Wenn meine Sünd mich kränken …

Home / Aktuelle (de) / Wenn meine Sünd mich kränken …
Wenn meine Sünd mich kränken …

 


Göttinger Predigten im Internet
hg.
von Ulrich Nembach und Johannes Neukirch


(Zur Übersicht der
Predigtreihe)

Predigtreihe „Passion im Lied“ – Okuli,
18.3.2001

EG 82 „Wenn
meine Sünd mich kränken … “, Harald Welge


Wer zurückschaut, hat hier heute nichts zu suchen; – will ich
konsequent sein, dürfte die Geschichte keine Rolle in meinem Leben
spielen, folge ich dem Wochenspruch „Wer seine Hand an den Pflug legt und
sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes“ (LK
9,62). Aber mitten in der Passionszeit die Geschichte aus der Hand legen?
– wo doch gerade in diesen Tagen d i e Geschichte des Mannes aus Nazareth
im Mittelpunkt unseres Denkens und Gedenkens stehen sollte. Ach wie oft erlebe
ich, wie Kirche und Museum in eins gesehen werden: „wie schön die
geschwungenen Pfeiler; wie interessant jene Erzählungen aus längst
vergangenen Zeiten“.

Ganz anders das Wochenlied dieser Woche; Passionsgeschichte: nicht
das Leiden der Vergangenheit, sondern m e i n Leiden; m e i n Schmerz in diesem
Leben, das ich zu führen, zu tragen, zu erdulden und ab und zu zu
genießen habe; ein Lied, geschrieben zwei Jahre vor Ende des
dreißigjährigen Krieges; von einem Mann, der Theologie studierte bei
einem Professor , der wohl mit als einer der ersten Ökumeniker zu
verstehen ist. Also stelle ich mit vor, daß Justus Gesenius , der Autor
dieses Liedes, die frische Trennung der westlichen Kirche in Altgläubige
(Katholiken) und Protestanten nicht nur als gegebenes Schicksal verstand,
sondern auch suchte nach einer Glaubensform, die über die Vergangenheit
hinaus den Christus erblickt, der die Zukunft des Lebens, der Welt – ja
auch die Zukunft der Kirche zeichnet.

Wenn mich nun aber die Vergangenheit aus ihrem Bann entlassen
soll, und ich die Zukunft nicht als reines Luftgespinst im unrealen Tagtraum
phantasieren will, brauche ich einen Standort in der Gegenwart, an dem ich mich
vergewissern kann, wo ich stehe, wer ich bin, wohin ich heute möchte.

EG 82 Strophe 1 Wenn meine Sünd mich kränken, o mein
Herr Jesu Christ,
so laß mich wohl bedenken, wie du gestorben bist

und alle meine Schuldenlast am Stamm des heiligen Kreuzes
auf dich
genommen hast.

Krank sein. Längst habe ich kein Verhältnis mehr zur
Sünde als Ursache einer Krankheit; schon die Freunde Hiobs hatten sich in
solchen Grundlagenforschungen auf den Irrweg begeben. Doch die Psychosomatik
hat uns eingeholt. Nicht daß nun eine kausales Prinzip von Moral und
Erkrankung neu konstruiert werden sollte, aber daß mich etwas
kränkt, daß mich eine psychische Belastung krank macht, das sprechen
wir alltäglich aus: wenn mir etwas auf dem Magen schlägt, wenn mir
die Galle übergeht, wenn mein Herz bricht: „das macht mich
krank.“ – wie sehr leide ich unter Schuld; wie sehr schmerzt es mich,
wenn ich mit einem anderen Menschen in Unfrieden leben – und vielleicht
gerade mit dem, der mir besonders nahe steht, geradezu ans Herz gewachsen ist.

„Sünd mich kränken“ – ich schätze
das Wort „Verfehlung“ als Synonym für „Sünde“; es
entspricht dem griechischen Wort für Sünde, das bedeutet, sein Ziel
verfehlen. Ein Mensch, der sündigt, verfehlt sein Leben, trifft nicht sein
Ziel – heute sprechen wir dann von der Identität, die der Mensch
sucht und sucht … Der zerrissene Mensch. Das ist der Mensch der
Passionsgeschichte. Der Mensch, der allerdings auf dem Weg ist, sich
einzugestehen, daß er das Ziel verfehlt hat, am Leben vorbei läuft,
Ziele erspäht, die letztlich gar nicht seine Ziele sind. Der Mensch in der
Passionsgeschichte ist ein mutiger Mensch, weil er bei seinem Lauf um die
selbstgesteckten Ziele auf einmal stehen bleibt; und blickt auf das Kreuz.

Es ist nicht der Blick auf den Gekreuzigten, der ihm das Halten
– oder doch den Halt? – bietet, sondern der Blick – und das Ohr
– für den dort Sterbenden: laß mich wohl – warum nicht
„zum Wohle“? – bedenken, w i e du gestorben bist.

Ich höre die Schreie, ich höre das Rufen des Christus
Jesus: es sind die gesammelten Schreie der Welt, die hier zusammenklingen in
einem undurchdringbaren Gewirr lauter Stimmen; das vorweggenommene
Pfingstgeschehen doch nun als das Ächzen und Brüllen, Klagen und
Heulen der Gepeinigten, derer, die mit dem Tod ringen – und die, mit sich
verzweifelt, zusammenbrechen. Und in dieser disharmonischen Polyphonie des
Weltgeschreis ganz leise dazwischen auch mein Wimmern: „und alle meine
Schuldenlast am Stamm des heiligen Kreuzes auf dich genommen hast“.

Wer in die Zukunft gelangen will, der muß über Golgatha
gehen; er muß sich seines Ortes auf der Welt vergewissern.

Die Passionsgeschichte Jesu als Eingang zu meiner eigenen
Lebensgeschichte: das ist eine erste „Wohl-tat“ der Befreiung.

Strophe 2 O Wunder ohne Maßen, wenn man´s betrachtet
recht:
es hat sich martern lassen, der Herr für seinen Knecht;
es
hat sich selbst der wahre Gott für mich verlornen Menschen
gegeben in
den Tod.

Wunder orten wir zumeist woanders: die Heilung des Blinden; die
Auferweckung des Jünglings; die Stillung des Sturms; – und nun doch der
masochistische Zug des Christentums: das Wunder der Marterung? – der ewige
Minderwertigkeitskomplex der Kreuzesreligion? Oder ist es als Wunder zu
beschreiben, daß der Mensch sich erkennt als ein sterbliches Wesen, als
einer, der eines Tages verloren gehen wird – wie wir es dann mit
Gewißheit behaupten in den Traueranzeigen „Wir haben… einen
Menschen … verloren“.

Nicht die Fakten, die Ereignisse als solche sind Wunder, sondern
erst meine Reaktion ,die Art und Weise, wie ich etwas erleben, es verstehe
macht ein Ereignis zu einem Wunder – so erblicken Wunder das Licht
der Welt: durch meine Sicht; dadurch, daß sie aus dem Durchschnitt der
Statistik herausfallen, werden Geschehnisse zu Wunder.

„Der wahre Gott“ gibt sich für mich verlorenen
Menschen in den Tod.
Es bleibt unbegreiflich, daß ein Gott, der nach
allgemeinem Verständnis auf der Siegerseite zu stehen hat, sich auf die
Seite der Verlierer begibt – und dann noch den Titel „wahrer“
Gott erhalten soll – das widerspricht all unseren göttlichen
Vorgegebenheiten;

Kurz: Die Passionsgeschichte erlöst uns von dem
Minderwertigkeitskomplex, gedemütigte Sklave Gottes zu sein; wenn Gott
sich töten läßt, können wir den Mut haben, uns selbst als
zum Tode verlorene zu verstehen; das ist das Wunder.

Die Passionsgeschichte Gottes als Selbstverständnis meines
Lebens, verloren zu sein; das Wunder der Selbsterkenntnis und Verbundenheit mit
Gott: die zweite „Wohl-tat“ der Befreiung.

Strophe 3 Was kann mir denn nun schaden der Sünden
große Zahl?
Ich bin bei Gott in Gnaden, die Schuld ist allzumal
bezahlt
durch Christi teures Blut, daß ich nicht mehr darf
fürchten
der Hölle Qual und Glut.

Der Freifahrtschein zur Will-kür? Die alte Legende, erst der
Ablaßbrief zum geplanten Mord – und dann die bereits bezahlte Tat?
So billig ist Vergebung nicht zu haben. Der Sünde große Zahl! Kenne
ich mich, weiß ich, daß ich nicht in den Pantheon der schuldlosen
tugendhaften Lebensreinen aufgenommen werde; es bleibt dabei, daß ich in
meinem Leben schuldig werde, mein Leben verfehle, an manchen – und mir
selbst – zu verzweifeln drohe – und noch manches Mal von Gott und seinem
Sohn soviel wissen will wie Petrus, als der Hahn krähte: auf diesem Felsen
ist die Kirche gegründet!

Hat Christus am Kreuz die Schuld, meine Schuld mit hinausgeschrien
aus dem Dumpf der Verschwiegenheiten, so ist es nun öffentlich geworden,
was für einer ich bin – aber ich brauch mich davor nicht mehr zu
verstecken; ich muß mich selbst nicht mehr vor mir verstecken – ich
muß nicht mehr die Angst haben, entdeckt zu werden: denn ich bin es
bereits – und dennoch akzeptiert: mein Leiden hat schon eine Geschichte in
seiner Geschichte bekommen, ist sagbar geworden und macht mich nicht mehr
sprachlos, stumm.

Die Passionsgeschichte Christi als Offenbarung meiner Schuld; auf
seine Kosten wird meine Geschichte mit seinen Worten erzählt: die
Sprachlosigkeit der Furcht verliert ihre Bedeutung: die dritte
„Wohl-tat“ der Befreiung.

Strophe 4 Drum sag ich dir von Herzen jetzt und mein Leben lang

für deine Pein und Schmerzen o Jesu, Lob und Dank,
für deine
Not und Angstgeschrei, für dein unschuldig Sterben,
für deine
Lieb und Treu.

Ich hasse die schaurigen Beerdigungsvorspiele in den
sonntäglichen Gottesdiensten der Passionszeit, wenn sie nur so triefen von
Finsternis und Trauergebrumme. Das Loblied in den Angstgeschrei! – so wie
das Passionslied in das Weihnachtsoratorium. Ist das nicht ein Grund des
Frohwerdens, daß in tiefster Not der Gott des Kreuzes bei mir ist; die
Sympathie Gottes mich dort erfaßt, wo ich selbst fassungslos geworden
bin.

Ich erinnere mich an Beerdigungen, ich erinnere mich an
Sterbende,: und es ruhte eine Atmosphäre um uns, erfüllt von
Würde und Ehrfurcht genauso wie von Gelassenheit,
Vertrauen-Gewißheit …und Liebe. Not und ‚Angstgeschreien hatten
ihre Zeit gehabt, waren vergangen und nun eingekehrt – Dank.- Ist das
nicht der vierte Schritt, die vierte „Wohl-tat“ der
Passionsgeschichte der Freiheit: „Es ist vollbracht“.

Strophe 5 Herr, laß dein heilig Leiden mich reizen für
und für,
mit allem Ernst zu meiden die sündliche Begier,

daß mir nie komme aus der Sinn, wie viel es dich gekostet,

daß ich erlöset bin.

Die Passionsgeschichte ist eine reizende Geschichte. Sie reizt zum
Prozeß mit meinem Bild von Gott – ach ja, warum hat Luther das
zweite Gebot aus dem Katechismus genommen – ; sie reizt zum Prozeß
mit dem eigenen Bild, das ich mir von mir selbst – und von dieser Welt
mache; sie reizt aber genauso zu einer Freundlichkeit, die meint, mit billiger
Gnade sich die Erlösung zur Freiheit kaufen zu können; sie reizt, die
Leidensgeschichte zu einer Episode zu verharmlosen, die auch
vorübergeht-vergangen ist: wenn ich mich nicht selbst mit hineinnnehme,
mich verstehe als Angesprochener, als einer derer, die auch auf Golgatha –
hängen. Hängen an meinen Bestrebungen, ein glücklicher Mensch zu
werden, wie er´s sich verdient: um gut anzukommen in Schule,
Gesellschaft, und wo man so ankommen will – verloren unterwegs die
Selbsterkenntnis, die sich mir widerspiegelt aus dem Gesicht dessen, der schrie
und rief, und – doch im letzten Schrei alles hinter sich gelassen hat
– um eines Tages neu anfangen zu können.

Die Passionsgeschichte Gottes als Entlarvung meiner
göttlichen Allmachtsphantasie: der Reiz der Passion zur Überholung
meiner Selbst- und Gotteserkenntnis: die fünfte „Wohl-tat“ der
Befreiung.

Strophe 6 Mein Kreuz und meine Plagen sollt´s auch sein
Schmach und Spott,
hilf mir geduldig tragen; gib, o mein Herr und Gott,

daß ich verleugne diese Welt und folge dem Exempel,
das du mir
vorgestellt.

Die weltabgewandte Seite christlichen Glaubens? – kann es
nicht geben. Die Welt verleugnen, müßte heißen, Gottes
Lebenswillen der Schöpfung nicht Ernst zu nehmen, nicht zu würdigen.
„Welt“ muß also etwas anderes bedeuten: die menschengemachte,
von den Menschen konstruierte Welt-Wirklichkeit, in der kein Platz ist für
Passionsgeschichten, für Leidende, für Krankheit, für Tod; eine
Welt, die sich als lebenszugewandt versteht und doch so leblos und
künstlich ist. „Positiv denken“? solch ein Slogan verlangt nur
nichts Negatives aufkommen zu lassen.

Ich hörte mal, daß die anglikanische Kirche eine
Werbekampagne startete, in der das Kreuz nicht vorkommen sollte: das ist
welt-fremd.
Vielleicht können wir die Flut der grauenhaften
Nachrichten, die jeden Tag über die Medien auf uns einstürzen, nicht
mehr ertragen und flüchten in die positive Welt, die nur noch aus Fun und
Lust bestehen soll; aber damit verlassen wir die Menschlichkeit; wir laufen mal
wieder am Ziel vorbei; meinen, das Leben zu treffen – und verfehlen es.

Eine Welt, die die Geschichte des Leidens verleugnet; das ist die Welt, von
der ich mich abwenden möchte; denn in ihr haben die, die leiden, keinen
Ort zum Leben.

Die Passionsgeschichte des Menschen aus Nazareth als Exempel des
Lebens holt die Welt aus der Enge des erfolgreichen Lebens; die Fülle des
Lebens in der weltzugewandten Perspektive gibt Raum den Leidenden zum Leben:
die sechste „Wohl-tat“ der Befreiung.

Strophe 7 Laß mich an andern üben, was du an mir getan;

und meinen Nächsten lieben, gern dienen jedermann
ohn Eigennutz
und Heuchelschein und wie du mir erwiesen,
aus reiner Lieb allein.

Die Passionsgeschichte läßt mich nicht allein. Sie gibt
mir Anstoß, mich selbst zu erkennen nicht nur in der eigenen
Verwundbarkeit und Fehlhaftigkeit, sondern im Zusammenhang mit den anderen
Menschen – ja zusammenhängend sind wir! – mein Leben zu
verstehen: den Sinn zu erfahren, statt zu verfehlen.

„Laß mich an anderen üben“ : nobody is
perfect; es wird nie ein „perfekter“ Mensch aus mir werden, am
allerwenigsten im Umgang mit anderen; auch die Liebe zum anderen Menschen
bleibt unvollständig, ist durchzogen von Schuld und Wunden, die ich
anderen zufüge.
Aber befreit von der Last, mich je neu zu produzieren,
immer ein Stückchen „besser„zu werden, bin ich frei mir selbst,
meinem Tun und dem anderen gegenüber.

Dienen – ohne Eigennutz, und das im Zeitalter des
Sponsorings? – Die Passionsgeschichte als ethischer Entwurf? – Weil
die Leidensgeschichte nicht in der historischen Dimension des einzelnen
Menschen Jesus von Nazareth aufgehen will, sondern meine Geschichte mit
hineinnimmt, zieht sie hinaus in die Welt , nimmt mich mit in die Welt des
Zusammenlebens mit den anderen: dort erfahre ich meine Schuld; dort erfahre ich
meine Erlösung: dort bin ich aufgerufen meine Freiheit zu leben.

Die Passionsgeschichte Christi ist Gottes Passion mit der Welt; in
dem Offenbarwerden des Menschen öffnet sich auch seine Möglichkeit,
mit dem anderen Menschen gemeinsam zu leben; die Passion Gottes für mich
wird zu meiner Passion für den Nächsten: in Vertrauen; in Liebe ohne
Heuchelei – und doch je als Übung – ohne erdrückender
Perfektion: Gottes Leidenschaft für den Menschen: die siebente Wohltat der
Befreiung.

Strophe 8 Laß endlich deine Wunden, mich trösten
kräftiglich
in meiner letzten Stunden und des versichern mich:

weil ich auf dein Verdienst nur trau, du werdest mich annehmen,

daß ich dich ewig schau.

Die Perspektive des Letzten – richtet sich auf die Zukunft
jenseits aller Geschichtlichkeit. Aber die Betonung liegt auf der Annahme
– des verlorenen Menschen; die Annahme des verfluchten Menschen; die
Annahme des sich selbst verfehlten Menschen: all das geschieht in der
Passionsgeschichte, indem sie davon erzählt. Das Sterben ist der Ernstfall
des Lebens, wiewohl schon längst vor dem Tod beginnend. Hier vergeht jeder
menschliche Verdienst; hier zerfällt das Denkmal, das der Mensch sich
selbst hat setzen wollen. Es ist schließlich doch immer wieder Golgatha,
der Ort, auf dem wir unseren Weg durch das Leben beenden; wo immer Golgatha
auch liegen mag. Finde ich mich dort ein, sehe ich die Wunden – und sind
sie mir vertraut, geschieht nichts, was mir nun ängstigend neu wäre.
Und doch mögen sich Angst oder Schwachheit dort verbreiten, wie sonst
würd ich bitten, getröstet zu werden; nun denn: ich muß ja
Abschied nehmen – und die Geschichte, sie liegt dann hinter mir: mit all
den Verfehlungen, mit all dem Geglückten: vor mir nun allein die Zukunft,
das Land der Freiheit.

„Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der
ist nicht geschickt für das Reich Gottes““- wie wahr, wer sich in die
Passionsgeschichte begibt, bleibt nicht stehen in der Historie Jesu, sondern er
wird mitgenommen nach vorn – in die Zukunft hinein, die in der Gegenwart
schon lebendig sein will. Amen.

Anmerkungen:

Zur Biographie von Justus Gesenius: geboren am 6.7.1601 in Esbeck
bei Elze als Sohn des dortigen Pastors. Studierte bei Calixt in Helmstedt
Theologie, promovierte in Jena zum Magister. Er war von 1629 bis 1636 Pfarrer
an St. Magni in Braunschweig, später in Hildesheim und schließlich
in Hannover tätig als Konsistorialrat, erster Hofprediger und
Generalsuperintendent.

1646 hielt Gesenius eine Generalvisitation und führte dabei
die allgemeine Schulpflicht ein; er gab mit David Denicke ein Gesangbuch
für den Gottesdienst heraus.

Harald Welge
Kirchstraße 12
38120 Braunschweig

Fax: 0531/ 842205


de_DEDeutsch