Göttinger Predigten

Choose your language:
deutsch English español
português dansk

Startseite

Aktuelle Predigten

Archiv

Besondere Gelegenheiten

Suche

Links

Konzeption

Unsere Autoren weltweit

Kontakt
ISSN 2195-3171





Göttinger Predigten im Internet hg. von U. Nembach

13. Sonntag nach Trinitatis, 26.08.2018

«The Show Must Go On!»
Predigt zu Lukas 24:13-33, verfasst von Paul Wellauer

«The Show Must Go On!» - Themenpredigt zu Freddie Mercury/Queen und Lukas 24,13-33

Focus-Gottesdienst*

Lukas 24,13-33 Die Emmausjünger [Neue Genfer Übersetzung]

13 Am selben Tag gingen zwei von den Jüngern nach Emmaus, einem Dorf, das zwei Stunden von Jerusalem entfernt liegt. 14 Unterwegs sprachen sie miteinander über alles, was ´in den zurückliegenden Tagen` geschehen war; 15 und während sie so miteinander redeten und sich Gedanken machten, trat Jesus selbst zu ihnen und schloss sich ihnen an. 16 Doch es war, als würden ihnen die Augen zugehalten: Sie erkannten ihn nicht. 17 »Worüber redet ihr denn miteinander auf eurem Weg?«, fragte er sie. Da blieben sie traurig stehen, 18 und einer von ihnen – er hieß Kleopas – meinte: »Bist du der Einzige, der sich zur Zeit in Jerusalem aufhält und nichts von dem weiß, was dort in diesen Tagen geschehen ist?« – 19 »Was ist denn geschehen?«, fragte Jesus. Sie erwiderten:

»Es geht um Jesus von Nazaret, der sich durch sein Wirken und sein Wort vor Gott und vor dem ganzen Volk als mächtiger Prophet erwiesen hatte. 20 Ihn haben unsere führenden Priester und die anderen führenden Männer zum Tod verurteilen und kreuzigen lassen. 21 Und wir hatten gehofft, er sei es, der Israel erlösen werde! Heute ist außerdem schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. 22 Doch nicht genug damit: Einige Frauen aus unserem Kreis haben uns auch noch in Aufregung versetzt. Sie waren heute früh am Grab 23 und fanden seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, Engel seien ihnen erschienen und hätten ihnen gesagt, dass er lebt. 24 Daraufhin gingen einige von uns zum Grab und fanden alles so, wie es die Frauen berichtet hatten. Aber ihn selbst sahen sie nicht.«

25 Da sagte Jesus zu ihnen: »Ihr unverständigen Leute! Wie schwer fällt es euch, all das zu glauben, was die Propheten gesagt haben! 26 Musste denn der Messias nicht das alles erleiden, um zu seiner Herrlichkeit zu gelangen?« 27 Dann ging er mit ihnen die ganze Schrift durch und erklärte ihnen alles, was sich auf ihn bezog – zuerst bei Mose und dann bei sämtlichen Propheten. 28 So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wollte er weitergehen. 29 Aber die beiden Jünger hielten ihn zurück. »Bleib doch bei uns!«, baten sie. »Es ist schon fast Abend, der Tag geht zu Ende.«

Da begleitete er sie hinein und blieb bei ihnen. 30 Als er dann mit ihnen am Tisch saß, nahm er das Brot, dankte Gott dafür, brach es in Stücke und gab es ihnen. 31 Da wurden ihnen die Augen geöffnet, und sie erkannten ihn. Doch im selben Augenblick verschwand er; sie sahen ihn nicht mehr.

32 »War uns nicht zumute, als würde ein Feuer in unserem Herzen brennen, während er unterwegs mit uns sprach und uns das Verständnis für die Schrift öffnete?«, sagten sie zueinander. 33 Unverzüglich brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück. Dort fanden sie alle versammelt, die Elf und die, die sich zu ihnen hielten.

 

Liebe Gemeinde

Wer von euch kennt Farroukh Bulsara? - …ich bin ganz sicher, dass die meisten ihn kennen…

Allerdings nicht mit seinem Geburtsnamen, sondern unter seinem Künstlernamen: Freddie Mercury.

Freddie Mercury [Bild 1] und seine Band Queen sind eine der erfolgreichsten Rockbands des 20. Jahrhunderts mit über 300 Millionen verkauften Tonträgern. – Und vor allem war Queen auch eine der vielfältigsten und kreativsten Bands. – Der Motor dieser Kreativität, ja, manchmal Verrücktheiten war Freddie Mercury.

Woher nahm er die Energie und Leidenschaft dafür?

Seine engsten Freunde bestätigen ganz einheitlich: Eigentlich war Freddie [Bild 2] eher scheu, zurückhaltend, wollte niemandem zu Last fallen, ja nicht negativ auffallen. – Aber auf der Bühne hatte er eine Präsenz, wie sonst kaum jemand: Er unterhielt das Publikum, er spielte mit dem Publikum, er lieferte eine perfekte Show ab – und auch wenn er selber eher klein und schmächtig war und eine sehr spezielle Zahnstellung hatte: Keine Bühne der Welt war zu gross und kein Publikum zu zahlreich, dass er sie nicht «eingenommen» hätte.

«The Show must go on!»- Diesen Song spielte Freddie mit seinen Bandkollegen 1991 ein, als er schon lange wusste, dass er HIV-positiv war und die Auswirkungen seiner Aids-Erkrankung ihm langsam die Kräfte raubten. Am 24.November 1991 verstarb Freddie Mercury im Alter von 45 Jahren.

 

«The Show must go on!» - Ein Ausschnitt aus dem Liedtext:

«Die Show muss weiter gehen, die Show muss weiter gehen; innerlich bricht mir das Herz.
Mein Make-up könnte abblättern, aber mein Lächeln wird immer bleiben.

Was immer auch passiert, ich werde das Ganze verlassen, um es zu verändern.
Ein anderer Kummer, eine andere fehlgeschlagene Romanze;
weiter und weiter, weiss irgendjemand wofür wir leben?» - «Does anybody know what we are living for?»

In Interviews sprach Freddie Mercury manchmal offen darüber, dass er zwei Leben lebte: Das eine still und bescheiden, häuslich und zurückgezogen - das andere experimentierfreudig, plakativ, extrovertiert. Wer aber war Freddie wirklich in und hinter diesen zwei Welten?

Und: «Weiss irgendjemand, wofür wir leben?»

 

Aufgewachsen ist Freddie, bzw. Farroukh in Sansibar – eine kleine Insel am Ostrand von Afrika, die heute zu Tansania gehört. Seine Familie hat persische Wurzeln und gehört zum zoroastrischen Glauben. Angehörige dieser Religion werden auch Parsen genannt. Sein Vater war Beamter bei der Kolonialregierung Grossbritanniens und hatte eine gute Position: Freddie wuchs mit einem Kindermädchen und anderen Bediensteten auf. – Mit 8 Jahren wurde Farroukh auf ein kirchliches Internat in Indien geschickt, die St. Peter’s School, [Bild 3] die es heute noch ganz ähnlich gibt. – Das Symbol der Schule ist der Phönix-Vogel, [Bild 4] der sich aus der Asche erhebt. - Später wird dieses Symbol im Queen-Logo wieder auftauchen. – Das Leitwort der Schule heisst: UT PROSIM – damit ich diene! [Bild 5] Dieser Satz hat sich in den Charakter von Freddie tief eingebrannt und auch das Bewusstsein, dass aus Asche und Niederlage etwas Neues entstehen kann.

Im Schultheater dieser Knabenschule spielte Freddie meistens Frauenrollen; er liebte es damals schon, sich zu verkleiden, in immer neue Rollen zu schlüpfen, auf der Bühne ein anderer zu sein, als er war. Er lernte Klavier und spielte und sang in der Schülerband, die sich möglicherweise wegen seiner hektischen Bewegungen «The Hectics» nannte [Bild 6]. – Mit Boogie Woogie und Rock’n’Roll verzückten sie die Schüler der eigenen Schule und die Schülerinnen eines benachbarten Mädcheninternats.Sein Spitzname war schon hier Freddie. 

Schon in dieser Zeit ist sein Ringen zwischen «Show» und eigentlicher Identität spürbar: Was ist Rolle, was ist Realität. Diese Suche ist angetrieben von der Sehnsucht nach Geborgenheit und Freundschaft. Er vermisst seine Eltern, seine Mutter und Schwester. Nicht einmal in den Ferien kann er sie regelmässig besuchen, sondern bleibt in der Nähe der Schule bei einer seiner Tanten. – In den unteren Klassen ist er zwei Mal Jahrgangsbester und gewinnt Preise, er ist sehr ehrgeizig und wissbegierig, kreativ und umtriebig. Am Ende der Schulzeit allerdings rasselt er durch die Prüfungen – Die Musik und andere Ablenkungen sind dem pubertierenden Freddie wohl wichtiger und die Verunsicherung: Wer bin ich? – Und «Weiss irgendjemand wofür wir leben?»

 

1964 erlangt Sansibar die Unabhängigkeit, ein Bürgerkrieg ist die Folge. – Familie Bulsara zieht nach London. Hier schliesst Freddie das College ab, studiert Grafik und Design: Er ist es, der später die Plattencover für Queen entwirft und gestaltet [Bild 7].  Parallel dazu betreibt er einen Secondhand-Kleiderladen und stürzt sich auch selbst immer wieder in besondere Kleider: Er möchte anders sein!

Einen Höhepunkt seines musikalischen Wirkens feiert Queen 1975 mit Bohemian Rhapsody: Nach drei «passablen» Rocksongs, die recht erfolgreich waren, ein Wagnis, etwas noch nie Dagewesenes. Drama, Spektakel, eine tragische Lebensgeschichte, Rock und Oper mischen sich, alle Register werden gezogen.

Viele Musikkritiker nehmen an, dass Freddie auf diese Weise seine Kindheit und Jugend verarbeitet; auf der Plattform von Show und Musik. Mit seinen früheren Schulkollegen aus Sansibar pflegt er später keinerlei Kontakt mehr, obwohl er die Möglichkeit dazu hätte.

 

So habe ich Freddie Mercury und Queen live erlebt: Bei seinem Konzert am 2.Juli 1986 im Hallenstadion Zürich auf seiner «A Kind of Magic – Ein Art von Magie» -Tour [Bild 8/9]; bereits die letzte weltweite Tour, bei der Freddie dabei sein kann. – Ruhelos hetzt Freddie auf der riesigen Bühne umher, die mehrere Ebenen hat. Schon zu dieser Zeit ist er wohl HIV-positiv. Eine weitere Tournee 1989 muss er aus gesundheitlichen Gründen absagen.

 

In einigen Liedern greift der Sänger spirituelle Themen auf. Im Song «Somebody to Love – Jemanden zum Lieben» [1975] heisst es zum Beispiel: «Kann kaum auf meinen Füssen stehen. Sehe in den Spiegel und weine. Herr, was hast du mit mir gemacht? Ich habe all die Jahre an dich geglaubt. Aber ich bekomme keine Unterstützung, Herr! […] Ich knie nieder und beginne zu beten, bis Tränen aus meinen Augen rinnen.»

Und im letzten Song, zu dem er einen Videoclip aufnehmen konnte, «These are the days of our lives - Dies sind die Tage unserer Leben», singt Freddie [Bild 10]:
«Manchmal hab ich so ein Gefühl, als ob ich in den alten Tagen lebe, was lange her ist.
Als wir Kinder waren, als wir jung waren, schienen die Dinge so perfekt – [...]
Die Tage waren endlos, wir waren verrückt, wir waren jung.
Es schien immer die Sonne, wir lebten nur zum Spass.
Manchmal fühlt es sich so an, als wäre es erst vor kurzem gewesen, ich weiss auch nicht.
Der Rest meines Lebens war irgendwie nur eine Show.»

Veröffentlicht wurde dieses Lied zum 45. Geburtstag von Freddie Mercury – 2 ½ Monate später war der grossartige Künstler gestorben.

 

«The Show must go on! – Die Show muss weitergehen!»

«Does anybody know what we are living for? - Weiss irgendjemand, wofür wir leben?»

Liebe Gemeinde

Mit grosser Faszination und steigender Begeisterung habe ich in den letzten Tagen Videoclips von Queen und Freddie Mercury geschaut, Lieder gehört und grosse Teile einer Biografie gelesen. – Ich bin schon seit jungen Jahren Queen-Fan und habe bei meinen Recherchen mehr und mehr gestaunt, was Freddy Mercury in seinem Leben erreicht und bewegt hat.

Bei allem Faszinierenden in seinem Leben bleibt aber diese Spannung zwischen «Die Show muss weitergehen!» und «Weiss irgendjemand, wofür wir leben?» - Für Freddie war dies Spannung Antrieb, Herausforderung, Dynamit – und auch Salz in seinen Wunden.

In den letzten Wochen seines Lebens hat er in seiner Wahlheimat Montreux [Bild 11] eine ganze Reihe von Liedern aufgenommen, in denen seine eigenen Antworten auf diese spannungsvollen Fragen zu suchen und vielleicht zu finden sind. – Im Lied Mother Love / Mutterliebe heisst es unter anderem «I long for peace before I die – Ich sehne mich nach Liebe, bevor ich sterbe.» [Das Album heisst sinnigerweise «Made in Heaven – Im Himmel gemacht» und wurde erst vier Jahre nach dem Tod von Freddie Mercury veröffentlicht.]

 

«Die Show muss weitergehen!» und «Weiss irgendjemand, wofür wir leben?»- In einer ganz ähnlichen Spannung befinden sich unsere beiden Jünger von Jesus, die unterwegs in ihre Heimat Emmaus sind [Bild 12].  Sie sind erschüttert vom grausamen Kreuzestod ihres Freundes und Idols Jesus, von dem sie alles andere erwarteten, als dass er von den Römern getötet würde. – Im Gegenteil: Sie hätten wohl gehofft, dass er seinerseits die Römer vertreibt und das Volk Israel von der Fremdherrschaft befreit.  Und ja: Sie hofften auch auf einen geistlichen Aufbruch: Jesus sprach so wunderbar, so greifbar vom Reich Gottes, dass mitten unter ihnen wächst – wie ein Senfkorn, aus dem ein ganzer Baum wächst und in dessen Ästen Vögel nisten.

Nun ist ihre grosse Hoffnung Jesus tot – der Jesus, der möglicherweise der Messias, der versprochene Erlöser und Retter sein könnte. Deshalb sehen sie nur noch eines: Schnell weg vom Ort des Dramas, nach Hause in die vertrauten vier Wände, die Tragödie verdrängen und vergessen.

Sie sind verständlicherweise völlig erstaunt, als sie dieser Wanderer fragt, warum sie denn traurig seien. – Alle Welt weiss davon, jeder hat es mitbekommen: Jesus ist tot, schändlich getötet am Kreuz.

Sie bleiben sogar stehen – so wie ihr Leben und ihr Glaube zu einem Stillstand gekommen ist. «Weiss irgendjemand, wofür wir leben?» könnte durchaus die Aussage dieser enttäuschten Jünger sein.

Jesus nimmt sich Zeit und setzt sich mit ihnen in Bewegung; innerlich und äusserlich.

Äusserlich gehen sie den Weg weiter nach Emmaus, zu ihrer ursprünglichen Heimat, dorthin, wo sie sich sicher und geborgen fühlen. Innerlich holt Jesus weit aus und beginnt «bei Adam und Eva» mit den Aussagen aus dem Alten Testament, dort, wo die Grundlagen ihres Glaubens zu finden sind und sie innere Heimat haben. Er erinnert sie an die Verheissungen und Voraussagen des ersten Bundes, an die Aussagen der Propheten, die schon Hunderte Jahre vorher den Messias angekündigt haben.

Zwei, drei Jahre war Jesus mit den Jüngern unterwegs: Viele Geschichten und Gleichnisse haben sie von ihm gehört, Wunder mit ihm erlebt, Höhen und Tiefen durchgestanden. Doch dies scheint alles wie weggeblasen, «Schnee von gestern», in Frage gestellt durch den tragischen Tod ihres Freundes und Hoffnungsträgers. Jesus geht weiter und weiter mit ihnen, geduldig, aufmerksam, klärend. Es wird ihnen warm ums Herz. Sie möchten, dass er bleibt. Sie laden ihn in ihr Haus ein.

Und dann, beim Essen, gehen ihnen die Augen und das Herz auf [Bild 13]: Es ist Jesus! Er lebt! Er ist auferstanden! Das Kreuz ist nicht das Ende, sondern ein Neuanfang.

Sobald sie ihn erkennen, verschwindet er aber vor ihren Augen.

Zuerst sehen sie nur einen Fremden, der mit ihnen einen Stück Weg geht und ihnen die Biblischen Schriften erklärt. Jetzt haben sie in ihm Jesus erkannt, den Auferstandenen. Und schon müssen sie ihn wieder loslassen. Ihre Reaktion ist diesmal aber nicht Bestürzung, sondern Freude, Begeisterung und Energie: Sie machen sich sofort auf den Rückweg nach Jerusalem. Mitten in der Nacht eilen sie den Weg zurück, den sie eben gekommen sind. Sie wollen ihre Freude teilen mit den andern Jüngern. Aus Verängstigten werden Verkündiger, aus Enttäuschten werden Ermutiger, aus Trauernden werden Freudenboten.

Liebe Gemeinde

«Die Show muss weitergehen!» und «Weiss irgendjemand, wofür wir leben?» Den Jüngern von Emmaus ist klar geworden: Das mit Jesus war keine «Show», die am Kreuz zu Ende geht, sondern eine Lebenskraft, die am Kreuz erst richtig beginnt. Die Jünger von Emmaus wissen nun, wofür sie leben: Sie geben die frohe Botschaft weiter. Jesus lebt! Jesus ist auferstanden! Sein Leben ist stärker als der Tod, seine Hoffnung überwindet Traurigkeit, Unsicherheit und gibt einen Sinn und ein Ziel.

 

Freddie Mercury hat bis zuletzt gerungen um dieses Ziel, um diesen Sinn. Die Musik war für ihn ein grosser Teil der Antwort und die Poesie seiner Texte zeigt Kampf und Freiheit zugleich:

«Innerlich bricht mir das Herz, mein Make-up könnte abblättern, aber mein Lächeln wird immer bleiben.
Meine Seele ist bemalt, wie die Flügel eines Schmetterlings.
Märchen von gestern werden wachsen aber niemals sterben.
Ich kann fliegen - meine Freunde.

Die Show muss weiter gehen…»

So weitere Worte aus dem Song «The Show Must Go On»: Innerliche zerrissen und voller Fragen will er doch seine Freunde und Fans trösten und ermutigen. – «I still love You – ich liebe euch immer noch», so seine letzten filmisch festgehaltenen Worte am Ende des Songs «These Are The Days Of Our Lives».

Zerrbruch, das Äussere blättert ab - fliegen wie ein Schmetterling und bleibende Liebe: In dieser hoffnungsvollen Spannung verbschiedet sich Freddie Mercury von dieser Welt.

 

Liebe Gottesdienstbesucherin, lieber Gottesdienstbesucher

Ich weiss nicht, in welcher Spannung du gerade lebst, wie deine Lebenspole heissen: Furcht und Hoffnung, Glaube und Zweifel, Hass und Liebe, oder …?

Ich weiss nicht, auf welchem Weg du dich gerade befindest – wohl nicht auf dem Weg nach Emmaus. Ich weiss nicht, ob du Heimat gefunden hast und ein Fundament für deinen Glauben und dein Leben.

Aber ich weiss, dass für die beiden Emmausjünger ein neues Leben begonnen hat. Ein Leben voller Hoffnung, voller Glaube und Liebe, ein Leben mit Ewigkeitsperspektive, ein Leben, das den Tod überwindet.

Was haben sie dafür tun müssen? Sie haben Jesus in ihr Haus eingeladen, haben ihm die Möglichkeit geschenkt, ihnen die Augen und das Herz zu öffnen. Das war ein Wagnis mit offenem Ausgang. Zu verlieren hatten sie nichts, zu gewinnen aber viel.

Daher meine Frage an dich: Was spricht dagegen, Jesus einzuladen in dein Haus, in dein Leben, in deine Gedanken und Lebenspläne?

 

[Es folgt ein freies Gebet, in welchem diese Einladung an Jesus beispielhaft ausgesprochen wird.]

 

Mit Jesus darf nicht nur «die Show» weitergehen, sondern das Leben in Fülle und mit Ewigkeitsperspektive. – Jesus ist der «irgendjemand», der weiss, wofür wir leben.

Amen

 

 

------------

Paul Wellauer, geb. 1967, Pfarrer der evangelischen Landeskirche des Kantons Thurgau, Schweiz.
Seit 2009 in Bischofszell-Hauptwil, 1996-2009 in Zürich-Altstetten, davor 1993-1996 Seelsorger in den Sozialwerken Pfr. E.Sieber, Zürich, u.a. im Sune-Egge, Fachspital für Sozialmedizin und Abhängigkeitserkrankungen und Projektleiter einer Drogenauffangstation

 

------------

Bilder / Quellen

Bild 1 Statue ganz https://de.wikipedia.org/wiki/Freddie_Mercury#/media/File:Freddy_Mercury_Statue_Montreux.jpg

Bild 2 Statue Torso https://pixabay.com/de/freddie-mercury-gesicht-porträt-779958/

Bilder 3-5 St.Peter’s School http://peterspanchgani.org/

Bild 6 The Hectics https://scroll.in/article/815380/freddie-bucky-mercury-the-12-year-old-rockstar-from-panchgani

Bild 7 Queen-Logo/Plattencover https://www.spirit-of-rock.com/en/band/Queen

Bild 8 Kind of Magic Konzert https://i.pinimg.com/originals/84/ed/91/84ed91b1730f8697ec738cf8c0a5481d.jpg

Bild 9 Kind of Magis Ticket http://www.queenconcerts.com/detail/live/685/queen-live-02-07-1986-hallenstadion-zuerich-switzerland.html

Bild 10 These Are The Days Of Our Lives-Musikvideo-Bild http://tv90s.com/queen-these-are-the-days-of-our-lives/

Bild 11 Cover Made in Heaven https://en.wikipedia.org/wiki/Made_in_Heaven

Bild 12 Emmaus Kirchenfenster https://pixabay.com/de/kirchenfenster-buntglas-england-579060/

Bild 13 Emmaus Kirchenfenster http://stainedglass.llgc.org.uk/image/2725

https://de.wikipedia.org/wiki/Freddie_Mercury

https://de.wikipedia.org/wiki/Queen_(Band)

https://de.wikipedia.org/wiki/The_Show_Must_Go_On_(Queen-Lied)

https://en.wikipedia.org/wiki/These_Are_the_Days_of_Our_Lives

https://pixabay.com/de/

Lesley-Ann Jones: «Freddie Mercury - Die Biografie», Piper 2016, ISBN 978-3-492-05760-8

 

 

*) Der Focus-Gottesdienst ist ein «Sucher-orientierter» Gottesdienst, der sechs Mal jährlich von einem grossen Team von freiwilligen MitarbeiterInnen vorbereitet und gefeiert wird. Eine ansprechende Dekoration, moderne Live-Musik und Lieder, ein kurzes Anspiel, ein persönlicher Lebensbericht und eine lebensnahe und evangelistische Predigt gehören ebenso zum «Focus» wie der anschliessende Kirchenkaffee und Möglichkeiten für Gespräch und Gebet. Die Gottesdienste können per livestream im Internet mitverfolgt werden. https://livestream.com/internetkirche

 



Pfr. Paul Wellauer
Bischofszell, Thurgau, Schweiz
E-Mail: paul.wellauer@internetkirche.ch

(zurück zum Seitenanfang)