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ISSN 2195-3171





Göttinger Predigten im Internet hg. von U. Nembach

22. Sonntag nach Trinitatis - Reformationsfest, 31.10.2010

Predigt zu Römer 3:21-28, verfasst von Hans Joachim Schliep

Lesung von Römer 3,21-28 (nach Luther 1984)

„Mit dem Akazienduft

fliegt der Frühling

in dein Erstaunen

 

Die Zeit sagt

ich bin tausendgrün

und blühe

in vielen Farben

 

Lachend ruft die Sonne

ich schenke euch wieder

Wärme und Glanz

 

Ich bin der Atem der Erde

flüstert die Luft

 

Der Flieder

duftet

uns jung"

Liebe Gemeinde!

„Frühling". Ein Gedicht von Rose Ausländer, der bekannten jüdischen Lyrikerin.1 Frühling am letzten Sonntag im Oktober? Kürzere Tage. Längere Nächte. Regen und Sturm. Fallende Blätter. Morgen ist der 1. November. Heinrich Heine dichtete: „Im traurigen Monat November war's, die Tage wurden trüber, der Wind riss von den Bäumen das Laub...".

Zudem: Ein Frühlingsgedicht, dieses Frühlingsgedicht zum Reformationsfest? Keineswegs will ich die Autorin christlich vereinnahmen. Doch ihre Worte atmen reformatorischen Geist: „Mit dem Akazienduft / fliegt der Frühling / in dein Erstaunen". Mir wird eine Grunderkenntnis Martin Luthers anschaulich: Ich lebe von dem, dem ich mich verdanke, sodass ich nur noch staunen kann. Noch klarer erkenne ich diese Wahrheit beim Lesen und Sprechen der letzten Zeilen: „Der Flieder / duftet / uns jung". Die Reformatoren sprachen vom Evangelium als vom „extra nos" und „pro nobis".

Kurz nach Frühlingsbeginn, als infolge des langen Winters noch Schnee lag, wurde ich 65 und in den Ruhestand verabschiedet. Von dem Tag an habe ich auf die Fliederblüte gewartet. Sie hat mir niemals so wohlgetan wie dann Mitte Mai. Nun bin ich ein junger Alter. Aber was hält mich jung auch im Altwerden? Das kann ganz viel sein. Alles das verdichtet sich für mich im Bild von dem „Flieder", der mich „jung duftet". Der Flieder ist es, von dem alles ausgeht. Sein Duft weht mich an. Ich kann ihn nur einatmen. Ob ich will oder nicht: er erreicht mich. Der Kern und Stern reformatorischen Glaubens: Von außerhalb meiner selbst werde ich belebt und bewegt, wird mir Leben und Liebe zugeeignet und zu Eigen - und bleibt doch ein unverwechselbar Eigenes und ganz Anderes.

Und was ist „Gnade", Grundimpuls des Glaubens, anderes? Der atheistisch-marxistische Pariser Philosoph Alain Badiou schreibt in seinem Paulus-Buch: „Gnade ist das Gegenteil des Gesetzes, insofern sie das ist, was kommt, ohne geschuldet zu sein."2 Was kommt, ja schon ist, ohne geschuldet zu sein, ist die Schöpfung mit ihren Gaben: „...und das alles aus lauter väterlicher, göttlicher Güte und Barmherzigkeit, ohn all mein Verdienst und Würdigkeit...". So deutet Luther von seinem reformatorischen Grundimpuls aus, verdichtet in dem vierfachen „Allein": „allein die Gnade, allein der Glaube, allein Christus, allein die Schrift", schon die Schöpfung als ungeschuldet gegeben, mit allem, was aus ihr gestaltet wurde.

Was aber ist uns im Glauben geschenkt, ungeschuldet? Die „Gerechtigkeit" Gottes. Nach Luther nicht die „Gerechtigkeit", die wir vor Gott erbringen müssten, sondern die „Gerechtigkeit", mit der Gott uns „gerecht macht". Oh, ein bedeutungsschwerer Satz, wie es theologische Aussagen so an sich haben. Ich verstehe ihn so: Manchmal muss ich mich zurecht machen. Von Zeit zu Zeit ist das nötig. Vor allem, wenn ich Unrechtes getan habe. Das kommt öfter vor, als mir lieb ist - und häufiger, als ich selbst es merke. Dann aber sehe ich „ganz alt aus". Weder Schmuck noch Kosmetik, weder schicke Kleidung noch wohlriechende Sprays helfen dann noch. Umso mehr brauche ich, um im lyrischen Bild zu bleiben, den „Flieder", der mich „jung duftet".

Unser Leben ist Angesprochensein - und dann erst eigenes Sprechen. Der Aktivität geht die Rezeptivität voraus. Das Wort, das mich tröstet, die Hand, die mich aufrichtet, können nur von jemand Anderem kommen. Und erst recht: Vergeben kann mir nur, wem ich etwas angetan habe. Dann muss ich zurecht gebracht werden. Im Letzten und Tiefsten durch Gottes „Gerechtigkeit". „Gerechtigkeit" bedeutet „Gemeinschaftstreue", Vertrauen in die bestehende Beziehung, auch wenn sie auf der einen Seite fallengelassen wird: Festhalten am Band des Lebens, am Bund der Liebe, Treue eben.

In seinem Leben, Sterben und Auferstehen hat Jesus, den wir den Christus, den Gesalbten nennen, diese Treue an den Tag gelegt, in diesem Vertrauen an Gott festgehalten, bis zur Hingabe seines eigenen Lebens. Jesus hat Gott gleichsam hineingezogen in sein Leiden und seinen Tod. Seither ist auch in dem, was wir als tiefste Gottesferne erleben, Gottes „Gemeinschaftstreue" mit dabei. So finden wir in Jesus dem Christus die „Gerechtigkeit" Gottes. „Was müssen wir also tun, um ‚gerecht gemacht' zu werden, um Gott recht zu sein? Nichts sonst, als zu glauben, dass Gott uns durch Jesus Christus gerecht gemacht hat."3 Alles kommt darauf an, Jesus, dem Gesalbten Gottes, zu vertrauen. Glauben ist Vertrauen. Unser Halt! Und ein Blick über den Tag hinaus, im Leben wie im Sterben! So gehört auch dieses dazu: „Vertraut den neuen Wegen..." (EG 395): Vertrauen als empfangene Gabe, nicht als von uns erbrachte Leistung. Solches Vertrauen hält auch in dem, was unhaltbar ist, hält noch im freien Fall. Dieses Christusvertrauen gibt meiner Seele Trost und meinem Leben Richtung!

Warum aber kommt es gerade auf Person und Werk Jesu Christi an? In ihm ist die Ganzheit von Gottvertrauen und Gottestreue. So haben wir durch ihn teil an der Ganzheit eines Lebens, die uns selbst unerreichbar ist. Das Erstaunliche ist: Jesus hat diese Ganzheit erlangt, indem er gängige Ganzheits- und Vollkommenheitsideale aufgab und sein noch unvollendetes Leben hingab. Und sich dem anvertraute, der allein „ganz" zu nennen ist: Gott. Auf diese Weise offenbart sich in ihm „Gerechtigkeit" als „Gemeinschaftstreue". Zugleich offenbart sich durch ihn im Lebensfragment die Lebensfülle. In der Kraft des Vertrauens Jesu Christi ist der Sinn meines Lebens unabhängig von der Intaktheit meiner Sinne!

Nun, liebe Gemeinde, Predigten am Reformationsfest haben immer etwas sehr Grundsätzliches. Es ist anstrengend, sich immer wieder der Grund-Sätze des Glaubens zu vergewissern. Wie in Stein gemeißelt steht Luthers mehrfaches „ohne" und „allein" als Grund-Satz der Reformation und des Protestantismus da. Der soll stehen bleiben. Doch durch Luthers Zuspitzung auf das „ohne des Gesetzes Werke" und „allein durch den Glauben" ist seine Übersetzung von Römer 3 Verse 21 bis 28 einem starken Missverständnis ausgesetzt, bis hin zur Judenverachtung.

Martin Luthers sehr persönliche Frage war bekanntlich: „Wie bekomme ich einen gnädigen Gott?" Alle seine religiösen Übungen als Mönch führten ihn in eine zunehmend tiefere Verzweiflung: Seinen „Werken" fehlte immer etwas an Reinheit und Vollkommenheit, sie ließen ihn unerfüllt - und die „Sünde" noch größer erscheinen. Da war es für ihn eine Befreiung, als ihm aufging: Gottes „Gerechtigkeit" ist keine fordernde, sondern eine schenkende, sie bringt zurecht und macht gerecht. Gnade eben: das Ungeschuldete. Zu dieser Erkenntnis und Erfahrung wollte Luther die ganze Christenheit führen. Darum wandte er sich so scharf gegen die „Werkgerechtigkeit". Die erblickte er vor allem in der Bußpraxis der römisch-katholischen Kirche seiner Zeit, die damals in der Ablasspraxis nach dem Prinzip „Gnade gegen Geld" verfuhr. Damit unterwarf sie den Glauben dem Gesetz der Käuflichkeit und der religiös-moralischen Leistung. Solche „Werkgerechtigkeit" sah er bereits im Judentum angelegt. So übersetzte er Tora („Mose und die Propheten") mit „Gesetz" statt richtiger mit „Weisung". Schon Paulus hatte ja das griechische Wort „nomos", „Gesetz", für die Mose-Tora verwendet. Und so sah Luther seine eigenen Erfahrungen bei Paulus vorgebildet.

Aber wendet sich Paulus tatsächlich gegen das (sein) Judentum? Im Gegenteil. Andere Stellen im Römerbrief, z. B. die Kapitel 9 bis 11, zeugen von Paulus' Treue zu „Mose und den Propheten". Durch sie wird immer wieder Gottes Treue und Barmherzigkeit jenseits religiöser und moralischer Leistungen verkündet. Paulus ging es weniger um die „Frage nach dem gnädigen Gott" als um die Frage, wie die nicht-jüdischen Völker Anteil an dem Israel verheißenen Heil bekommen könnten. Er war überzeugt: Ohne erst Juden werden zu müssen, könnten auch die Völker der „Gemeinschaftstreue" Gottes durch das Gottvertrauen und die Gottestreue des Gesalbten Jesus teilhaftig werden. Eben das, sagen jetzt namhafte Ausleger, sei die Pointe von Römer 3. Es hat sich noch keine verbindliche neue Übersetzung durchsetzen können. Deshalb wage ich einmal eine eigene, Möglichkeiten zur Missdeutung zumindest einschränkende Übertragung - mehr eine Paraphrase als eine wortgenaue Übersetzung:

„Jetzt aber ist sie ans Licht getreten, über die Tora hinaus, aber getreu dem Zeugnis von Mose und den Propheten: Gottes Gerechtigkeit! Erschienen ist sie in der Treue des Gesalbten Jesus. Wirksam ist sie für alle, die sich durch ihn zum Vertrauen in Gott anstiften lassen. Warum das alles? Ich hab's ja vorher schon gesagt: Zwischen den Menschen besteht kein Unterschied. Alle haben wir gesündigt. Alle haben wir es an der Treue zu und dem Vertrauen in Gott fehlen lassen. Alle haben wir den Glanz Gottes verloren, der uns als Gottes Ebenbilder verliehen worden war. Uns alle aber bringt Gott zurecht, macht uns zu Gerechten. Ein Geschenk! Gottes Gnade: für uns alle wahrnehmbar darin, dass der Gesalbte Jesus uns befreit hat. Ihn hat Gott zum öffentlichen Zeichen gemacht: zum Zeichen der Versöhnung durch seine Treue bis in den Tod. Unüberbietbar! So erweist Gott seine Gemeinschaftstreue und vergibt Sünden; auf sie zurückblickend erkennen wir nun, wieviel Geduld Gott mit uns hatte, dass er sie hingehen ließ. Jetzt aber, in dieser Zeit, erweist Gott seine Gerechtigkeit, indem er selbst gerecht ist und diejenigen gerecht macht, die aus der Treue und dem Vertrauen Jesu leben.

Können wir uns nun noch mit etwas rühmen? Worauf können wir Stolz sein? Was können wir für uns ins Feld führen? Ruhm und Stolz haben keine Grundlage mehr. Niemand kann sich hervortun und wir brauchen auch nichts für uns ins Feld zu führen, weder die religiöse Praxis gemäß der Tora noch andere Handlungen. Es ist gut, wenn wir Gutes tun, religiös und moralisch. Aber am Ende gelten Treue und Vertrauen. Erst die machen uns gerecht, durch sie holt Gott uns in seine Gemeinschaft zurück. Nach langem Nachdenken hat sich mir diese Erkenntnis erschlossen und davon bin ich nun überzeugt: Gott sagt Ja zu mir unbeschadet meiner Handlungen. Was alle - die zum Volk Israel gehören und die aus anderen Völkern kommen - trägt, ist die Treue Gottes. Auch in unserer Zeit steht Gott zu seinen Zusagen, die er einst gegeben hat durch die Tora, die Weisungen und Verheißungen von Mose und den Propheten, in unwandelbarer Treue. Die Juden erfahren Gottes Gemeinschaftstreue, seine Gerechtigkeit also, durch die Tora. Die Christen erfahren sie in der Treue Jesu, des Gesalbten."           

So etwa hoffe ich, frei von Polemik gegen den jüdischen Gottesglauben, an Martin Luthers reformatorischer Grundeinsicht festgehalten zu haben. Ich formuliere sie jetzt so: Mein Lebenssinn bestimmt sich nicht aus meinen Handlungen. Bei Gott ist die Würde einer Person unabhängig von ihrem Werk. In diesem Sinn kommt es - statt auf den Habitus aus Werken - auf den Habitus aus Glauben an, der sich bildet aus dem auf Jesus den Christus gesetzten Vertrauen. Weil ich der neueren Korrektur an Luthers Auslegung folge, möchte ich umso nachdrücklicher öffentlich eintreten für seine reformatorische Erkenntnis in ihrer lebensgestaltenden Kraft.

Im 16. Jahrhundert gab die Reformation dem sich vollziehenden Zivilisationswandel hin zu einer selbstgestalteten und selbstbestimmten Lebensweise einen mächtigen Schub. Sie bedeutete einen „doppelten Durchbruch zur Freiheit"4: Zum einen war nun der Glaube allein auf die Gnade gegründet statt auf die Erfüllung religiöser und moralischer Pflichten, die zudem noch von einer mächtigen Kircheninstitution reguliert und kontrolliert wurden. Damit wurde der einzelne Christ befreit von dem Zwang, sein Heil selbst herstellen zu müssen, und frei dafür, sich ganz für das Wohl des anderen Menschen einzusetzen. Dadurch wurde der einzelne Christ auch frei zu persönlicher Bildung und eigenem Urteil, zu selbstständiger Lebensführung und Verantwortung. Zum anderen wurde die Welt freigegeben an ihre eigenständige Wahrheitsfindung und Lebensgestaltung in allen „weltlichen Geschäften", die jeden Menschen zugleich zu eindringlicher Sorge für den Frieden, das Recht und das Leben selbst herausforderten. Die Reformation stellt eine bedeutende Triebkraft dar, dass sich die neuzeitliche Lebensform mit ihren beachtlichen wissenschaftlichen, technischen und wirtschaftlichen Leistungen entwickeln konnte. Doch haben wir heute, angesichts so vieler schädlicher Folgen unserer „Erfolge", einen „tipping point", einen Kipppunkt erreicht? Ohne Alarmismus, nur mit klarem Blick auf die Tatsachen, ist es längst in Sicht: „Das Ende der Welt, wie wir sie kannten".5

Der Klimawandel verlangt von uns einen neuen Zivilisationswandel: Weg vom Beherrschen und Verbrauchen. Weg von einer Zukunft als Verlängerung der Gegenwart. Weg vom - ohnehin ständig gebrochenen - Versprechen von Glücksvermehrung durch Konsumausweitung. Wie lange wollen wir die Rechnung für unseren massiven Ressourcenverbrauch und unsere karbon-fixierte Lebensweise bedenkenlos unseren Kindern überstellen und so ihr Leben über die Maßen erschweren oder gar vereiteln? Es ist doch wahr: Kein Glück der Kinder kann das Leid der Eltern wiedergutmachen, kein sozialer Fortschritt die Ungerechtigkeiten versöhnen, die den Toten widerfahren sind. Ebenso wahr ist: Kein Glück der Gegenwärtigen kann das voraussehbare Leid der Kommenden rechtfertigen, kein Wachstum heute kann die Schäden und Gefahren versöhnen, mit denen künftige Generationen umzugehen haben werden! Wer den Klimawandel uninteressiert, uninformiert und untätig hinnimmt, vergeht sich am Gemeinwohl und an der Gerechtigkeit, die noch die Enkel unserer Enkel beanspruchen dürfen. Allerdings: Von der Tatsache, dass wir mit der - noch immer ungesicherten - Endlagerung radioaktiver Abfälle zukünftigen Generationen die Lasten unserer Lebensweise für bis zu 1 Million Jahren aufbürden, kommen wir nicht mehr weg. Bei alledem gilt es, heute für morgen richtig zu handeln, ohne dass wir die Folgen vernünftigen, verantwortlichen Handelns jemals erleben werden. Theologisch gesprochen ist es das „Gesetz", das uns fest im Griff hat. Und gerade wer verantwortlich zu handeln sich bemüht, erfährt: Ich bin niemals fehlerfrei, sondern stets auf Vergebung angewiesen. Umso wichtiger ist es, zu erkennen und damit ernst zu machen: Was endlich ist, kann nicht unendlich verfügbar sein. Also brauchen wir einen neuen Umgang mit der Endlichkeit. Darum ist die reformatorische Einsicht so nötig, dass wir nun einmal leben von dem, was uns ungeschuldet, geschenkweise gewährt ist. Wie anders als kraft der Gottestreue und des Gottvertrauens Jesu Christi, in diesem neuen Habitus, können wir lernen, mit unserem Nichtwissen, unserer Vergebungsbedürftigkeit und unserer Endlichkeit umzugehen?! So ist Luther mit seiner reformatorischen Erkenntnis wieder einmal der Zeit voraus, unserer Zeit.

In Römer 3, dem Zentraltext der Reformation, schreibt Paulus, wir hätten den „Glanz" verloren, der uns in der Gottebenbildlichkeit ursprünglich verliehen war. Also geht es, wenn Gott uns gerecht macht und wir Gnade erfahren, darum, diesen „Glanz" wieder ausstrahlen zu können. Deshalb wage ich für heute, das Reformationsfest 2010 und diesen Herbsttag, eine ungewöhnliche Verknüpfung und Deutung: Gottes „Gerechtigkeit" ist wie die Sonne, von der Rose Ausländer dichtet: „Lachend ruft die Sonne / ich schenke euch wieder / Wärme und Glanz". Amen 

 

............

 

1) Rose Ausländer: Mutterland / Einverständnis. Gedichte, Frankfurt/M. 1982, S. 82. 

2) Alain Badiou: Paulus. Die Begründung des Universalismus, Berlin 2002, S. 144.

3) Klaus Wengst: Predigt zu Römer 3,21-28, in ders.: Dem Text trauen. Predigten, Stuttgart 2006, S. 135; vgl. zur Auslegung insgesamt neuerdings Klaus Wengst: „Freut euch, ihr Völker, mit Gottes Volk!" Israel und die Völker als Thema des Paulus - ein Gang durch den Römerbrief, Stuttgart 2008, S. 189-204. Mit meiner eigenen Übersetzung folge ich weitgehend der seinen und schließe mich in Vers 22a der Lesart als genetivus subiectivus an: „...die Treue des Gesalbten Jesus" (so auch Wolfgang Stegemann in den aktuellen Predigtstudien zur Stelle). Erhellend und weiterführend war für mich auch Friedrich-Wilhelm Marquardt: Das christliche Bekenntnis zu Jesus, dem Juden. Eine Christologie. Band 1, München 1980, z. St. S. 196-203.      

4) So etwa Karl Ernst Nipkow: Bildung als Lebensbegleitung und Erneuerung, Gütersloh 1990, S. 205.

5) Claus Leggewie / Harald Welzer: Das Ende der Welt, wie wir sie kannten. Klima, Zukunft und die Chancen der Demokratie, 4. Aufl., Frankfurt/M. 2010, passim.



Pastor i. R. Hans Joachim Schliep
Steimbker Hof 11, 30625 Hannover


E-Mail: Hans-Joachim.Schliep@evlka.de

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