
Silke Peters
- Doktorandin
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Die Unterscheidung eines dritten und vierten Lebensalters (Peter Laslett) ist in der Gerontologie, Praktischen Theologie sowie der Altenarbeit in Kommunen, Kirchengemeinden und Diakonie mittlerweile fest verankert. Auch im öffentlichen Bewusstsein werden den sogenannten «jungen Alten» primär «Selbstbestimmung» und «späte Freiheiten» zugeschrieben, während sich eine eher defizitorientierte Sicht auf die Phase der Hochaltrigkeit verschoben hat.
Neurodegenerative Erkrankungen treffen jedoch auch jüngere Menschen. Ist die Pflege zuhause nicht (mehr) möglich, kommt es dazu, dass Betroffene bereits im dritten Lebensalter in stationäre Pflegeeinrichtungen einziehen. In Deutschland liegt ihr Anteil derzeit bei etwa 23%, in der Schweiz machen junge Alte 22% der Bewohnerschaft in Pflegeinstitutionen aus. Da mit den Babyboomern momentan eine zahlenmässig große Gruppe das dritte Lebensalter erreicht, ist davon auszugehen, dass ihr Anteil auch in den Altenheimen im Laufe der nächsten Jahre noch steigen wird.
Das vorliegende Promotionsprojekt legt den Fokus auf diese Personengruppe:
Die Untersuchung ist damit ein Beitrag zur qualitativen Forschung im Kontext von Empirischer Theologie. Sie untersucht Glaubenserfahrungen unabhängig von der Einbettung in kirchliche Kontexte. Narrative Interviews sollen darüber Aufschluss geben, mit welchen Lebenseinstellungen und Glaubenssätzen Betroffene ihre Lebenssituation deuten und bewältigen.