Matthäus 25,14-30

Matthäus 25,14-30

| Was wächst, wenn wir Gaben nicht vergraben | 9. So, n. Trinitatis | 14.08.22 | Mt 25,14-30 | Paul Wellauer |

| Psalmgebet im Wechsel Psalm 53 | Die Torheit der Gottlosen | Die Bibel nach Martin Luther, 2017**) | [1 Eine Unterweisung Davids, vorzusingen, zum Reigentanz.]

I 2 Die Toren sprechen in ihrem Herzen: »Es ist kein Gott.« Sie taugen nichts; ihr Treiben ist ein Gräuel; da ist keiner, der Gutes tut.

II 3 Gott schaut vom Himmel auf die Menschenkinder, dass er sehe, ob jemand klug sei und nach Gott frage.

I 4 Aber sie sind alle abgefallen und allesamt verdorben; da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer.

II 5 Wollen denn die Übeltäter sich nichts sagen lassen, die mein Volk fressen, dass sie sich nähren, Gott aber rufen sie nicht an?

I 6 Da erschrecken sie sehr, wo kein Schrecken ist; doch Gott zerstreut die Gebeine derer, die dich bedrängen. Du machst sie zuschanden, denn Gott hat sie verworfen.

II 7 Ach dass die Hilfe aus Zion über Israel käme! / Wenn Gott das Geschick seines Volkes wendet, freue sich Jakob und sei Israel fröhlich!

I+II AMEN

| Lesung Altes Testament | 1.Chronik 22,11-19 | David bereitet den Bau des Tempels vor | Die Bibel nach Martin Luther, 2017**)

11 So sei nun der HERR mit dir, mein Sohn, und es wird dir gelingen, dass du dem HERRN, deinem Gott, ein Haus baust, wie er von dir geredet hat. 12 Auch wird der HERR dir geben Klugheit und Verstand und wird dich bestellen über Israel, dass du haltest das Gesetz des HERRN, deines Gottes. 13 Dann aber wird es dir gelingen, wenn du die Gebote und Rechte befolgst, die der HERR dem Mose für Israel geboten hat. Sei getrost und unverzagt, fürchte dich nicht und lass dich nicht erschrecken! 14 Siehe, ich habe in meiner Mühsal herbeigeschafft für das Haus des HERRN hunderttausend Zentner Gold und tausendmal tausend Zentner Silber, dazu Bronze und Eisen, das nicht zu wiegen ist, denn es ist zu viel; auch Holz und Steine habe ich herbeigeschafft, davon kannst du noch mehr anschaffen. 15 Auch hast du viele Arbeiter, Steinmetzen und Leute, die in Stein und Holz arbeiten, und allerlei Meister für jede Arbeit 16 in Gold, Silber, Bronze und Eisen, ohne Zahl. So mache dich auf und richte es aus! Der HERR sei mit dir! 17 Und David gebot allen Oberen Israels, seinem Sohn Salomo zu helfen: 18 Ist nicht der HERR, euer Gott, mit euch und hat euch Ruhe gegeben ringsumher? Denn er hat die Bewohner des Landes in meine Hand gegeben, und das Land ist unterworfen dem HERRN und seinem Volk. 19 So richtet nun euer Herz und euren Sinn darauf, den HERRN, euren Gott, zu suchen. Und macht euch auf und baut Gott, dem HERRN, ein Heiligtum, dass man die Lade des Bundes des HERRN und die heiligen Geräte Gottes in das Haus bringe, das dem Namen des HERRN gebaut werden soll.

| Lesung Predigttext Neues Testament | Matthäus 25,14-30 | Die Zürcher Bibel, 2007***)

Die Geschichte vom anvertrauten Geld

14 Es ist wie mit einem, der seine Knechte rief, bevor er ausser Landes ging, und ihnen sein Vermögen anvertraute; 15 und dem einen gab er fünf Talent, dem andern zwei, dem dritten eines, jedem nach seinen Fähigkeiten, und er ging ausser Landes. Sogleich 16 machte sich der, der die fünf Talent erhalten hatte, auf, handelte damit und gewann fünf dazu, 17 ebenso gewann der, der die zwei hatte, zwei dazu. 18 Der aber, der das eine erhalten hatte, ging hin, grub ein Loch und verbarg das Geld seines Herrn.

19 Nach langer Zeit aber kommt der Herr jener Knechte und rechnet mit ihnen ab. 20 Und der, der die fünf Talent erhalten hatte, trat vor und brachte fünf weitere Talent und sagte: Herr, fünf Talent hast du mir anvertraut; fünf Talent habe ich dazugewonnen. 21 Da sagte sein Herr zu ihm: Recht so, du bist ein guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles will ich dich setzen. Geh ein in die Freude deines Herrn! 22 Da trat auch der mit den zwei Talent vor und sagte: Herr, zwei Talent hast du mir anvertraut; zwei Talent habe ich dazugewonnen. 23 Da sagte sein Herr zu ihm: Recht so, du bist ein guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles will ich dich setzen. Geh ein in die Freude deines Herrn! 24 Da kam auch der, der das eine Talent erhalten hatte, und sagte: Herr, ich wusste von dir, dass du ein harter Mensch bist. Du erntest, wo du nicht gesät hast, und du sammelst ein, wo du nicht ausgestreut hast, 25 und weil ich mich fürchtete, ging ich hin und verbarg dein Talent in der Erde; da hast du das Deine. 26 Da antwortete ihm sein Herr: Du böser und fauler Knecht! Du hast gewusst, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und einsammle, wo ich nicht ausgestreut habe? 27 Dann hättest du mein Geld den Wechslern bringen sollen, und ich hätte bei meiner Rückkehr das Meine mit Zinsen zurückerhalten. 28 Darum nehmt ihm das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talent hat. 29 Denn jedem, der hat, wird gegeben werden, und er wird haben im Überfluss; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen werden, was er hat. 30 Und den unnützen Knecht werft hinaus in die äusserste Finsternis! Dort wird Heulen und Zähneklappern sein.

Selig ist jeder Mensch, der Gottes Wort hört, in seinem Herzen bewahrt und danach handelt. Amen

 

Liebe Gemeinde, liebe Brüder und Schwestern, verbunden in der Gnade und Liebe Gottes

1. Gott baut auf Vertrauen – Vertrauen baut auf

Wir haben den Bericht von Jesus gehört: Er erzählt von einem reichen Mann und seinen drei Knechten. Im Gleichnis, das Jesus vor dieser Geschichte erzählt, geht es um die fünf klugen und die fünf törichten Jungfrauen. Die Klugen haben genügend Öl für ihre Lampen, als der Bräutigam eintrifft, die Törichten haben ihr Öl bereits aufgebraucht. In beiden Gleichnissen geht es um das «Königreich der Himmel», (Matthäus 25,1) und danach wird Jesus über das Weltgericht sprechen, über die Trennung zwischen denen, die zu Gottes Reich gehören und den anderen, die in der Finsternis sein werden, wo «Heulen und Zähneklappern sein wird» (Vers 30). Es geht um Entscheidungen und Scheidungen, um weises Verhalten, das zu einem guten Ende führt und um törichtes Vorgehen, das tragisch endet.

In unserem Gleichnis werden uns drei unterschiedliche Knechte vor Augen geführt. Wir wissen wenig von ihnen, einzig, dass sie unterschiedliche Fähigkeiten hatten. Griechisch wird hier der Begriff «dynamis» verwendet: Vereinfacht gesagt waren sie demnach unterschiedlich dynamisch, hatten ein je eigenes Mass an Stärken und Fähigkeiten, Leidenschaft und Einsatzbereitschaft.

Wir können nur vermuten: Der erste hat sich wohl bereits früher bewährt oder hat einen guten Posten auf dem Betrieb: Ihm werden fünf Talent Silber anvertraut. Umgerechnet sind das rund 100 Jahreslöhne eines Tagelöhners.****) Der mittlere Monatslohn in der Schweiz war 2020*****) rund 6’500 CHF, im Jahr macht das 78’000 CHF. Das heisst, dieser Knecht erhält in heutigen Zahlen rund 7,8 Millionen CHF, für die meisten von uns eine schier unvorstellbare Summe! Der Zweite erhält zwei und der Dritte ein Talent Silber, in heutigen Beträgen immer noch 3,12 Millionen, bzw. 1,56 Millionen CHF. Und da wir Schweizer ja gerne rechnen, will ich auch die Gesamtsumme des anvertrauten Vermögens nicht unterschlagen: 12,48 Millionen CHF.

Der Mann hatte zum einen ein ansehnliches Vermögen, zum anderen grosses Vertrauen in seine Knechte: Es heisst von ihm, dass er «lange Zeit ausser Landes» ging. (Verse 14.19)

Kurze Zwischenfrage: Wem würden sie 12,5 Millionen Schweizer Franken anvertrauen, wenn sie auf eine längere Reise gehen? Welche Kriterien und Sicherheiten wären ihnen da wichtig? Und richtig verstanden: Wir sprechen nicht von einer Bank, bei der sie dieses Geld deponieren, sondern von Privatpersonen, Menschen aus ihrem beruflichen oder privaten Umfeld. Zu wem haben sie ein so grosses Vorschussvertrauen, dass sie ihm oder ihr ein derart riesiges Vermögen anvertrauen möchten?

Ich gehe davon aus, der vermögende Mann hatte seine Kriterien, seine Erfahrungen, einen klaren Kopf und ein vertrauensvolles Herz, bevor er sein Vermögen aufteilte. Ich stelle mir vor, er kannte die Fähigkeiten und Stärken seiner Knechte, ebenso wie ihre Schwächen und Grenzen. Und da die Erzählung von Jesus ja von Gottes Reich handelt, wird sich hinter dem vermögenden Mann Gott verbergen. Von ihm erwarten wir wohl zuletzt, dass er seine Knechte überfordert. An der Höhe der Beträge aber wird deutlich: Er fordert sie ganz schön heraus und er bringt ihnen ein riesiges Mass an Vorschussvertrauen entgegen.

Die Masseinheit für einen Zentner Silber ist zur Zeit von Jesus «Talent»: Kein Zufall, dass dieses Wort bei uns eine ganz andere Bedeutung erhalten hat. Diese neue Bedeutung des alten Wortes deutet darauf hin, auf welche «Pointe» diese Geschichte hinausläuft: Es geht um mehr als «bloss» Geld, es geht um unsere Begabungen, unseren Besitz, unsere Leidenschaft, all das, was Gott uns anvertraut hat.

Jesus macht deutlich: Gott gibt grosszügig. Gott denkt in Jahresgehältern. Gott sieht die grossen Linien. Gott schenkt uns enormes Vorschussvertrauen. Und Gott kennt uns: Jedem und jeder vertraut er einen individuellen Betrag an, sein spezifisches Startkapital, ihr besonderes Vermögensportfolio, seine angemessene Aufgabe, ihre persönliche Herausforderung. Gott baut auf Vertrauen, unermessliches Vorschussvertrauen. Und dieses Vertrauen baut auf: Menschen und ihre Möglichkeiten.

Deshalb die zweite Frage: Kannst du dir vorstellen, dass Gott dir zutiefst vertraut? So sehr, dass er dir einen so unermesslichen Reichtum anvertraut? Wer Mühe hat, sich so grosse Geldbeträge vorzustellen, kann die Rechnung ja für einmal mit Minuten, Stunden und Tagen machen: Ein Tag hat 1’440 Minuten, ein Jahr 525’600 Minuten. Ein gute halbe Million Minuten sind dir jährlich anvertraut: Wie «investierst» du sie? Wie sieht der Ertrag für Gottes Reich aus? Baue auf Gottes Vertrauen!

2. Angst ist ein schlechter Ratgeber

Das Gleichnis von Jesus hat für zwei der drei Knechte ein «Happy End», für den dritten leider nicht. Den ersten beiden ist es gelungen, ihr anvertrautes Vermögen zu verdoppeln. Sie haben ihre Talente eingesetzt, mit dem Geld «gearbeitet», auch wenn der Volksmund sagt, dass Geld nicht arbeiten kann. Aber mit Geld kann Arbeit ermöglicht werden, die einen Mehrwert schafft. So werden die ersten Beiden nach der Rückkehr vom Hausherrn sehr gelobt: Sie haben mit ihrem Geld etwas bewirkt. Sie haben das Vorschussvertrauen des Gebers ihrerseits weitergegeben, das Geld Dritten anvertraut und es über die «lange Zeit» verdoppeln können.

Beim dritten Knecht aber regierte die Angst. Er entdeckte im anvertrauten Geldbetrag nicht das Vorschussvertrauen, sondern fürchtete Argwohn und Strafe. «Herr, ich wusste von dir, dass du ein harter Mensch bist. Du erntest, wo du nicht gesät hast, und du sammelst ein, wo du nicht ausgestreut hast, und weil ich mich fürchtete, ging ich hin und verbarg dein Talent in der Erde; da hast du das Deine.» (Verse 24-25). Sein Denken und Handeln wir nicht von Vertrauen, den guten Vorbildern oder dem Mut der anderen Knechte geleitet, sondern von Furcht. Er hat so grosse Angst vor dem Besitzer des Geldes, dass er wie gelähmt ist. Das «grosse Geld» weckt in ihm weder Abenteuerlust noch Kreativität, weder Unternehmertum noch Wachstumspläne. Erstarrt vor Furcht vergräbt er das Geld seines Meisters.

Als Pfarrer und Seelsorger denke ich da sofort seelsorgerlich: Wie konnte es nur so weit kommen, dass er nichts wagt oder ausprobiert? Wurde er in seinem bisherigen Leben und Arbeiten so entmutigt, gemobbt, benachteiligt oder zu wenig gefördert? Gerne würde ich ihn beraten, coachen, ermutigen – gerade, weil sich Jesus ganz besonders um die Schwächsten gekümmert hat.

Ja, vielleicht ist am Ende der Meister selbst schuld: Hat er seine Erwartungen zu unklar ausgesprochen? «Unausgesprochenen Erwartungen zerstören jede Beziehung», liest man in jedem Beratungsbuch. Er hat ihnen den Geldbetrag ja ohne weitere Anweisung übergeben.

Liebe Mitchristin, lieber Mitchrist: Wenn dich solche Fragen und Ängste umtreiben, wäre es allenfalls wirklich weise und wirkungsvoll, dich mit einer Seelsorgerin oder einem Berater zu unterhalten. Gott baut auf Vertrauen. Angst ist ein schlechter Ratgeber.

Der Hausherr in der Gleichniserzählung zeigt sich jedoch zuletzt nicht als Seelsorger, sondern als Geschäftsmann. Und so argumentiert er sinngemäss: Wenn du nichts wagst, hast du alles verloren!  «Du hast gewusst, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und einsammle, wo ich nicht ausgestreut habe? Dann hättest du mein Geld den Wechslern bringen sollen, und ich hätte bei meiner Rückkehr das Meine mit Zinsen zurückerhalten.» (Verse 26-27) Der Meister beschimpft den dritten Knecht sehr hart, nimmt ihm das eine Talent ab und wirft ihn hinaus. Er macht deutlich: «Angst ist ein schlechter Ratgeber. Vertrauen wäre die fruchtbare Grundlage für erfolgreiches Handeln.»

Wir fragen uns: Warum lässt Jesus in der Geschichte diesen Herrn so hart und herzlos handeln? Jesus zeigt sich hier unbarmherzig und nüchtern. Sonst spricht in seinen Predigten und Gesprächen oft von Liebe, von Glauben und Hoffnung. Doch auch dabei kann er durchaus nüchtern und klar sein. Jesus war nicht naiv und verträumt: Er kennt seine Menschen und weiss, wann er Klartext reden und ihnen einen Spiegel vorhalten muss.

Es scheint, als wolle er allen Zuhörenden, auch uns, liebe Gemeinde, dir und mir, sagen: «Wer will, der findet einen Weg, die andern eine Ausrede!» Talente, Begabungen, Fähigkeiten, Glaube, Liebe und Hoffnung sind wunderbare Dinge, die Gott uns geschenkt hat, damit wir damit «wuchern», sie einsetzen, etwas wagen.

Stellt euch vor, die MusikerInnen, die den heutigen Gottesdienst mitgestalten, würden bloss irgendwo in einem dunklen Keller für sich selbst musizieren und nie an die Öffentlichkeit kommen und andere mit ihrer Musik erfreuen: Das wäre doch «Sünd und schaad!» Oder die Helferinnen in der Kinderhüte und im Kindergottesdienst würden zu Hause bleiben, aus Angst, es könnte mit den anvertrauten Kindern etwas Unvorhergesehenes passieren. Diese Liste liesse sich beliebig erweitern: Gott sei Lob und Dank, dass ihr hier im Gottesdienst und viele im Hintergrund der Gemeinde ihre Talente einsetzen! Dies geschieht zur Freude von vielen anderen Menschen und zur Ehre Gottes: «Auf dass Gottes Reich wachse und gedeihe!»

Ihr als Musiker habt wohl nicht von der Wiege an konzertreif musiziert: Anfangs war es möglicherweise eher nervig für euch und eure Umgebung, als ihr üben musstet. (Als Vater von sechs Kindern, die alle eines oder mehrere Instrumente übten, weiss ich, wovon ich spreche.) Doch ihr habt es gewagt, eure Talente nicht zu vergraben, sondern ihr habt sie investiert, damit gewuchert.

Ein letzter kurzer Gedanke:

3. Gott tut Wunder, wenn wir etwas wagen

Im Gleichnis verdoppeln sich die Talente «wie von selbst», als die Knechte es wagen, sie zu investieren. Ich vertraue zutiefst darauf: Wenn Gott uns solche Reichtümer an Gaben anvertraut, schenkt er uns auch seinen Schutz und Segen, seine Freude und Leidenschaft, seine Ausdauer und Kreativität dazu, damit sich diese vermehren.

Nochmals zurück zu unseren talentierten MusikerInnen: Warum habt ihr eure musikalischen Talente weiterentwickelt, Zeit, Herzblut und Nerven in die Musik investiert? Hoffentlich nicht aus Angst vor dem «bösen Musiklehrer» oder strafenden Eltern, sondern aus Begeisterung an der Musik, aus Freude an wunderbaren Klängen, aus der Überzeugung, auch anderen damit eine Freude machen zu können und Gott damit zu ehren.

Manchmal brauchte es wohl auch Ermutigung beim Üben und Motivation von aussen, jemanden, der Erfolge erkennt und das Talent «schleift». Und auch Weisheit ist nötig: Welches Instrument passt zu dir: Klavier oder Gitarre, Gesang oder Querflöte?

Angst ist ein schlechter Ratgeber – Vertrauen schon: Jemand musste es dir zutrauen, dir vertrauen, dass es gut rauskommt.

Der Hausherr im Gleichnis von Jesus vertraut seinen Dienern sein ganzes Vermögen an. Gott schenkt uns uneingeschränktes Vertrauen. Nicht nur wir sollen an ihn glauben, er glaubt längst schon an uns: «Mit meinem «Kapital» und meiner Hilfe schaffst du das, geh mutig voran, probiere etwas aus – und gleich nochmals!»

«Vertraut den neuen Wegen, auf die der Herr euch weist!», werden wir im letzten Lied des Gottesdienstes singen. In der zweiten Strophe heisst es: «Der uns in frühen Zeiten das Leben eingehaucht, der wird uns dahin leiten, wo er uns will und braucht.»

Lebendigkeit, Vielfalt und Wachstum im Reich Gottes sind nur möglich, wenn Menschen ihre Gaben nicht vergraben, sondern zur Freude anderer Menschen und zur Ehre Gottes einsetzen.

  1. Gott baut auf Vertrauen – Vertrauen baut auf: Gott beschenkt uns mit unermesslichen Reichtümern und Vorschussvertrauen. Wenn wir dieses einsetzen, bauen wir sein Reich mit auf.
  2. Angst ist ein schlechter Ratgeber: Wir müssen über Ängste reden und sie gemeinsam und mit Gottes Hilfe überwinden.
  3. Gott tut Wunder, wenn wir etwas wagen: Der Knecht, der anfänglich fünf Talente erhielt, hatte am Ende 11 Talente. So oder so: Mehr als genug.

Gott hat mehr als genug Segen, mehr als genug Liebe, mehr als genug Weisheit, mehr als genug Vertrauen, usw. für jede und jeden von uns.

Ich wünsche uns allen viele erfreuliche, spannende und belebende Erfahrungen, wenn wir unsere Gaben nicht vergraben, sondern damit etwas wagen. Gott wirkt Wunder, wenn wir etwas wagen!

AMEN


****) 1 Talent = 60 Minen  / 1 Mine = 100 Drachmen / 1 Drachme / 1 Denar = Tageslohn (vgl. Matthäus 20,1-16)  1 Talent = 6’000 Tageslöhne = 20 Arbeitsjahre! https://de.wikipedia.org/wiki/Ma%C3%9Fe_und_Gewichte_in_der_Bibel#Gewichte

*****) https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/arbeit-erwerb/loehne-erwerbseinkommen-arbeitskosten.html


Liedvorschläge*)

ERG 163 Jesus, Herr und Haupt der Deinen

ERG 537 Geh aus, mein Herz und suche Freud

RG 811 Wir wolln uns gerne wagen

RG 843 Vertraut den neuen Wegen

RW 85 Vergiss es nie / Der Clou / Du bist du

RW 89 Wer bittet, dem wird gegeben

RW 97 Sein wie du

Build Your Kingdom Here | Chris Llewellyn | Gareth Gilkeson | William Herron |© 2011 Thankyou Music (Admin. by SCM Hänssler)

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*) ERG = Gesangbuch der Evangelisch-reformierten Kirchen der deutschsprachigen Schweiz, © Friedrich Reinhard Verlag Basel, & Theologischer Verlag, Zürich 1998

RW = Rückenwind, Lieder für den Gottesdienst, Hrsg. Evang Landeskirche des Kantons Thurgau, Theologischer Verlag, Zürich 2017

**) Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

***) Die Zürcher Bibel, Ausgabe 2007, © Friedrich Reinhard Verlag Basel, & Theologischer Verlag, Zürich


Pfr. Paul Wellauer, Bischofszell, Schweiz

E-Mail: paul.wellauer@internetkirche.ch

Web: www.internetkirche.ch | www.internetkirche.ch/livestream

Paul Wellauer, geb. 1967, Pfarrer und Mitglied im Kirchenrat der evangelischen Landeskirche des Kantons Thurgau, Schweiz. Seit 2009 in Bischofszell-Hauptwil, 1996-2009 in Zürich-Altstetten, davor 1993-1996 Seelsorger und Projektleiter in der Stiftung Sozialwerke Pfr. Ernst Sieber, Zürich

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