1. Petrus 3, 18+22

Home / Bibel / Neues Testament / 21) 1. Petrus / Peter / 1. Petrus 3, 18+22
1. Petrus 3, 18+22

Das Ende wird zum Anfang | Christi Himmelfahrt | 26.05.2022 | 1.Petr 3,18+22 | Barbara Pfister |

Ob etwas das Ende ist oder der Anfang kommt ganz auf die Perspektive an. (Esragül Schönast)

Diese Weisheit passt ausgezeichnet zum Feiertag „Auffahrt“. Ich lese, was der Apostel Petrus in seinem Brief unter der Überschrift „Die Herrschaft von Christus – der Grund unserer Hoffnung“, im 3.  Kapitel schreibt:

«Christus hat gelitten, obwohl er frei von jeder Schuld war. Er tat es für unsere Sünden und starb für uns schuldige Menschen, und zwar ein für alle Mal. So hat er uns zu Gott geführt; sein Körper wurde am Kreuz getötet, der Geist Gottes aber erweckte ihn zu neuem Leben. Er ist zum Himmel zurückgekehrt und hat den Ehrenplatz an Gottes rechter Seite eingenommen. Alle Engel, alle Mächte und Gewalten unterstehen seiner Herrschaft. 
(1. Petrus 3,18+22; Hfa)

Alles zu Ende

Haben sie sich auch schon gewünscht zu Jesu Zeiten zu leben? Ihm zu begegnen, eine seiner Reden zu hören, eine Heilung mitzuerleben und ihm alle brennenden Fragen stellen zu können?

Ihn einmal sichtbar und greifbar vor sich zu haben – das würde bestimmt meinem Glauben helfen. Es würde mir dann so viel leichter fallen zu glauben, dass es ihn gibt, dass er hier ist, uns hört und dass er überhaupt handlungsfähig ist in dieser Welt. 

Doch leider geht das nicht mehr, denn er ist fort und weg – zurückgekehrt in den Himmel.

Auffahrt markiert das Ende der sichtbaren Gegenwart von Jesus auf dieser Welt. Was an Weihnachten begonnen hat – als Gott in Jesus Christus als Mensch in unsere Welt hinabgestiegen ist – das endet nun mit Auffahrt.

Doch ist es möglich, dass genau dieses Ende ein Anfang markiert?

Ob etwas das Ende ist oder der Anfang kommt ganz auf die Perspektive an. (Esragül Schönast)

Wenn es unsere Perspektive ist, dass Jesus nur dann gegenwärtig ist, wenn wir ihn auch sehen, dann ist Auffahrt tatsächlich das Ende.
Doch erinnern wir uns einmal zurück in der Geschichte. Längst vor Jesu Geburt war Gott bereits präsent in dieser Welt, zwar unsichtbar, doch deswegen nicht weniger wirkungsvoll.

Verhüllt und unserem Blick entzogen

Sein unsichtbares Machtwort hat die gesamte Schöpfung ins Leben gerufen. Durch das Reden Gottes rettete er Menschen, denken wir nur an die Geschichte von Noah und der Flut. Bei den Königen und Propheten zeigte Gott, dass er durch Menschenhand in dieser Welt wirkt und dass er derjenige ist, der Machthabende ein- und auch wieder absetzt.
Selbst als das Volk Israel im Exil zerstreut war, sammelte Gott sie auf unsichtbare Weise und brachte sie zurück in ihr Land und zurück zu ihm.
Zu all diesen Zeiten wirkte Gott unsichtbar, aber trotzdem real und überlebensnotwendig. Genauso, wie wir die Luft, die wir atmen meist nicht sehen und trotzdem von ihr abhängig sind, um zu überleben.

Nur ganz selten, z.B. auf der 40jährigen Wüstenwanderung ist Gott seinem Volk mindestens andeutungsweise ‚sichtbar‘ vorausgegangen und hat sie durch eine Wolkensäule geleitet, um ihnen zu zeigen: Ich bin für euch da. Diese Wolke markierte, dass sich hier die unsichtbare, göttliche Welt und unsere sichtbare, menschliche Welt berühren.

Doch trotz diesem Zeichen seiner Gegenwart, hat Gott sich selbst als Person den menschlichen Blicken entzogen. In der gesamten Menschheitsgeschichte waren es bloss etwas mehr als 30 Jahre, in denen Gott sich sichtbar und greifbar in dieser Welt zeigte. Und auch dies galt nur für wenige hundert Menschen, die Zeitgenossen Jesu, die anfangs des 1. Jahrhunderts in Palästina lebten. Die Mehrheit der Menschen weltweit – damals wie heute – konnte diesem irdischen Jesus nie begegnen. Und zu den paar Wenigen, die leibhaft mit ihm unterwegs waren sagte Jesus:

«Es ist zu eurem Wohl – es ist besser für euch -, dass ich weggehe. 
Denn wenn ich nicht weggehe, wird der Fürsprecher nicht zu euch kommen; 
wenn ich aber gehe, werde ich ihn zu euch senden.» (Johannes 17,7)

Auffahrt markiert das Ende, von Gottes sichtbarer Gegenwart als Mensch, an einem bestimmten Ort, zu einer bestimmten Zeit, auf dieser Welt. Untrennbar zu diesem Ende, das Auffahrt markiert, gehört auch Pfingsten – was wir in 1,5 Wochen feiern werden. Dass Jesu Erdenzeit zu Ende geht ist zu unserem Vorteil, denn mit Pfingsten beginnt etwas Neues, Besseres: Gott, der himmlische Vater und Jesus Christus kommen im Heiligen Geist zu den Jüngerinnen und Jüngern. So ist Gott weiterhin auf dieser Welt gegenwärtig – nur mit dem Vorteil, dass er weder an Raum noch Zeit gebunden ist, sondern immer und überall gleichzeitig präsent sein kann – auch heute, 2000 Jahre später, viele tausend Kilometer von Jerusalem entfernt, hier bei uns. Doch dieses Thema sparen wir uns auf für den Pfingstgottesdienst. Heute wollen wir uns fragen, weshalb wir als Christen Auffahrt feiern…

Wir haben also die Wahl, welche Perspektive wir einnehmen wollen: Wir können das Ende sehen und wie die Jünger zum Himmel hinauf starren, dem leibhaft sichtbaren Jesus nachtrauern und bereuen, dass wir dieses Ereignis verpasst haben, weil wir zur falschen Zeit am falschen Ort leben.

Doch wer gibt uns die Garantie, dass uns der Glaube leichter fallen würde, wenn wir Jesus zu seiner Erden-Lebzeit hätten begleiten können? Denn selbst jene Menschen, die dieses Vorrecht hatten, die seine Reden hörten und seine Wunder mit eigenen Augen sahen, glaubten längst nicht alle an ihn. Es war auch damals eine verschwindende Minderheit, die ihr Vertrauen auf Jesus setzte. 

Neuanfang

Vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm, wenn Auffahrt das Ende markiert. Doch was gibt es für Gründe Auffahrt als Anfang zu feiern – als Anfang von etwas Neuem? Um das Revolutionäre von diesem Anfang zu entdecken, dürfen wir nicht bei der Himmelfahrt selbst stehen bleiben. Es reicht nicht in den Himmel hinauf zu starren, die Wolke zu bewundern und nur vom Übergang von der sichtbaren in die unsichtbare Welt fasziniert zu bleiben. Denn der Neuanfang von Auffahrt ist das, was gleich nach der eigentlichen Himmelfahrt geschah – nämlich der Zeitpunkt, an dem Jesus wieder zurück kam zu seinem himmlischen Vater: «Er ist in den Himmel aufgefahren und sitzt jetzt dort zur Rechten Gottes», so haben wir es im Petrusbrief gehört und im apostolischen Glaubensbekenntnis gesprochen. Darin liegt das Revolutionäre von Auffahrt, das unserem Glauben eine neue Perspektive verleiht: Auffahrt ist Thronbesteigung von Jesus Christus – sie markiert den Anfang seiner Herrschaft.

  1. neue Perspektive: Wir erhalten einen Ehrenplatz in der Gegenwart Gottes dank Jesu Auffahrt

Er ist zum Himmel zurückgekehrt und hat den Ehrenplatz an Gottes rechter Seite eingenommen.
(1Pet 3,22a)

Der rechte Platz war in der Antike reserviert für den Ehrengast, jemand der dem Gastgeber besonders nahestand und sein höchstes Ansehen genoss. (Vgl. Lukas 17,7ff) Der rechte Platz, direkt neben Gott, zeigt also die höchste, sichtbare Ausdrucksform von Gemeinschaft mit ihm.

Etwas mehr als 40 Tage zuvor hatte Jesus die tiefste Erniedrigung erlebt, als er am Kreuz hing und rief: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? (Matthäus 27,46) 
Allein, getrennt von Gott, getrennt von Menschen und getrennt vom Leben starb er. Doch an Ostern durchbrach Gott die Mächte und Gewalten des Todes, rief seinen Sohn zurück ins Leben und hat ihn nun wieder erhoben in seine göttliche Gegenwart, in die volle Gemeinschaft und Einheit mit ihm.

Die 1. neue Perspektive, die Auffahrt uns eröffnet ist: dass Jesus uns den Weg vorausgegangen ist, der auch unser Weg sein soll. Bereits in der Taufe feiern wir, dass wir mit Christus gestorben sind, dass wir unserem alten, gottlosen Leben absterben und mit Christus zu neuem Leben auferstehen. Unsere Gottverlassenheit, der Zustand der Trennung von Gott und dadurch bedingt unsere Aussichten auf einen ewigen Tod, sind durch unsere Teilhabe an Christus überwunden. Im Glauben schenkt uns Gott bereits hier und heute ein neues Leben, er tritt in Beziehung zu uns, nennt uns seine geliebten Kinder, und gibt uns die Zukunftsperspektive, einmal an demselben Ort anzukommen, an den Jesus uns vorausgegangen ist. Dort werden wir ihn mit eigenen Augen sehen und können die höchste Form von Gemeinschaft mit ihm erleben. 

  • neue Perspektive: Es wird regiert von oberster Stelle dank Jesu Auffahrt

Der rechte Platz ist nicht nur dem Ehrengast vorenthalten, sondern auch der Platz des Thronfolgers und Mitherrschers. Darum steht auch in unserem Predigtvers:
Alle Engel, alle Mächte und Gewalten unterstehen seiner Herrschaft.

Dass der alleinige Gott einen Vizeregenten oder gar Thronfolger haben könnte, das war im Judentum mehr als eine Provokation. Es galt als Gotteslästerung. Niemals kann jemand dem ewigen Gott so nahekommen, dass er sich direkt neben ihn, auf Augenhöhe, setzen dürfte. Doch Jesus behauptete dies bereits während seines Erdenlebens gegenüber den religiösen Führern, die ihn verhörten und fragten: Bist du der Messias? Der Sohn Gottes?
Von jetzt an wird der Menschensohn an der rechten Seite des allmächtigen Gottes sitzen. 
(Lukas 22,69)

Dieser Anspruch, Vizekönig Gottes zu sein, brachte Jesus am Ende das Todesurteil. Und dieser Anspruch, dass der ewige Gott mit seinem Sohn Jesus Christus die Herrschaft über Himmel und Erde teilt, ist bis heute eine Provokation, welche uns Christen von den anderen monotheistischen Religionen unterscheidet und auch trennt.

Doch wenn wir unsere Welt betrachten, fragen wir uns immer wieder: Wo ist da Jesu Herrschaft sichtbar in all diesem Unglück und Unheil?

Die Macht, die Menschen ausüben und dadurch andere unterdrücken, scheint die Oberhand zu haben. Leider ist es eine Tatsache, dass in unserer Welt die Mächtigen meist lieblos herrschen und die Liebenden machtlos sind. Doch in unserem himmlischen Vizekönig, Jesus Christus, verbindet sich das, was bei Menschen kaum zusammen zu bringen ist: maximale Liebe und maximale Macht.

Vom Dezember 1968 gibt es eine Telefongesprächsaufzeichnung vom Basler Theologen Karl Barth. Er unterhielt sich mit seinem Freund, Eduard Thurneysen, über die globale Weltlage und die grossen Probleme des kalten Krieges und der atomaren Bedrohung.

Wir könnten jedoch auch ohne weiteres aktuelle Probleme und Bedrohungen nennen wie der Konflikt in der Ukraine, die verzweifelte Masse von Flüchtenden oder auch die ökonomischen, physischen und psychischen Schäden, welche die Corona Pandemie hinterlassen hat.

Jedenfalls sagte Barth zu seinem entmutigten Freund: 

«Nur ja nicht die Ohren hängen lassen! Niemals! Denn es wird regiert, 
nicht nur in Moskau oder Washington oder Peking, sondern es wird regiert, und zwar hier auf Erden, aber ganz von oben, vom Himmel her!»
[1]

Es wird regiert! das ist die 2. neue Perspektive, die Auffahrt uns eröffnet, nämlich, inmitten aller Schwierigkeiten und Unsicherheiten, eine Grundhaltung des Vertrauens zu entwickeln, damit wir sagen können: Jesus, du hast es im Griff! Ich verstehe zwar vieles nicht und mir fehlt der Durchblick. Ja, ich sehe rund herum das Böse triumphieren. Aber trotzdem gilt: Es wir regiert – weil du regierst!

Es läuft noch manches schief in dieser Welt und wir müssen die Augen nicht verschliessen vor Leid, Not und Ungerechtigkeit. So viel es in unseren Möglichkeiten liegt, sollen wir auch aktiv gegen Unrecht aufstehen, auch wenn wir immer wieder feststellen werden, dass unsere Macht begrenzt ist. Doch auch angesichts der jetzigen Schieflage gilt: Es kommt der Moment, an dem Jesus Christus alles zurechtbringen und für Gerechtigkeit sorgen wird. So sagen wir es im Glaubensbekenntnis: Er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen zu richten die Lebenden und die Toten.

Da im Vizeherrscher Jesus Christus, maximale Liebe und maximale Macht vereint sind, müssen wir sein Richten nicht fürchten, sondern es kann uns zur Hoffnung und zum Trost werden, wenn wir wissen: Er wird die lieblosen Machthaber nicht ewig gewähren lassen, sondern wird Gerechtigkeit schaffen und ihnen den Mund stopfen. Alle aber, die sich seiner Herrschaft unterstellen, die werden dann auch seine Barmherzigkeit erfahren.

  • neue Perspektive: Wir haben einen Anwalt, der unsere Anliegen bei Gott vertritt dank Jesu Auffahrt

Nebst Ehrengästen und Vizeregenten setzen sich auf den rechten Platz auch Lobbisten. Das sind Interessensvertreter, welche denen, die an der Macht sind Vorschläge und Anträge unterbreiten. Jesus betreibt Lobbyarbeit bei Gott für uns Glaubenden. So sagt der Apostel Paulus:

Jesus Christus sitzt zur Rechten Gottes und tritt für uns ein! (Römer 8,34)

Deshalb ist die 3. neue Perspektive, welche uns Auffahrt eröffnet die, dass Jesus sich mit seiner ganzen Macht und seinem ganzen Einfluss für uns einsetzt, um uns zu helfen. Als Anwalt stellt er sich vor Gott und vertritt dort unsere Angelegenheiten. Wir dürfen ihm unsere Wünsche und Anliegen sagen, aber auch unsere Lasten, die uns plagen und die Süde, die uns bedrückt, wie uns der Apostel Johannes erinnert:

Wenn jemand sündigt, haben wir einen Anwalt, der beim Vater für uns eintritt: nämlich Jesus Christus, den Gerechten. (1.Johannes 2,1)

Die sichtbare Gegenwart von Jesus Christus auf dieser Welt ist zu Ende gegangen, damit wir 

  • einen Anwalt haben, der unsere Anliegen ständig vor Gott bringt.
  • einen liebenden Machthaber zur Seite haben, dem die Fäden nicht aus der Hand gleiten, weder im Bezug auf unser eigenes Leben noch im Bezug auf die Weltgeschichte.
  • In ihm (Jesus Christus) jemanden haben, der uns den Weg voraus gegangen ist, der zurückgekehrt ist in die Gemeinschaft mit Gott und uns dort ebenfalls einen Ehrenplatz vorbereitet.

Ob etwas das Ende ist oder der Anfang kommt ganz auf die Perspektive an. (Esragül Schönast)

Ich wähle die Perspektive des Anfangs. Ich möchte nicht länger dem irdischen Jesus nachtrauern, sondern meinen Blick auf das richten, was der erhöhte Christus heute und jetzt für mich tut.

Welche Perspektive wählen sie?

VDM Barbara Pfister
Bubikon
E-Mail: barbara_pfister@gmx.ch

Barbara Pfister, geb. 1977, Pfarrerin Stellvertreterin in der ev. ref. Kirche Wetzikon (Zürich).
Inspiration zu den drei erwähnten Perspektiven war mir der Abschnitt «aufgefahren in den Himmel, er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters» (S.107-110) im Buch von Stefan Schweyer, «Gesunder Glaube – Nahrhafte Impulse zum Apostolischen Glaubenbekenntnis», Arte-Media, Riehen/Basel, 2013

Liedvorschläge:

Gen Himmel aufgefahren ist (reformiertes Gesangbuch der Schweiz 491) 
Jesus Christus herrscht als König (reformiertes Gesangbuch der Schweiz 492)
Singt mit froher Stimm (reformiertes Gesangbuch der Schweiz 33)
Dass Jesus siegt Singt mit froher Stimm (reformiertes Gesangbuch der Schweiz 857)
Jesus ist der Siegesheld Singt mit froher Stimm (reformiertes Gesangbuch der Schweiz 856)
Jesus geh voran Singt mit froher Stimm (reformiertes Gesangbuch der Schweiz 690)

Lesungsvorschlag: Apostelgeschichte 1,1-11 (Christi Himmelfahrt)

1 In meinem ersten Buch, lieber Theophilus, habe ich berichtet über alles, was Jesus zu tun und zu lehren begonnen hat,

2 bis zu dem Tag, da er seinen Aposteln, die er erwählt hatte, durch den heiligen Geist seine Weisung gab und in den Himmel aufgenommen wurde.

3 Ihnen hat er nach seinem Leiden auf vielfache Weise bewiesen, dass er lebt: Während vierzig Tagen hat er sich ihnen immer wieder gezeigt und vom Reich Gottes gesprochen.

4 Und beim gemeinsamen Mahl hat er ihnen geboten, nicht von Jerusalem wegzugehen, sondern zu warten auf die verheissene Gabe des Vaters, die ich – so sagte er – euch in Aussicht gestellt habe.

5 Denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet mit heiligem Geist getauft werden, schon in wenigen Tagen.

6 Die, welche damals beisammen waren, fragten ihn: Herr, wirst du noch in dieser Zeit deine Herrschaft wieder aufrichten für Israel?

7 Er aber sagte zu ihnen: Euch gebührt es nicht, Zeiten und Fristen zu erfahren, die der Vater in seiner Vollmacht festgesetzt hat.

8 Ihr werdet aber Kraft empfangen, wenn der heilige Geist über euch kommt, und ihr werdet meine Zeugen sein, in Jerusalem, in ganz Judäa, in Samaria und bis an die Enden der Erde.

9 Als er dies gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken.

10 Und während sie ihm unverwandt nachschauten, wie er in den Himmel auffuhr, 
da standen auf einmal zwei Männer in weissen Kleidern bei ihnen,

11 die sagten: Ihr Leute aus Galiläa, was steht ihr da und schaut hinauf zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen wurde, wird auf dieselbe Weise wiederkommen, wie ihr ihn in den Himmel habt auffahren sehen.
(Apostelgeschichte 1,1-11; ZB)

Zum Einstieg: (ein Erlebnis aus meiner Zeit als Lehrperson)

Als ich Grundschuldkinder einmal darauf hingewiesen habe, dass am kommenden Tag schulfrei sei wegen „Auffahrt“, waren sich alle einig: „Sie haben das falsch gesagt, das heisst Ausfahrt nicht Auffahrt.“ 
Von der Ausfahrt mit dem Fahrrad zum nahe gelegenen See, bis hin zur langen Autofahrt in den Europapark, das waren die Pläne meiner Schüler:innen für die Auffahrtstage. Auch wenn kaum bekannt ist, weshalb Christen Auffahrt feiern, scheint diese unbekannte Tatsache doch grundlegend genug zu sein, dass sie Eingang ins Glaubensbekenntnis gefunden hat: Ich glaube an Jesus Christus, … auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. (Auszug aus dem apostolischen Glaubensbekenntnis)

Psalmvorschlag: aus Psalm 47 im Wechsel

I           Freut euch und klatscht in die Hände, alle Völker!

II          Lobt Gott mit lauten Jubelrufen!

I           Denn der HERR ist der Höchste, ein grosser König über die ganze Welt. 

II          Alle müssen vor ihm erzittern!

I           Gott, der HERR, ist auf seinen Thron gestiegen, begleitet von Jubelrufen und dem Klang von Hörnern.

II          Singt zu Gottes Ehre, singt! Singt zur Ehre unseres Königs! Ja, singt und musiziert!

I           Denn Gott ist König über die ganze Welt, singt ihm ein neues Lied!

II          Ja, Gott ist König über alle Völker, er sitzt auf seinem heiligen Thron.

I           Die Mächtigen der Erde versammeln sich mit dem Volk, das sich zum Gott Abrahams bekennt. 

II          Denn Gott gehören alle Könige der Welt, er allein ist hoch erhaben!

Bekenntnis: Apostolisches Glaubensbekenntnis


[1] Kupisch Karl: Karl Barth in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, Stuttgart 1977, S. 135

de_DEDeutsch