1. Johannes 4,13-21

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1. Johannes 4,13-21

| Liebe ist die Antwort | 1.Sonntag nach Trinitatis | 11. Juni 2023 | 1. Johannes 4,13-21 | Paul Wellauer |

| Psalmgebet im Wechsel Psalm 34,2-15 | Unter Gottes Schutz | Die Bibel nach Martin Luther, 2017* [1 Von David, als er sich wahnsinnig stellte vor Abimelech und dieser ihn vertrieb und er wegging.]

I 2 Ich will den HERRN loben allezeit; sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein.

II 3 Meine Seele soll sich rühmen des HERRN, dass es die Elenden hören und sich freuen.

I 4 Preiset mit mir den HERRN und lasst uns miteinander seinen Namen erhöhen!

II 5 Da ich den HERRN suchte, antwortete er mir und errettete mich aus aller meiner Furcht.

I 6 Die auf ihn sehen, werden strahlen vor Freude, und ihr Angesicht soll nicht schamrot werden.

II 7 Als einer im Elend rief, hörte der HERR und half ihm aus allen seinen Nöten.

I 8 Der Engel des HERRN lagert sich um die her, die ihn fürchten, und hilft ihnen heraus.

II 9 Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist. Wohl dem, der auf ihn trauet!

I 10 Fürchtet den HERRN, ihr seine Heiligen! Denn die ihn fürchten, haben keinen Mangel.

II 11 Reiche müssen darben und hungern; aber die den HERRN suchen, haben keinen Mangel an irgendeinem Gut.

I 12 Kommt her, ihr Kinder, höret mir zu! Ich will euch die Furcht des HERRN lehren.

II 13 Wer ist’s, der Leben begehrt und gerne gute Tage hätte?

I 14 Behüte deine Zunge vor Bösem und deine Lippen, dass sie nicht Trug reden.

II 15 Lass ab vom Bösen und tue Gutes; suche Frieden und jage ihm nach!

I+II AMEN
[16 Die Augen des HERRN merken auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Schreien. 17 Das Antlitz des HERRN steht wider alle, die Böses tun, dass er ihren Namen ausrotte von der Erde. 18 Wenn die Gerechten schreien, so hört der HERR und errettet sie aus all ihrer Not. 19 Der HERR ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben. 20 Der Gerechte muss viel leiden, aber aus alledem hilft ihm der HERR. 21 Er bewahrt ihm alle seine Gebeine, dass nicht eines von ihnen zerbrochen wird. 22 Den Frevler wird das Unglück töten, und die den Gerechten hassen, fallen in Schuld. 23 Der HERR erlöst das Leben seiner Knechte, und alle, die auf ihn trauen, werden frei von Schuld.]

| Lesung Altes Testament | Jeremia 33,6-13 | Verheissungen | Die Zürcher Bibel, 2007** |

6 Sieh, ich bringe ihr [der Stadt Jerusalem] Genesung und Heilung, und ich werde sie heilen, und reichen Frieden und Treue werde ich ihnen offenbaren. 7 Und ich wende das Geschick Judas und das Geschick Israels, und ich baue sie auf, es wird sein wie früher. 8 Und ich werde sie reinigen von all ihrer Schuld, mit der sie sich an mir versündigt haben, und ich werde ihnen all ihre Verschuldungen verzeihen, mit denen sie sich an mir versündigt und durch die sie mit mir gebrochen haben. 9 Und das wird ein Name der Freude, Ruhm und Ehre sein für mich bei allen Nationen der Erde, die von all dem Guten hören, das ich für sie tue, und sie werden zittern und beben all des Guten und all des Heils wegen, das ich für sie wirke. 10 So spricht der HERR: An dieser Stätte, von der ihr sagt: Sie ist verwüstet, ist ohne Mensch und Tier!, in den Städten Judas und in den Gassen Jerusalems, die verwüstet sind, ohne Menschen und ohne Bewohner und ohne Tiere, 11 werden wieder Jubelrufe und Freudenschreie vernommen werden, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut, die Stimme derer, die sagen: Dankt dem HERRN der Heerscharen, denn der HERR ist gut, ewig währt seine Gnade!, derer, die Dankopfer bringen in das Haus des HERRN. Denn ich wende das Geschick des Landes, es wird sein wie früher, spricht der HERR.

| Lesung Predigttext Neues Testament | 1. Johannes 4,13-21 | Die Zürcher Bibel, 2007** |

13 Daran erkennen wir, dass wir in ihm bleiben und er in uns: Dass er uns von seinem Geist gegeben hat. 14 Und wir haben geschaut und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als Retter der Welt. 15 Wer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott und er bleibt in Gott. 16 Und wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und ihr geglaubt. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm. 17 Darin ist die Liebe unter uns zur Vollendung gekommen: Dass wir dem Tag des Gerichts mit Zuversicht entgegensehen sollen, denn wie er, so sind auch wir in dieser Welt. Furcht ist nicht in der Liebe, 18 nein, die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus, denn die Furcht rechnet mit Strafe; wer sich also fürchtet, ist in der Liebe nicht zur Vollendung gekommen. 19 Wir aber lieben, weil er uns zuerst geliebt hat. 20 Wenn jemand sagt: Ich liebe Gott, und er hasst seinen Bruder, ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder, den er vor Augen hat, nicht liebt, kann nicht Gott lieben, den er nicht vor Augen hat. 21 Und dieses Gebot haben wir von ihm: dass, wer Gott liebt, auch seinen Bruder liebe.

Selig ist jeder Mensch, der Gottes Wort hört, in seinem Herzen bewahrt und danach handelt. Amen

Liebe Gemeinde, liebe Brüder und Schwestern durch die Liebe und Gnade Gottes

Wann waren sie / wann warst du das letzte Mal bei einer Hochzeitsfeier? Ich möchte euch einladen, in Gedanken zu diesem Hochzeitsfest oder einem Hochzeitsgottesdienst zurückzukehren. Ich gebe zu: Ich habe einen gewissen Vorteil; bei mir ist es noch keine 24 Stunden her seit der letzten Hochzeit, eine von fünf Hochzeiten, die ich in diesem Jahr mitgestalten darf. Der Gottesdienst und das Hochzeitsfest waren wunderschön, feierlich, vielfältig, persönlich und liebevoll gestaltet.

Wie sehen eure Erinnerungen aus? Rufen wir uns vor allem den Moment ins Gedächtnis, wenn Braut und Bräutigam einander das Eheversprechen geben, das gegenseitige Ja-Wort vor der Gemeinde und Gott. Manche Paare formulieren ein ausführliches, persönliches Eheversprechen, um ihren Gefühlen, Gedanken und gemeinsamen Hoffnungen Ausdruck zu geben. Dies ist immer wieder sehr eindrücklich, ja ergreifend: Sehr persönlich, fröhlich, von Herzen, mit Humor und Tiefsinn sprechen sich die beiden Heiratswilligen ihre Treue, Liebe, Unterstützung und Wertschätzung zu; für heute, morgen und auf ewig. Die persönlichen Eheversprechen der Brautpaare machen Mal für Mal deutlich, wie ernsthaft und bedeutungsvoll dieser Moment ist. Und der Segenszuspruch und die Traupredigt bringen zum Ausdruck, wie Gott mit seiner unerschöpflichen Liebe die Grundlage und Perspektive für eine bleibende, erfüllte Partnerschaft schenkt.

Auch wenn ich als Privatperson und Pfarrer schon an über hundert Hochzeiten teilnehmen durfte: Dieser Moment des Eheversprechens ist immer neu ergreifend, löst manchmal sogar Hühnerhaut aus und bei einigen auch Freudentränen. Ja, die Liebe ist etwas Wunderbares, Heiliges, Unergründliches, Leben Spendendes, Herausforderndes – wohl die beste Erfindung, die Gott gemacht hat!

Im Bibelabschnitt aus dem 1. Johannesbrief, den wir gehört haben, wird Gottes Liebe nicht nur beschrieben, sondern richtiggehend gefeiert, so wie an einer Hochzeit die Liebe des Brautpaares. Allerdings ist die hier beschriebene Liebe nicht für Brautpaare allein bestimmt: Wir alle dürfen sie kennenlernen, geniessen und uns von ihr verändern lassen!

«Und wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und ihr geglaubt. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm.» (Vers 16)

In der Kirche in Zürich-Altstetten****), wo ich vor Bischofszell Pfarrer war, steht der zweite Teil dieses Verses in der Alten Kirche über der Kanzel: Ein Zuspruch, der immer neu ermutigt, herausfordert und unseren Glauben auf ein sicheres Fundament stellt. «Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm.» Unser Gott ist ein Gott der Liebe, ein Gott voll Liebe, ein Gott, der mit keinem Wort besser beschrieben werden kann als mit Liebe. Wer von uns Menschen mit Gott unterwegs sein möchte, darf sich immer neu von Gottes Liebe anstecken und erneuern lassen.

«Und wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und ihr geglaubt.» Möglicherweise fällt es dir / ihnen schwer, diesen ersten Teil des Satzes auszusprechen oder mit eigenen Erfahrungen zu füllen: Was ist, wenn du gerade eine schwierige Lebensphase zu bewältigen hast, was machst du, wenn deine nächsten Mitmenschen dich lieblos, hart und verletzend behandelt haben oder noch behandeln? Umso mehr lohnt es sich für dich / sie, auf Entdeckungsreise zu gehen. Ich bin zutiefst überzeugt: Die Antwort heisst Liebe, Gottes unermessliche, unerschöpfliche Liebe!

In Jesus hat sich uns Gott «menschlich», fassbar, in Fleisch und Blut gezeigt. Für die heutige Smartphone-Generation auf den Punkt gebracht: Jesus ist «Gottes Selfie». Wenn du Gott und seine Liebe kennenlernen möchtest, betrachte das Leben und Wirken von Jesus. Befragt man zufällige Menschen zur Person von Jesus, ist dies wohl die häufigste Aussage: Jesus hat sich für die Liebe eingesetzt – für Nächstenliebe, Liebe zu Gott und zu sich selbst. Jesus war die Liebe in Person, er verschenkte Liebe, Gnade, Wertschätzung. Am Ende verschenkte er sich aus Liebe zu den Menschen selbst. «Niemand hat grössere Liebe als wer sein Leben einsetzt für seine Freunde.» (Johannes 15,3)

Ich bin mir bewusst: Auch dieser Punkt der biblischen Botschaft macht vielen Menschen Mühe und bleibt ein Geheimnis und eine Herausforderung. Warum musste Jesus sterben, damit ich glauben und hoffen kann? Weshalb ist dieses Opfer nötig, damit ich Vergebung und ewiges Leben erhalte? Es scheint, als würde hier der Satz: «Gott ist Liebe», nicht passen. Und doch ist auch Tod und Auferstehung ein entscheidender Teil von Gottes Liebesplan für diese Welt und jeden einzelnen von uns.

Johannes führt seine Gedanken über die Liebe Gottes mit einem Bekenntnis zu Gottes Rettungsplan in Jesus Christus ein: «Daran erkennen wir, dass wir in ihm bleiben und er in uns: Dass er uns von seinem Geist gegeben hat. Und wir haben geschaut und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als Retter der Welt. Wer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott und er bleibt in Gott.» (Verse 13-15) Gottes Geist ist für Johannes die Bestätigung, dass Jesu Tod und Auferstehung die Rettung der Welt bewirkt. Wie beim Ja-Wort zur Ehefrau, zum Ehemann bei der Hochzeit ist dieses Bekenntnis eine Entscheidung. Und ähnlich wie beim Ehegelübde ermöglicht dieses Bekenntnis eine innige Verbundenheit mit Gott: «…, in dem bleibt Gott und er bleibt in Gott.» Mit unserem Ja zu Gottes Liebe und Heilsplan haben wir Anteil an Gott selbst.

Der Bibeltext aus dem Alten Testament, die Prophetenworte von Jeremia, sind in eine der schwierigsten Zeiten des Volkes Israel hineingesprochen worden: Der Grossteil des Volkes wurde ins Exil in Babylon weggeführt. Der Prophet musste dies im Auftrag Gottes als Gericht für das gottlose Handeln des Volkes Israel und Juda bewerten. Gleichzeitig durfte er im Volk aber auch die Hoffnung wachhalten: Gott ist und bleibt gnädig, seinem Volk voller Barmherzigkeit zugewandt. Als Zeichen dieser Hoffnung wird beschrieben, wie in Zukunft in der alten Heimat Hochzeit gefeiert wird. Es «werden wieder Jubelrufe und Freudenschreie vernommen werden, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut, die Stimme derer, die sagen: Dankt dem HERRN der Heerscharen, denn der HERR ist gut, ewig währt seine Gnade!» (Jeremia 33,11)

Auch der Johannesbrief sieht diesen grossen Bogen von Gottes Heilsplan: «Darin ist die Liebe unter uns zur Vollendung gekommen: Dass wir dem Tag des Gerichts mit Zuversicht entgegensehen sollen, denn wie er, so sind auch wir in dieser Welt.» (Vers 17a) Wer in der Liebe Gottes und aus seiner Liebe lebt, gehört am Ende zu denen, die sich vor dem Gericht nicht fürchten müssen. Es gibt kein zweites Babylonisches Exil für Gottes Volk, kein Strafgericht für die Kinder Gottes, keine Prüfung, die wir nicht bestehen können. Kaum jemand von uns erinnert sich wohl gerne an Prüfungen? Da erinnern wir uns viel lieber an eine schöne Hochzeit! Genauso wie auf eine wunderbare Hochzeit dürfen wir uns auf die letzte Prüfung unseres Lebens freuen, wenn wir uns Gottes Liebe anvertrauen: Dann wird der Tag des Gerichts für uns ein Tag des Jubels und der Freude, eine Hoch-Zeit im wahrsten Sinn des Wortes sein.

Etwas will uns allerdings diese Liebe rauben, verbauen, madig machen: Furcht. Furcht verunsichert, Furcht stellt in Frage, Furcht lähmt. Wenn die Furcht überhandnimmt, wird unser Leben blockiert und verunmöglicht. Keiner von uns wäre verheiratet, wenn er sich vor der Heirat ausschliesslich eine lange Liste davon gemacht hätte, was es in einer Ehe alles zu befürchten gibt und wenn er nur noch diese Liste betrachtet hätte. Da liesse sich wohl schon das eine oder andere aufzählen. 😉

Gott sei Lob und Dank ist Gottes Liebe stärker als unsere menschliche Furcht: «Furcht ist nicht in der Liebe, nein, die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus, denn die Furcht rechnet mit Strafe; wer sich also fürchtet, ist in der Liebe nicht zur Vollendung gekommen.» (Verse 17b-18)

Furcht kann uns auch im Glauben lähmen und behindern: Die Furcht, mich Gott ganz anzuvertrauen, weil ich befürchte, dass er es nicht wirklich gut mit mir meint, die Furcht, dass er mein Leben einschränken und reglementieren möchte, die Furcht, dass er mich verurteilt und beschämt.

Doch ist Jesus so mit Menschen umgegangen? Wohl nur mit denen, die selbstgerecht, stolz und rechthaberisch waren und dachten, sie bräuchten Gottes Liebe nicht. Jenen, die vertrauensvoll zu ihm kamen, ist Jesus voller Liebe, Gnade und Annahme begegnet und hat sie geheilt, erlöst und ihnen ihre Lebensfurcht genommen.

Die Frage, die sich uns stellt: Will ich stolz, selbstgerecht und rechthaberisch sein – oder mich auf Gottes vollkommene Liebe einlassen, damit diese meine Furcht vertreiben kann? Die Entscheidung liegt bei dir und mir. Ich hoffe sehr, deine Antwort lautet: «Ich will die Liebe Gottes annehmen.» Dann können wir mit dem Psalmbeter singen: «Da ich den HERRN suchte, antwortete er mir und errettete mich aus aller meiner Furcht. Die auf ihn sehen, werden strahlen vor Freude, und ihr Angesicht soll nicht schamrot werden.» Psalm 34,5-6

«Wir aber lieben, weil er uns zuerst geliebt hat.» (Vers 19) Gottes Liebe geht unserer immer voran: Noch bevor wir geboren wurden, hat Gott uns geliebt, gewollt, mit wunderbaren Eigenschaften vorbereitet und beschenkt. Unsere Liebe ist deshalb keine Leistung und kein «frommes Werk», sondern einfach Reaktion, Dankbarkeit, Antwort auf Gottes Liebe. Wie gesagt: Wenn du den Eindruck hast, Gottes Liebe nicht oder zu wenig zu kennen, mach dich auf Entdeckungsreise! Es lohnt sich; für Zeit und Ewigkeit!

Und Gott zeigt uns gleich das Übungsfeld für unsere Dankbarkeit und Liebes-Antwort: «Wenn jemand sagt: Ich liebe Gott, und er hasst seinen Bruder, ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder, den er vor Augen hat, nicht liebt, kann nicht Gott lieben, den er nicht vor Augen hat. Und dieses Gebot haben wir von ihm: dass, wer Gott liebt, auch seinen Bruder liebe.» (Verse 20-21)

Ihr wisst ja: Freunde kann man sich aussuchen, Brüder und Schwestern nicht. Will heissen: Unsere christlichen Brüder und Schwestern können «komisch» sein, schwierig oder mühsam, Gott liebt sie trotzdem und genauso wie uns. Auch wir sind manchmal komisch, schwierig und mühsam. 😉

Gott schenkt uns in der christlichen Gemeinde und in der Welt ein wunderbares Übungsfeld, seine Liebe zu teilen. Das Geheimnis und Wunder der Liebe ist, dass sie wächst, wenn man sie verschwendet. Alles andere schrumpft und schwindet rasch, wenn wir verschwenderisch damit umgehen, die Liebe dagegen vermehrt und «multipliziert» sich!

Gott ist Liebe: Lass dich von Gottes Liebe berühren, erneuern, erfüllen!

Gott ist Liebe: Er liebt deinen «komischen» Mitmenschen genauso wie dich.

Gott ist Liebe: Gib sein Liebe weiter!

AMEN

Fragen und Anregungen zum Weiterdenken und Besprechen; allein, mit Gott und Vertrauenspersonen:

  1. Hochzeit: Welche Gefühle wecken in mir Erinnerungen an (m)eine Hochzeit? Ungetrübt positive, fröhliche oder verletzte und belastete? Wie kann ich Gottes Liebe, Treue, Lebenskraft neu / trotzdem entdecken und erleben?
  2. Eheversprechen: Was haben wir uns damals versprochen? Bzw. was möchte ich gerne meinem/r Ehemann/frau versprechen? Verheiratete: Wie wäre es, dies wieder einmal zu wiederholen? Ledige und Verheiratete: Gott spricht uns weit mehr an Liebe zu, als ein/e Ehemann/frau dies kann. Wie und wo entdecke ich Gottes Liebe in meinem Leben?
  3. «In Gottes Liebe bleiben»: Wie gelingt es mir «nicht immer, aber immer öfter», in Gottes Liebe / aus Gottes Liebe zu leben?
  4. Furcht: Wo prägt Furcht mein Leben, meinen Glauben? Kann und will ich diese Furcht Gott anvertrauen? Traue ich ihm zu, dass er sie überwindet, immer wieder?
  5. Stolz, Selbstgerechtigkeit, Rechthaberei, …: Was hindert mich, Gott meine Furcht einzugestehen und seine Liebe zu empfangen?
  6. Brüder und Schwestern: Wann und wie geniesse ich die Liebe meiner christlichen Geschwister? Wo habe ich Mühe, diese Liebe zu verschenken?
  7. Fürbitte füreinander: Für welche «Brüder und Schwestern» bete ich bewusst und regelmässig?

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Liedvorschläge***)

ERG 662 Ich bete an die Macht der Liebe

ERG 700 Weit wie das Meer

ERG 724 Sollt ich meinem Gott

ERG 793 Herz und Herz vereint zusammen

ERG 813 Ubi caritas et amor

RW 52 Anker in der Zeit

RW 65 Gott ist Liebe

RW 72 In Christus ist mein ganzer Halt

RW 73 Ins Wasser fällt ein Stein

Hallelujah, Your love is amazing [Brenton Brown | Brian Doerksen © 2000 Vineyard Songs (UK/Eire)]

I could sing of your love forever [Martin Smith | © 1994 Curious? Music UK (Admin. by SCM Hänssler)]

*) ERG = Gesangbuch der Evangelisch-reformierten Kirchen der deutschsprachigen Schweiz, © Friedrich Reinhard Verlag Basel, & Theologischer Verlag, Zürich 1998

RW = Rückenwind, Lieder für den Gottesdienst, Hrsg. Evang Landeskirche des Kantons Thurgau, Theologischer Verlag, Zürich 2017

**) Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

***) Die Zürcher Bibel, Ausgabe 2007, © Friedrich Reinhard Verlag Basel, & Theologischer Verlag, Zürich

****) https://raum.reformiert-zuerich.ch/produkt/alte-kirche-altstetten/

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Pfr. Paul Wellauer, Bischofszell, Schweiz

E-Mail: paul.wellauer@internetkirche.ch

Web: www.internetkirche.ch | www.internetkirche.ch/livestream

Paul Wellauer, geb. 1967, Pfarrer und Mitglied im Kirchenrat der evangelischen Landeskirche des Kantons Thurgau, Schweiz. Seit 2009 in Bischofszell-Hauptwil, 1996-2009 in Zürich-Altstetten, davor 1993-1996 Seelsorger und Projektleiter in der Stiftung Sozialwerke Pfr. Ernst Sieber, Zürich

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