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Theologisches Seminar | Theologische und Religionswissenschaftliche Fakultät

Systematische Theologie

Uhrwerk

Die Systematische Theologie interpretiert den Wahrheitsanspruch und die Orientierungsleistungen des christlichen Glaubens im Blick auf Kirche und Gesellschaft. Sie fragt, vereinfacht gesagt, nach der Relevanz des christlichen Glaubens für die Gegenwart. Sie tut das im enzyklopädischen Gespräch mit den anderen theologischen Disziplinen und in intensivem Dialog mit anderen Wissenschaften, insbesondere der Philosophie, aber auch den Natur-, Sozial- und Humanwissenschaften.

Bildnachweis: Wikimedia Commons

 

Besonderheiten der Systematischen Theologie in Zürich

Zu den Besonderheiten der Systematischen Theologie in Zürich gehört ihre ökumenische und interreligiöse Ausrichtung. Die Interpretation des Wahrheitsanspruches des christlichen Glaubens bedeutet nicht nur die theologiegeschichtliche Aufarbeitung und Historisierung christlicher Geltungsansprüche. Die Interpretation stellt sich vielmehr selbst in den Kontext des christlichen Glaubens und vollzieht sich unter kritischer Annahme und in konstruktivem Weiterdenken seiner eigenen normativen Prämissen. Systematische Theologie vollzieht sich also hinsichtlich des christlichen Glaubens nicht nur auf einer Metaebene, sondern bleibt an ihn, auch in seiner konfessionellen Prägung, rückgebunden. Diese normative Standortrelativität verhindert nicht, sondern ermöglicht allererst Dialoge über die konfessionellen und religiösen Grenzen hinweg. Die Befähigung zu diesen Dialogen stellt ein wesentliches Element des Studiums der Systematischen Theologie dar und unterstreicht ihre gesellschaftliche Bedeutung für den Religionsfrieden.

Eine weitere Besonderheit der Systematischen Theologie in Zürich besteht in ihrer Verknüpfung mit dem Institut für Hermeneutik und Religionsphilosophie (IHR). Einerseits erhält dadurch die innertheologische Grundlagenreflexion ein besonderes Gewicht. Denn hier werden Voraussetzungen, Kriterien und Verfahrensweisen der Theologie reflektiert und die methodischen Instrumentarien geprüft, die für eine heutige theologische Auseinandersetzung mit Gesellschaft, Kultur und Wissenschaften von zentraler Bedeutung sind. Andererseits wird dadurch der interdisziplinäre Aussenbezug der Systematischen Theologie in Forschung und Lehre institutionell etabliert, z.B. in der Religionsphilosophie durch das Gespräch mit den Naturwissenschaften. Die Forschungen und Lehrveranstaltungen am IHR befähigen die Studierenden nicht nur, die Grundlagen der Theologie insgesamt und der Systematischen Theologie im Besonderen besser zu verstehen, sondern ermöglichen ihnen gleichzeitig, über das Gespräch mit anderen Wissenschaften eine spannungsvoll-produktive Aussenperspektive auf die Theologie einzunehmen.

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