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Gibt es das wirklich, ein selbstbestimmtes Sterben? Eine Spurensuche auf dem Balkon einer Sterbenden, bei Exit, in Kanada und im Gesundheitssystem der Schweiz.
Essay in der WOZ von Dr. Nina Streeck
Sarco verstört. Aber warum eigentlich? Wer von eigener Hand aus dem Leben scheiden will, verfügt nun über eine neue Methode. Nicht betreut von einer Sterbehelferin, die bis zum letzten Atemzug am Bett des Sterbenden ausharrt, sondern allein in einer Kapsel im Wald, am Strand, unter einem Sternenhimmel, ganz nach Belieben. Stickstoff strömt in das Gehäuse und bringt den Tod angeblich sanft wie Natriumpentobarbital, das Mittel, das ein Sterbewilliger schluckt, wenn er sich von Exit oder einer anderen Organisation helfen lässt. Nicht brutal wie durch einen Sprung vor den Zug oder einen Schuss in den Kopf. Warum also die Aufregung?