Aus der Tiefe rufe ich

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Aus der Tiefe rufe ich

Predigt über die Choralkantate zum Lutherlied «Aus tiefer Not» von Felix Mendelssohn, verfasst von Benedict Schubert |

Psalm 130 als Wechselgebet (wie er im reformierten Gesangbuch RG 139 abgedruckt ist)

I      1Aus der Tiefe rufe ich zu DIR, *
2o Gott, höre meine Stimme,

II     lass deine Ohren vernehmen *
den Ruf meines Flehens.

I      3Wenn DU Sünden anrechnest, *
wer kann bestehen?

II     4Doch bei dir ist die Vergebung, *
damit man dich fürchte.

I      5Ich hoffe auf Gott, meine Seele hofft, *
ich harre auf sein Wort.

II     6Meine Seele harrt auf IHN, *
mehr als die Wächter auf den Morgen.

I      Mehr als die Wächter auf den Morgen, *
7harre, Israel, auf IHN.

II     Denn bei IHM ist die Gnade, *
und bei ihm ist Erlösung in Fülle.

II     8Er wird Israel erlösen *
von allen seinen Sünden.

 

 

Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847): Aus tiefer Not (Liedtext von Martin Luther)

  1. Choral: Aus tiefer Not schrei‘ ich zu dir,/ Herr Gott, erhör‘ mein Rufen,/ Dein gnädig‘ Ohren kehr zu mir,/ Und meiner Bitt‘ sie öffne!/ Denn so du willst das sehen an,/ Was Sünd‘ und Unrecht ist getan,/ Wer kann, Herr, vor dir bleiben?
  2. Fuge. Aus tiefer Not schrei‘ ich zu dir,/ Herr Gott, erhör‘ mein Rufen,/ Dein gnädig‘ Ohren kehr zu mir,/ Und meiner Bitt‘ sie öffne!/ Denn so du willst das sehen an,/ Was Sünd‘ und Unrecht ist getan,/ Wer kann, Herr, vor dir bleiben?

Liebe Gemeinde, liebe Schwestern und Brüder,

gleich zweimal hintereinander lässt der Komponist den Chor diese erste Strophe vom Schrei aus der Tiefe singen. Das erste Mal als getragener Choral nach Luthers «Wittenberger Melodie». Er wird zwar vierstimmig gesungen, doch alle vier Stimmen singen im selben Textrhythmus. Wir sollen hören, dass hier die Gemeinde sich zur Klage vereint, und wir sollen verstehen, was sie singt. In der Fuge im zweiten Satz wird diese Einheit jedoch aufgebrochen. Nun singen die vier Stimmen je im eigenen Takt, setzen zu je ihrer Zeit ein. Das ergibt dann zwar melodisch ein interessantes Ganzes, doch wenn Du den Text verstehen willst, musst Du Dich entscheiden, welcher der Stimmen Du folgen willst, damit Du noch zusammenhängende Sätze erkennen kannst und nicht dastehst mit einer Komposition von Wortfetzen, die, übereinander gelegt, nicht mehr als sinnvolle Aussage zu verstehen sind.

Mit dem Eingangschoral nimmt Mendelssohn uns als Gemeinde ernst. Er traut uns zu, dass wir, wenn wir zusammenkommen, uns einlassen auf den gemeinsamen Rhythmus. Wir bergen im Raum des einen gemeinsamen Textes unsere je eigenen Erfahrungen, all das, was jedem und jeder von uns auf seine Weise das Herz schwer macht. Wir sind bereit, um der Einheit willen vielleicht nicht genau das zu sagen, es vielleicht nicht in genau dem Tempo zu sagen, wie wir es jetzt gerade für uns allein täten. Doch genau in diesem Verzicht auf unseren individuellen Ausdruck erfahren wir, wie wir von der Gemeinschaft gehalten, gestärkt und getröstet werden. In der Einheit unserer Klage – oder auch unseres Lobs, unserer Bitten, unseres Danks – liegt eine besondere Kraft gegen innen und gegen aussen. Wir erfahren singend, dass die Rede, geteiltes Leid sei halbes Leid, nicht bloss beschwichtigende Banalität ist. Es wird etwas leichter, wenn wir in unserer Klage zusammenstehen, einander zur Seite stehen.

Gemeinsam rufen wir zu Gott, gemeinsam bitten wir Gott, sich uns zuzuwenden, uns anzusehen, uns zuzuhören. Gemeinsam flehen wir, Gott möchte mit seinen Möglichkeiten handeln und Leben schaffen, wo wir mit unseren Möglichkeiten hart an die Grenzen gestossen sind. Gemeinsam bekennen wir unsere Ohnmacht. Und wir bekennen gemeinsam, dass wir nicht einfach Opfer sind, die einem blinden Schicksal ausgeliefert wären: Denn so du willst das sehen an,/ Was Sünd‘ und Unrecht ist getan,/ Wer kann, Herr, vor dir bleiben?

Wer mit den Psalmen singt, verweigert sich dem «blame game», das Menschen spielen, seit Adam es im Paradies erfunden hat, als er auf Gottes Frage, weshalb er von der verbotenen Frucht gegessen habe, mit dem peinlichen Fingerzeig auf Eva antwortete. In der Passionszeit üben wir ausdrücklich, uns nicht mit dem herauszureden, was andere sagen und tun. Wir hören auf, mit dem Blick des besserwisserischen Beobachters, der selbstgerechten Richterin das Unrecht zu benennen, das andere sich zuschulden kommen lassen. Wir verdrängen nicht, dass wir teilweise sehr aktiv mitspielen im, und jedenfalls nicht genügend aktiv uns auflehnen gegen das Weltspiel, in dem so viel Sünd und Unrecht getan wird. Wir schauen mit den vom Geist geöffneten klarsichtigen Augen des Herzens (Eph 1,18) auf die Welt und die Wirklichkeit, in der wir leben. Erleuchtet durch diesen Geist erkennen und anerkennen wir, wie sehr wir verstrickt sind ins Netz der Ungerechtigkeiten.

Um diese Verstrickungen geht es in der jährlichen Aktion von «Brot für alle». Manchmal höre ich die Kritik, diese Aktion sei viel zu politisch. Ihr Anliegen ist es aber, exemplarisch aufzudecken, wie unsere Welt funktioniert, und weshalb es nicht propagandistische Übertreibung, sondern präzise Beschreibung ist, wenn wir beispielsweise sagen, dass es uns auf Kosten von vielen anderen so gut geht, wie es uns geht. Wer kann, Herr, vor dir bleiben? Wer dürfte sich anmassen zu behaupten, sie hätten sich ja nichts zuschulden lassen kommen, sondern seien immer anständig gewesen, hätten sich immer im Rahmen von Recht und Ordnung aufgehalten, wo doch Recht und Ordnung hier Unrecht und Unordnung für viele andere bedeuten?

Auf den Choral folgt die Fuge. Mit ihr nimmt Mendelssohn uns als Individuen ernst und anerkennt, dass wir je unseren eigenen Weg durch und hoffentlich dann auch aus der Not heraus suchen und gehen müssen. Not schweisst uns nicht notwendigerweise zusammen. Not lässt auch vereinsamen – denn niemand kann meine Not wirklich ganz ermessen.

Jede und jeder muss und darf für ihre und seine Klage den eigenen Rhythmus finden, der eigenen Melodie folgen. Nicht für alle ist im selben Moment Zeit zum Schweigen oder Zeit zum Schreien. Das nimmt Mendelssohn mit seiner Fuge auf. Wir hören auch, dass jede Stimme zu ihrer Zeit an den Punkt kommt, an dem sie ihren eigenen Anteil an der Not erkennt, unter der sie leidet, und damit auch Verantwortung für ihren Beitrag zur Verstrickung ins Elend übernimmt. Sie bildet sich nicht ein, sie würde aus eigener Kraft wieder festen Boden unter die Füsse bekommen. Auch als Einzelstimme bittet sie den Ewigen, Er möchte ihr seine gnädigen Ohren zukehren. Dass Luther – ganz menschlich – von den Ohren spricht, erinnert mich an die Klage eines Freundes aus einem vom Kriegselend gebeutelten Land. Er merkte bitter an: «Ich glaube schon, dass Gott uns hört, aber ich vermute, dass Er bloss mit einem Ohr hinhört.»

Und schliesslich eine letzte Beobachtung, bevor wir uns von Mendelssohn weiterführen lassen: In der Fuge macht der Komponist uns klar, dass wir nicht alle vier Stimmen gleich aufmerksam verfolgen können. Im vielstimmigen Chor derer, die über die Nöte in der Welt klagen, müssen wir auswählen, welcher Stimme wir folgen wollen, um dann mit unserer Solidarität zu antworten. Aus dem Katalog von Projekten, die wir unterstützen könnten, suchen wir sinnvollerweise eines aus – allen können wir nicht gerecht werden. Doch zu dieser ausgewählten und zugleich beispielhaften Solidarität sind wir in der Lage, weil Gott uns durch seine Gnad und Gunst entlastet – davon singt die Kantate nun:

  1. Arie: Bei dir gilt nichts denn Gnad‘ und Gunst/ Die Sünde zu vergeben;/ Es ist doch unser Tun umsonst,/ Auch in dem besten Leben./ Vor dir niemand sich rühmen kann,/ Des muss dich fürchten jedermann/ Und deiner Gnade leben.

Darum auf Gott will hoffen ich,/ Auf mein Verdienst nicht bauen;/ Auf ihn mein Herz soll lassen sich,/ Und seiner Güte trauen,/ Die mir zusagt sein wertes Wort,/ Das ist mein Trost und treuer Hort,/ Des will ich allzeit harren.

Aus dem Gebet wird ein einladendes Bekenntnis – schon im Psalm wechselt zwischen Vers 4 und 5 die Perspektive. In Vers 4 wendet sich die Betende an Gott: Doch bei dir ist Vergebung, damit man dich fürchte. Sie spricht Gott ihr Vertrauen aus: Du vergibst, Du entlastest. Du befreist uns damit zur Beziehung, zum Glauben. Weil Gott vergibt, können wir «Gott fürchten», können wir Gott mit Respekt begegnen. Wir hören auf, uns selbst oder andere zu vergöttern, sondern anerkennen, dass wirklich nur Gott Gott ist. Weil wir Gott fürchten, schwindet unser Respekt gegenüber allen Götzen, gegenüber allen Instanzen, die meinen, sie könnten und müssten über uns bestimmen.

Doch dann, in Vers 5, bekennt die Betende ihren Glauben denen gegenüber, die als Gemeinde um sie her versammelt sind: Ich hoffe auf Gott, meine Seele hofft, ich harre auf sein Wort.

Luther hat die beiden Psalmverse zu zwei Liedstrophen ausgeweitet, um seine Rechtfertigungslehre unterbringen zu können. Er hat im alten Gebet schon das aufleuchten sehen, was das Zentrum seiner reformatorischen Erkenntnis ist: Wir können und müssen Gottes Gnade nicht verdienen und erlangen. Gott ist gnädig, weil er Gott ist.

Mendelssohn lässt im 3. Satz der Kantate den Tenor die erste der beiden Strophen einstimmig singen; er legt den Text über eine sanfte Melodie in wiegendem 3/8-Takt. Die betrübte, aufgewühlte, verwirrte, von Angst geplagte Seele wird beruhigt. Sie wird entstresst, entlastet. Dass unser Tun doch umsonst ist, soll sie nicht in eine noch tiefere Verzweiflung darüber stürzen lassen, dass sie ohnmächtig und hilflos ist. Für Luther steht ausser Frage, dass damit entscheidender Druck weggenommen ist: Wir können, aber müssen uns nicht selbst befreien, sondern dürfen damit rechnen, dass vor Gott nichts gilt denn Gnad und Gunst. Erleichtert können wir aus seiner Gnade leben.

Für Mendelssohn ist schon diese Strophe eher Zeugnis als wirklich Gebet. Dass dieses Zeugnis nur einstimmig gegeben wird, hat Bedeutung: Wir können wohl gemeinsam feiern, beten, klagen, auch gemeinsam unseren Glauben bekennen. Doch entscheidend ist am Ende, und eigentlich schon von Anfang an, dass jede und jeder, dass ich in der von den Reformatoren hochgehaltenen Freiheit des Gewissens zum Ausdruck bringe, wovon ich selbst überzeugt bin. Mein Tun und Lassen soll zu erkennen geben, ob und wie ich aus der Gnade lebe, von Gott her das, worauf es ankommt, unterscheide von dem, was unwesentlich ist und das Leben beschädigt.

Das Zeugnis des Tenors ist überzeugend: Vierstimmig antwortet der ganze Chor darauf. Die Erfahrung des Betenden, dass und wie Gott uns aus den Verstrickungen der Sünde herauslöst und ins Weite führt, weckt Glauben bei denen, die ihn hören und erleben. Sein Zeugnis lässt das Vertrauen aufblühen: Wenn er das kann, dann kann und will ich das auch. Im Chor antwortet die Gemeinde dankbar: Darum auf Gott will hoffen ich,/ Auf mein Verdienst nicht bauen;/ Auf ihn mein Herz soll lassen sich,/ Und seiner Güte trauen.

Der Chor behält den 3/8-Takt bei. Im Glauben soll nun nicht auf einmal durchmarschiert werden. Die Zusage durch das werte Wort wirkt beschwingend, verleiht dem eben noch sehr beschwerten Leben etwas tänzerische Leichtigkeit.

Kann das so schnell geschehen? Vor vielen Jahren hat mir einmal eine Bekannte die Freude an Mendelssohn fast vergällt, indem sie anmerkte, seine Musik sei die Musik eines verwöhnten Kindes. An dieser Stelle unserer Kantate habe ich mich einen Moment lang gefragt, ob sie wohl doch recht habe, ob dem Psalm 130 nicht etwas rasch seine Schwere genommen werde. Darf schon so viel Erleichterung zum Ausdruck kommen? Kann das erleichtert Wiegende wirklich schon Inhalt der Erfahrung sein, muss es nicht Gegenstand der Hoffnung bleiben? Ist die Zuwendung Gottes schon Wirklichkeit oder bleibt uns zunächst nichts anderes, als auszuhalten, durchzuhalten, bis der Tag endlich anbricht?

Mendelssohns Komposition lässt mich vermuten, dass für den Komponisten unser Leben spürbar leichter wird schon nur durch die Zusage, das Wort von Gottes Zuwendung sei Trost und Hort. Und davon lasse ich mich dann doch gerne bewegen. Zumal ja auch für Mendelssohn damit noch nicht alles gut und im Frieden ist. Auch er hofft mit dem Psalm, mit dem Lutherlied, dass das Dunkel der Not sich lichtet und der helle Tag des Heils endgültig aufgeht.

Die nächste Strophe, der zweitletzte Satz der Kantate ist von dieser Hoffnung bestimmt. Mendelssohn weiss, dass der Weg vom Kopf ins Herz ziemlich weit sein kann. Wenn ich mir habe sagen lassen, dass ich auf Gottes Güte trauen kann, heisst das noch lange nicht, dass ich dessen auch so gewiss bin, dass Friede einkehrt. Wenn ich begriffen habe, dass Gott mein Gutes will und wirkt, heisst das nicht automatisch, dass mein Herz nicht dennoch an Gottes Macht zweifeln kann und sich in Sorgen hineinsteigern. Vor allem aber weiss auch Mendelssohn, wie viele Menschen zwar festhalten am Glauben an den gnädigen Gott, doch die Umstände, unter denen sie leben und glauben, sind alles andere als gnädig, und sie müssen ihren Glauben verteidigen gegen eine brutale, unbarmherzige Wirklichkeit. Diese kann ihnen noch eine ganze lange Nacht zumuten, eine Nacht des erlittenen Unrechts, der Schmerzen, der Betrübnis, der quälenden Fragen, der Selbstzweifel – und der Morgenglanz will und will nicht aufleuchten. In einer solchen Nacht bleibt nichts anderes als der Appell, sich mit anderen zusammenzuschliessen in der Erwartung, dass Gottes Geist selbst uns durchhalten lässt.

Wie der Psalm mündet auch die Kantate im Bekenntnis. Im letzten Satz nimmt Mendelssohn die Choralmelodie wieder so auf, dass wir alle eigentlich die Hauptstimme mitsingen könnten. Um sie in reiner Intonation vierstimmig singen zu können, hat der Chor geübt – doch er singt sie uns ins Herz, damit wir sie in die kommende Zeit mitnehmen, uns von ihr begleiten lassen. Uns soll das Bekenntnis ruhig nachlaufen: Ob bei uns ist der Sünden viel,/ Bei Gott ist viel mehr Gnade;/ Sein‘ Hand zu helfen hat kein Ziel,/ Wie groß auch sei der Schade./ Er ist allein der gute Hirt,/ Der Israel erlösen wird/ Aus seinen Sünden allen. Damit lässt sich gut leben!

  1. Choral: Und ob es währt bis in die Nacht/ Und wieder an den Morgen,/ Doch soll mein Herz an Gottes Macht/ Verzweifeln nicht noch sorgen,/ So tu‘ Israel rechter Art,/ Der aus dem Geist erzeuget ward,/ Und seines Gott’s erharre.
  2. Choral: Ob bei uns ist der Sünden viel,/ Bei Gott ist viel mehr Gnade;/ Sein‘ Hand zu helfen hat kein Ziel,/ Wie groß auch sei der Schade./ Er ist allein der gute Hirt,/ Der Israel erlösen wird/ Aus seinen Sünden allen.

 

 

 

Pfr. Dr. Benedict Schubert, geb. 1957, reformierter Pfarrer an der Peterskirche in Basel nach mehreren Jahren im Dienst der evangelisch-reformierten Kirche in Angola und bei mission 21 – evangelisches missionswerk basel, sowie Lehrauftrag im Fach aussereuropäisches Christentum an der Universität Basel; mit seiner Frau zusammen leitet er das «Theologische Alumneum», ein Wohnheim für Studierende aller Fakultäten.

Basel

benedict.schubert@erk-bs.ch

 

Oft müssen in einem Gottesdienst unterschiedliche Beiträge (und entsprechende Ansprüche) zu einem sinnvollen Ganzen kombiniert werden. Der Gottesdienst an diesem Sonntag ist in unserer Gemeinde «Brot für alle»-Gottesdienst; es wird in besonderer Weise auf die jährlich stattfindenden ökumenische Aktion hingewiesen, in der während der Passionszeit in den Gemeinden das Bewusstsein für weltweite Zusammenhänge der Ungerechtigkeit und die Möglichkeiten zur Solidarität gestärkt werden soll. Ausserdem haben wir den «Berner Mottetenchor» zu Gast, der von unserer Organistin geleitet wird. Der Chor bringt die Choralkantate «Aus tiefer Not» von Felix Mendelssohn mit. (Es gibt diverse Fassungen im Internet. In der von Nicol Matt dirigierten können zugleich die Noten mitgelesen werden: https://www.youtube.com/watch?v=zsS7A95VAl4.; die Partitur kann ebenfalls im Netz gelesen und heruntergeladen werden: https://imslp.org/wiki/Kirchenmusik,_Op.23_(Mendelssohn,_Felix)) Auch wenn der Perikopentext verlockend gewesen wäre, habe ich darauf verzichtet, ihn auch noch einzubauen, und mich stattdessen entschlossen, die Kantate ins Zentrum zu rücken und damit ihren Verkündigungscharakter zu betonen.

Zur Eröffnung des Gottesdienstes spielt die Organistin das Praeludium in G-Dur, zum Abschluss die dazugehörige Fuge von Mendelssohn.

Nach der Begrüssung singen wir das Morgenlied «Du höchstes Licht, du ewger Schein» (RG 560 / EG 441), die ersten fünf kurzen Strophen vor, die letzten drei nach dem Eingangsgebet.

Im Wechsel beten wir als Gemeinde Psalm 130 in der Übersetzung der Neuen Zürcher Bibel. Der Vortrag der Kantate wird zweimal durch die betrachtende Predigt unterbrochen.

Auf die Fürbitten antwortet die Gemeinde mit einem Kyrie aus Taizé (RG 194 / EG 178.12); der Chor hält den Akkord summend während der Fürbitten.

Als Schlusslied singen wir «In Christus gilt nicht Ost noch West» (RG 804 / EG 658).

Für die Einladung und Aushang zum Gottesdienst habe ich eine Fotografie verwendet, das ich vor etlichen Jahren in Mosambik gemacht habe: Es ist der Reflex des einfallenden Sonnenlichts im Wasser der Zisterne der Fortaleza auf der Ilha de Moçambique.

de_DEDeutsch