2. Samuel 12, 1-15a

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2. Samuel 12, 1-15a

„… wenn ihm die schöne Nachbarin gefällt …“ | 11. Sonntag nach Trinitatis | 28.08.2022 | Predigt zu 2. Samuel 12, 1-15a | verfasst von Konrad Glöckner |

Kanzelgruß:

Gnade sei mit Euch und Friede, von Gott unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus Amen.

Liebe Gemeinde,

hören wir für die Predigt eine Geschichte aus dem Alten Testament. Sie ist uns überliefert im 2. Buch Samuel im 12. Kapitel, in den Versen 1-15:

Lesung von 2 Sam 12, 1-15: 1 Und der HERR sandte Nathan zu David. Als der zu ihm kam, sprach er zu ihm: Es waren zwei Männer in einer Stadt, der eine reich, der andere arm. 2 Der Reiche hatte sehr viele Schafe und Rinder; 3 aber der Arme hatte nichts als ein einziges kleines Schäflein, das er gekauft hatte. Und er nährte es, dass es groß wurde bei ihm zugleich mit seinen Kindern. Es aß von seinem Bissen und trank aus seinem Becher und schlief in seinem Schoß, und er hielt’s wie eine Tochter. 4 Als aber zu dem reichen Mann ein Gast kam, brachte er’s nicht über sich, von seinen Schafen und Rindern zu nehmen, um dem Gast etwas zuzurichten, der zu ihm gekommen war. Und er nahm das Schaf des armen Mannes und richtete es dem Mann zu, der zu ihm gekommen war. 5 Da geriet David in großen Zorn über den Mann und sprach zu Nathan: So wahr der HERR lebt: Der Mann ist ein Kind des Todes, der das getan hat! 6 Dazu soll er das Schaf vierfach bezahlen, weil er das getan und sein eigenes geschont hat. 7 Da sprach Nathan zu David: Du bist der Mann! So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe dich zum König gesalbt über Israel und habe dich errettet aus der Hand Sauls 8 und habe dir deines Herrn Haus gegeben, dazu seine Frauen in deinen Schoß, und habe dir das Haus Israel und Juda gegeben; und ist das zu wenig, will ich noch dies und das dazutun. 9 Warum hast du denn das Wort des HERRN verachtet, dass du getan hast, was ihm missfiel? Uria, den Hetiter, hast du erschlagen mit dem Schwert, seine Frau hast du dir zur Frau genommen, ihn aber hast du umgebracht durch das Schwert der Ammoniter. 10 Nun, so soll von deinem Hause das Schwert nimmermehr lassen, weil du mich verachtet und die Frau Urias, des Hetiters, genommen hast, dass sie deine Frau sei. 11 So spricht der HERR: Siehe, ich will Unheil über dich kommen lassen aus deinem eigenen Hause und will deine Frauen nehmen vor deinen Augen und will sie deinem Nächsten geben, dass er bei deinen Frauen schlafen soll an der lichten Sonne. 12 Denn du hast’s heimlich getan, ich aber will dies tun vor ganz Israel und im Licht der Sonne. 13 Da sprach David zu Nathan: Ich habe gesündigt gegen den HERRN. Nathan sprach zu David: So hat auch der HERR deine Sünde weggenommen; du wirst nicht sterben. 14 Aber weil du die Feinde des HERRN durch diese Sache zum Lästern gebracht hast, wird der Sohn, der dir geboren ist, des Todes sterben. 15 Und Nathan ging heim. Und der HERR schlug das Kind, das Urias Frau David geboren hatte, dass es todkrank wurde.

Diese Geschichte wirft Fragen auf! Da steht er, der König David. Ein Mörder und sexueller Straftäter ist er, aber keine Instanz kann ihn richten. Er selbst verkörpert das Recht. Wenn er es nicht tut, wer sonst kann ihn zur Rechenschaft ziehen? Sie? Oder Sie? Oder ich?

Nathan macht sich auf den Weg! Gebannt schauen wir zu. Ah – das ist geschickt! Eine Parabel, ein Gleichnis von einem reichen Mann der seinen armen Nachbarn bestiehlt.  Das einzige und geliebte Schaf nimmt er ihm, obwohl er selbst so viele besitzt. Eine empörende und ergreifende Geschichte. Und der König reagiert entsprechend: Wiedergutmachung ist nicht genug! Durch seinen Geiz und seine Gier hat der Mann sein Recht zu Leben verwirkt.

Todesstrafe! David fällt das Urteil, ohne zu zögern. Aber sieht er denn nicht, dass er selbst Vergleichbares und noch viel Schlimmeres tat? Von Begierde getrieben hat er seine Macht missbraucht und Batseba, die schöne Frau seines Nachbarn an sich gerissen. Seinen Nachbar indes, den Soldaten Uria, hat er im Krieg gegen die Ammoniter gezielt hinschlachten lassen, weil es ihm nicht gelang, diesem redlichen Mann das nun zu erwartende Kind, die Frucht seiner Untat, unterzuschieben. Ach – wir alle kennen diese Geschichte. Unter vorgehaltener Hand wird sie überall erzählt. Erstaunlich nur wie gut wir auch das Muster kennen, das uns hier begegnet, nämlich dass Menschen selbstgerecht auftreten, eigene Vergehen großzügig ausblenden, verharmlosen, aber schamlos mit dem Finger auf andere zeigen, beckmesserisch deren Fehler benennen und über sie richten. Auch davon könnten wir endlos Geschichten erzählen.

„Du bist der Mann“ hören wir Nathan nun sagen. Kurz und knapp lässt er die Katze aus dem Sack und schon brennt die Luft: Der König selbst steht am Pranger und sein soeben gefälltes Urteil fällt prompt auf ihn selbst zurück.

„So spricht der Herr, der Gott Israels …“ fährt Nathan fort und gibt sich so als Prophet, als ein Bote Gottes zu erkennen. Oh, es gibt doch eine Instanz, die über dem König noch steht und vor der sich seine Willkür als Willkür und Unrecht entpuppt: Gott und seine Gebote, die uns Menschen auf das hin verpflichten, was dem Leben dient. Gottes Gebote sind verbindliche Norm und sie waren dem König bekannt. Wissentlich hat er sie übertreten, weil ihm anderes wichtiger und bedeutsamer war. Sein Wille, nicht Gottes Wille sollte geschehen. Oh ja – der König hat es gewusst. Selbstrechtfertigung kann ihm nur gelingen, indem er sich selbst und alle anderen belügt und indem er die Gegenwart Gottes und seinen Anspruch verleugnet.

Geben wir dem König David etwas Zeit, diese Botschaft sacken zu lassen. Und halten auch wir ein wenig inne und betrachten genauer, was es heißt, dass sich Willkür als Willkür und Unrecht entpuppt und dass wir selbst uns belügen und in Lügen verstricken, wenn wir diese Tatsache leugnen. Dass dies so ist, darin bin ich mir sicher. Wir Menschen tragen einen Kompass in uns, dessen Nadel uns sensibel auf die Heiligkeit Gottes und allen Lebens hinweist und uns auf unserem Lebensweg auf seinen Willen und Anspruch verweist. Freilich, der Ausschlag der Nadel kann vielfältig beeinflusst und abgelenkt werden. In der Seefahrt weiß man, dass die Nordung von Standort zu Standort, ja selbst von Schiff zu Schiff variiert. Es sind Erfahrungen von Generationen, die uns erlauben, diese Kräfte zu erkennen und zu durchschauen. Und zur Verantwortung der Seefahrt gehört es, sich um dieses Wissen zu bemühen. Auch für unseren Lebenskompass gilt: Selbst wenn er je in verschiedene Richtungen weist und wir je andere Kurse für richtig ansehen, die Ursache dafür, dass er ausschlägt, ist stets dieselbe: Es ist der Anspruch Gottes an uns, der diese Nadel bewegt und der ihr eine Grundrichtung verleiht. Uns Menschen verbindet ein tiefes Gespür dafür, dass die Entscheidung über Recht oder Unrecht zuletzt nicht unserem eigenen Gutdünken obliegt. Daraufhin sind wir ansprechbar, egal, wie mächtig wir sind.

Putin zum Beispiel weiß, davon bin ich fest überzeugt, dass er Recht beugt, dass er sich und sein Volk belügt und dass er Gott lästert, weil er eigene Interessen weit über dessen Gebote stellt. Selbst wenn er inzwischen glauben sollte, was er nun sagt – auf dem Weg dahin hat er gezielt und bewusst Grenzen überschritten, an denen sich das, was sich gelingendem Leben verpflichtet weiß von Abwegen scheidet. Statt für Leben und Wahrheit hat er sich für Lüge und Tod entschieden. Ebenso Trump, der von Alternativen Wahrheiten faselt. Natürlich, nicht immer liegt die Wahrheit klar auf der Hand. Man kann über Sichtweisen streiten, verschiedene Aspekte betonen und zu unterschiedlichen Überzeugungen gelangen. Alternativen sind möglich. Der Kompass, der uns Orientierung verleiht, kann in verschiedene Richtungen weisen. Aber dies darf uns nicht dazu verleiten, den inneren Anspruch aufzugeben, in unserem Handeln wahrhaftig und der Wahrheit verpflichtet zu sein. Wir können uns nicht der gemeinsamen Suche und dem Gespräch mit anderen entziehen und willkürlich Maßstäbe setzen, ohne uns an uns selbst, an unseren Nächsten und an Gott zu vergehen.

Auf Recht und Wahrheit hin sind wir ansprechbar. Und wie gut, wenn es Menschen gibt, die sich dieses trauen. Wie gut, wenn es Gesellschaften und Institutionen gibt, die den Mut haben, Instanzen prophetischer Kritik in sich zu tragen und zu dulden, weil sie um die Gefahr von Machtmissbrauch und um den Wert der gemeinsamen Suche nach Wahrheit wissen. Demokratie, Gewaltenteilung, Presse-, Meinungs- und Religionsfreiheit sind hohe Werte und sie sind ein gewachsener Ausdruck der Anerkennung und der Achtung des Anspruchs Gottes an unser Leben – selbst wenn eine säkulare Gesellschaft dies so nicht sagen würde. Auch das Gegenüber von Staat und Kirche ist ein Ausdruck davon. Wir Christen in diesem Land dürfen dankbar sein, hier zu leben. Und wir sollten uns ernsthaft bemühen, glaubhaft zu sein und glaubhaft die Weisheit der Bücher und Schriften auf die wir vertrauen in das Gespräch einzubringen, wenn es darum geht, Missweisungen im Ausschlag des Kompasses zu entdecken, der uns Orientierung verleiht. Nathan steht vor den König – und dessen Antwort steht aus.

„Ich habe gesündigt gegen den Herrn.“ bekennt dieser und sofort wird ihm Vergebung zuteil. „So hat auch der Herr deine Sünde weggenommen; du wirst nicht sterben.“  – spricht Nathan ihm zu. Wie bitte? Das reicht? Ein rasch im stillen Kämmerlein dahingeworfenes Schuldbekenntnis reicht für einen Mörder und sexuellen Straftäter aus, um von Gott, um von der höchst denkbaren Instanz Vergebung zu erlangen? Alles wieder gut? – ohne dass sich David bei denen entschuldigt, denen er Unrecht getan hat; ohne, dass er zu Wiedergutmachung und Strafe verurteilt wird? Wie gesagt, diese Geschichte wirft Fragen auf! Aber sie hält auch Antworten bereit. Im Folgenden wird deutlich, dass Gottes Vergebung und die Frage nach Folgen und Strafen der Tat auf verschiedenen Ebenen liegen. Sie sind nicht losgelöst voneinander, aber doch voneinander geschieden.

Zunächst: Gestehen wir David doch zu, dass seine Reue aufrichtig ist. Immerhin, seine Schuld weist er nicht von sich, verstrickt sich nicht weiter in ihr! Nehmen wir an, dass er aufschreckt und zutiefst über sich selbst beschämt ist, dass er von Herzen umkehrt zu Gott. Nehmen wir an … wissen können wir es nicht. In das Herz blicken, das kann nur Gott. Aber im Namen Gottes spricht Nathan die Vergebung der Sünden ihm zu. Das was trennend war, zwischen ihm, David, und Gott, das gibt es nicht mehr. Nicht für Gott, welcher David vielleicht stets liebevoll zugewandt war und gerade darum auch selbst unter seinem Vergehen litt. Nicht für Gott und so auch für David nicht mehr, der die Vergebung Gottes gerne glauben und annehmen darf. Diese Vergebung aber, sie betrifft Davids ureigenes Verhältnis zu Gott und damit das, was für ihn zutiefst seinen Selbstwert begründet. Diese Vergebung ist ein Geschenk, die ihm erlaubt, ein Gespür für die Würde des eigenen Lebens zu wahren, auch wenn dieses schwer mit Schuld belastet ist. Und diese Schuld, diese bleibt und sie haftet an ihm. Sie bleibt, auch wenn ihm von Gott die Sünde vergeben ist! Was zwischen Gott und uns Menschen gilt, gilt nicht in gleicher Weise zwischen uns Menschen. Vergebung von denen, an denen er schuldig geworden ist, kann der König nicht automatisch erwarten oder gar einklagen („Gott hat mir vergeben, also erwarte ich gleiches von Euch!“) – er kann nur darum bitten. Wird ihm Ablehnung zuteil, so bewährt sich seine Würde – um die er neu weiß – daran, ob er die Ablehnung auszuhalten vermag, ohne sich beleidigt oder gekränkt der Gemeinschaft zu entziehen, in die er hineingestellt ist. Und ohne aufzuhören, sich um Wiedergutmachung und ein gelingendes Miteinander zu mühen. Und Vergebung wiederum können wir ihm und einander leichter gewähren, wenn wir Reue erkennen und wenn wir wissen, dass Gott auch uns vergibt.

Wir spüren, die Ebenen sind verschieden und doch nicht losgelöst voneinander: Was sich im Verborgenen, nur zwischen Gott und uns Menschen vollzieht, das dringt auch nach außen. Aufrichtige Buße verändert uns Menschen und unser Verhalten auch untereinander. So still sind die Kämmerlein gar nicht, in denen unsere Gespräche mit Gott sich vollziehen. Waren wir nicht alle dabei und wurden zu Zeugen, wie David vor Gott seine Schuld anerkennt? Damit verpflichtete er sich zugleich zur Wiedergutmachung bei seinen Opfern. Er erkannte an, dass sein zuvor über den reichen Mann gesprochenes Urteil zurecht auf ihn zurückfällt. 4fach sollte dieser bezahlen und des Todes sterben sollte er auch. „Du bist der Mann!“ hatte Nathan gesagt. Und in der Tat, David muss vielfach bezahlen, nur sterben, das muss er nicht. Sterben, das wird das Kind, das seinem Vergehen entstammt.

Wie aber ist all dies zu verstehen, dass David die Sünde vergeben ist, nicht aber die Schuld, dass er am Leben bleibt, nicht aber das Kind? Welche Antwort hält die Geschichte auf diese Fragen bereit. Was weiß sie noch über die verschiedenen Dimensionen und Ebenen menschlichen Lebens?

Nicht die Sünde aber die Schuld bleibt bestehen. Die Tat steht im Raum und die Vergebung des Sünders hebt die Folgen der Sünde nicht auf. Schuldgeschichten schreiben sich fort – Vergebung aber erlaubt, dass innerhalb der Schuldgeschichte und in diese hinein sich neue Anfänge und neue Aufbrüche einschreiben. Durch Vergebung ersticken wir nicht in der Schuld – „Die Güte des HERRN ist`s, dass wir nicht gar aus sind.“ – so steht es im Psalter.

Die Folgen der Tat zählt der Prophet Nathan im Einzelnen auf: Das Schwert, dass David auf Uria niederfahren ließ, soll von seinem Hause von nun an nimmermehr weichen. Die Entehrung, die David Uria zukommen ließ, wird ihm öffentlich widerfahren. Und der durch seine Untat gezeugte Sohn wird des Todes sterben. Dies alles tritt ein.

Durch seinen Missbrauch der Macht und die Schwere seiner Vergehen, steht die Frage berechtigt im Raum, ob David sich seines königlichen Amtes noch als würdig erweist. Sein Sohn Absalom wird diese Frage öffentlich stellen und das Volk darüber spalten. Im Machtkampf wird David obsiegen, aber bevor dies geschieht, wird Absalom sich öffentlich an den Nebenfrauen Davids vergangen haben. Keine schöne Geschichte! Schön wird sie auch nicht, wenn der Streit wieder und wieder aufflammt, bis dahin, dass sich die Völker Judas und Israels teilen, weil es zu viele gibt, die König sein wollen. Aber zugleich wird der Batseba und dem David ihr Sohn Salomo geboren, der König der Weisheit, der die Stadt Jerusalem zu Glanz bringen wird und den Tempel erbaut. Zutiefst wird dem zerstrittenen Volk auch Identität bewahrt und neu eingestiftet. Vergebung – ein Neuanfang inmitten einer Geschichte von Schuld. Und auch unseren Herrn Jesus Christus werden wir einen Sohn Davids nennen.

Aber was ist das Kind, das der Schandtat des Königs erwuchs? Was hat es mit dem Sohn Davids auf sich, der stirbt? Begegnet uns Gott hier nicht grausam, weil er dieses Opfer verlangt? „Nein!“ ist die Antwort. Dieser Sohn Davids stirbt, weil er nicht ausreichend Kraft und Vitalität auf seinen Weg mitbekam. Dies ist tragisch und traurig, wie der Tod vieler ungeborener oder früh sterbender Kinder auch. Tragisch ist es, aber es ist keine Strafe Gottes und kein stellvertretendes Opfer an Stelle des Todes, den David sonst hätte sterben müssen. Davon war nie die Rede gewesen – Gott jedenfalls hatte es nicht gesagt. Das Todesurteil stand allein deshalb im Raum, weil David so harsch über den Reichen richtet, der sich das Schaf seines Nächsten nahm. Und so auch der Tod Jesu, auch den haben wir Menschen beschlossen.

Eine alte Geschichte. Sie wirft spannende Fragen auf und hält spannende Antworten bereit. Es ist eine alte Geschichte, aber je länger wir lauschen, umso mehr merken wir, wie wir selbst an ihr teilhaben, denn ihre Folgen schreiben sich fort. Und wir kennen die Muster, von denen sie uns erzählt. In unserem täglichen Leben finden wir diese wieder. Die Könige von heute tragen andere Titel und Reue würden wir uns bei so manchen von ihnen wünschen. Wir fragen nach Schuld und Vergebung auch in unserem Leben und nach dem Kompass, dessen Nadel uns sensibel auf die Heiligkeit Gottes und die Heiligkeit allen Lebens hinweist – und wie wir entdecken, wenn er sich durch fremde Kräfte und Mächte verstellt. Diese Geschichte kann uns dabei helfen und sie ermutigt uns, auf Gottes Vergebung zu bauen – und ihm zu glauben, dass er Wege ins Leben weiß, selbst dort, wo wir Tod und Verderben nur sehen.

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne, in Jesus Christus, unserem Herrn. Amen.


Pastor Dr. Konrad Glöckner

Kirchweg 42, 18565 Hiddensee

Kloster@pek.de

Konrad Glöckner, geb. 1966, Pastor der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland. Seit 2008 tätig als Pastor in Kloster, Insel Hiddensee


Zur Anregung als Schuldbekenntnis im Gottesdienst:

Versöhnungsgebet von Coventry:

Alle haben gesündigt und ermangeln des Ruhmes,

den sie bei Gott haben sollten. (Röm 3,23)

Den Hass, der Rasse von Rasse trennt,
Volk von Volk, Klasse von Klasse: Vater, vergib!

Das Streben der Menschen und Völker
zu besitzen, was nicht ihr Eigen ist: Vater, vergib!

Die Besitzgier, die die Arbeit der Menschen
ausnutzt und die Erde verwüstet: Vater, vergib!

Unseren Neid auf das
Wohlergehen und Glück der Anderen: Vater, vergib!

Unsere mangelnde Teilnahme an der Not der

Gefangenen, Heimatlosen und Flüchtlinge: Vater, vergib!

Die Entwürdigung von Frauen, Männern und Kindern
durch sexuellen Missbrauch: Vater, vergib!

Den Hochmut, der uns verleitet, auf
uns selbst zu vertrauen und nicht auf Gott: Vater, vergib!

Seid untereinander freundlich, herzlich und vergebt einer
dem anderen, wie Gott euch vergeben hat in Christus! (Eph. 4,32)


Liedvorschläge:

  • Versöhnungsgebet von Coventry, EG 828 (Ausgabe für die Nordelbische Ev.-Luth. Kirche)
  • WL: Aus tiefer Not schrei ich zu Dir, EG 299, 1-2, 5
  • Nimm von uns, Herr, du treuer Gott, EG 146, 1-5
  • Ein reines Herz, Herr schaff in mir, EG 389, 1-5
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