Titus 3, 4-7

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Titus 3, 4-7

Liebe Gemeinde,

der biblische Abschnitt
für das Weihnachtsfest
im Jahr 2003 entstammt dem Brief des Paulus an Titus, darin ein Abschnitt
aus dem 3. Kapitel. Ich möchte Ihnen und Euch diesen Abschnitt nicht
einfach vorlesen. Ich möchte ihn einbetten in eine Geschichte, die
sich – so stelle ich mir vor – tatsächlich so ereignet haben könnte.
Weihnachten bedeutet ja: Ewigkeit bricht herein in die Zeit. Weihnachten
bedeutet ja: Die Mitte der Zeit, die Fülle der Zeit ist in Christus
angebrochen. Unsere Zeit, chronologisch gedacht, wird durchkreuzt von
Gottes Zeit, dem Kairos, dem Zeitpunkt Gottes, mit dem er aus der Ewigkeit
in unsere Diesseitigkeit hereinbricht. Deshalb wundern Sie sich nicht,
wenn ihnen die nun folgende Erzählung rund um den Apostel Paulus
seltsam aktuell vorkommt. Es ist alles nur eine Geschichte. Aber sie
könnte sich so ereignet haben, gerade jetzt wieder an Weihnachten.

Kommen Sie mit auf eine winterliche Reise nach Griechenland, dort besuchen
wir den Apostel Paulus in seinem Winterquartier. Paulus war nach langer
Reisetätigkeit endlich ein wenig zur Ruhe gekommen. Kalte, klare
Tage mit blauem Himmel und einem kleinen lodernden Feuer in der beheizten
Stube zwangen Paulus zur Winterpause – und zum Nachdenken über seinen
Dienst und Auftrag.

Seine Heimat auf Zeit – wie immer, in seinem Aposteldasein,
solange bis Gott ihn zu neuen Aufgaben ruft – seine Heimat auf Zeit diesmal:
Nikopolis, eine kleine römische Kolonie, die Hauptstadt von Epirus,
im Nordwesten Griechenlands gelegen. Hier wollte Paulus den Winter verbringen,
hier wollte er sich nach dem Winter mit Titus treffen. Hier könnte
ein guter Ausgangspunkt für seine weiteren Missionsreisen liegen,
so dachte er sich jedenfalls.

Bis hierher hat mich Gott geführt,
sagte er sich. Titus war auf Kreta zurückgeblieben. Abwarten, was
als nächstes dran ist. Kraft schöpfen. Ausruhen und auf Gott
hören. Und: Briefe schreiben und Freunde treffen. Das war jetzt
wichtig. Seine körperlichen Beschwerden hatten ihm immer wieder
einen Strich durch die Rechnung gemacht, aber er hatte gelernt, mühsam,
der Eiferer, dass Gott ein anderes Tempo vorgibt und bei ihm die Uhr
anders geht als bei den Menschen.

Paulus ging auf den kleinen Marktplatz
von Nikopolis. Seine Gedanken wanderten hinüber nach Kreta, wo Titus
seit einiger Zeit die von ihnen beiden gegründete Gemeinde leitete.
Paulus machte sich Sorgen. Wird Titus das schaffen? Manche neuen Ideen
und Gedanken waren dort aufgekommen, wird Titus seine Gegner überzeugen
können?

Paulus hatte angefangen, dem Freund einen Brief zu schreiben,
in der gewärmten Stube seiner Gastgeber. Der Brief hatte schon drei
Kapitel, war fast fertig, doch irgendwie zog es ihn an die frische Luft,
raus, unter den azurblauen Winterhimmel. Nikopolis – ein kleines Städtchen, übersetzt:
Siegesstadt. Ja, dachte sich Paulus, wenn doch der Sieg des Glaubens
hier auch Einzug halten könnte.

Im Moment schien dazu die Zeit noch
nicht reif. Der Marktplatz war voll mit Händlern und Handwerkern,
jeder bot seine Waren und Dienstleistungen an – aber von der heilsamen
Botschaft der Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes in Jesus Christus
war hier nichts zu spüren. Paulus schob sich durch die Menschenmassen.
Sie feierten ein Winterfest, wie es hier hieß, zu Ehren einer der
vielen griechischen Götter, die jahreszeitlich wechselnd verehrt
wurden. Kindern wurden in dieser Jahreszeit Geschenke gemacht, und mit
kleinen Laternen erhellte man die anbrechende Nacht. Langsam sank die
Sonne. Dann begann das abendliche Ritual: Man versuchte die Götter
gnädig zu stimmen, in dem jeder Haushalt sein Anwesen besonders
schön schmückte. Ein jeder war außerdem bedacht, dem
anderen Gutes zu tun – ihn mit Gutem gerade zu überhäufen,
man schenkte und ließ sich beschenken – und natürlich wurden
auch den Göttern in den kleinen Stadttempeln Opfer und Geschenke
gebracht. „Gutes tun und die Götter gnädig stimmen“ – so lernten
es schon die Kinder auf der Straße, sei der Sinn dieses Winterfestes.

Aber nach ein paar Tagen war wieder alles vergessen vom Lichterglanz
der Dezembertage und vom scheinbar so freundlichen Miteinander, bei
dem sogar an die Armen gedacht wurde. Die Bewohner von Nikopolis hatten
dazu extra eine Herberge hergerichtet mit Suppenküche für die, die
ohne Arbeit und Dach über dem Kopf leben mussten. Drei Tage lang
konnten sie sich satt essen. Paulus hatte diesen Brauch nicht gekannt,
sich aber von Herzen daran gefreut. Doch als er nachfragte, ob es so
etwas auch unterm Jahr gäbe, wurde er enttäuscht. Nein, sagte
ihm ein Geschäftsmann, in wenigen Tagen ist alles vorbei. Dann geht’s
hier wieder wie immer zu: „Sie schicken die Bettler schon an den Stadttoren
wieder weg, und von dem Lichterglanz dieser wenigen Tage bleibt nichts
zurück!“, sagte der Geschäftsmann, und fügte hinzu: „Aber
ehrlich gesagt: Ich lebe ganz gut davon!“ Der Mann hatte ja recht, schließlich
verdiente er nur sein gutes Geld damit.

Paulus war sehr nachdenklich
geworden. Er dachte daran, wie wichtig es wäre, dass auch die Nikopoliten
von der Menschenfreundlichkeit und Menschenliebe Gottes etwas erfuhren.
Er stellte sich vor, wie das wäre: wenn hier eine christliche Gemeinde
entstünde, die wie die ersten Christen in Jerusalem und danach an
vielen Orten diese Liebe immer, das ganze Jahr über praktizierten – und
die ihre Lichter nicht nur einmal im Jahr brennen ließen, sondern
jeden Tag, im Sommer und im Winter, und alles teilten, wie es ihnen von
Jesus vorgelebt worden war… Klar, die Bewohner von Nikopolis waren
voller Tugend, sie bemühten sich um einen freundlichen und liebevollen
Umgang miteinander, aber es fehlte ihnen doch die Botschaft von Jesus
Christus, dem tragenden Grund, der auch dann noch trägt, wenn unsere
Menschlichkeit versagt.

Er versank in Gedanken, träumte seinen Tagtraum
weiter, und erinnerte sich an jenes Gebet, das Jesus sie gelehrt hatte:
Dein Wille geschehe. Ja, so muss es heißen: Dein Wille geschehe – und
ich will warten und offen sein dafür, wann die Zeit reif ist, sagte
er sich, reif für den Aufbau deiner Gemeinde in Nikopolis. Als er
an das große Denkmal in Nikopolis kam, am Südrand des Marktplatzes,
staunte er nicht schlecht: Überlebensgroß war der alte Kaiser
Titus Flavius Vespasianus zu sehen, dessen Regierungszeit doch schon
wieder um war. Als Unterschrift las er an diesem Denkmal: „Freundlichkeit
und Menschenliebe.“ Dieser Kaiser, Titus, hatte nur drei Jahre das Zepter
inne gehabt, aber sich doch durch Hilfsaktionen und seine sprichwörtliche
Tugendhaftigkeit und Besonnenheit beim Volk offensichtlich großen
Ruhm erworben. Ein Mann der Humanität, jener Titus Flavius Vespasianus,
sicher. Allerdings wussten die Insider nur zu genau, dass er zugleich
ein harter und unbarmherziger Herrscher gewesen sein muss. Aber das wollte
niemand wissen. Tugend wurde ganz groß geschrieben bei den Nikopoliten,
schließlich galt es, dem Kaiser nachzueifern und die Götter
durch gutes Tun gnädig zu stimmen.

Titus – bei diesem großen
Kaiser-Namen musste Paulus unwillkürlich an seinen Freund, Titus,
auf der Insel Kreta denken. Er, der Schüler und engste Mitarbeiter
in der Sache des Herrn, weilte ja noch immer dort, gerne würde er
jetzt mit ihm reden ,von ihm hören, wie es um die von Paulus und
Titus gegründete Gemeinde auf Kreta gerade steht. Paulus hatte sich
so an Titus gefreut – er war ein Mann, auf den man sich verlassen konnte.
Titus – mit diesem Namen verband sich für den Apostel Paulus der
bleibende Eindruck eines loyalen und durchsetzungsfähigen Gemeindeleiters,
dem es immer um die Sache des Herrn gegangen war, und nie um seine eigene
Ehre.

Die zunehmende Kälte des Abends machte Paulus nun allerdings
doch zu schaffen. Er machte sich auf den Heimweg: schließlich wollte
er den Brief an Titus heute zu Ende bringen. Was ging ihm nicht alles
im Kopf herum! Das Winterfest der Griechen hier, ihre aufrichtige Humanität,
die doch nach einigen Tagen schon wieder vom Alltag überlagert war.
Vor allem: Ihr Eifer, den Göttern zu gefallen, und ihr Irrglaube,
mit ihren kleinen und großen Opfern ihre Götter gnädig
stimmen zu können. Was war doch der Glaube an Jesus Christus dagegen
für eine Befreiung! Sich das Heil nicht selbst verdienen müssen,
sich die Seligkeit nicht erkaufen zu können, sondern sie geschenkt
zu bekommen – das ist Gnade. Und sich für den anderen nicht nur
an guten Tagen, sondern grundsätzlich helfend und dienend einzusetzen,
wie es Paulus auch in den anderen von ihm gegründeten Gemeinden
gelehrt hatte. Weil Christus ja dazu gekommen ist, dass die Verlorenen
und Einsamen und Kraftlosen und Gescheiterten das Heil finden.

Trotz
aller Kälte wurde es Paulus nun regelrecht warm, und der eine Gedanke
an dieses größte Geschenk seines Lebens, das Geschenk des
Glaubens an Jesus Christus, den Gekreuzigten und Auferstandenen, machte
ihn froh und heiter. Das war die Hoffnung – seit seiner Taufe ließ er
sich die nicht mehr nehmen. Ja, und das war ja auch das Zeichen, an das
er sich immer wieder erinnerte: Seine Taufe – mit der er ein für
allemal dazugehört, zu jener immer größer werdenden Gemeinde
Jesu Christi – in Jerusalem, in Rom, auf Kreta und vielleicht bald auch
in Nikopolis.

Paulus ging zurück in seine kleine Gaststube, legte
ein wenig Holz auf und setzte den Brief an Titus fort. Er hatte ihm schon
geschrieben, wie wichtig es ist, dass es Älteste gibt und Bischöfe,
die für die rechte Verkündigung des Wortes Gottes und für
die Leitung der Gemeinde da sind. Auch hatte er sie ermahnt, Junge und
Alte, dass keiner sich zu wichtig nehme, sondern sie jeweils voneinander
lernen können, was es heißt, „ein Leib zu sein“. Schließlich
hatte er für Titus begründet, warum Christen anders miteinander
umgehen als es in der Welt gängige Praxis ist: Weil sie aus der
Gnade leben. Weil sie aus der Vergebung leben. Dass sie den längeren
Atem haben und nicht auf das Ansehen der Person achten. Dass sie seit
Jesus Christus in diese Welt gekommen ist, einen tragenden Grund, den
tragenden Grund gefunden haben für ihr Leben, und Gott nicht mehr
länger gnädig stimmen müssen durch ihr vermeintlich tugendhaftes
Leben. Und so war ihm der schöne Satz aufs Papier geflossen, den
zu späteren Zeiten die Menschen an Weihnachten immer wieder hören
sollten: „Es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen.“

Darum
geht es doch, dachte Paulus. Aber das muss ich dem Titus noch genauer
erklären. Er ging an sein Stehpult, griff noch einmal zur Feder
und schrieb die Sätze, die heute an diesem Sonntag als unser Predigttext
zu hören sind. Er dachte an die Menschen auf dem Marktplatz in Nikopolis,
mit ihren vergeblichen Bemühungen, den Göttern zu gefallen,
und ihrer Festtagsstimmung, mit der sie drei Tage lang der Armen gedenken
und dann gezwungenermaßen wieder zur Tagesordnung übergehen.
Und er dachte an die imposante Statue des Titus Flavius Vespasianus,
des tugendhaften Herrschers, dem großen Vorbild der Nikopoliten.
Und so schrieb er die folgenden Zeilen, unser heutiger Predigttext: „Als
aber erschien die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Heilandes,
Jesus Christus, da machte er uns selig – nicht um der Werke der Gerechtigkeit
willen, die wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit – durch
das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung im Heiligen Geist, den er über
uns reichlich ausgegossen hat durch Jesus Christus, unsern Heiland, damit
wir, durch dessen Gnade gerecht geworden, Erben des ewigen Lebens würden
nach unserer Hoffnung“ (Titus 3, 4-7).

Das saß. Eigentlich war
dem nun nichts mehr hinzuzufügen. Ob Titus die Anspielung auf die
Taufe vernommen hatte: Das „Bad der Wiedergeburt“ – das war für
Paulus die eigentliche Quelle der Kraft! In der Taufe wurde es ihm doch
gerade zugesprochen, das Wunder der Gnade! In diesem „Bad der Wiedergeburt“,
wie Paulus es nannte, wurde doch deutlich, dass alles Trennende, alle
Schuld und Sünde, die uns vom heiligen Gott trennt, ein für
allemal von ihm selbst abgewaschen wurde – eben gratis, als Geschenk,
aus reiner Gnade. Das kann man sich nicht verdienen. Man kann sich nicht
selbst taufen. Das geschieht an einem – es ist das Abbild der Gnade.
So ist es mit dem Glauben ja auch: Sein Grund ist gelegt in dem, der
als Mensch, geboren von Maria, unter uns gelebt hat. In ihm, in Jesus
von Nazareth, ist die heilsame Gnade, die heilende Kraft für uns
erschienen – wenn das kein Grund zur Freude ist!

Paulus war wieder ganz
froh und getrost in seinem Herzen. Ach, wenn das nur viele erfahren – auch
die, die sich abstrampeln mit ihren guten Werken. Auch die, die sich
selbst nicht lieben können. Auch die, die andere wegschicken und
aburteilen, draußen vor den Toren, und gar nicht erst herein lassen.
Auch die, die es einst erfahren haben und dann wieder vergaßen.
Auch die, die mit zweierlei Maß messen und heute so und morgen
so handeln. Auch die, denen die Kraft ausgeht auf ihrem Weg, und die
sich heillos verrannt haben in ihrem Leben. Eben allen gilt diese Botschaft!
Dem Titus jedenfalls wollte er dies noch einmal in Erinnerung rufen:
Wäre der eine, der Heiland, Christus, nicht erschienen, hätten
wir von der Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes nichts, aber rein
gar nichts verstehen können. Wäre der eine, der Heiland, Christus,
nicht das Abbild der heilsamen, heilenden Gnade Gottes, so wäre
unser Glauben und unser Handeln umsonst. Weil in ihm aber Gott selbst
erschienen ist, auf dieser Erde, geht diese Botschaft weiter um den Erdball.
Weil in Christus Gottes Freundlichkeit und Menschenliebe sichtbar wird,
darum dürfen wir wie Neugeborene immer wieder von ganz vorne anfangen.
Und wie frisch Gebadete uns fühlen, wie die, denen alles abgewaschen
wurde, was noch alt und schmutzig und dreckig war. Titus würde das
verstehen. Und er würde es seinen Leuten gewiss so weitergeben wie
er, Paulus, es hier geschrieben hatte.

Paulus ging vom Stehpult weg und
ließ den Brief an Titus liegen. Es hatte an der Tür geklopft.
Sein Gastgeber stand da und lud ihn ein, mit ihm zu Abend zu essen. Im
Speisesaal sei es schön warm und man könne sich gepflegt unterhalten.
Paulus zögerte kurz, doch dann willigte er ein. Zwar hätte
er seinen Brief an Titus gerne noch mit dem Schlusswort versehen und
fertig geschrieben. Doch in solchen Situationen fragte er sich immer: „Was
würde Jesus jetzt tun?“ Und da war ihm klar, dass das Essen mit
dem Gastgeber jetzt Vorrang hatte. Nichts geht über das persönliche
Gespräch – das wusste auch Paulus nur zu gut. Seine Briefe waren
ihm oft sehr scharf geraten, und nicht immer hatten sie ihn richtig verstanden.
Im Reden aber und im Zuhören war er besser als sein Ruf. Er spürte
es: Der kühle Winter in Nikopolis würde ihm noch manche neue
Einsicht bescheren. Gott hatte ihn hierher an diesen Ort gestellt. Wer
weiß: vielleicht könnte er so seinem Gastgeber sogar etwas
von der Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes berichten, wenn er nach
dem Grund seiner Heiterkeit gefragt würde. Vielleicht würde
in diesem Dezember der eine oder andere in Nikopolis sich von der heilsamen
Gnade Gottes erreichen lassen. Und sich gar taufen lassen. Aber bitte – das
blieb abzuwarten. Wenn Gottes Zeit gekommen ist, dann handelt er, wie
es ihm gefällt.

Beim Hinausgehen dachte er noch einmal an den Satz,
den er gerade im Brief an Titus geschrieben hatte. Diese Botschaft
sollte alle Menschen erreichen: „Als aber erschien die Freundlichkeit und Menschenliebe
Gottes, unsres Heilandes, Jesus Christus, da machte er uns selig, nicht
um der Werke der Gerechtigkeit willen, sondern nach seiner Barmherzigkeit.“ Das
gilt in Zeit und Ewigkeit. Gott sei Dank! Das ist Gnade – wie froh ihn
das machte. Viel wichtiger als Tugend und Freundlichkeit ist doch diese
großartige Aussicht: „Erben des ewigen Lebens“ genannt zu werden.
Ob das denen, die seinen Brief lesen und davon hören werden, in
Kreta und vielleicht noch an manch anderem Ort so einleuchten würde?
Titus würde es verstehen, und was die anderen betrifft, so konnte
er das heute getrost seinem Herrn Jesus Christus überlassen, und
dem Geist Gottes, der allein Ohren und Herzen öffnet. Damals wie
heute. Amen

Anmerkung:
Diese Predigt versucht, den biblischen Text ins Szene zu setzen (Henning Luther),
wobei das Wagnis bei dieser Predigt darin besteht, die Szenerie rund um Paulus
in Nikopolis so aufzubauen, dass sie in unsere gegenwärtige Weihnachtswelt
hineinleuchtet. Historische Details sind nur teilweise überprüft,
teilweise ist die Szenerie schlicht frei erfunden. Für kritische Rückmeldungen
bin ich sehr dankbar.

Christoph Lang
LangCh@gmx.net

de_DEDeutsch