine Zeugen die Wahrheit erfahren läßt, die ihn beseelt und bestimmt. Seine Wahrheit: sein Existieren im Frieden mit Gott und in der selbstbewußten Hingabe an Gottes Willen. Dieser Wahrheit seiner Existenz wollen wir uns auch heute an diesem Sonntag und in diesem Gottesdienst wieder erinnern und uns ihrer vergewissern. Daraus - und nur daraus, nur aus diesem erinnerten Heilsgeschehen - ergibt sich alles Weitere.

 

III

Jesu Existenz im Frieden mit Gott ist deshalb zu allererst und ursprünglich das Salz der Erde, das Licht der Welt, die Stadt auf dem Berge, die brennende Lampe, die das ganze Haus erleuchtet. Sie ist nichts Verstecktes oder Geheimes oder gar schlechthin Unverständliches. Sie hat mit diesen Metaphern dies gemeinsam, daß sie etwas weithin und durchdringend und öffentlich Wirksames darstellt. Diese ihre Wirksamkeit zeigt sich schon darin, daß auch Matthäus selbst und seine Gemeinde in dieser Existenzform zur Ruhe gekommen sind; und sie bewährt und beweist sich darin, daß Menschen in allen Weltgegenden und zu allen Zeiten in ihr zur Ruhe kommen, wenn ihnen ihr klar verständlicher Sinn in seiner Bedeutung einleuchtet. Wo immer es Glauben gibt - und sei es nur in einer winzigen Dosis, winzig wie ein Senfkorn -, wo immer es eine Spur oder einen Hauch von Glauben gibt, da ist die Wahrheit der Existenz Jesu in ihrer Tragweite und in ihrer befreienden Kraft verstanden. So kann dieser Friede einen Menschen wirklich erfassen und erfüllen.

Und deshalb kann Matthäus nun ohne jede Prahlerei und ohne jede falsche Bescheidenheit zu seinen Schwestern und Brüdern damals und heute und sich selbst miteinschließend sagen:

Ihr seid das Salz der Erde - Ihr seid das Licht der Welt" - Ihr seid die Stadt auf dem Berge - Ihr seid die brennende Lampe, die das Haus erleuchtet.

Und er meint damit natürlich: Wir alle, die des Friedens mit Gott gewiß geworden sind, wir bilden ja schon eine Öffentlichkeit in einer sozialen Umwelt, eine zwanglose, eine herrschaftsfreie Öffentlichkeit, in der dieser Friede da ist. Und bevor wir nachdenken und möglicherweise streiten über die Lebensformen, die dieser Existenz im Frieden mit Gott angemessen sind, kommt es darauf an, unser Erfüllt-Sein und Erleuchtet-Sein durch diesen alle Vernunft überstrahlenden Frieden ernst zu nehmen.

Warum ist das wichtig? Warum ist das so wichtig und so dringlich, daß Matthäus sogar zu einer unverhüllten Drohung greift: das Salz, das feucht geworden ist und nichts mehr taugt, wird offenbar in jeder ordentlichen Küche weggeworfen. Warum?

Nun, die Existenz im Frieden mit Gott, die Jesus in die Welt bringt, benötigt eine Öffentlichkeit.

Mir fällt dazu eine lehrreiche Erzählung aus der buddhistischen Tradition ein. Der Prinz Gautama hatte nach langer Mühe und nach schwerer Askese plötzlich unter dem Baum die Erleuchtung. Er fand die vier edlen Wahrheiten, die den Weg aus dem Leiden weisen. Er aber wollte sie verschweigen. Ihm mußte erst eine Gottheit erscheinen und ihn lange überreden, bis er sich dazu entschließen konnte, seine Erleuchtung auch öffentlich zu machen.

Wir sind in einem vergleichbaren Sinn die Öffentlichkeit, die ein Leben im Frieden mit Gott braucht. Wir sind diese Öffentlichkeit. Wir sind sie in mannigfachen Formen. Wir sind sie zu allererst in der gottesdienstlichen Versammlung: in der Anbetung Gottes, im gemeinsamen Singen und Denken und zuhöchst in der Feier des Abendmahls. Wir sind sie aber auch in der Form des Kirchentags und in den mannigfachen Kommunikationen in den einzelnen Gemeinden. Wir sind diese Öffentlichkeit auch dadurch, daß es Filme gibt wie die Ingmar Bergman, die auf die Frage hinauslaufen, ob zwei Menschen einander vergeben können. Und wir sind diese Öffentlichkeit, indem wir unsern Zeitgenossinnen und Zeitgenossen so gut es eben geht erklären, warum das Leben im Frieden mit Gott für alle unsere Lebensverhältnisse bedeutsam ist. Wo und wie immer wir über den Grund und die Tragweite eines Lebens im Frieden mit Gott miteinander kommunizieren - nachdenklich, fragend, temperamentvoll, streitbar - da leuchtet das Licht, das wir sind, da zeigt sich die Stadt auf dem Berge, die wir sind.

 

IV

Und genau wegen dieser inneren Öffentlichkeit und wegen der vielfältigen und vielstimmigen Kommunikation in ihr orientiert die Kirche die Gesellschaft, in der sie existiert. Matthäus hat die Umwelt, die Lebenswelt der Kirche durchaus im Auge: die Leute, das Volk, die anderen, denen sich die Gewißheit des Glaubens noch nicht erschlossen hat oder nicht mehr erschließt. Ihnen soll das Licht leuchten, das wir sind, weil es uns selbst erleuchtet. Ihnen sind die guten Werke des Glaubens unentbehrlich und hoffnungsvoll.

Von den guten Werken des Glaubens spricht Matthäus in der Tat. Zu ihnen zählt er übrigens insbesondere auch das Vaterunser als die vorbildliche Form des Betens und das Sammeln der Schätze im Himmel. Alle diese guten Werke, alle richtigen Einzelentscheidungen in unserem alltäglichen Leben kommen nämlich nicht von ungefähr zustande. Sie könnten keineswegs in irgendeine andere Richtung weisen. In ihnen zeigt sich vielmehr unser Licht: das Licht, das wir als einzelne, unverwechselbare, unvertretbare Person vor Gott sind. In ihnen zeigt sich die Gewißheit, die je mir selbst zuteil geworden ist. In ihnen zeigt sich die persönliche Art und Weise, in der ich das Leben im Frieden mit Gott verstehe und verständlich machen kann, das Jesus als der Christus Gottes bringt. Deshalb wird es auf dem Boden einer inneren Kommunikation über das Evangelium verschiedene Lebensstile und verschiedene Einzelentscheidungen geben. Und es gibt sie mit Recht. Die eine und gemeinsame Aufgabe, das Leben im Lichte des göttlichen Friedens zu gestalten, darf mit Recht auf verschiedene Weise in Angriff genommen werden. Es darf verschiedene Wege geben, unsere Kinder an das Leben im Frieden mit Gott heranzuführen. Es darf verschiedene Wege geben, die Armut in einem reichen Land und den Hunger in der Welt zu bekämpfen. Es darf verschiedene Wege geben, die notwendige Funktion des Rechts für eine Gesellschaft zu behaupten. Und es darf auch verschiedene Wege geben, um die tiefe Traurigkeit und die Sinnabwesenheit zu überwinden, die aus den Stücken Thomas Bernhards spricht. Gerade das Mitwirken in den inneren Dialogen der Kirche über das Evangelium gibt den Mut zur Differenz.

Eben die innere Vielfalt und der innere Reichtum, eben das Blühen von tausend Blumen auf dem einen Grund, der gelegt ist, wird seine Wirkung auf die anderen nicht verfehlen. Sie werden eueren Vater in den Himmeln preisen. Die Leute, die soziale Umwelt der Christenheit scheinen sich vom Leben im Frieden mit Gott für die Lösung all der brennenden Gegenwarts- und Zukunftsaufgaben nichts zu erwarten. Statt dessen sehr viel oder alles vom Staat, von den Verwaltungen und von den Parteien. Oder vielleicht von den Entertainern, die allabendlich ihr Publikum vor seiner grenzenlosen Langeweile retten. Oder wie der berühmte Konrad Lorenz von der fortgehenden Evolution. Nichts dagegen von der Erneuerung des inneren Menschen durch Gottes Wort und Gottes Geist. Aber alle Erwartungen an einen Wandel der Verhältnisse ohne einen Wandel der Person haben sich als trügerisch erwiesen und werden sich als trügerisch erweisen. Wo wir aber unser Licht - unser je eigenes, unser je besonders vom Geist des Vaters und des Sohnes entzündetes Licht - leuchten lassen, ist es möglich, diesen Trug zu durchschauen. Daraus wird auch anderen die Entdeckung kommen, daß ich selbst nur mit mir selbst anfangen kann. Gott sei Dank.



Prof. Dr. Konrad Stock
Gießen
E-Mail: konrad_stock@freenet.de

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