Gereimte Faschingspredigt

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Gereimte Faschingspredigt

Faschingssonntag Estomihi 14.2.21 | von Uland Spahlinger |

Hinweis: Diese Predigt gibt es hier auch im Audioformat!

Biblische Lesung (vgl. 2. Tim. 1,7):

Gott hat uns für unser Leben

Nicht den Geist der Furcht gegeben

Sondern – und das zu jeder Zeit –

Kraft Liebe und Besonnenheit.

Mit diesen Tugenden, ihr Leut,

gewinnen wir ne Menge heut.

Christen und andre: Gott verheißt

Uns diese drei durch seinen Geist.

Predigt:

Nun Grüß Gott, ihr lieben Leut,

Fasching ist, doch anders heut.

Das Leben drückt die Schultern schwer.

Wo nehm‘ ich nur das Reimwort her,

Das nicht im Allgemeinplatz hockt

Und trotzdem mal zum Lachen lockt?

Ich find‘, man merkt es überall,

Fasching schmeckt heuer ziemlich schal.

Wie soll das gehen allzumal:

Prunksitzungen nur digital?

Selbst in Veitshöchheim[1], ziemlich spröde,

Fast ohne Publikum, wie öde!

Die flotten Themen werden uns verstellt,

Den Trump zum Beispiel ha’m sie abgewählt.

Gut für die Welt, doch gar nicht nett,

Weil richtig schlecht für’s Kabarett.

Ein Stichwort bleibt uns eigentlich nur,

Das hören wir aber rund um die Uhr.

Und traurig macht der Narr sich etwas Mut:

Heile Gäns’sche, bald wird alles wieder gut.

Wir lassen es uns nicht verdrießen,

In manches Feuer Öl zu gießen,

Und andrerseits, den Frust zu dämpfen,

Manch andres Feuer zu bekämpfen.

Wir woll’n dabei die Lage nicht verkennen,

Denn die ist wirklich bitterernst.

Doch woll’n wir auch zum Schmunzeln was benennen,

Wenn etwa du zu Haus lernst:

Wie geht ne Video-Konferenz

Und was ist noch mal Resilienz?

Ich hoff‘ nur, es gelingt mir dann,

Dezent zu dichten dann und wann,

Und nicht bei den sehr ernsten Themen

Nur einen flachen Witz zu nehmen.

Wenn es dann doch einmal passierte,

was mich ganz fürchterlich genierte,

Dann übt euch bitte in Geduld,

Manchmal ist nur das Reimwort Schuld

(und einen Schuldigen zu haben ist ja immer nützlich).

Was fällt uns auf, schau’n wir auf die

Vermaledeite Pandemie?

Das Volk, es starrt vollständig toll

Auf das, was endlich kommen soll.

Die Zukunft steht zur Diskussion,

Denn das ist klar: sie kommt ja schon.

Sie ist ne volatile Größe

Und darum gibt es viel Getöse:

Wir woll’n es wissen, aber flott,

Wer steht es durch, wer geht bankrott?

Sie ist ne Diva voller Launen,

Was bringt sie mit, du kannst nur staunen,

Denn es wird ja doch jeden Tag

Ne neue Sau durchs Dorf gejagt.

Ich kann die Leute gut verstehen,

Die sorgenvoll auf morgen sehen:

Die Zukunft, ach, das wäre fein,

Soll besser als das Heute sein.

Da wären wir heut alle richtig froh.

Den Zukunftswunsch: den gab’s schon immer so.

Die Griechen schon, die alten Heiden,

Die wühlten in den Eingeweiden

Von Vögeln oder schnauften Dämpfe

In Delphi, da bekam man Krämpfe.

Oder sie hieben eins, zwei drei,

Gordische Knoten rasch entzwei,

Um möglichst klar und nicht verschwommen

Zur Zukunft Auskunft zu bekommen.

Die Bibel ist da eher nüchtern.

Die Geister lässt sie Gruseldichtern.

Die Botschaft hält sie gern auf Sicht,

Mit Okkultismus hat sie’s nicht.

Doch einmal find’t sich – o, o, o,

Fast wie bei Edgar Allan Poe

Zu mancher Leute tiefer Verstörung

Ne veritable Totenbeschwörung[2].

Dazu steht nun für Frau und Mann

Mal wieder eine Reise an.

Also auf, auf, und gar nicht faul,

Nach Israel zu König Saul.

Das war, Ihr wisst es sicherlich,

Noch früh in Israels Geschicht‘.

Nach Auszug aus Ägyptenland,

Wo harte Sklavenarbeit stand,

Zum Sinai auf heißen Wegen

Dem gott-verheiß’nen Land entgegen,

Mit Feuerschein und Wolkensäule,

Manchmal mit Jammern und Geheule:

„Wir woll’n nicht mehr – wir könn’n nicht mehr,

Geh’n wir zurück dahin, woher

wir grade erst so knapp entlaufen –

Da war’n wir ein versorgter Haufen.

Wenigstens das, doch jetzt, o Not,

Haben wir nicht mal trocken Brot.

Und die Gebote, dessenstatt,

Die machen uns nun mal nicht satt.“

Es lief nicht rund, das muss man sagen,

Das Volk hat ständig was zu klagen,

Ein Gott, der sich nicht zeigen tut –

Langt nicht! Ein Götterbild wär gut.

Gebote reichen nicht. Deshalb

Erfinden sie das gold’ne Kalb.

Dass Gott sich schon hat sehen lassen,

Der Pharao sie gehen lassen

Musste, das hatten sie vergessen.

Stattdessen war’n sie sehr versessen

Auf diese gold’ne Kultfigur.

Aber das war neben der Spur.

„Wir haben nen Vertrag gemacht“,

Sprach Gott, „habt Ihr das nicht bedacht?

Freiheit, Volk, das sag ich dir,

Freiheit lernst du nur mit mir.

Bleibt nur schön mit mir im Bunde!

Auf geht’s, dreh’n wir noch ne Runde

Oder zwei im Wüstensand.“

Woraus nach und nach entstand,

Was wír heut aus der Bibel kennen

Und 40 Jahre Wüste nennen.

War nicht so toll, ja tut mir Leid,

Lang war diese Besinnungszeit.

Mit Mannabrot und Felsenwasser

War’n diese Jahre nix für Prasser.

Wer aber hier schon aufpasst, der gewinnt

Eine erste Erkenntnis, ganz bestimmt.

Gott rettet uns und macht uns frei,

Da ist von uns auch Dank dabei.

Ja, aber wär er auch noch soviel größer

Als alle andern Götter weit und breit,

Und wären wir zum Glauben auch bereit:

So’n Gott zum Anfassen wär‘ trotzdem besser.

Die Folge war: im Sinai schwitzen.

Der Stachel aber – blieb irgendwie sitzen.

Viel später dann sind sie angekommen,

Haben das Land auch eingenommen,

Das ihnen das gelobte war.

Dort war‘s nicht einfach, das ist wahr.

Kampfstarke Feinde ringsumher

Machten dem Volk das Leben schwer.

Man musste sich organisieren

Und an den Grenzen patroullieren.

Es muss auch einer kommandieren

Den alle Leute akzeptieren.

Der muss Soldaten dann trainieren,

Dass sie die Feinde dezimieren.

Zuerst probierten sie es mal

Mit Richtern, so von Fall zu Fall.

Die hielten manchen Feind in Schach,

Und Gott, der half ganz kräftig nach.

Nur: irgendwann reichte das nicht mehr,

Man meinte: ein König muss jetzt her.

Doch andre riefen, nein, nein, nein,

Nur Gott soll unser König sein.

Und wieder stehen wir vor dem Problem

Gott? Oder König? – wirklich nicht schön.

Sie lösten die Frage zunächst mal ganz munter:

Gott ist der Ober, der König der Unter[3].

Und fanden dann, nun gar nicht faul,

Den braven, bied‘ren Bauern Saul.

„Gott ist mit ihm, das ist doch schön, nicht?“

So salbten sie ihn denn zum König.

Am Anfang – seien wir gerecht –

Agierte König Saul nicht schlecht.

Er konnt‘ die Leute motivieren,

War vorsichtig mit dem Regieren

Und ließ dabei von Gott sich führen.

Bis dann – es muss mich fast genieren:

Der Saul, in seiner Seele noch Bauer,

Dachte, er wäre ein bisschen schlauer,

Und bracht‘ nach einem Feldzugsieg

Rinder als Beute mit zurück.

Doch damit stolperte er in Not,

Denn: KEINE Beute – Befehl von Gott!

Beamte wissen: es ist gut,

Wenn man Befehle ausführ’n tut.

Doch Saul, ich wiederhol’s noch mal,

War Bauer und kein General.

Für die Nachwelt lag es auf der Hand,

Dass Gott hier gar keinen Spaß verstand.

Es fiel halt auf: hernach, da lief

Für König Saul fast alles schief.

Er wollte keinen Rat mehr hören,

Harfenspiel konnt‘ ihn nicht betören,

Auch fehlte ihm der Appetit,

So manches kriegt‘ er nicht mehr mit.

Dann wieder stand er voll unter Strom.

Die Diagnose: Burn-Out-Syndrom.

Selbst seine Freunde begann er zu hassen.

Man sagte: der ist von Gott verlassen.

Ich hab mir ja schon oft gedacht,

Dass Monarchie schnell einsam macht.

Und dann – o weh – ganz aktuell

Starb sein Berater Samuel.

Der Gottesmann, der ihn vormals gefunden,

War nun aus seinem Leben verschwunden.

Nun war der König ganz allein

Und wusste weder aus noch ein.

Trübsinn, Zorn und laute Klage:

Zum Verzweifeln war die Lage.

Er will nicht mehr. Er kann nicht mehr.

Irgend ein neuer Plan muss her.

Schließlich fragt er einen Knecht:

„Sag mal, des wär doch nicht schlecht,

Wenn wir die Toten fragen könnten

Und die uns einen Plan benennten,

Um der Misere zu entrinnen

Und gute Zukunft zu gewinnen.“

„In Endor“, sagte drauf der Mann,

„Da wohnt ne Frau, die so was kann –

Hab ich gehört, so ein Gerücht,

Denn über so was spricht man nicht.

Und wenn dann nachher einer fragt:

Herr König, ich hab nix gesaacht.“

Jedoch Saul, der arme Wicht

Lässt sich ein auf das Gerücht.

Fährt dorthin und find’t die Frau,

Die erkennt ihn, ja, genau,

Will den Deal mit ihm nicht machen

Hin und her und nix zu lachen!

Schließlich kriegt er seinen Willen,

Seine Neugier soll er stillen.

Für ihn ging’s ja um Kopf und Kragen.

Den Samuel wollt‘ er befragen.

Ich mache es hier kurz, ihr Leute,

Sonst werden wir nicht fertig heute.

Das Ding wird ziemlich gruselig,

Samuels Geist schimpft fürchterlich:

„Du König Saul, du hast’s vergeigt.

Gott hat sich von dir weg geneigt.

Vorbei ist deine Karriere.

Ein anderer kommt nun zur Ehre.

Der junge David steht bereit.

König warst du die längste Zeit.“

Die ganze Story find’st du schnell

Im ersten Buche Samuel.

Die Geister haben nicht geholfen.

Für König Saul blieb’s bitterbös.

Heut geh’n die Autokraten golfen.

Und hauen Fake News raus – monströs.

Geister beschwör’n kannst du heute vergessen,

Mit Lüge und Trug spielen sie stattdessen.

Und tief ins Fleisch der Stachel druckt,

Denn, mal ganz ehrlich: wie oft juckt

Es uns, möglichst genau zu wissen

Was morgen wir beachten müssen.

Da sind wir, postmodern verfangen,

Dem Lenin auf den Leim gegangen.

Denn so lehrt der Kapitalistenfresser:

Vertrauen sei gut, Kontrolle sei besser.

Das klingt ja nett, doch leider, leider

Bringt dieser Lehrsatz uns nicht weiter.

Was kommt, das können wir nicht planen,

Nicht mit Tabellen, nicht mir Ahnen.

Die Zukunft steht nicht in den Sternen,

Das könn’n wir von Corona lernen:

Internationale Viren

Lassen sich nicht kontrollieren.

Es bleibt nur, Vorsicht zu bewahren

Und Tag für Tag auf Sicht zu fahren,

Auch wenn das wirklich eine Last

Und manchem schrägen Geist nicht passt.

„Mach täglich einen Dauerlauf“,

„Setz nur ein Alumützchen auf,

Um deinen Schädel abzudichten,

Auf Masken kannst du dann verzichten.“

(Hier Dinkelsbühler Lokalkolorit)

Und die Debatte, wisst ihr noch,

Kochte in der Adventszeit hoch.

Statt Nikolaus und Weihnachtskeks

Waren „Querdenker“ unterwegs.

(bitte die Anführungszeichen mithören; was bei den Querdenkern „quergedacht“ sein soll, hat sich mir bis heute nicht erschlossen.)

Kein Weihnachtsmarkt – da laust’s den Affen,

Dinkelsbühl wollte Hilfe schaffen.

Für die Leute groß und klein

Gab’s in unsrem Städtelein

In der Weihnachtslichter Schein

Nun ein Weihnachtsmärktelein.

Dann auf einmal, großer Schreck,

War auch dieses wieder weg,

Schrumpfte bis auf Null herunter,

Glühweintrinker fand‘s nicht munter.

Andre, ich will sie hier nicht nennen,

Fanden: hätt‘ mer auch lassen können.

Na und, was meint ihr, liebe Kinder,

Steckt da wohl Amazon dahinter?

Ham‘ die – damit ihr Konto schwillt –

Wohl unsern Weihnachtsmarkt gekillt?

(Ende Lokalkolorit)

Andres Beispiel, dieses jetzt

Geisterte ja auch durchs Netz:

Will uns Bill Gates einen Chip einsetzen,

Um uns mit Microsoft zu vernetzen?

Streben der Scholz und der Böhmermann

Vielleicht die Weltherrschaft gar an?

Ist gar nicht schwer, so baut man sie,

Eine Verschwörungstheorie.

Und ist sie da, sagt jeder: Jetzt –

Ich hab‘s gelesen, steht im Netz!!!!!

Weil die Fakten nicht gefallen –

Stimmt ja auch, sie muten allen

Viel zu an Vorsicht und Geduld –

Sind dann die Etablierten Schuld.

Politik und Lügenpresse

Kriegen jetzt was auf die Fresse.

Da kommen die – das ist kein Witz,

Denen Diskurs zu mühsam ist,

Statt denkend sind sie lieber laut

Und dann wird auch mal draufgehaut

Oder ein Capitol erklommen,

Ein Parlament im Sturm genommen.

Die Mischung ist sehr wunderlich

Und auch gefährlich, finde ich,

Teils esoterisch, teils rechtsradikal,

Entzünden sie, sagen sie, ein Fanal,

Behaupten, derzeit ganz beliebt,

Dass 2 plus 2 wohl 5 ergibt.

Könnte doch sein, so aus dem Bauch,

Lehrer lügen ja sicher auch.

Ob’s stimmt, das kümmert keine Sau.

Querdenker lieben den Radau.

Machen auf die Experten Hatz

Und lesen das im Kaffeesatz.

Da lohnt es sehr gut hinzuschaun:

Kaffeesatz ist gewöhnlich braun.

Man kann ja über alles streiten

Maßnahmen diskutieren auch.

Statt Fakten Meinung zu verbreiten

Ist aber ein sehr schlechter Brauch.

Und zu all den Querulanten

Kommen jetzt noch die Mutanten.

Die Pandemie, muss man betonen,

Die kostet nicht nur Millionen,

Bedroht so viele Existenzen

Und treibt uns alle an die Grenzen:

Home-Office und KiTa-Schluss

Sorgen durchaus für Verdruss,

Der digitale Unterricht

Ersetzt den in Präsenz halt nicht.

Ja, täglich können wir es spüren,

Schlimm ist’s, Menschen zu isolieren.

Und noch vielmehr die große Not:
So viele Menschen sind schon tot!

Das Virus, dieses alte Schwein,

Schränkt unser Leben heftig ein.

In Heimen, Krankenhäusern, Schulen

Warten die Leut‘ auf die Ampullen.

Längst angekündigt waren die.

Aber nun was? Wo bleiben sie?

Und ja, wir sehen alsodann,

dass auch Herr Spahn nicht zaubern kann.

Und leider weiß auch kein Orakel:

ist das nun schon ein Impfdebakel?

Sang nicht schon von dem Durcheinander

Prophetisch Peter Alexander?

„Sag mir: Quando, quando, quan,

sag mir: Quando, quando, quando,

ich mich impfen lassen kann,

sag mir: Quando, quando, quan!“

Was bleibt uns also, liebe Freunde,

In unsrer kleinen Stadtgemeinde?

Geduld und Vorsicht und zuvor

Auch noch eine Portion Humor.

Wer hätt‘ vor einem Jahr gedacht,

Was heute jeder von uns macht:

Gehst cool wie im Krimifinale

Hinein in deine Bankfiliale.

Du siehst den Bankkaufmann im Neonlicht

und ziehst dir eine Maske vors Gesicht.

Doch tust du’s nicht, gibt es Geschrei:

Du Virenschleuder – Schweinerei!

Früher, so denk ich ganz beklommen,

Hätt‘ dich ne Streife hopps genommen.

Heute kommen sie – eins, zwei, drei –

Hast du kein FFP2 dabei.

Liebe Leute, tut nicht so sehr fluchen,

Lasst uns vielmehr gemeinsam versuchen,

Unser Leben so zu gestalten,

Dass wir die Keime auf Abstand halten.

Lasst euch nicht fressen vom Verdruss.

Wie schrieb Paul an Timotheus?

„Gott hat uns für unser Leben

Nicht den Geist der Furcht gegeben

Sondern – und das zu jeder Zeit –

Kraft, Liebe und Besonnenheit.“

Geh spazieren noch ein Stück,

Manchmal hast du dabei Glück

Und triffst zufällig gerade

Freunde auf der Promenade.

(1,50 Abstand nicht vergessen)

Und Kilometergeld kann man sparen,

denn statt zu Besprechungen zu fahren

Machen wir ganz ohne Grenzen

Heute Onlinekonferenzen.

Sogar die Kirche, ganz up to date,

Lernt, wie das Internet so geht.

Stellt den Gottesdienst ins Netz,

Zählt die Clicks – das könn’n wir jetzt.

Viele Leute macht das froh:

Predigt to go.

Manchmal wird dann gern gesungen:

Das ist doch nur für die Jungen!

Aber auch wir alten Knacker

Schlagen uns hier ganz schön wacker,

Kriegen mit Hilfe und Pfiff

Das www in den Griff.

Mit Üben, sag ich, so klein-klein

Stellen sich auch Erfolge ein:

Mein Enkel Johann, ganz schön kess,

Schrieb mir vorhin ne sms:

Opa, hey, zum Zeitvertreib

Treffen wir uns heut mit Skype!

Darum ist jetzt Schluss mit Dichten,

Ich muss heim, den Laptop richten.

Mittagessen gibt es auch,

Darauf freut sich dann der Bauch.

Und deshalb sag ich jetzt in dieses Rund:

Bleibt negativ, gelassen und gesund!

Und wenn wir’s auch nicht wissen können,

So will ich diesen Wunsch mir gönnen:

Behüt‘ euch Gott, dann sehen wir

In einem Jahr uns wieder hier.

Werte Herren, liebe Damen:

Amen.

Die gereimte Faschingspredigt ist inzwischen eine Tradition bei uns. Sie soll auch in ernsten Coronazeiten nicht unterbleiben, denn die Pandemie hat neben den wirklich traurigen und besorgniserregenden Aspekten, die ihr eigen sind, auch eine ganze Menge an Realsatire zu bieten.

Dekan Uland Spahlinger, Dinkelsbühl

uland.spahlinger@elkb.de

[1] Spielort der in unserer Region sehr beliebten fränkischen Fastnacht – eine ausgedehnte Abendveranstaltung.

[2] Vgl. 1. Samuel 28, 3-25

[3] „Ober“ und „Unter“ spielen im Schafkopf eine entscheidende Rolle.

de_DEDeutsch