Gott und das Leiden …

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Gott und das Leiden …

Gott und das Leiden der Menschen | Predigt am Karfreitag, 2. April 2021 | von Johannes Lähnemann |

Liebe Gemeinde! – Wir wollen uns heute – am Karfreitag – einer Frage zuwenden, die uns als Christen immer wieder von Menschen vorgehalten wird, die dem Glauben an Gott fern stehen, eine Frage, die aber auch uns selbst, wenn wir uns bewusst als Christen verstehen, wenn wir unsere Hoffnung auf Gott setzen, immer wieder umtreiben kann: Sie ist gerade auch am Karfreitag, am Tag des Gedenkens an den Kreuzestod Jeu, eine drängende Frage:

Wie kann es Gott geben, wenn wir von so viel Leiden unter den Menschen wissen und erfahren? Wie kann Gott das alles zulassen, was sich an Elend auf dieser Erde findet? Die gegenwärtige Pandemie verschärft diese Frage erneut. Hat der Glaube an Gott einen Sinn, wenn so viele Menschen hilflos der Not ausgesetzt sind?

Wer von uns könnte sagen, dass ihn diese aufwühlende, bittere Frage nicht schon bedrängt hat?

Es ist eine Frage, die die Menschen, gerade auch glaubende Menschen – und zwar Juden und Muslime gleichfalls wie Christen – schon seit hunderten, ja seit tausenden Jahren umtreibt.

Wir wollen sie heute zusammen mit einem Psalmbeter aus dem Alten Testament stellen, der die Frage an Gott, ja, die Anklage an Gott aufrüttelnd herausschreit; es ist der 22. Psalm, den wir vorhin im Wechsel gesprochen haben und aus dem ich jetzt noch einmal einige Verse verlese:

(2) Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen,

     bleibst ferne meiner Rettung und den Worten meiner Klage?

(3) Mein Gott, ich rufe bei Tage und du antwortest nicht

    – des Nachts, und finde nicht Ruhe.

(8) Alle, die mich sehen, spotten meiner,

     verziehen die Lippen und schütteln den Kopf:

(9) „Er warf’s auf den Herrn, der möge ihm helfen;

     Er errette ihn, denn er hat ja Gefallen an ihm.

 Wer von uns könnte die Klage des Beters nicht nachempfinden: „Mein Gott, ich rufe bei Tage und du antwortest nicht – des Nachts, und finde nicht Ruhe.“

Mir steht eine Frau vor Augen, die nach Jahrzehnten glücklicher Ehe, aber ohne Kinder, ihren Mann verloren hat, und der ihr Leben nun einsam und inhaltsleer geworden ist; sie kann sich mit ihrem Geschick nicht abfinden, Tag und Nacht grübelt sie darüber nach; zu sehr fehlt ihr die begleitende Hand, das verstehende Gespräch, die Gegenwart des anderen; ihr Grundvertrauen, ihr Glaube an Gott, ist auf das Tiefste erschüttert. Wie viele Menschen hat das im vergangenen Jahr eben so getroffen, bei den Zigtausend, die der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen sind! Oder denken wir an die, deren Partnerin oder Partner, Vater oder Mutter an Demenz leiden, wo nicht nur das Gedächtnis schwindet und Pflegebedürftigkeit auftritt, sondern manchmal sogar der Charakter sich verändert. Jeder von uns wird sich solche oder ähnliche Bilder vor Augen stellen können – aus dem eigenen Familien- oder Freundeskreis, oder auch aus den weltweiten Nachrichten, die uns täglich ins Haus getragen werden.

Über diese Frage – „Wie kann Gott das zulassen?“ – ist in der Geschichte von Judentum, Christentum und auch Islam immer wieder nachgedacht worden. Eine Lösung der Frage, die man schon in Teilen der alttestamentlichen (Weisheits-)Literatur findet, ist die: Dem Frommen und Rechtschaffenen geht es gut; dem Bösen geht es schlecht. Der Fromme wird – auch wenn es ihm zwischenzeitlich einmal nicht so wohl geht – letztlich doch Gutes erfahren; der Böse aber wird – auch wenn er zwischenzeitlich einmal scheinbaren Erfolg haben sollte – schließlich doch vom Fluch der bösen Tat verfolgt werden. – Aber das ist eine zu billige Lösung des Problems. Zwar gibt es gewiss so etwas wie den Fluch der bösen Tat und den Segen der guten Tat. Und doch kommt es vor, dass der Fromme und Rechtschaffene in eine ganz ausweglose Lage geraten kann, dass er seinen Glaubensmut, sein Lebensvertrauen einfach nicht wiederfinden kann, und dass der Böse unangefochten seinen Weg geht. In unüberholter Weise ist das bereits im Hiob-Buch des Alten Testaments dargestellt: Hiob, dem all sein Hab und Gut, alle seine Kinder und schließlich seine Kraft und Gesundheit genommen ist, kann in seinem Elend die Fragen stellen:

„Hab ich den Bedürftigen ihr Begehren versagt und die Augen der Witwe verschmachten lassen? Hab ich meinen Bissen allein gegessen, und hat nicht die Waise auch davon gegessen? Nein, ich habe sie von Jugend auf gehalten wie ein Vater, und ich habe sie von Mutterleib an geleitet …“ (Hiob 31,16-18). Trotzdem muss er den Weg durch das größte Elend gehen.

Ein besonders erschütterndes Dokument aus dem letzten Jahrhundert ist ein Brief aus dem 2. Weltkrieg, den ein Soldat aus Stalingrad an seinen Vater geschrieben hat (nach „Orientierung Religion“ 5/6, Frankfurt 1973, S. 12):

„Vater, ich habe Gott gesucht.

Da waren Bombentrichter. Da waren zerstörte Häuser.

Da waren Kameraden, die hatten Angst.

Mein Herz hat nach Gott geschrieen.

Er zeigt sich nicht.

Die Häuser sind zerstört,

auf der Erde ist Hunger und Mord,

vom Himmel kommen Bomben und Feuer,

nur Gott ist nicht da.

Nein, Vater, es gibt keinen Gott.

Ich weiß, dass es entsetzlich ist, wenn ich das schreibe.

Und wenn es doch einen Gott geben sollte,

dann gibt es ihn nur bei euch,

in den Gesangbüchern und Gebeten,

in den frommen Sprüchen der Pastoren,

im Läuten der Glocken,

aber in Stalingrad nicht.“

Aus diesen Worten spricht alles, was menschliche Angst und Verzweiflung ausmachen kann; der ganze Abgrund vollkommener Gottverlassenheit tut sich auf. – Angesichts solcher Erfahrungen kann uns die Rede vom allmächtigen Gott, der alles so herrlich regieret, nicht leicht über die Lippen kommen; die Rede vom gütigen Gott büßt ihre scheinbare Selbstverständlichkeit ein. –  Wo ist Gott, wenn er hier, in diesem Elend, nicht ist? Ist er wirklich nur in den Gesangbüchern und Gebeten da, in den frommen Sprüchen der Pastoren, im Läuten der Glocken? Lebt er in einem Jenseits, unbehelligt von allem menschlichen Elend?

Alles, was sich uns bisher an Fragen und Anklagen aufgetan hat, findet sich wieder in einer Geschichte, die in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts in einer Jugendzeitschrift der Jesus-People-Bewegung („one way“ – 1973) abgedruckt wurde. Die Geschichte ist ein wenig jugendgemäß-populär aufgemacht – doch ich will sie uns hier wiedergeben, weil sie wie kaum eine andere Erzählung keine ausweichende Antwort gibt, sondern das Problem „Gott und menschliches Leiden“ in seinem Kern erfasst, dabei aber über die Klage und Anklage ein gutes Stück hinausführt.

Die Erzählung hat den Charakter eines utopischen Gleichnisses, d. h. sie spricht vom Ende aller Zeiten so, als könnte man darüber schon wie über etwas Vergangenes berichten. Durch diese Rückblick-Perspektive aus der Zukunft heraus aber wird vieles deutlicher, was unsere Gegenwart betrifft. Die Geschichte lautet folgendermaßen:

Am Ende aller Zeiten hatten sich Milliarden von Menschen auf einer großen Ebene vor Gottes Thron versammelt. Einige Gruppen in den vorderen Reihen waren in eine erhitzte Diskussion verwickelt – nicht in kriecherischer Furcht, sondern in kriegerischer Aggression.

„Wie kann Gott es wagen, über uns zu richten? Was weiß er denn schon vom Leiden?“ keifte eine lustige Brünette. Sie schob einen Ärmel zurück und auf ihrem Arm wurde eine eintätowierte Nummer aus einem Nazi-KZ sichtbar. „Wir mussten Terror, Schläge, Qualen, Tod erdulden!“ In einer anderen Gruppe schob ein schwarzer Mann seinen Kragen herunter. „Was haltet ihr davon?“ fragte er, als eine hässliche Spur an seinem Hals sichtbar wurde, die von einem Seil herrührte. „Wir wurden gelyncht aus keinem anderen Grund als dem, dass wir schwarz sind! Wir sind in Sklavenschiffen erstickt, von unseren Familien getrennt und gequält worden, bis wir durch den Tod befreit wurden.“

Über die ganze Ebene hinweg gab es Hunderte dieser Gruppen. Jede hatte eine Klage vorzubringen gegen Gott, der dieses Unrecht und Leiden in der Welt zuließ. Wie glücklich er sich doch schätzen konnte, in einem Himmel zu wohnen, in dem es nur eitel Sonnenschein und Engeljubilieren und keine Tränen, keinen Hunger, keine Angst und keinen Hass gab. Was wusste Gott überhaupt von dem, was der Mensch auf dieser Erde ertragen musste? „Gott hat jedenfalls ein recht behütetes, abgeschirmtes Leben geführt“, stellten sie fest.

Deshalb erwählte sich jede Gruppe einen Führer, der aus denen gewählt wurde, die am meisten gelitten hatten. Ein Jude, ein Neger, ein Unberührbarer aus Indien, ein uneheliches Kind, ein Mensch aus Hiroshima, einer aus einem sibirischen Strafgefangenenlager. In der Mitte der großen Eben trafen sie zu einer Konferenz zusammen. Schließlich brachten sie ihren Beschluss vor. Er war ganz einfach: bevor sich Gott qualifiziert haben würde, ihr Richter zu sein, müsste er das erdulden, was sie erduldet hatten. Ihr Beschluss lautete: „Gott wird verurteilt, auf der Erde zu leben – als Mensch!“

Aber weil er Gott war, trafen sie einige Sicherheitsvorkehrungen, um sicherzugehen, dass er seine göttlichen Kräfte nicht benutzen könnte, um sich zu helfen:

  • Er sollte als Jude geboren werden.
  • Die Legitimität seiner Geburt sollte angezweifelt werden, damit keine wüsste, wer wirklich sein Vater sei.
  • Er sollte solch einen gerechten aber radikalen Kurs verfolgen, dass er den Hass, die Verdammung, die Versuche der „Liquidierung“ jeder großen, traditionellen und etablierten religiösen Macht gegen sich aufbringen würde.
  • Er sollte versuchen, das zu beschreiben, was noch niemand zuvor gesehen, geschmeckt, gehört oder gerochen hat, … er sollte Gott dem Menschen verständlich machen.
  • Er sollte von seinen engsten Freunden verraten werden.
  • Er sollte aufgrund falscher Tatbestände angezeigt, von Geschworenen, die Vorurteile hatten, verhört und von einem feigen Richter verurteilt werden.
  • Er sollte erleben, was es bedeutet, total allein und von aller Kreatur verlassen zu sein.
  • Er sollte gequält werden und sterben! Er sollte den demütigendsten Tod erleiden – mit gemeinen Dieben zusammen.

Während jeder der Führer der einzelnen Gruppen seinen Teil des Urteils vortrug, erhob sich allgemeines zustimmendes Gemurmel aus der großen Menschenmenge. Als schließlich das Urteil gesprochen war, wurde Totenstille. Kein Mensch sagte ein Wort. Keiner rührte sich von der Stelle. Plötzlich wussten sie es alle …

Gott hatte sein Urteil schon verbüßt …

(aus: Jesus von Nazareth/Christologie – ein theologisches Thema in der Er­wachsenenbildung. Studienbrief 9/10 der Ev. Arbeitsstelle Fernstudium für kirchliche Dienste. Hannover 1975, Materialanhang H 53, S. 85f.)

Was in dieser Erzählung geschieht, ist, dass der Blick der Anklage hingelenkt wird auf ein Stück Geschichte, das sich unter uns, mitten in menschlichem Glück und Elend ereignet hat und von dem der christliche Glaube sagt, dass es nichts anderes als die Geschichte Gottes selbst ist. – Gott ist in Jesus in das menschliche Leben und Leiden eingestiegen, er hat es bis zur letzten Verlassenheit gekostet, und was damit zum Ausdruck kommt, ist dies: dass alles menschliche Leiden, auch das elendste, nicht ohne das Mitleiden Gottes, nicht gott-los ist.

Damit ist das Leiden nicht fort, die Angst und die Verlassenheit sind nicht einfach gebannt, und doch sind sie für den, der seinen Blick auf Jesus richtet, gewandelt: Er sieht bei allen Leidenden, auch bei dem Soldaten in Stalingrad und den Opfern in den Nazi-KZs, den stehen, der selbst am Kreuz wie der Psalmbeter geschrieen hat: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen!“

Dieses, dass Gott sich selbst in menschliches Leiden hineinbegibt, dass er es annimmt, dass er sich im Innersten und Äußersten von ihm angreifen lässt, ist eine Glaubenserfahrung, die dem Christentum zutiefst innewohnt. Es ist eine Erfahrung, die nicht nur Trost und Kraft verleihen kann, sondern die sich auch gegen alle menschliche Selbstherrlichkeit und Selbstgerechtigkeit stellen muss, die uns Christen alles überhebliche Denken und Reden über Not und Schuld Anderer unmöglich macht.

In besonderer Weise hat das schon Paulus als einer der frühesten Nachfolger Jesu erfahren und ausgedrückt: Er könnte sich himmlischer Offenbarungen rühmen ; aber nicht diese Visionen sind das Wunder Gottes, auf das es ankommt, sondern das eigentliche Wunder ist, dass die Kraft Gottes gerade in seiner Krankheit und Schwachheit mächtig wird.

Nun muss aber noch ein Missverständnis abgewehrt werden, das sich einstellen könnte: dass Gott am menschlichen Leiden teilnimmt, heißt nicht, dass man sich mit dem Leiden abfinden soll. Zwar ist es gewiss so, dass Christen einen gewandelten Blick für das Leiden haben können. Sie werden Leid vielleicht anders ertragen, anders verarbeiten können als Menschen, die nur sich selbst im Blick haben. Aber sie sollen deswegen Leid nicht gleichgültig hinnehmen oder sich gar mit ihm anfreunden.

Jesus hat die Leidenden und Ausgestoßenen angenommen, aber nicht, um sie duldsamer, um sie passiv zu machen, sondern damit sie als sein Jünger selbst andere annehmen.

Jesus ist den Weg des Leidens bis ans Kreuz gegangen und hat seiner Gemeinde damit gezeigt, dass ihr Weg durch Leiden führen kann. Aber weil sein Tod nicht das Ende war, sondern der Anfang der Auferstehung, können sich Christen nicht mit dem Todesgeschehen in ihrer Umwelt abfinden. Sie werden dort, wo es möglich ist, an der Überwindung von Krankheit, Feindschaft und Selbstsucht als den Ursachen des Leidens arbeiten, und sie werden dort, wo gelitten werden muss, bei den Leidenden sein, sie stärken und aufrichten.

Die Verbindung von Leiden, Mitleiden und Handeln ist auch im letzten Jahrhundert und bis in unsere Gegenwart hinein immer wieder in besonderen Persönlichkeiten unter uns lebendig geworden. Ich denke jetzt an Dietrich Bonhoeffer, der, obwohl er als Christ den Grundsatz der Gewaltlosigkeit vertrat, am aktiven, gewaltsamen Widerstand gegen Adolf Hitler teilnahm, um schlimmste Gewalt und das Leiden unendlich vieler Menschen zu bekämpfen. Er hat von den Kriegsschrecken gewusst, die den Soldaten in Stalingrad haben verzweifeln lassen; er litt unter der Rechtlosigkeit und Ausweglosigkeit, in die die Juden gestoßen wurden. Und er hat selbst im Gefängnis und bis hin zur Hinrichtung schlimme Demütigungen erfahren müssen. Aber er hat dabei aus der Leidenskraft Jesu heraus leben und handeln können. – Wie er den Weg derer, die Jesus begegnet sind, im Leiden und durch das Leiden hindurch sieht, beschreibt er in einem Gedicht mit folgenden Worten (D. Bonhoeffer: Widerstand und Ergebung. München 1951. Hier: TB-Ausgabe München/Hamburg 1964, S. 182):

Menschen gehen zu Gott in ihrer Not,

flehen um Hilfe, bitten um Glück und Brot,

um Errettung aus Krankheit, Schuld und Tod.

So tun sie alle, alle, Christen und Heiden.

Menschen gehen zu Gott in Seiner Not,

finden ihn arm, geschmäht, ohne Obdach und Brot,

sehn ihn verschlungen von Sünde, Schwachheit und Tod.

Christen stehen bei Gott in Seinen Leiden.

Gott geht zu allen Menschen in ihrer Not,

sättigt den Leib und die Seele mit Seinem Brot,

stirbt für Christen und Heiden den Kreuzestod,

und vergibt ihnen beiden.

Die Frage, die wir am Anfang stellten – „Wie kann Gott Unglück und Leid zulassen?“ – verwandelt sich hier in eine andere Frage, die Frage nämlich: Wo ist das Leiden Gottes in unserer Welt, an dem ich teilnehmen kann: das Leiden Jesu, das meinem Leiden voraus ist, das Leiden aber auch der Anderen, das meine Teilnahme, meine Mitarbeit an seiner Überwindung fordert?

Leid wird auf diesem Wege nicht verniedlicht, nicht bagatellisiert; aber es erhält einen neuen Stellenwert. Zwar können wir nie im Voraus sagen, ob wir dem Leiden gewachsen sein werden; aber wir wissen doch, dass es nicht ein Fatum, ein namenloses Schicksal ist, sondern dass Gott dieses Geschick bewusst auf sich genommen hat, dass er bei uns sein will in unserer Not und dass er uns Mut machen will im Kampf gegen Verlassenheit und Verzweiflung.

Wir beten mit Dietrich Bonhoeffer (Widerstand und Ergebung S. 74):

Herr Jesus Christus,

Du warst arm

und elend, gefangen und verlassen wie ich.

Du kennst alle Not der Menschen,

Du bleibst bei mir,

wenn kein Mensch mir beisteht,

Du vergisst mich nicht und suchst mich,

Du willst, dass ich Dich erkenne und mich

zu Dir kehre.

Herr, ich höre Deinen Ruf und folge,

hilf mir!

Heiliger Geist,

gib mir den Glauben, der mich vor

Verzweiflung, Süchten und Laster rettet,

gib mir die Liebe zu Gott und den Menschen,

die allen Hass und Bitterkeit vertilgt,

gib mir die Hoffnung, die mich befreit von

Furcht und Verzagtheit.

Amen.

Prof. em. Dr. Johannes Lähnemann, Goslar, johannes@laehnemann.de

Johannes Lähnemann (geb. 1941) hatte von 1981-2007 den Lehrstuhl für Religionspädagogik und Didaktik des Ev. Religionsunterrichts an der Universität Erlangen-Nürnberg inne. Er lebt im Ruhestand in Goslar. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Interreligiöser Dialog, Interreligiöses Lernen, Religionen und Friedenserziehung. Er ist Vorsitzender der Nürnberger Regionalgruppe der Religionen für den Frieden, Mitglied am Runden Tisch der Religionen in Deutschland und Mitglied der internationalen Kommission Strenghtening Interreligious Education der internationalen Bewegung Religions for Peace (RfP).

Seine Autobiografie ist erschienen unter dem Titel „Lernen in der Begegnung. Ein Leben auf dem Weg zur Interreligiosität.“ Göttingen (Vandenhoeck & Ruprecht) 2017.

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