Ein Fasten, das mir gefällt

Home / Bibel / Altes Testament / 23) Jesaja / Isaiah / Ein Fasten, das mir gefällt
Ein Fasten, das mir gefällt

Predigt zu Jesaja 58,1-9a | verfasst von Manfred Gerke |

Liebe Gemeinde!

„Bogotá. Eine Tagung von Gläubigen in der nordkolumbianischen Stadt Cartagena ist in eine handfeste Schlägerei ausgeartet. Wie die Organisatoren am Wochenende mitteilten, gerieten die Vertreter zweier christlicher Vereinigungen am Eingang des Fußballstadions aneinander, wo die Tagung stattfinden sollte.

Statt sich mit dem Thema Nächstenliebe zu befassen, gingen sie mit Fäusten aufeinander los. Einer erlitt dabei eine Stichverletzung. Entzündet hatte sich der Streit an dem puertoricanischen Pfarrer Jorge Raschke, den seine Gegner als korrupt beschimpften.“ So stand es vor einigen Jahren in der Zeitung.

Ungeheuerlich diese Notiz. Deshalb habe ich sie auch ausgeschnitten und aufbewahrt. Ein kirchlicher Kongress zum Thema Nächstenliebe – und die Teilnehmer gehen mit Fäusten und Messer aufeinander los. Das passt nicht zusammen. Hier stimmt was nicht.

Genau das ist der Hintergrund unseres Predigttextes aus Jesaja 58. Hier stimmt was nicht! Das Volk Israel durfte aus der Gefangenschaft heimkehren. Was für ein Jubel! Was für eine Freude! Die Menschen fühlten sich ganz und gar auf der Gewinnerseite. Gott ging mit ihnen. Jetzt müsste doch alles besser werden.

Doch es kam ganz anders. In der Gefangenschaft hatten sie zusammengehalten. Sie ertrugen alle das gleiche Leid. Sie waren eine Schicksalsgemeinschaft. „Sie saßen an den Wassern Babylons und weinten.“ Doch kaum war die Bedrohung vorbei, zerbrach diese Solidarität.

Kaum waren sie zurück in Jerusalem, dachte jeder nur an sich, gab es wieder Arme und Reiche, ging die Schere immer mehr auseinander. Plötzlich gab es die Erfolgreichen, die ihre Häuser schon wieder aufgebaut hatten, mit Gewinn ihre Geschäfte betrieben – und Bettler, die nicht wussten, wie sie den Tag überleben konnten.

Zur gleichen Zeit wurde der Tempel immer prächtiger ausgestaltet, die Gottesdienste immer festlicher. Eigentlich ging es steil bergauf. Aber die Menschen spürten: Hier stimmt was nicht. Hier ist etwas nicht in Ordnung.

Und in der Tat: Hier stimmt was nicht! Deshalb bekommt der Prophet einen unmissverständlichen Auftrag. Hören wir abschnittsweise Jesaja 58, Vers 1 bis 9:

Rufe getrost, halte nicht an dich! Erhebe deine Stimme wie eine Posaune und verkündige meinem Volk seine Abtrünnigkeit und dem Hause Jakob seine Sünden!

Das klingt noch viel zu harmlos. Rufe aus vollem Hals! So laut wie du kannst. Und ohne Hemmungen! Sollen die Leute doch gucken, die Augen verdrehen. Laut wie eine Posaune, damals das Widderhorn, das bei Gefahr geblasen wurde, aber auch am großen Versöhnungstag, um die Barmherzigkeit Gottes zu preisen. Rufe! Und verkünde meinem Volk seine Abtrünnigkeit.

Meinem Volk“, soll er sagen, trotz allem sagen. Ja, auch in der Verzerrung ist es immer noch „sein“ Volk. Sprache der Liebe, der Liebe Gottes, die nicht von uns Menschen lassen kann, der nichts sehnlicher wünscht als unser Glück, unsere Freude, Leben mit uns.

Was ist das Problem, möchte ich ihn fragen. Warum schreist du so laut, so unaufhörlich, so penetrant wie ein tropfender Wasserhahn? Dann würde er wohl antworten:

Sie suchen mich täglich und begehren, meine Wege zu wissen, als wären sie ein Volk, das die Gerechtigkeit schon getan und das Recht seines Gottes nicht verlassen hätte. Sie fordern von mir Recht, sie begehren, dass Gott sich nahe. „Warum fasten wir, und du siehst es nicht an? Warum kasteien wir unseren Leib, und du willst‘s nicht wissen?“

„…als wären sie“ – genau das ist das Problem. Ein kleines Wort zu Anfang des Satzes macht es deutlich. Luther hat es gar nicht übersetzt: „wohl“. „Wohl suchen sie mich…“ Äußerlich wohl. Und doch, es ist alles nur Schein, eine Frömmigkeit „als ob“. Sie feiern Gottesdienst. Sie tun so, als wären sie sein Volk, das Gerechtigkeit übt. Sie fragen nach gerechtem Gericht. Sie wünschen, Gott nahe zu sein. Doch das alles ist nur Fassade, nur Schein.

Im Herzen sieht es anders aus. „Warum fasten wir – und du siehst es nicht?“ Man leugnet Gott nicht, aber man zweifelt an seiner Nähe und Güte. Man zweifelt, ob er einen beachtet und sieht. Gott wird nicht grundsätzlich in Frage gestellt. Aber an seiner Nähe, an seiner Liebe – da hat man doch Zweifel.

Mehr als Zweifel. So denken sie und leben sie. Als wäre Gott eben nicht nah, sondern fern. So denken und leben sie – ohne Gott, gottlos. So denken und leben sie – ohne Gott, an Gott vorbei. Und das hat Folgen!

Siehe, an dem Tag, da ihr fastet, geht ihr doch euren Geschäften nach und bedrückt alle eure Arbeiter. Siehe, wenn ihr fastet, hadert und zankt ihr und schlagt mit gottloser Faust drein. Ihr sollt nicht so fasten, wie ihr jetzt tut, wenn eure Stimme in der Höhe gehört werden soll. Soll das ein Fasten sein, an dem ich Gefallen habe, ein Tag, an dem man sich kasteit, wenn ein Mensch seinen Kopf hängen lässt wie Schilf und in Sack und Asche sich bettet? Wollt ihr das ein Fasten nennen und einen Tag, an dem der HERR Wohlgefallen hat?

Fasten ist nicht nur heute ein wichtiges Thema. Im Internet verhilft Ihnen die Suchmaschine Google zu mehr als 46 Millionen Adressen! Meistens dreht es sich um Heilfasten, Diät, Abnehmen, Wellness.

Fasten war auch damals in Jerusalem wichtig, weil es ein Glaubensthema war, ein Zeichen ernsthafter Frömmigkeit. Mein Glauben an Gott ist mir wichtig, hat Folgen auch für meinen Alltag, für meinen Lebensstil. Für Gott nehme ich etwas auf mich, verzichte ich ganz bewusst auf Annehmlichkeiten. Fasten – sichtbares Zeichen eines ernstgemeinten Glaubens.

Doch genau das stellt der Prophet in Frage! Fasten ist doch viel mehr als eine Äußerlichkeit. Fasten ist viel mehr als in Sack und Asche gehen, seinen Kopf hängen lassen wie die Binse. Ein starkes Bild. Die Pflanze ist biegsam. Bei starkem Wind beugt sie sich, um nicht zu zerbrechen. Lässt der Wind nach, richtet sie sich wieder auf.

Genau das macht ihr Einwohner Judas, sagt der Prophet. An einem Fastentag beugt ihr euch und demütigt euch vor Gott – jedenfalls äußerlich. Ihr betet, sprecht Worte der Reue. Und doch, alles nur vorübergehend. Kaum habt ihr „Amen“ gesagt, streckt ihr den Kopf in die Höhe und denkt an ganz anderes: an euren Vorteil, an euer Geschäft.

Sogar den Fastentag im Tempel missbraucht ihr, sagt der Prophet. Ihr benutzt ihn, um euren Geschäften nachzugehen. Dort trefft ihr Menschen, die euch Geld schulden. Und selbst im Tempel, im Gottesdienst hört ihr nicht auf, sie zu bedrängen, von ihnen Geld und Leben zu erpressen. Und wenn es nicht mehr geht, sorgt ihr dafür, dass sie ins Gefängnis geworfen oder als Sklaven verkauft werden. „Sieh, zu Streit und Hader fastet ihr, schlagt drein mit der Faust der Bosheit…“

Was ganz fromm begonnen hat, mit den Worten „Unser Anfang und unsere Hilfe stehen im Namen des Herrn“, endet mit Gewalt, mit der Faust der Bosheit – wie auf dem christlichen Kongress in Kolumbien und schlimmer.

Ungeheuerlich, wie Glauben und Leben auseinanderbrechen. Schizophren. Und doch, es geschieht immer wieder. Ein extremes Beispiel ereignete sich während des Auschwitz-Prozesses in Frankfurt/Main. Da saß auf der Anklagebank auch der Sanitäter Josef Klehr, der Häftlinge mit Phenolinjektionen ins Herz getötet hatte. Zwischen dem Gerichtspräsidenten und dem Angeklagten entspann sich folgender Dialog: „Angeklagter, wie viele Injektionen haben Sie täglich im Durchschnitt gemacht?“

„Schwer zu sagen. Dreihundert, vierhundert … Ich erinnere mich, dass es einmal nur zweihundert waren.“ „Und das war wenig?“ „Ja. Ich hatte es eilig.“ „Warum?“ „Ich wollte mich rasieren, baden, die Uniform wechseln …“ „Wozu?“ „Nun, ich wollte …“ „Was wollten Sie, Angeklagter?“ „Ich wollte Heiligabend feiern, Hohes Gericht.“ ¹

Genauso schizophren. Gespalten in zwei Teile. Hier der Mörder, da der fromme Familienvater. Das passt nicht zusammen: 200 Menschen töten und andachtsvoll Heiligabend feiern. Das passt nicht zusammen: Gott singen, zu ihm beten – und gleichzeitig die Schuldner bedrängen, Geld eintreiben, Menschen ins Gefängnis werden lassen. Glauben und Leben brechen auseinander, sprechen unterschiedliche Sprachen. Der Prophet fordert ein anderes Fasten:

Das aber ist ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: Lass los, die du mit Unrecht gebunden hast, lass ledig, auf die du das Joch gelegt hast! Gib frei, die du bedrückst, reiß jedes Joch weg!  Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut!

„…an dem ich Gefallen habe“. Darum geht es zuallererst: dass wir auf Gott sehen, auf das sehen, woran er Gefallen hat, uns an ihm, ihm allein orientieren. – Fasten heißt zuallererst: „ausmisten“.

Herr R erzählt: „Ein alter Arbeitskollege von mir musste aus seiner großen Wohnung umziehen in eine kleine; er sortierte vieles aus, was nicht unterzubringen war, und beschränkte sich auf das Schönste und Nützlichste. Kurze Zeit später war es ihm möglich zurück zu ziehen. Niemals mehr habe ich eine geschmackvollere Einrichtung gesehen. Seitdem halte ich öfter Umzug.“²

Fasten heißt ausmisten, mich trennen von allem, was überflüssig ist. Mehr noch, mich trennen von allem, was mich belastet, was im Wege ist zwischen Gott und mir, klar Schiff machen.

Fasten heißt als nächstes: In mir wächst eine große Sehnsucht nach Leben. Eine junge Frau war sehr verzweifelt und wollte ihrem Leben ein Ende machen. So ging sie zu einem weisen Mann und erzählte ihm von ihrer Absicht, nichts mehr zu essen, bis sie sterben würde. Der alte Mann nickte zustimmend und meinte nur: „Das wird ein schöner Tod werden!“

Die Frau war ganz enttäuscht, denn insgeheim hatte sie gehofft, der weise Mann würde sie von ihrem Vorhaben abbringen. So begann sie denn zu fasten. Und im Laufe der Tage spürte sie in ihrem Körper wunderbare Veränderungen. Ihr Leib und ihre Seele wurden gereinigt, und sie fühlte sich mit jedem Tag besser und wohler.

Gelegentlich hatte sie ein Gefühl von Traurigkeit, und sie lernte auch seelischen Schmerz kennen, der sich aber immer mehr in eine tiefe Freude am Leben verwandelte. In ihr wuchs mit jedem Tag mehr eine Sehnsucht nach Leben. Sie fastete nun schon über zwei Wochen, und es ging ihr immer besser.

Nach drei Wochen war aller Schmerz vorbei, sie fühlte ihr Herz überströmen von Glück und Lebenshunger. Es war eine unbändige Sehnsucht nach Leben. Und so beschloss sie denn, wieder zu leben, doch ab jetzt wirklich zu leben.³

Eine Sehnsucht nach Leben. Ich ergänze: ein Leben, das sich an Gott orientiert. Eine Sehnsucht, die gerade bei ihm Erfüllung findet, das Leben findet. Eine Sehnsucht, die gerade bei Gott offene Augen bekommt: Nicht nur für das, was mich niederdrückt, sondern auch für das, was mein Leben reich macht, wie Gott mein Leben reich macht.

Zu einem Pfarrer kam ein älteres Ehepaar, beide so um die 60, beide sehr leidend und depressiv. Man musste nicht lange mit ihnen reden, um ihre Krankheitsgeschichte zu erfahren, dass sie nicht schlafen konnten, wie schlimm ihnen ihre Kinder mitgespielt hatten. Die würden sich gar nicht um sie kümmern …

Nachdem er lange zugehört hatte, sagte der Seelsorger den beiden nur: Sie bräuchten eine Aufgabe. Sie sollten von sich wegsehen und für andere da sein. Sie sollten verbindlich Menschen suchen, denen sie Gutes täten. – Die beiden waren enttäuscht, fühlten sich überhaupt nicht verstanden. Sie wollten Mitleid, ein Segensgebet wäre schön gewesen. Sie wollten, dass ihnen mal wieder jemand Recht gibt und das Unrecht Unrecht nennt. Sie brauchten doch Hilfe. Und jetzt sagte der Seelsorger, sie sollten für andere da sein?⁴

Ja, genau darum geht’s. „Das aber ist ein Fasten, an dem ich Gefallen habe…“ Ich schaue auf Gott. Und je näher ich an das Licht heranrückte, desto größer wird der Schatten, den ich werfe. Das können Sie zu Hause mal ausprobieren. Je näher ich an Gott heranrücke, versuche zu begreifen, woran er Gefallen hat, desto größer werden die Schatten, die ich sehe: in meinem Leben und im Leben anderer.

Und ich entdecke: Hier will Gott mich gebrauchen. Hier ist der Ort meines Fastens. Hier will er mich bei der Arbeit sehen. Hier gehören Glauben und Leben zusammen: Brich mit den Hungrigen dein Brot…

Ich faste, indem ich verschenke: mit den Hungrigen mein Brot breche, mit den Traurigen singe, den Heimatlosen Geborgenheit schenke. Deshalb heißt die diesjährige Fastenaktion auch: „SPIELRAUM! Sieben Wochen ohne Blockaden.“ Ein großartiges Motto.

„Darf ich Sie mal kurz sprechen? Ich hab‘ ein Herz für Sie!“ Mit diesen Worten wollte Thomas Hölscher in der vergangenen Fastenzeit jeden Tag auf einen fremden Menschen zugehen und ihm ein Herz schenken. Dafür hat er einen Fundus ganz unterschiedlicher Herzen zusammengestellt – einfarbige und bunte, aus Holz, Glas oder Metall.“⁵ Und spannende Begegnungen erlebt.

Fasten. Sieben Wochen ohne Blockaden. Ein großer Spielraum, in dem wir auf andere zugehen, ein Herz für sie haben. Warum eigentlich nur 7 Wochen? Denn dieses Fasten ist mehr als nur eine Frömmigkeitsübung. Dieses Fasten gewinnt Gestalt in unserem Leben, prägt unser Leben, so dass Glauben und Leben nicht mehr auseinanderbrechen. Nein, keine Faust mehr – wie beim Kongress für Nächstenliebe.

Und dieses Fasten steht unter einer großen Verheißung:

Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Heilung wird schnell voranschreiten, und deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und die Herrlichkeit des HERRN wird deinen Zug beschließen. Dann wirst du rufen, und der HERR wird dir antworten. Wenn du schreist, wird er sagen: Siehe, hier bin ich.

Ein Stück vom Himmel. Das ist Heil, die neue Welt Gottes – heute schon erfahrbar. Auch zu Corona-Zeiten. Ich rufe und der Herr antwortet. Ich flehe und er sagt: „Siehe, hier bin ich.“ Amen.

¹  Willi Hoffsümmer, Kurzgeschichten IV, Nr. 8 (allerdings wird dort der Name des Sanitäters nicht korrekt geschrieben)
² Siegried Macht, zitiert nach Willi Hoffsümmer, Kurzgeschichten V, Nr. 35
³ nach Willi Hoffsümmer, Kurzgeschichten V, Nr. 36
⁴ Quelle unbekannt
⁵ aus „Andere Zeiten“, 1.2021, S.6f

 

 

Begrüßung

Unser Anfang und unsere Hilfe stehen im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat, der Wort und Treue hält ewiglich und nicht preisgibt die Werke seiner Hände. Amen.

Ps 31,3b.4b:     Sei mir ein starker Fels und eine Burg,
dass du mir helfest. Um deines Namens willen
wollest du mich leiten und führen.

Dieser Sonntag trägt den lateinischen Namen „Estomihi“, die ersten Worte unseres Eingangsspruchs: „Sei mir…“ Wir schauen auf zu dem Gott, der uns hilft – wenn wir ihn bitten: „Sei mir ein starker Fels und eine Burg, dass du mir helfest.“

Gebet:

Vater im Himmel, danke für Dein Wort. Das sagst Du uns.
Vergib uns unsere Schuld. Vergib uns, wo wir nur uns sehen.
Vergib, wo Glauben und Leben auseinanderbricht, wir Christen sind „als ob“.
Vergib uns, wo wir nur unseren Vorteil sehen. Vergib uns, wo wir andere verletzt haben.
Vergib uns, wo wir Anlass gaben zu Streit und Kummer.
Hilf uns, auf Dich zu schauen, auf das, woran Du Gefallen hast.
Hilf uns zu einem Fasten, das Dir und uns gefällt,
ein Fasten, das verschenkt, aus Liebe zu Dir und zu unserem Nächsten,
dass wir dem Hungrigen Brot geben, dem Flüchtling ein Zuhause, dem Traurigen unser Ohr und dem Verzagten unsere Hände.
Du, Herr, weißt um die Macht der Pandemie,
wie sie uns einengt, Pläne vernichtet, Hoffnungen zerstört.
Du weißt um alle Not dieser Erde, um die Dunkelheiten und Ausweglosigkeiten.
Wir befehlen Dir alle an, die gefesselt sind: Fesseln der Angst, der Krankheit, des Todes, der Gewalt.
Hilf uns und vielen Menschen, dass wir uns stark machen für Deine Sache und glaubwürdig als Deine Kinder leben.
Lass Dein Licht aufgehen und uns bescheinen, dass wir rufen und Du antwortest,
dass wir flehen und Du sagst: Hier bin ich. Lass uns Dein Heil erfahren – heute schon und für alle Zeit. Amen.

Lieder:             302;401;420

Pastor i.R. Manfred Gerke,
Immanuel-Kant-Straße 5,
26789 Leer
E-Mail: manfred.gerke@ewe.net

Seit Juni 2017 bin ich Pastor i. R. und wohne in Leer. Von 1977 bis 2017 war ich aktiv in der Ev.-ref. Kirchengemeinde Stapelmoor, zunächst als Vikar, dann als Pfarrer. Verschiedene Schwerpunkte kennzeichneten meinen Dienst: Zunächst war ich im Synodalverband ehrenamtlich Jugendpfarrer, dann zehn Jahre verantwortlich für die Ausbildung und Begleitung von Lektoren und Ältestenpredigern in der Ev.-ref. Kirche und achtzehn Jahre Präses in unserem Synodalverband. Im Auftrag der EKD habe ich in den Jahren 2017 bis 2020 fast zwanzig Monate in der Deutschsprachigen Evangelischen Gemeinde auf den Balearen mitgearbeitet.

de_DEDeutsch