2. Könige 5,1–19a

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2. Könige 5,1–19a

Krankheit – Heilung – Dankbarkeit – Gott | 3. Sonntag nach Epiphanias | 21.01.2024 | 2. Könige 5,1–19a | Thomas Bautz |

Naaman, ein syrischer Feldherr unter dem König von Aram, Ben-Hadad,[1] vermutlich während der Regierungszeit des israelischen Königs Joram,[2] galt vor seinem Herrn als bedeutender Mann; er war angesehen, denn durch ihn hatte JHWH den Aramäern (für kurze Zeit gegen Israel) Sieg verliehen.[3] Naaman war ein tüchtiger Krieger.

Der biblischen Erzählung zufolge litt Naaman aber unter Aussatz.[4] Auf einem Feldzug nahm er eine junge Israelin gefangen und brachte sie seiner Frau als Hausmädchen. Diese Dienerin berichtete ihrer Herrin von einem Propheten in Samarien, der im Stande sei, ihren Mann zu heilen.[5] Daraufhin sandte Ben-Hadad den Naaman mit einem Schreiben zum König von Israel und bat ihn, Naaman vom Aussatz zu befreien. Aber Joram sah sich außer Stande zu helfen, argwöhnte einen Vorwand für Streitigkeiten und geriet außer sich: „Bin ich denn (ein) Gott, der töten und lebendig machen kann, dass dieser zu mir sendet, damit ich einen Menschen von seinem Aussatz befreie? Begreift doch und seht, dass er nur einen Anlass zum Streit mit mir sucht“ (cf. 2 Kön 5,7).[6]

Als der Prophet Elischa[7] (Elisa) dies erfuhr, ließ er Naaman zu sich rufen. Dieser kam bis an seine Tür. Elischa schickte einen Boten heraus mit der Nachricht, er solle sich siebenmal im Jordan waschen.[8]  Naaman war zunächst erzürnt, da er erwartet hatte, der Prophet selbst würde an ihm aufwändige Prozeduren durchführen, und traf Anstalten zur Heimreise. Auf Zureden seiner Diener tauchte er dann doch siebenmal im Jordan unter, wurde geheilt und bekehrte sich zum Gott des Elischa. Der wies alle Dankgeschenke zurück und entließ Naaman mit dem Segen: Geh in Frieden!

Liebe Gemeinde!

Die Erzählung[9] fokussiert schon zu Beginn einen Siegeszug des Monotheismus: JHWH hatte den Aramäern einen Sieg gegen Israel ermöglicht. Es wird nicht erzählt, ob es dem König von Aram bewusst ist, dass es der Gott Israels ist, der dem Feldherrn Naaman diese Macht verlieh. Es kommt aber in der hebräischen Bibel durchaus öfter vor, dass sich JHWH gegen Sein eigenes Volk stellt. Es gehört daher zum Plot, zur Handlung der Geschichte, dass sich der syrische Heerführer zu dem Gott Israels bekehrt,[10] da er nun sogar die Macht JHWHs am eigenen Leibe erfahren kann. Allerdings ist der Weg dorthin ziemlich holprig und entbehrt nicht einer gewissen Dramatik.

Die Erzählung hat Elemente eines Märchens.[11] Zu den Dramatis personae gehören die Hauptfiguren, (Hauptakteure, Protagonisten), die beiden Könige, wobei der israelische König auch als Antagonist, als Gegenspieler auftritt, indem er den Weg zur Heilung Naamans nahezu vereitelt. Der aramäische König Benhadad erschwert indirekt die Vorbedingungen, darf aber nicht anders handeln als seinem Feldherrn besagtes Begleitschreiben an Joram mitzugeben. Würde er diesen umgehen, wäre das mehr als eine grobe Unhöflichkeit. Dass Joram den Inhalt des Briefes derart missverstünde, war nicht absehbar. Denn erstens dürfte es üblich gewesen sein, eine recht ungewöhnliche Bitte an einen König zu richten, nicht direkt an dessen Propheten; zweitens sind Respekt und Ehrerbietung Joram gegenüber durch die ungewöhnlich kostenbaren, wertvollen Geschenke an ihn selbstredend. Wen wundert es, dass Naaman die Geschenke schon aus Dankbarkeit für seine Heilung lieber Elischa überreichen will, der diese allerdings nicht annimmt, weil er sich von JHWH bevollmächtigt sieht.

Aber so rasch ist die Klimax der Geschichte nicht erreicht. Es bedarf verschiedener Helfer, Adjuvanten, welche die Spannung in der Erzählung aufbauen.[12] Da ist zuallererst das jüdische Hausmädchen,[13] das der Ehefrau Naamans zur Hand geht. Sie gibt den wichtigen, wertvollen Hinweis auf den Propheten Elischa in Samarien. Erstaunlich genug, dass diese Information quasi aus israelischer Richtung kommt, angesichts der wiederholten kriegerischen Konflikte zwischen Aram und Israel. Die Enttäuschung der Erwartung Naamans, nicht sogleich vom Propheten empfangen und auf gebührende, eindrucksvolle Weise behandelt zu werden, lädt die Handlung weiterhin mit Spannung auf, zumal er schnurstracks die Rückreise mit Gefolge und Sack und Pack antreten will. Allein seine Diener halten ihn davon ab.

Auch sie leisten damit wichtige Hilfe und geben ihrem Herrn Gelegenheit, seinen falschen Stolz zu überwinden (2 Kön 5,13): „Unser Vater, hätte der Prophet Schweres von dir verlangt, würdest du es nicht tun? Nun erst recht, denn er hat dir gesagt: Wasche dich und werde rein!“ Naaman befolgt die Anweisung des Gottesmannes, taucht sieben Mal im Jordan unter und wird geheilt. Seiner Meinung nach stehen dem Propheten Elischa nunmehr die überreichen Geschenke zu; doch seine Dankbarkeit geht noch weit darüber hinaus, indem er sich zum Gott Israels bekennt: „Sieh doch, ich habe erkannt, dass es nirgendwo sonst auf der Erde einen Gott gibt als allein in Israel.“

Diese Worte sind kein Lippenbekenntnis, entspringen auch nicht nur spontan seiner besten Laune, weil er von der schlimmen Hautkrankheit[14] befreit ist. Sonst sähe er keinen Anlass, im Vorhinein den Propheten (damit indirekt JHWH) um Verzeihung dafür zu bitten, dass er unweigerlich seinem König noch in einen heidnischen Tempel zur rituellen Verehrung wird folgen müssen. Naaman bittet ihn, weiterhin vor Rimmon, dem Gotte seines Königs,[15] zum Schein knien zu dürfen, da sich Ben-Hadad beim Tempelbesuch auf Naaman, auf dessen Schulter, abstützt. Dies erlaubt ihm JHWH. Der Prophet  Elischa entlässt ihn verständnisvoll mit dem Segen: „Geh in Frieden!“ (cf. 2 Kön 5,18–19).

Interessant ist, dass im Falle des Naaman die Hautkrankheit nicht als Folge für ein Fehlverhalten oder als Strafe interpretiert wird, als hätte er sich womöglich gegen (s)einen Gott versündigt. Und auffällig ist, dass er als syrischer Feldherr seine Heilung durch den charismatischen[16] Propheten Elischa mit dem Gott Israels, mit JHWH, in Verbindung bringt, den er sogleich als einzigen Gott apostrophiert,[17] wie es bis heute im Schma Jisrael als ältester Ausdruck jüdischen Selbstverständnisses geschieht:[18]

„Höre Israel, JHWH, unser Gott, JHWH ist einzig!“ שְׁמַ֖ע יִשְׂרָאֵ֑ל יְהוָ֥ה אֱלֹהֵ֖ינוּ יְהוָ֥ה ׀ אֶחָֽד׃

(schəma jisrael adonai elohenu adonai echad).

In der Rezeptionsgeschichte zur Naaman-Erzählung gibt es im NT bei Lukas den beachtlichen Hinweis: „Viele Aussätzige gab es in Israel zur Zeit des Propheten Elischa. Aber keiner von ihnen wurde geheilt, nur der Syrer Naaman“ (Lk 4,27). Die Worte entstammen dem Munde des Nazareners, der in seiner Heimatstadt Nazareth nicht gelitten war. Provozierend verwies er auch darauf, dass der Prophet Elija einer fremden, phönizischen Frau durch JHWH zwei Wunder erwies (cf. Lk 4,26; 1 Kön 17,8–24). Die Witwe aus Sarepta (bei Sidon) bekennt ähnlich wie der Syrer Naaman (1 Kön 17,24): „Jetzt weiß ich, dass du (Elija) ein Mann Gottes bist und dass das Wort JHWHs wirklich in deinem Mund ist.“

Die Provokation besteht darin, dass nach Jesu Anschauung Gottes Barmherzigkeit allen Menschen gilt, unabhängig von ihrer Nationalität, und dass insbesondere Dankbarkeit und Gotteserkenntnis nicht an die jeweilige Herkunft eines Notleidenden gebunden sind. Das wird auch deutlich mit der Erzählung von den zehn Aussätzigen, die alle geheilt wurden, nachdem sie sich auf Jesu Geheiß den Priestern zeigten, aber nur einer von ihnen umkehrte und sich bei Rabbi Jesus bedankte (Lk 17, 15–19):

„Einer aber unter ihnen, als er sah, dass er gesund geworden war, kehrte er um und pries Gott mit lauter Stimme und fiel nieder auf sein Angesicht zu Jesu Füßen und dankte ihm. Und das war ein Samariter. Jesus aber antwortete und sprach: Sind nicht die zehn rein geworden? Wo sind aber die neun? Hat sich sonst keiner gefunden, der wieder umkehrte, um Gott die Ehre zu geben, als nur dieser Fremde? Und er sprach zu ihm: Steh auf, geh hin; dein Glaube hat dir geholfen.“

Bei diesen Wundern stehen weder die Propheten Elija und Elischa noch Rabbi Jesus im Vordergrund; vielmehr bildet das Bekenntnis zum einzigen Gott, zu JHWH, zum Ewigen den Fokus der Erzählungen. JHWH wird letztlich als Ursprung eines Heilungsprozesses gesehen.[19] Wie verhält es sich bei uns? Ich wage den Riesensprung in unsere Zeit: Gibt es in unserer Vorstellung noch einen „göttlichen Arzt“?[20] Zweifellos gibt es auch unter uns viele gläubige Menschen, die für eine Heilung am eigenen Leibe und im Familien- oder Freundeskreise so dankbar sind, dass sie beteiligten Ärzten und eben ihrem Gott im stillen Gebet von ganzem Herzen Dank erweisen. Dies betrifft sicher Krankheiten oder Gebrechen, bei denen wenig Chancen auf Heilung besteht, etwa bei Krebs oder bei Folgeschäden bei Unfällen.

Dass dieser aufrichtige Dank Gott gegenüber nicht selbstverständlich ist, zeigt uns die Geschichte von dem vom Aussatz geheilten Samaritaner, der als einziger von zehn Betroffenen umkehrt, um sich bei Jesus zu bedanken und Gott die Ehre zu geben. Man muss berücksichtigen, dass alle zehn Männer den Nazarener lauthals angefleht hatten, er möge sich ihrer erbarmen. Ihr Geschrei war groß, ihr Dank aber gering oder allenfalls stillschweigend.

Man sollte aber nicht vorschnell urteilen, denn unserer Zeit ist die Dankbarkeit auch nicht mehr auf den Leib geschrieben. Danken und Denken gehören im Deutschen zusammen. Wir sollten Kindern nicht (mehr) das Danken aus reiner Höflichkeit, pro forma, anerziehen und selbst nicht oberflächlich danken, sondern mit Bedacht, mitunter womöglich sogar von Herzen. Schon gar nicht sollte ich für etwas danken (müssen), was mir eigentlich missfällt. Wobei Menschen durchaus für Widrigkeiten, leidvolle Erfahrungen und gesundheitliche Einschränkungen dankbar zu sein vermögen. Menschen, die dazu  imstande sind, zolle ich aufrichtig Respekt; das bewundere ich.

Werden wir nicht manchmal erst wirklich, in der Tiefe dankbar, dass wir gesund sind, wenn wir mit Leid und Krankheit anderer Menschen konfrontiert sind? Dann wird es uns erst richtig bewusst, dass es nicht selbstverständlich ist, wenn wir körperlich und seelisch gesund sind. Und wenn es uns selbst getroffen hat und wir durften heil davonkommen, wie groß ist dann unsere Dankbarkeit!?

Die Dankbarkeit nach einem erfolgreichen Heilungsprozess ist aber nur ein Aspekt; einer möglichen Heilung geht meist eine Erwartung voraus. Vermutlich wenden sich selbst fromme Menschen heute zunächst an einen Arzt, vertrauen Erkenntnissen und Errungenschaften der modernen Medizin als Wissenschaft. Im Stillen mögen sie zusätzlich von ihrem Gott Heilung erhoffen, und das wird man ihnen kaum übelnehmen (scherzhaft gesagt). Manche befragen (noch) Heilpraktiker oder Vertreter der Homöopathie, wobei letztere wissenschaftlich nicht anerkannt ist,[21]aus gutem Grund. Das bedeutet keineswegs, dass die Schulmedizin (wie man sagt) frei von Fehlern, Irrtümern wäre; aber die Wirksamkeit alternativer Heilmethoden, Anwendungen und kaum nachweisbarer Substanzen gelten als bedenklich. Bestenfalls sind Placeboeffekte beobachtbar. Die absolute Ausklammerung medizinischer, bewährter Therapien kann gefährliche Folgen für betroffene Patienten haben.[22]

Kehren wir noch einmal zurück zur Erzählung von der Heilung des syrischen Feldmanns Naaman und ziehen noch einen Teil der Rezeptionsgeschichte aus dem NT heran. Dann wird doch deutlich, dass der Akzent nicht nur auf der Heilung einer Krankheit und anschließende Dankbarkeit liegt; es wird augenscheinlich die Hinwendung zu JHWH, zum einzigen Gott (zum Ewigen, zu Adonai) fokussiert. Die Geschichte des alten Israel bezeugt zwar eine gewisse Toleranz des jüdischen Monotheismus gegenüber den polytheistischen Religionen seiner altorientalischen Nachbarn: friedliche Koexistenz und sogar Vermischung mit heidnischen Kulten und Götterverehrung. Aber eine Konversion und ein freimütiges Bekenntnis zum Monotheismus seitens eines Fremden, eines Angehörigen einer anderen Religion – im Falle Naamans sogar eines hochrangigen Soldaten aus einem fremden Land, mit dem ein schwelender Konflikt besteht –, das dürfte eher selten sein.

Der Kontext der Erzählung von den zehn Aussätzigen zeigt, dass Rabbi Jesus die Tatsache nutzt, dass die Juden zu seiner Zeit offenbar keinen Umgang mit den Menschen aus Samaria pflegen,[23] obwohl sie lediglich ihr Heiligtum auf dem Garizim haben und von der hebräischen Bibel nur die sog. „fünf Bücher Mose“, den Pentateuch, als gültige Thora anerkennen. Und ausgerechnet ein Samaritaner kehrt um, bedankt sich bei Jesus für seine Heilung und gibt Gott die Ehre!

Lukas erzählt in einer anderen Episode, wie Jesus in einer Synagoge wie gewohnt einen Abschnitt aus dem Jesajabuch liest und Verse zitiert, die große, ermutigende Verheißungen verkünden, wie Jesus anschließend aber seinen Zuhörern unterstellt, sie würden von ihm nun großartige Taten erwarten, sich aber darüber hinwegtäuschten, dass ein Prophet nicht willkommen ist im Vaterland (Lk 4,24):  „Ein Prophet gilt nirgends weniger als in seinem Vaterland und bei seinen Verwandten und in seinem Hause. Und er konnte dort nicht eine einzige Tat tun, außer dass er wenigen Kranken die Hände auflegte und sie heilte. Und er wunderte sich über ihren Unglauben“ (Mk 6,4–6a).

Welch eine Provokation, wenn sozusagen Fremde, Ausländer, Angehörige anderer Religionen (die Witwe von Sarepta; der Syrer Naaman; der Samaritaner) im biblischen Kontext quasi als Vorbilder für aufrichtige Dankbarkeit, Gotteserkenntnis und Hingabe an den einzigen Gott genannt werden. Ich gehe davon aus, dass sich der Monotheismus in verschiedenen Gestalten, Formen und Vorstellungen zum Ausdruck bringt. Er ist – wie jede Religion – eher eine Herzenssache (Blaise Pascal: logique du cœur) und zeitigt historisch und kulturell bedingte Unterschiede. Da geht es nicht um Wahrheit im logisch-mathematischen, philosophischen oder theologischen (dogmatischen) Sinne; was zählt, sind die Früchte des Glaubens (Mt 7,20).

Mich hat kürzlich ein 16jähriger Araber beeindruckt, mit dem ich auf dem Heimweg ins Gespräch kam. Als ich mich selbst im Sinne meiner Vorstellung vom Islam als „Ungläubigen“ bezeichnete, meinte er, es käme auf die Einstellung des Herzens an – nicht auf die Zugehörigkeit zur Religion. Ich bedankte mich bei ihm und sagte, er möge bei dieser Haltung bleiben: ein sympathischer Bursche!

Wir leben in einer Zeit, wo die Chancen eines friedlichen, toleranten Miteinanders der Religionen sehr viel größer sind als früher; Religionsfriede muss allerdings ähnlich mühevoll erarbeitet werden wie politischer Frieden zwischen den Völkern. Die Religionen sollten ihr Potential erkennen, was sie substantiell zu Friedensbemühungen beizutragen haben. Leider gießen pseudoreligiöse Strömungen bis heute immer  wieder buchstäblich Öl ins Feuer brodelnder oder schwelender Konflikte. Helfen können hier nur mutiges, striktes und konsequentes Auftreten der religiösen und politischen Führer, sofern sie selbst der UN-Charta und der Einhaltung der Menschenrechte verpflichtet sind.

Amen.

Pfarrer Thomas Bautz

(„im Unruhestand“)

Bonn

bautzprivat@gmx.de

[1] S. Merrill F. Unger: Israel and the Aramaeans of Damascus, A Study in Archaeological Illuminations of Bible History (1957): (V.) Damascus as a Rival of Israel (56 – 61): (2.) Benhadad I, 57–61; auch Ben-Hadad geschr.

[2] Die Namen beider Könige werden in der Erzählung nicht erwähnt; beide Mitte des 9. Jh. v.d.Z.

[3] Cf. Unger: Israel and the Aramaeans of Damascus (1957): (VI.) Damascus in Conflict With Israel (62–74): (3.) Benhadad and Joram, 69–74.

[4] Keine Lepra, sonst wäre er in Quarantäne; aber eine schlimme Hauterkrankung; Aaron Torner: Naaman (2018): Naaman, der aussätzige Feldherr aus Aram, wibilex, pdf, S. 1–3: 1.

[5] S. Roland Gradwohl: Bibelauslegungen aus jüdischen Quellen 2 (1987): Es gibt einen Gott in Israel, 94–108: 98.

[6] Cf. J. Robinson: The Second Book of Kings, CNEB (1976), 49–56: 49 (z. St.); „Bin ich (ein) Gott?!“ (hebr. אלוהים); R. Gradwohl: Bibelauslegungen aus jüdischen Quellen 2 (1987): Es gibt einen Gott in Israel, 94. Wir wissen aus assyrischen Quellen von den Aramäer-Kriegen und den stets neu aufflammenden Konflikten zwischen Israel und Aram.

[7] S. Ruth Sauerwein: Elischa. Eine redaktions- und religionsgeschichtliche Studie, BZAW (2014). Der hebräische Name „Elischa“ ist vorzuziehen, weil „Elisa“ mitunter mit seinem Vorgänger „Elia“ verwechselt wird.

[8] Die Septuaginta, die griechische Übersetzung der hebräischen Bibel, verwendet hier für waschen das Wort baptizein, das später im griechisch geschriebenen Neuen Testament die Taufe bezeichnet, die ebenfalls mit dem Fluss Jordan assoziiert wird.

[9] Heinz-Werner Neudorfer: Das zweite Buch der Könige (1998).

[10] S. Volker Haarmann: JHWH-Verehrer der Völker. Die Hinwendung von Nichtisraeliten zum Gott Israels in alttestamentlichen Überlieferungen, AThANT 91 (2008): 2 Kön 5: Die Hinwendung Naamans zum Gott Israels, 132–169.

[11] Norbert Clemens Baumgart: Gott, Prophet und Israel. Eine synchrone und diachrone Auslegung der Naaman-erzählung und ihrer Gehasiepisode (2 Kön 5), EThSt 68 (1994).

[12] „Die literarische Gestaltung ist äußerst kunstvoll: Eine Vielzahl von Haupt- und Nebendarstellern tritt auf und ab, der Plot vom Problem bis zur Lösung ist ungewöhnlich verschlungen.“ Torner: Naaman (2018): Naaman, S. 3.

[13] S. Ulrike Bechmann: Die Sklavin des Naaman. Kriegsgefangene, Prophetin, Friedensfrau (2004).

[14] Hauterkrankungen sind in der hebräischen Bibel öfter erwähnt; Erkrankte galten als „kultisch unrein“ und wurden isoliert; erst nach Verschwinden der Symptome wurden sie wieder in die Gemeinschaft aufgenommen; Gerhard von Rad: Weisheit in Israel (21982): (III. 2.) Ursachen und Wirkungen. Der Tun-Ergehen-Zusammenhang, 165–181: 180.

[15] Hadad, Beiname Rammon: Donnerer (hebr., verharmlosend, Rimmon: Granatapfel), war die oberste Gottheit des syrischen Pantheons und Hauptgott von Damaskus. Als Gott der Fruchtbarkeit und des Windes kann er Regen wie Dürre und Verderben bringen; cf. https://de.wikipedia.org/wiki/Hadad_(Gott). Der Sturmgott Hadad war ein Äquivalent zum kanaanitischen Gott Baal. Nach Hadad wurden viele Könige von Damaskus benannt als Ben-Hadad (Sohn Hadads); Robinson: The Second Book of Kings (1976), 55.

[16] Hans Walter Wolff: Anthropologie des Alten Testaments (41984): (§ 16) Krankheit und Heilung, 211–220: 214.

[17] Cf. Wolff: Anthropologie des Alten Testaments (41984): (§ 16) Krankheit und Heilung, 218.

[18] Es gibt verschiedene Übertragungen bzw. Versionen; s. https://de.wikipedia.org/wiki/Schma_Jisrael.

[19] Gerhard von Rad: Weisheit in Israel (21982), 180.

[20] Cf. Gradwohl: Bibelauslegungen aus jüdischen Quellen 2 (1987), 108.

[21] Zuletzt bestätigt von Prof. Dr. Karl Lauterbach, Bundesminister für Gesundheit in Deutschland. Uniklinik Köln bietet chinesische Medizin an: https://innere1.uk-koeln.de/erkrankungen-therapien/traditionelle-chinesische-medizin-tcm-naturheilkunde/ ergänzend zur westlichen wissenschaftlichen Medizin.

[22] Bei uns weniger verbreitet als z.B. in den USA sind regelrechte Heilungsexzesse oder Heilungsorgien, wie man sie z.T. innerhalb der Pentecostal Movement (Pfingstbewegung) in manchen Gemeinden antreffen kann. Dort passiert es mitunter, dass sog. Geheilte nach diesen Zeremonien bald wieder „rückfällig“ werden.

[23] Joh 4,9c.

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