Certificate of Advanced Studies in Spiritual Care
August 2021 bis 11. Juni 2022 (Einstiegsmodul: 27.-28. August 2021)
Seiteninhalt
Eckdaten
Studienform |
10 Module (12.5 Kurstage), 6 Supervisionssitzungen (Fallsupervision in der Gruppe), E-Learning-Einheiten, eine Projektarbeit |
Gesamtdauer |
1 Jahr |
Abschluss |
Certificate of Advanced Studies UZH in Spiritual Care (15 ECTS) |
Zielpublikum |
Fachpersonen, die in den Bereichen Spitalseelsorge, Medizin, Pflege, klinischer Psychologie und klinischer Sozialarbeit tätig sind und bereits eine mehrjährige Praxis mitbringen. |
Kosten |
6900 CHF |
Wissenschaftliche Leitung |
Prof. Dr. Simon Peng-Keller, Professor für Spiritual Care, Universität Zürich |
Studienleitung und Information |
Pascal Mösli, Mitglied der Forschungsgruppe Spiritual Care, Universität Zürich: Kontakt |
Supervision |
lic. phil. Silvia Köster M.Sc. Psychologie, lic. theol. Pascal Mösli, Prof. Dr. Simon Peng-Keller, Rahel Rodenkirch M.Sc. Psychologie |
Kooperationspartner |
Theologische Hochschule Chur und Schweizerisches Zentrum für Islam und Gesellschaft der Universität Freiburg |
Anliegen
«Spiritual Care» steht für die in den letzten Jahren vermehrt ins Bewusstsein der Gesundheitspolitik getretene Aufgabe, die «spirituelle Dimension» in die Gesundheitsversorgung einzubeziehen. Empirische Forschung der letzten Jahrzehnte belegt, dass Spiritualität eine wichtige Rolle im Umgang mit Sinnfragen und bei der Bewältigung existentieller Krisen und kritischer Lebensereignisse spielt.
Neu an der aktuellen Entwicklung ist insbesondere das wachsende Bewusstsein, dass es sich dabei um eine interprofessionelle Herausforderung handelt. Jede beteiligte Berufsgruppe hat dabei eine besondere Aufgabe. Gemeinsam sind allen Berufsgruppen die Herausforderungen der interprofessionellen Kommunikation und Zusammenarbeit. Der Lehrgang vermittelt fachliche und persönliche Voraussetzungen dafür.
Die CAS-Weiterbildung ist interprofessionell angelegt und umfasst die beiden Schwerpunkte seelsorgliche und gesundheitsberufliche Spiritual Care. Im Zentrum steht die praxisorientierte Ausbildung interprofessioneller Kompetenzen sowie professionsspezifischer Fähigkeiten und Rollenprofile. Gefördert werden zum einen jene Formen von Spiritual Care, die als Komponente gesundheitsberuflicher Aufgaben wahrgenommen werden. Zum anderen geht es um seelsorgliche Formen von Spiritual Care. Dazu gehören die spezifische Unterstützung von Patienten und Patientinnen mit komplexen religiös-spirituellen Nöten und Bedürfnissen und Begleitung in akuten Krisen sowie religionsspezifische Praktiken und Rituale.
Lernziele
Im Hinblick auf die zu erwerbenden Kompetenzen werden sowohl informative als auch formative und transformative Bildungsaspekte berücksichtigt.
Informative Lernziele: Orientierungswissen
Mit Blick auf internationale und nationale Entwicklungen vermittelt der Studiengang:
- Kenntnisse zu unterschiedlichen Spiritual Care-Modellen
- Grundwissen zur Geschichte moderner Spiritual Care
- Einblicke in die aktuelle interdisziplinäre Forschung zu Spiritualität und Gesundheit
- Orientierungswissen zu ethischen, interkulturellen und interreligiösen Aspekten der Spiritual Care.
Formative Lernziele: Achtsame Präsenz und Rollenklärung
Mit Blick auf unterschiedliche professionsspezifische Herausforderungen unterstützt der Studiengang:
- die Ausbildung der Fähigkeit zu achtsamer Präsenz
- die Klärung der eigenen professionellen Rolle im Feld interprofessioneller Spiritual Care.
Transformative Lernziele:
Unter Einbezug der biografischen und beruflichen Erfahrungen der Kursteilnehmenden fördert der Studiengang:
- die persönliche Verortung im „spirituellen Feld“
- die Entwicklung konkreter Handlungskonzepte und -modelle
- Spiritual Self-Care.
Aufbau des Studiengangs
Der Weiterbildungsstudiengang umfasst 10 Module (12,5 Kurstage),4 Supervisionssitzungen (Fallsupervision in der Gruppe), E-Learning-Einheiten sowie eine Projektarbeit.
Module und Referenten:
1. Modul: Grundlagen und Grundhaltung (heilsame Präsenz) von Spiritual Care
27./28. August 2021
Tag 1: Einführung und Grundlagen
- Einführung in CAS-Methoden und -Lernformen
- Schlüsselkonzepte, Modelle und Leitunterscheidungen
- Überblick über Spiritual Care-Diskussion
Tag 2: Heilsame Präsenz
- Heilsame Präsenz als Schlüsselkonzept
- Formen der Einübung
Dozierende
- Simon Peng-Keller
- Ingeborg Peng-Keller
2. Modul: Spiritualität im Gesundheitswesen –
zwischen Neutralität und Konfession
24. September 2021
Religiöse und nicht-religiöse Spiritualität(en)
Spiritual Care für Konfessionslose
Gesundheitsberufliche Neutralität – seelsorgliche Positionalität und Offenheit
Dozent
Wim Smeets
3. Modul: Interprofessionalität
15./16. Oktober 2021
Professionelle Rollen und interprofessionelle Zusammenarbeit in der
Spiritual Care
- Rahmen: Konzeption, institutionelle Voraussetzungen, Voraussetzungen im ambulanten Kontext
- Professionsspezifische Spiritual Care: Medizin, Pflege & Seelsorge
- Interprofessionelle Kommunikation und Zusammenarbeit
Dozierende
- Margit Gratz
- Daniel Büche
- Rahel Naef
- Annette Mayer
4. Modul: Assessment und Kommunikation
13. November 2021
Assessment und Kommunikation: Grundverständnis und Instrumente
- Kommunikationsmodell für Gespräche über spirituelle Ressourcen
- Auswertung des E-Learning Moduls DocCom
- Fallbeispiele mit herausfordernden Situationen
- Symbolic Listening als Modell für die vertiefte, spirituelle Kommunikation
5. Modul: Krise und Spiritual Care: Wahrnehmung und Indikation
4. Dezember 2021
Konzept und Wahrnehmung der spirituellen Krise
- Formen von «spirituellen Krisen» (spiritual distress), Signale und Indikationen
- Unterstützung eines spirituellen Umgangs mit Kontingenzerfahrungen
- Palliative Fallbesprechung
Dozent
Traugott Roser
Reflexionstag
15. Januar 2022
Der Reflexionstag beinhaltet keinen festgelegten Inhalt. Dieser wird auf
die Fragen und Anliegen der Teilnehmenden ausgerichtet, welche bis
dahin entstehen.
Moderation
Pascal Mösli
6. Modul: Spiritual Care im interkulturellen und interreligiösen Kontext (2 Tage)
18./19. Februar 2022
Tag 1: Kulturelle Aspekte der spirituellen Begleitung
- Spirituell-religiöse Konfliktfelder und interkulturelle Mediation
- Kommunikationsgestaltung und (Un)Sicherheit
- Kommunikationsstrategien im interkulturellen Kontext
Tag 2: Inhalt Interreligiöse Handlungsfelder
- Konfliktfelder
- Dialogische Formen, Feiern
Dozierende
- Mark Moser
- Hansjörg Schmid
- Birgit Jeggle-Merz
7. Modul: Symbolische Kommunikation und spirituelles Erleben in Todesnähe
19. März 2022
Spirituelle Begleitung bei Demenz und im Sterbeprozess
- Symbolische Kommunikation und visionäres Erleben in Todesnähe
- Symbolische Kommunikation bei Demenz
Dozierende
- Simon Peng-Keller
- Franzisca Pilgram-Frühauf
8. Modul: Spiritual Care und Ethik: Ethische Fallbesprechungen und Beratungsmethoden
8. April 2022
Ethik im Spital: Übersicht über Schlüsselkonzepte
- Aspekte zum Verhältnis von Spiritualität und Ethik
- Ethische Beratung von Patient/innen und Angehörigen
- Modelle der ethischen Fallbesprechung
Dozent
Rouven Porz
Abschlusskolloquium
11. Juni 2022
- Präsentation der Teilnehmenden
- Abschlussapéro
Moderation
Pascal Mösli
Termine Supervision
28. Oktober 2021, jeweils 18.00 – 20.00 Uhr in Zürich
25. November 2021
27. Januar 2022
24. Februar 2022
24. März 2022
28. April 2022
Lernformen
Die Erkundung der erlebten Erfahrungsdimension von Spiritualität spielt ebenso eine Rolle wie deren Reflexion. Lernformen im Einzelnen:
- Einbezug persönlicher Erfahrung sowie Elementen aus dem Transferprozess zwischen den Modulen
- Theoretische Inputs und praktische Übungen
- Bearbeitung von Arbeitsaufträgen, Dialog in Gruppen, Präsentationen (einzelne, Gruppen)
- Arbeit mit Video-/Filmsequenzen
- E-Learning/Selbststudium
- Fallsupervision
Zulassungsvoraussetzungen
Voraussetzungen sind ein Hochschulabschluss sowie mehrjährige Berufserfahrung im Bereich der Spitalseelsorge oder in einem Gesundheitsberuf.
Anmeldung
CV und Motivationsschreiben an: cas-spiritual-care[at]theol.uzh.ch
Anmeldeschluss: 31. Mai 2021
Bewerbungen werden nach Eingangsdatum berücksichtigt.
Leitender Ausschuss
- Prof. Dr. theol. Simon Peng-Keller, Professor für Spiritual Care, Universität Zürich (Präsidium)
- Prof. Dr. med., Dr. phil. Nikola Biller-Andorno, Direktorin des Instituts für Biomedizinische Ethik der Universität Zürich
- Tatjana Disteli, lic. theol./MTh, Bereichsleitung, Seelsorge in Gesundheitswesen und Inklusion, Ökumenische Seelsorge, Nonprofit-Management VMI, Katholische Kirche im Kanton Zürich
- Prof. Dr. Birgit Jeggle-Merz, Professorin für Liturgiewissenschaft an der Theologischen Hochschule Chur sowie an der Universität Luzern
- Prof. Dr. theol. Ralph Kunz, Professor für Praktische Theologie, Universität Zürich
- Prof. Dr. med. Michael Rufer, Ausserordentlicher Professor für Psychotherapie und Psychosomatik, Universität Zürich. Stv. Klinikdirektor und Chefarzt, Psychiatrische Universitätsklinik Zürich, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik