Predigt zu Lukas 1+2

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Predigt zu Lukas 1+2

Maria ahntest du es? | 4. Advent | 19.12.2021 | Predigt zum Gospelsong «Mary, did you know» mit Texten aus Lukas 1+2 | verfasst von Barbara Pfister |

Gospelsong zur Predigt

Maria, ahntest du, dass dein kleiner Sohn, einst über Wasser gehen wird?
Hast du es geahnt, dass dein kleiner Sohn unsre Kinder retten wird,
dass dein Kind, dem du Leben gabst, dir neues Leben gibt,
dein Kind, das du getragen, dich einmal tragen wird?

Maria, ahntest du, dass durch deinen Sohn die Blinden sehend werden?
Hast du es geahnt, dass durch deinen Sohn Sturm und Wellen schweigen,
dass dein Kind mit den Engeln wohnt, wo Gott selber thront?
Und wenn du ihn küsst, dann küsst du in Gottes Angesicht.

Die Blinden sehn, die Tauben hörn, die Toten stehen auf. Der Lahme geht, der Stumme spricht und preist den Herrn der Herrn.

Maria ahntest du, dass durch deinen Sohn die ganze Welt gemacht ist?
Hast du es geahnt, dass durch deinen Sohn die Völkerwelt regiert wird?
Ahntest du, dass dein kleiner Sohn als Lamm die Sünde trägt?
Denn das Kind auf deinem Arm ist Gott der Herr!

(Text und Melodie: Mark Lowry/Buddy Greene; Deutsch: Heiko Bräuning; Originaltitel: Mary, Did You Know; 1991 Word Music Inc.; Rechte für D,A,CH: CopyCareDeutschland, D-71087 Holzgerlingen)

Predigt

Maria, ahntest du, wen du da auf deinen Armen hältst?

Eine spannende Frage, welche uns dieser Gospelsong stellt. Weder das Lied noch die Bibel beantwortet eindeutig, was Maria zu diesem Zeitpunkt über ihren Sohn wusste. Rückblickend auf ihr Leben hätte sie die Frage wohl mit «ja» und «nein» beantwortet. «Nein», sie wusste nicht im Detail, was mit ihrem Sohn in Zukunft geschehen wird – weder um die Höhen seiner Wunder, noch um die Tiefen seines Leidenswegs, die sie an seiner Seite miterleben wird. Und doch wusste sie bereits einiges.

Als Jüdin wusste sie, dass Gott einmal den Messias schicken wird. Einer, durch den Gott uns Menschen nahekommt, wie wir es im Eingangswort gehört haben. Auch wusste sie, dass dieser die herrschenden Verhältnisse auf den Kopf stellen wird, indem er Wunden verbinden, Kranke heilen, Gefangene befreien und Sünden vergeben wird, so, dass unsere Beziehung untereinander und mit Gott wieder heil werden kann. Zudem wird er aus der Sippe des grossen Königs David kommen.
Dieser Messias wird der lang ersehnte Retter sein. Das wusste Maria.

Doch dass sie diesen Wendepunkt der Geschichte miterleben wird, davon hatte sie wohl keine Ahnung, als der Bote Gottes hereinplatzte. Wir haben es in der Dialoglesung aus dem Lukasevangelium gehört, dass bereits vorgeburtlich einiges «nicht mit rechten Dingen» zu und her ging, jedenfalls überhaupt nicht so, wie man sich eine gelungene Familienplanung vorstellt. Da war kein Kinderwunsch. Die Frohbotschaft des Engels war ein Schock. Marias Zukunftspläne wurden unangenehm durchkreuzt. Sie war verlobt, wollte Josef heiraten, aber erst später Kinder haben. Doch jetzt kommt alles anders. Maria hätte mit Entrüstung auf diese erste Gottesbegegnung reagieren können: «Such dir gefälligst eine andere für deine Pläne, Gott! Die passen nicht in mein Lebenskonzept!» Oder kopfschüttelnd über diese Unmöglichkeit lachen: «Ein schlechter Witz, Gott, was du dir da ausgedacht hast! Das glaubt dir keiner.»

Magst du über die Jungfrauengeburt denken, was du willst und sie bildhaft, historisch oder biologisch auslegen. Sie ist uns bleibt eine Zumutung für unseren Verstand. Und trotzdem passt sie für mich sehr gut an diese Stelle und ich möchte sie nicht aus dem Glaubensbekenntnis herausstreichen, weil sie Gottes geheimnisvolle, freie Gnade so deutlich zum Leuchten bringt. Maria konnte es höchstens ahnen, doch wir, die wir die gesamte Bibel schriftlich vorliegen haben, erkennen durch diesen Anfang: Mit Jesus beginnt Gott eine neue Schöpfung! Die Parallelen vom Werden Jesu und dem Werden der Schöpfung, wie es uns am Anfang der Bibel berichtet wird, sind offensichtlich. Gott rief die Welt durch sein Wort ins Dasein und sein Geist, die Lebenskraft, kommt über die Urflut. Derselbe Schöpfergeist soll nun auch über Maria kommen und sie «überschatten». Der «Schatten des Allmächtigen» ist ein Bild, das bereits im Alten Testament zeigt, dass hier Gottes Hand im Spiel und der Allmächtige am Werk ist. So wie Gott die Welt ins Dasein rief, ruft er nun seinen Sohn in die irdische Existenz im Leib von Maria. Was da geschieht sprengt den Rahmen unseres Denkens und unserer Welt: Gott schafft ohne menschliches Mitwirken einen neuen Anfang – Jesus unseren Erlöser!

Maria konnte es nur erahnen, aber wir können es deutlich sehen: Gott macht den ersten Schritt auf uns Menschen zu. Er spricht auch zu dir, der du genauso ein unbedeutender, gewöhnlicher Mensch bist wie Maria: «Begnadete! Begnadeter! Ich, dein Gott, bin mit dir! Es ist meine Gnade, die dich rettet. Aus eigener Kraft und mit menschlichen Möglichkeiten kannst du dies nicht bewirken.» Durch das Kommen der lebensschaffenden Kraft Gottes wird nicht nur Gottes Sohn Mensch sondern auch wir Menschen Gottes Söhne und Töchter. Diese neue Identität wird uns allein von Gott geschenkt, ohne menschliche Mitwirkung. Und doch will Gott uns nicht ohne uns retten. Er wartet auf unsere Antwort. Wie fällt diese aus? Antwortest du ebenso mutig wie Maria: Ich will mich Gott ganz zur Verfügung stellen. Alles soll so geschehen, wie du es mir gesagt hast. (Lk 1,38 Hfa)

Alles von Gott zu erwarten, ohne sich von den eigenen Unmöglichkeiten blockieren zu lassen, darin ist mir Maria ein Glaubensvorbild. Glauben zeigt sich auch bei uns, in unserem «Ja» zu Gottes Willen und unserer Bereitschaft sein Werkzeug zu sein, um Jesus in diese Welt hineinzubringen. Nicht zu jeder Zeit in ihrem Leben erkannte Maria den Willen Gottes so deutlich. Später, als Jesus bereits ein erwachsener Mann war lesen wir, dass ihn seine Familie von seinem öffentlichen Wirken abhalten wollte, weil sie dachten, er hätte den Verstand verloren (Vgl. Mk 3,21). Doch statt auf seine Mutter und Geschwister zu hören, sagt Jesus provokativ zu denen, die dabeistehen und ihm nachfolgen: »Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Geschwister? […] Wer den Willen Gottes tut, der ist mein Bruder, meine Schwester und meine Mutter.« (Mk 3,33+35 NGÜ)

Harte Worte gegenüber der leiblichen Mutter und doch irgendwie ganz in ihrem Sinn. Doch davon konnte Maria während ihrer Schwangerschaft noch nichts wissen, sondern es nur erahnen, was ihr Loblied (Magnifikat) und all das, was Elisabeth zu ihr sagt, zeigen.

Elisabeth ahnte, dass der, welcher bald auf die Welt kommen wird, ein Mächtiger, ja Gott selbst in menschlicher Gestalt ist. Sie nennt ihn «mein Herr» – kyrios. Ein Ehrentitel, den die Römer dem Kaiser gaben und die Juden allein Gott vorenthielten. Maria ahnt, dass durch das Kind, das in ihr heranwächst, Gott sein Versprechen seit Generationen nun einlösen wird: Er zeigt sein Erbarmen auf noch nie dagewesene Weise, nimmt sich seinem Volk an und wendet die Machtverhältnisse auf Erden. Ahnte Maria, dass ihr Kind der Messias sein wird? Wir wissen es nicht mit Sicherheit. Jedenfalls wusste sie und Josef, was zu tun war, als das Kind auf die Welt kam: Sie gaben ihm den Namen Jesus, das bedeutet: Gott rettet. Der Engel hatte beiden im Voraus diesen Auftrag gegeben.

Zur Bestätigung dieses Wissens schickte Gott gleich noch ein drittes Mal einen Engel los – diesmal zu den Hirten, um ihnen zu sagen: «Euch ist heute ein Retter geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids!» (Lk 2,11 ELB) Das sind Worte mit Sprengkraft! Stellen wir uns vor, der Engel hätte Aramäisch, die Sprache dieser Hirten gesprochen, dann würde diese Ankündigung dem Inhalt nach lauten: «Heute wurde euch ein Retter geboren, dieser ist der langersehnte Messias, Gott selbst!»

– oder vielleicht auch «Gott, der mit uns und unter uns ist» und all das ist in der Davidsstadt geschehen.

Nach dem Besuch der Hirten lesen wir: «Maria bewahrte all diese Worte und erwog sie ihn ihrem Herzen.» (Lk 2,19 ELB) Haben ihr die Hirten nicht nur bestätigt, dass ihr Kind ein Retter ist, sondern auch gesagt, dass es sich dabei um den Messias, Gott der mitten unter uns ist, handelt? Oder wie es im Lied heisst: Maria, hast du es geahnt, dass das Kind auf deinem Arm Gott der Herr ist?

Erst zwölf Jahre später wurde Marias Vorahnung bestätigt, als ihr pubertierender Sohn sie in Angst und Schrecken versetzte. Auf einer Pilgerreise kehrte er nicht mehr mit seinen Eltern heim, sondern blieb allein zurück im Tempel in Jerusalem. Als Maria ihm nach tagelangem Suchen Vorwürfe macht mit den Worten: «Wie konntest du uns dies antun? Dein Vater und ich haben dich verzweifelt gesucht.« (Lk 2,48 NGÜ) Da antwortet ihr der Sohn: »Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich im Haus meines Vaters sein muss?« (Lk 2,49 NGÜ) Nun hat er es mit eigenen Worten bestätigt. Nicht seinen irdischen Eltern gilt seine engste Verbundenheit, sondern seinem himmlischen Vater, Gott. Schmerzlich wird Mari bewusst: Ihr Sohn ist nicht nur ein Teil ihrer Familiengeschichte und damit der irdischen Menschheitsgeschichte, sondern er kommt von ausserhalb, von Gott her – in diese Welt hinein. Marias Ahnung war auch jetzt noch kein gesichertes Wissen. Denn ernüchternd steht zum Abschluss dieser Episode: «Doch sie [Maria und Josef] verstanden nicht, was er damit meinte.» (Lk 2,50 NGÜ)

In beiden Situationen, nach dem Gespräch mit den Hirten gleich nach der Geburt und mit ihrem Teenager im Tempel, steht dieselbe Reaktion von Maria: «Sie bewahrte all diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen.» (Lk 2,19+51 ELB) Maria wägt innerlich ab, überlegt hin und her und bewegt die leise Ahnung wer ihr Sohn denn sei – bis sich acht Tage nach der Geburt ein weiteres Puzzlestück zu ihrer Ahnung hinzufügt.

Da trifft Maria mit ihrem Neugeborenen im Tempel auf Simeon, einen alten Mann, der seine Lebenstage lang am Versprechen Gottes festhielt, dass er nicht sterben werde, bevor er den Messias, die Rettung Gottes, mit eigenen Augen gesehen haben wird. Maria und Josef hören, wie Simeon Gott dafür preist, dass er dies heute endlich erleben darf. Doch Maria und Josef «verwunderten sich über das, was von ihrem Kind gesagt wurde.» (Lk 2,33 SCH)

Diese Verwunderung treffen wir später in den Evangelien sehr oft an. Nämlich immer dann, wenn Jesus ein Wunder tut – eine unerklärliche, geheimnisvolle Tat, die über die menschlichen Möglichkeiten hinausgeht. Von denen gibt es recht viele und fast jede dieser Taten provoziert eine kontroverse Einschätzung der Identität von Jesus. Die Leute fragen sich: »Wer ist das, dass ihm sogar Wind und Wellen gehorchen?« (Mt 8,27 NGÜ)

Beim ersten seiner Wundertaten ist Maria live mit dabei. Es geschieht auf einem Hochzeitsfest, als der Wein ausgegangen und die Gastgeber verzweifelt sind, sagt Maria zu ihnen: «Was immer er [Jesus] euch befiehlt, das tut!« (Joh 2,5 Hfa) Sie nehmen sich ihr Rat zu Herzen und erleben, wie Jesus zum ersten Mal öffentlich seine Macht beweist. Aufgrund dieses Erlebnisses setzen einige Menschen ihr Vertrauen auf Jesus. Maria weckte durch ihre mutige Glaubensaussage den Glauben in andern. Ich denke, sie konnte mit solch einer grossen Gewissheit und Selbstverständlichkeit sagen: «Was immer er [Jesus] euch befiehlt, das tut!«, weil sie ahnte, dass Gott durch ihr Sohn wirkt und sie bereits früher mehrfach erlebt hatte, «dass für Gott nichts unmöglich ist.» (Lk 1,37 NGÜ) Doch eigentlich sind wir immer noch mit Maria bei Simeon im Tempel.

Der alte Greis hält den Neugeborenen im Arm und spricht prophetische Worte zu Maria: »Gott hat dieses Kind dazu bestimmt, die Israeliten vor die Entscheidung zu stellen: ob sie zu Fall kommen oder gerettet werden. Durch ihn setzt Gott ein Zeichen, gegen das sich viele auflehnen werden. So sollen ihre innersten Gedanken an den Tag kommen. Du aber wirst um dieses Kind viele Schmerzen leiden müssen; durch dein Herz wird ein scharfes Schwert dringen.« (Lk 2,34f Hfa)

Hiermit spricht Simeon eine Vorahnung über das letzte Wegstück aus, das Maria mit ihrem Sohn gehen wird. Die einen lehnen sich gegen ihn auf und kommen zu Fall, während die andern ihr Vertrauen auf ihn setzen und gerettet werden. An ihm scheiden sich die Geister. Entweder stimmt es nicht, was Jesus sagt und er weiss es – dann ist er ein Lügner, der Menschen absichtlich hinters Licht führt. Oder es stimmt nicht, was er sagt, doch er tut es unwissend, weil er sich in sich selbst täuscht – dann ist er ein Spinner. Oder aber es stimmt, was er sagt, und er beweist durch seine Taten, dass er wirklich der Messias, Gottes Sohn und Retter ist.

Wer ist er für dich? Ein Lügner, ein Spinner oder der Retter?

Maria war dabei, als ihr Sohn, als Lügner wegen Gotteslästerung, zum Tode verurteilt wurde.  Sie hörte zu, als er als Spinner verspottet wurde: «Wenn du [wirklich] Gottes Sohn bist, dann hilf dir selbst und steig herab vom Kreuz!« (Mt 27,40 NGÜ) Ich bin sicher, dass sie in diesem Moment wusste, dass sich nun die Worte Gottes, die Simeon ihr zugesprochen hatte, erfüllten. Ein Schwert durchdrang ihr Herz, als sie ihren Sohn sterben sah. Doch sie blieb stehen unter dem Kreuz. Ich ahne, dass sie sich nun sicher war und zusammen mit dem römischen Hauptmann bekannte: »Dieser Mensch ist wirklich Gottes Sohn gewesen!« (Mt 27,54 Hfa) Oder wie es im Lied heisst: Maria, ahntest du, dass dein Sohn uns retten wird? Dass er als Lamm die Sünde trägt? Und dass dein Kind, dem du das Leben gabst, dir neues Leben gibt?

Ahnen heisst ja ein undeutliches Wissen von etwas haben – ungewiss gewiss sein. In dieser Spannung stehen auch unser Glaube und unsere Hoffnung – sie sind ungewiss gewiss. Wir haben eine volle Zustimmung zu etwas, was wir nicht sehen.

Deshalb mag ich die Pieta Skulpturen, die den vom Kreuz abgenommene Sohn auf dem Schoss seiner Mutter liegend abbilden. Voll Trauer beugt sich Maria über ihn und ist doch von wachem Erwarten erfüllt. Voll wacher Erwartung auf Gottes Ankunft! Richtig adventlich. In ihrem Blick liegt Hoffnung!

Dies Mal nicht auf die Geburt, sondern auf die Überwindung von Leid und Tod durch die

Auferstehung. Darum ahne ich, dass Maria uns heute, am 4. Advent zurufen würde: «Ahnt nicht nur, sondern hoffet, glaubet und erwartet es – unser Herr ist nahe!»

Amen

VDM Barbara Pfister
Bubikon
E-Mail: barbara_pfister@gmx.ch

Barbara Pfister, geb. 1977, Pfarrerin Stellvertreterin in der ev. ref. Kirche Wetzikon (Zürich) seit September 2020. Diese Predigt wurde im Gospelgottesdienst zum 4. Advent gehalten. Der Gottesdienst wir jeweils mit einem Liturgieteam aus Chormitgliedern gestaltet.

Liedvorschläge:

Mary, did you know / Maria ahntest du (Feiert Jesus! 2)
Go tell it on the mountains (reformiertes Gesangbuch der Schweiz 431)
O du fröhliche (reformiertes Gesangbuch der Schweiz 409)

Magnificat-Lieder:
Meine Seele erhebt ihn (reformiertes Gesangbuch der Schweiz 586)
Hoch hebt der Herr mein Herz (reformiertes Gesangbuch der Schweiz 1)
Gottes Lob wandert (reformiertes Gesangbuch der Schweiz 2)

Kontext:

«Freut euch, der Herr ist nahe!» (Phil 4,4f) als Leitwort über dem 4. Advent, ein Mariensonntag auch für evangelische Christen.

Schriftlesung als Dialog:

Lukas 1,26-38 (Lektorin, Engel, Maria)
Lukas 1,39-45 (Lektorin, Maria, Elisabeth)
Lukas 1,46-55 (Maria, Gemeinde lesen im Wechsel)  Psalmengebet der Gemeinde
Lukas 2,1-7 gekürzt (Lektorin)

 

 

Fürbitte (in CH Mundart):

Ewige Gott,

du hesch dich entschiede, dich z begränze und in eusi Ziit und Vergägnlichkeit ine z cho.

Mir danked dir, dass du eus Mensche nöch cho bisch dur Jesus Chrischtus.

Du häsch dir e gwöhnlichi Frau usgsuecht zum de Sohn Gottes i die Wält ine z träge, häsch sie mit dim Geischt usgrüschtet für die Ufgab und dur sie s Unmögliche möglich gmacht.

Mir bitted dich, dass du mit dim Schöpfergeist au in eus würksch
und mir erfahre chönd, wie du Unmöglichs möglich machsch.

Hilf eus, mit de gliche Bereitschaft din Wille z tue, wies d Maria gmacht het,
au denn, wenn du mit dim Plan eusi Plän durchrüzisch.

Gib eus de nötigi Muet, Glaube und Wille, dass au mir dich immer wieder neu uf d Wält bringed.
In e Wält ine, wo au hüt na gliich fescht en Retter brucht.

Setz du dini Macht dure, will mir wüssed, dass du mit Erbarme regiersch.
Stürz die Mächtige vom Thron, wo susch ihri Macht missbruchd.
Gib dene e Stimm wo ihne s Muul gstopft wird und richt die uf, wo Chlii ghalte werded.

Nimm de Riiche das ewäg, wo sie zum Verschwände verfüert
und füll de Hungernde ihri Händ mit Guetem.

Zeig dis Erbarme de Liidende, din Trost de Truurende, dis Heil de Chranke und dini Rettig de Hilflose.

Stärk euse Glaube, dass mir von ere schwache Ahnig
zun ere hoffnigsvolle Erwartig dure dringe chönd.
So, dass es au in eusne Herze ine Advent cha werde.

Amen

de_DEDeutsch