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Theologisches Seminar | Theologische und Religionswissenschaftliche Fakultät

Quo vadis universitas?

Kritische Beiträge zur Idee und Zukunft der Universität

Nr. 14, Juni 2010

Universitas - was eint die Vielfalt? von Hans-Ulrich Rüegger

No. 13, February 2010

Publication Ethics (PDF, 327 KB) Contributions by Sabine Kleinert, Irene Knüsel
Introduction by Nikola Biller-Andorno and Frank Rühli

Nr. 12, November 2008

Dialogische Universität (PDF, 206 KB) von Hans-Ulrich Rüegger

Nr. 11, Oktober 2008

Selbstständigkeit und Verantwortung (PDF, 146 KB) von Hans-Ulrich Rüegger

Nr. 10, Oktober 2008

Die philosophische Herausforderung der Naturwissenschaften (PDF, 200 KB) von Michael Esfeld

Nr. 9, Dezember 2007

Erinnern und Verstehen (PDF, 671 KB) Mit Beiträgen von William D. Furley, Georg Kohler, Christoph Schwöbel und Hans-Ulrich Rüegger.

Nr. 8, Mai 2007

Zum Problem der Geisteswissenschaften an der Universität (PDF, 335 KB) von Christian Marek

Nr. 7, Juli 2006

Auf dem Weg zur Wissenschaft - Anforderungen an die Nachwuchsförderung (PDF, 110 KB) von Hans-Ulrich Rüegger und Stefanie Kahmen

Nr. 6, April 2006

Universitätsreform und New Public Management (PDF, 117 KB) von Hans Heinrich Schmid

Nr. 5, April 2006

Gleichheit im Reich der Freiheit (PDF, 92 KB) von Susanne Baer

Nr. 4, Dezember 2005

Liberalismus und "studentische Freiheit" (PDF, 79 KB) von Dieter Thomä

Nr. 3, September 2005

Was ist eigentlich Spitzenmedizin? (PDF, 85 KB) von Thomas F. Lüscher

Nr. 2, Juni 2005

Ein Studium ist keine Ausbildung (PDF, 93 KB) von Michael Walter

Nr. 1, Mai 2005

>Idee und Zukunft der Universität (PDF, 126 KB) von Conrad Meyer und Hans-Ulrich Rüegger

 


Dokumentation ausgewählter Publikationen

Ebersold, Bernd (2008)

Wissenschaftsimmanente Herausforderungen annehmen – Ziele weiter stecken. Private Wissenschaftsförderung vor neuen Aufgaben. Forschung. Politik – Strategie – Management 1.
Download (PDF, 74 KB) (PDF, 72 KB)
"Ein Beitrag der Privaten Wissenschaftsförderung an der Optimierung der öffentlichen Wissenschaft kann sinnvoller Weise sich nur dann wirkungsvoll entfalten, wenn er sich an den Bedarfen orientiert, die aus der Wissenschaft selbst formuliert werden."

Güntner, Joachim (2006)

In Deutschland sorgt der "Bologna-Prozess" vor allem für erhöhten Konformismus. Neue Zürcher Zeitung.
Download (PDF, 120 KB) (PDF, 116 KB)
"Blickt man auf die deutsche Wirklichkeit, dann ist 'Transparenz' nur ein hübscheres Wort für mehr Kontrolle, und der Autonomiezuwachs besteht darin, dass die Universitäten bei der Einrichtung der Bachelor- und Master-Studiengänge von sogenannten Akkreditierungsagenturen statt von Ministerien abhängen."

Güntner, Joachim (2007)

Fehlberufene Professoren und andere Pannen. Diskussion um Qualitätsstandards in den Geisteswissenschaften. Neue Zürcher Zeitung.
Download (PDF, 69 KB) (PDF, 67 KB)
"Wenn es eine Botschaft aus Berlin gab, dann die, dass Qualitätsmessung in den Geisteswissenschaften auch künftig ein eigen Ding bleibt."

Gumbrecht, Hans Ulrich (2009)

Die Ratlosigkeit des Moments. Geisteswissenschaften heute, in dürftiger Zeit. Neue Zürcher Zeitung.
Download (PDF, 105 KB) (PDF, 102 KB)
"Die Chance der Geisteswissenschaften in einer dürftigen Zeit wie unserer ergibt sich daraus, dass es Intellektuellen erlaubt ist, ja zur Pflicht wird, die Absenz von Antworten auf unsere dringendsten Fragen nicht nur einzugestehen, sondern zu thematisieren." "Keine Lage ist so aussichtslos, dass sie das Prinzip wissenschaftlicher Redlichkeit auf die Forderung nach 'konstruktiver Kritik' umpolen darf." "Wenn die Geisteswissenschaften es aushalten, sich der Ratlosigkeit des Momentes auszusetzen, dann mögen sie immerhin als ein Korrektiv gegen jene Tendenzen wirksam werden, welche die Blindheit der Gegenwart und ihre Folgen irreversibel machen könnten durch den ungedeckten Anspruch, über 'Lösungen' zu verfügen."

Gumbrecht, Hans Ulrich (2010)

Symposien-Kultur in der Exzellenz-Hektik. Über den Preis und die möglichen Wirkungen neuer akademischer Sitten. Neue Zürcher Zeitung.
Download (PDF, 108 KB)
"Aus der Hast im Symposiumszirkus ist eine tiefgraue Wirklichkeit heraufgezogen." "Korpsgeist wird mehr den je belohnt im Zeitalter der massiven Forschungsförderung. Riskantes Denken von Individuen ist weniger gefragt."

Haas, Franz (2007)

Alles ändern, damit nichts sich ändert. Italiens Universitäten nach der Bologna-Reform. Neue Zürcher Zeitung.
Download (PDF, 98 KB)
Literaturhinweise: Tre più due uguale zero. La riforma dell' Università da Berlinguer alla Moratti. A cura di Gian Luigi Beccaria. Milano: Garzanti 2004. - Giaquinta, Mariano / Angelo Guerraggio, Ipotesi sull' università. Torino: Codice 2006

Habermas, Jürgen (2007)

Ein Bewusstsein von dem, was fehlt. Über Glauben und Wissen und den Defaitismus der modernen Vernunft. Neue Zürcher Zeitung.
Download (PDF, 106 KB)
"Das Motiv meiner Beschäftigung mit dem Thema Glauben und Wissen ist der Wunsch, die moderne Vernunft gegen den Defaitismus, der in ihr selber brütet, zu mobilisieren."

Hafner, Urs (2008)

Verstörende Ideen. Die Wissenschaften in der öffentlichen Kommunikation. Neue Zürcher Zeitung.
Download (PDF, 112 KB)
"Es gäbe sehr wohl ein anderes Bild der Wissenschaft zu zeichnen. Der Weg zur aufregenden Erkenntnis und zum bahnbrechenden Ergebnis ist oft lang und mühsam, viele Versuche sind vergeblich, der wissenschaftliche Alltag ist geprägt von Selbstzweifeln, gescheiterten Experimenten, Einsamkeit vor dem Computer. Was der Wissenschafter eigentlich tut und was das Charakteristische seiner Arbeit ausmacht, lässt sich nicht einfach sagen. 'Wissenschaft ist unvermeidlicherweise unverständlich', hat der Philosoph Jürgen Mittelstrass einmal formuliert."

Hagner, Michael (2008)

Verkörpertes Denken. Über die Sprache der Geisteswissenschaften und die Mühe, die sie wert ist. Neue Zürcher Zeitung.
Download (PDF, 95 KB)
"Wissenschaftliche Prosa ist kein Ticket für selbstverliebte Wortkaskaden, mit denen sich kostenlos alles und jedes sagen lässt. In der Sprache müssen die Widerstände, Unsicherheiten und Vorläufigkeiten sichtbar bleiben – und das unterscheidet sie von der mathematischen oder chemischen Formel, in der es genau diese Attribute nicht gibt."

Hampe, Michael (2006)

Perversionen der wissenschaftlichen Welt. ETHLife.
Download (PDF, 83 KB)
"Sobald wissenschaftliche Artikel nicht mehr geschrieben werden, um über Forschungsergebnisse zu berichten, sondern Forschungsergebnisse erzeugt werden, um in peer reviewed journals impact factors zu erzielen, die das ranking verbessern, haben diejenigen, die sich als 'Freunde der Wahrheit' verstehen, das Gefühl, in einer verkehrten Welt zu existieren."

Hampe, Michael (2007)

Lernen. ETHLife.
Download (PDF, 147 KB)
"Die Wirklichkeit, die lernend erkannt werden soll, setzt selbst die Massstäbe der Exzellenz. Es geht beim Lernen nie einfach nur darum, andere Lernende zu überflügeln." "Sinnlos sind Bildungsinstitutionen, die nur auf den Konkurrenzerfolg gegen andere Institutionen ausgerichtet sind, nicht aber auf die Bedingungen für Sinn erzeugendes Lernen. Der Sieg in der Konkurrenz als Ziel des Lernens führt zwar zu momentaner Euphorie, aber nicht zu sinnvoller Tätigkeit, weil auf den Sieg sofort das Streben nach dem nächsten Sieg, also einer weiteren der Tätigkeit externen Anerkennung folgen muss, damit das Tätigsein in Gang bleibt. Sinnvolles Lernen findet dagegen in einer nach oben offenen Exzellenzskala statt. Man kann Russisch immer noch besser lernen, Turbinen immer noch effizienter, Häuser immer noch technisch und ästhetisch besser bauen. An die Stelle der äusseren Anerkennung tritt hier der tätigkeitsimmanente Erfolg in der Sachkundigkeit, der dann freilich auch nach aussen sichtbar wird."

Hampe, Michael (2007)

Vielfalt der Sprachen. ETHLife.
Download (PDF, 80 KB)
"Die gegenwärtigen relativ harmlosen Vereinheitlichungstendenzen, die in einer Universalisierung biologischer und ökonomischer Redeweisen bestehen, werden nicht gelingen. Denn sie sind ebenso ungenau, wie alle anderen Einheitssprachen auch. Für bestimmte Aspekte und Probleme der Welt braucht man bestimmte und verschiedene künstliche und natürliche Sprachen. […] Um der Genauigkeit und der Gedankenfreiheit willen ist diese Vielfalt durchzuhalten."

Hampe, Michael (2007)

Gartenschläuche als Nudeln: Fragen in der erweiterten Kampfzone. ETHLife.
Download (PDF, 86 KB)
"Hat es heuristischen oder polemischen Wert, die Konkurrenz der Hochschulen um Gelder, Studierende und Wissenschaftler als Marktgeschehen zu beschreiben? Wo ist hier die Ware, wer ist Käufer, wer Anbieter?" "Erkenntnis ist keine Ware. Wenn man sie mit anderen teilt, wird sie nicht weniger." "Die Rede vom Bildungssystem als Markt ist falsch."

Hampe, Michael (2012)

Belebt Konkurrenz auch die Wissenschaft? Über Wissen und Spekulation, Wissenschaftsförderung und Ideologie, Neue Zürcher Zeitung 8. Dezember 2012.
Download (PDF, 253 KB)
"… unter Ideologien sind nicht einfach Überzeugungssysteme zu verstehen, die nicht wahr sind, aber verbreitet werden, um das Handeln zu lenken. Man kann sie auch als das Ergebnis der ungeprüften Ausdehnung des Geltungsanspruchs von Wissen beschreiben."

Heuss, Adrian (2008)

Brückenbauer zwischen Labor und Patientenbett. "Translational Research" – die neue Ausrichtung der biomedizinischen Forschung oder ein Etikettenschwindel?. Neue Zürcher Zeitung.
Download (PDF, 122 KB)
„Grundlagenforscher und Kliniker kommunizieren zu wenig miteinander, und wegen des unterschiedlichen Fachjargons verstehen sie sich auch nicht immer. Das hängt auch damit zusammen, dass Grundlagenforscher eher Entdecker sind, die neue Ideen aufwerfen. Klinische Forscher hingegen sind die Bestätiger (oder Nicht-Bestätiger) dieser Ideen. Um diese beiden Forschungskulturen zusammenzubringen, braucht es eine Kultur des Zuhörens.“ (Peter Meier-Abt)

Hirschi, Caspar (2011)

Praxis und Theorie. Die Universität und ihre Ideen. Neue Zürcher Zeitung, 23. April 2011.
Download (PDF, 103 KB)
Carlos Spoerhase und Mark-Georg Dehrmann, Die Idee der Universität, Zeitschrift für Ideengeschichte 5, 2011, erzählen einen alten französischen Witz: „Ein französischer, ein englischer und ein deutscher Intellektueller sollen eine Studie über Universitäten schreiben. Der Franzose besucht für ein paar Stunden die nächstliegende Einrichtung, plaudert mit einigen Professoren, hört eine Vorlesung und beobachtet die Studenten; wieder zu Hause angekommen, verfasst er einen geistreichen Essay. Den Engländer packt die Reiselust, und über Jahre besucht er die Universitäten aller Kontinente; er kehrt mit einer wertvollen Faktensammlung zurück. Dem Deutschen ist essayistischer Scharfsinn verdächtig, Faktenreichtum ein Zeichen für mangelhaftes Abstraktionsvermögen. Missmutig verschliesst er sich in seine Stube. In Jahresfrist aber verfasst er ein mehrbändiges Werk: 'Die Idee der Universität, deduziert aus dem Begriff des Ich.'“

Imboden, Dieter (2012)

Junge Forschende besser fördern, Neue Zürcher Zeitung, 30. Januar 2012.
Download (PDF, 1.37 MB)
"Forscherkarrieren gleichen in vielem einer Lotterie. Die Garantie, dass jeder auf einer festen Professorenstelle landet, wird es nie geben. Risiko gehört zu diesem Beruf. Wir leisten uns aber eine unglaubliche Verschleuderung unserer intellektuellen Ressourcen, denn viele junge Menschen – vor allem Frauen – geben die Forschung auf, nicht weil sie geprüft und für ungenügend befunden werden, sondern weil ihre Anstellung ausläuft und es niemand im 'System' bemerkt."

Jandl, Paul (2007)

Der Geist ist willig. Österreichs Fortschritte im europäischen "Bologna-Prozess". Neue Zürcher Zeitung.
Download (PDF, 84 KB)
Literaturhinweis: Konrad Paul Liessmann, Theorie der Unbildung. Die Irrtümer der Wissensgesellschaft. Wien: Zsolnay 2006.

Kirchhof, Paul (2008)

Verantwortliche Freiheit in der Wissenschaft. Nephro-News 6/08.
Download (PDF, 98 KB)
"Nicht der Staat forscht, nicht die Universität forscht, sondern der einzelne Mensch mit seinem Namen. Die Wissenschaft muss individuell verantwortet werden, auch wenn sie in einem grossen Team in Europa oder weltweit arbeitet." "Wir müssen wieder die einfachen, die geradlinigen Wege in der Wissenschaft organisieren. Wir brauchen, auch was das Recht angeht, einen Mengenfilter. Je mehr Normen, desto weniger Freiheit."

Kohler, Georg (2000)

Über die Weisheit der Igel und die Einsichten der Hasen. Wozu brauchen wir die Hochschule?. Neue Zürcher Zeitung.
Download (PDF, 23 KB)
"Ich denke, dass die heutige Universität, wie ich sie kenne, tatsächlich schwere Defizite hat. Und zwar in beiden Hinsichten. Sie ist nicht mehr 'Akademie' und auch keine zweckmässige 'Fachhochschule'."

Kohler, Georg (2007)

Über das Management der Universität. Anmerkung zu einer aktuellen Debatte. Neue Zürcher Zeitung.
Download (PDF, 75 KB)
"Wissenschaft ist und bleibt immer - auch - Selbstzeck. Was bedeutet, dass sie ihren eigenen Notwendigkeiten gehorchen muss, ihren eigenen Motiven, ihren eigenen, durch sie selbst erzeugten Relevanzerfahrungen." Um der Universität "optimales Arbeiten zu sichern, sind die ökonomischen Kriterien, die für Dienstleistungs- oder Industriebetriebe gelten, bloss in sehr beschränktem Umfang geeiget".

Litta, Sebastian (2011)

Die Universität mit Leben füllen, Neue Zürcher Zeitung, 4. April 2011.
Download (PDF, 453 KB)
"Die Begründung und das Zielbild der europäischen Universität müssen erneuert werden."
"Zu einer international sichtbaren Universität gehören nicht nur grossartige Forscher, sondern auch grossartige Studierende, die es wiederum für die besten Wissenschafter attraktiv machen, dort zu lehren."
Der Artikel antwortet auf Konrad Schmid (2011).

Lübbe, Weyma (2006)

Wissenschaftsbetrug: "In Deutschland sind wir in diesen Fragen gut aufgestellt". UNIVERSITASonline.
Download (PDF, 111 KB)
"Die Haltung, um die es geht, also das wissenschaftliche Ethos, ist als moralisch besonders hochstehende Haltung nicht angemessen beschrieben. Es handelt sich vielmehr um die Fähigkeit und Bereitschaft, sich an die Sache zu verlieren, nämlich an die Forschungsaufgabe" [in Anlehnung an Max Weber]. Literaturhinweis: Max Weber, Wissenschaft als Beruf (1919). Stuttgart: Reclam 1995, 15: "'Persönlichkeit' auf wissenschaftlichem Gebiet hat nur der, der rein der Sache dient."

Müller, Georg (2006)

Mehr Autonomie – mehr Bürokratie? Unerfreuliche Entwicklungen an den Universitäten. Neben einem Beitrag von Christoph Wehrli: Management und Motivation an den Hochschulen. Neue Zürcher Zeitung.
Download (PDF, 375 KB)
"Die Autonomie der Universitäten sollte in erster Linie dazu benutzt werden, den in diesen Institutionen vorhandenen Sachverstand fruchtbar zu machen, um Lehre und Forschung in den jeweilligen Fachgebieten voranzutreiben."

Muschg, Adolf (2008)

Die gerettete Einzelheit. Nicht der Erfindungsgabe, aber der Kunst des genauen Sehens eröffnet sich das Undenkbare. Neue Zürcher Zeitung.
Download (PDF, 99 KB)
Es geht darum, "nicht etwas ganz Neues zusehen, sondern etwas ganz neu zu sehen. Also kraft unserer Sprache Zeichen zu setzen, die das vermeintlich Wohlbekannte so wiedergeben können, also ob es noch keiner gesehen hätte, als ob es wie neu geschaffen, noch nie gesehen vor unsern Augen stünde. Es ist der fremde, befremdete Blick, aus dem einem Text seine eigene Radikalität und Überzeugungskraft zufliesst …" "Sehen wir das Einzigartige nicht mehr, so verblödet unsere Wahrnehmung; wir verlieren uns in einer Welt, die nur noch summarisch oder statistisch, also keine Welt, kein Kosmos mehr ist."

Muschg, Adolf (2008)

Sisyphus' schwebender Stein. Der Glaube an das Mögliche hat Europa hervorgebracht – erinnerte und erzählte Geschichte stiftet die Identität. Neue Zürcher Zeitung.
Download (PDF, 93 KB)
"Unmittelbar nach der deutschen Einheit, als ihre kulturelle Fundierung noch fast alles zu wünschen übrig liess, bildeten sich da und dort informelle Gruppen, in denen sich die Teilnehmer aus Ost und West ihre Lebensgeschichten erzählten. Das waren, auf kleinstem Feuer, Glücksfälle der Vorstellungskraft, manchmal sogar kathartische Erfahrungen: Die eine Seite lernte an der andern, im Einzelfall, teilnehmen. Und das fing regelmässig damit an, dass die gegenseitige Fremde als solche gefühlt, anerkannt werden durfte. Der Andere wurde zum wirklich Andern, bevor er zum Gesprächspartner wurde. Zugleich kam ins Spiel, was man die Grundlage der Einheit nennen darf: Respekt vor der Verschiedenheit."

Nüsslein-Volhard, Christiane (2008)

Women in Science – Passion and Prejudice. Current Biology.
Download (PDF, 66 KB)
"My first significant experience with discrimination as a women in science came while publishing the results of my thesis: […] on the three-author letter to Nature, which I had written, I was made only second author." "I first encountered open prejudice as a postdoc: My supervisor had the attitude of giving women a chance, but at the same time was expecting them to fail." "It is not a matter of skills or talent, but according to my observations the strengths, aims and interests of women differ from those of many of their male contemporaries". "[…] we are not yet at a stage where women have the same opportunities as men to turn their passion for science into a successful career".

Nida-Rümelin, Julian (2009)

Forschung und Lehre als Beruf: Eine Zwischenbilanz nach zehn Jahren Bologna-Prozess. VSH-Bulletin 35/3.
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"Es gibt kein Zurück zum status quo ante, der auch seinen grossen Probleme hatte, aber wir brauchen eine durchgreifende Reform der Reform der europäischen, zumal der deutschen Universitäten, mit soviel Humboldt wie möglich, soviel akademischer Freiheit wie möglich, soviel Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse einer neuen Generation von Studierenden wir möglich."

Osterloh, Margrit; Frey, Bruno S. (2010)

Academic Rankings and Research Governance. CREMA Working Paper 2010/12.
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Abstract: "Academic rankings today are the backbone of research governance, which seem to fit the aims of “new public management” on the one side and the idea of the “republic of science” on the other side. Nevertheless rankings recently came under scrutiny. We discuss advantages and disadvantages of academic rankings, in particular their unintended negative consequences on the research process. To counterbalance these negative consequences we suggest (a) rigorous selection and socialization, and (b) downplaying the impact of rankings in order to reconcile academic self-governance with accountability to the public."

Quine, Willard Van Orman (1951/61)

Two Dogmas of Empiricism (1951). In: W.V. Quine, From a Logical Point of View, Cambridge/London (1953), Second Edition, revised 1961.
Download (PDF, 195 KB)
"Taken collectively, science has its double dependence upon language and experience; but this duality is not significantly traceable into the statements of science taken one by one. […] The unit of empircal significance is the whole of science." "The totality of our so-called knowledge or beliefs, from the most casual matters of geography and history to the profoundest laws of atomic physics or even pure mathematics and logic, is a man-made fabric which impinges on experience only along edges. Or, to change the figure, total science is like a field of force whose boundary conditions are experience. A conflict with experience at the periphery occasions readjustments in the interior of the field."

Reichenbach, Roland (2011)

"Mehr Bescheidenheit wäre angebracht". Roland Reichenbach zum Schwinden der Unterschiede zwischen Fachhochschulen und Universitäten. Neue Zürcher Zeitung, 2. Mai 2011.
"Was heisst für Sie Bildung? – Lernprozesse beruhen auf Erfahrungen, und Erfahrungen kann man nicht machen, ohne dass man etwas erleidet und sich dabei verändert. Erfahrung schliesst unfreiwillige Widerfahrnis ein. Man beginnt nachzudenken und die Perspektive zu ändern. Diese Transformation nennt man Bildung. In diesem Sinn ist Bildung kein souveräner und vor allem kein planbarer Prozess."

Rheinberger, Hans-Jörg (2007)

Man weiss nicht genau, was man nicht weiss. Über die Kunst, das Unbekannte zu erforschen. Neue Zürcher Zeitung.
Download (PDF, 107 KB)
"Das Experiment ist, wenn man so will, eine Suchmaschine, aber von merkwürdiger Struktur: Sie erzeugt Dinge, von denen man immer nur nachträglich sagen kann, dass man sie hätte gesucht haben müssen."
"Ich möchte aber behaupten, dass die wichtigste Quelle des Neuen – nicht im Sinne des Konstatierens von Fakten, sondern im Bereich der Interpretation – für den Historiker wie in den Geisteswissenschaften wohl überhaupt das Schreiben selbst ist. […] Das Schreiben, so behaupte ich, ist selbst ein Experimentalsystem. Es ist eine Versuchsanordnung."

Roeck, Martin (2007)

Wo bleibt im Studienbetrieb die Bildung? Tages-Anzeiger, 16. Mai 2012.
Download (PDF, 184 KB)
"Die Studierenden pendeln zwischen Punktejagd und Superkondi. Aber was passiert dazwischen? Irgendwo zwischen dieser Hetze soll Bildung stattfinden. Sollen die Studierenden zu Menschen werden, die wissen, wo und wie man die Antworten auf neuartige Fragen und Problemstellungen findet. Zu Menschen, die nicht einfach hinnehmen, was man ihnen vorsetzt, sondern hinterfragen und kritisch beleuchten. Zu Menschen, die eigenständig Initiative ergreifen und die Gesellschaft mit ihrer kreativen Energie und ihrem Tatendrang erfassen und verändern wollen. Zu Menschen … Aber wer hat heute noch Zeit für Bildung?"
"Für Bildung und fortschrittliche Forschung ist vor allem eines nötig: Freiheit. Darum fordert die Universität uneingeschränkte Freiheit in Forschung und Lehre. Es ist an der Zeit, auch für das Studium uneingeschränkte Freiheit zu fordern. Wer sich aus eigenem Interesse in eine Sache vertieft, aus purer Wissenslust, wendet dafür gerne mehr als die 30 Punkte im Semester auf – und lernt dabei auch mehr. Die Studierenden sollten bei ihrer Begeisterungsfähigkeit, ihren Interessen und ihrer Neugierde gepackt und nicht mit Pflichten und Kontrollen überladen werden. Freiheit zuzulassen, erfordert eine Abwägung zwischen Vertrauen und Kontrolle. Eine Balance. Diese fehlt heute. Wir haben zu viel Kontrolle und zu wenig Vertrauen."

Schatz, Gottfried (2007)

Erdfieber. Das Unbehagen der Wissenschaft bei der Klimadebatte. Neue Zürcher Zeitung.
Download.pdf (PDF, 75 KB)
"Reich und wundersam sind die Früchte vom Baum der Wissenschaft, doch sie nützen nur dem, der ihnen Zeit zur Reife gönnt. Wer sie unreif pflückt, erntet meist Verwirrung. Wissenschaft gedeiht deshalb am besten fernab von Zwang und Macht. Auch Demokratien fordern von uns Wissenschaftern Wissen und Konsens - wir aber beschäftigen uns meistens mit Unwissen und Widerspruch."

Schatz, Gottfried (2008)

Die letzten Tage der Wissenschaft. Wie zeitfressende Parasiten das wissenschaftliche Zeitalter beendeten. Neue Zürcher Zeitung.
Download (PDF, 117 KB)
"Wissenschafter, die genügend Zeit zum Nachdenken haben, fristen heute nur noch in biologischen Nischen und Reservaten ein kümmerliches Dasein."

Schatz, Gottfried (2015)

Echte Bildung anstatt nur Wissensvermittlung. Die wahren Aufgaben der Universitäten. Neue Zürcher Zeitung.
Download (PDF, 83 KB)
"Die Universität möge Menschen das Vertrauen in den eigenen Verstand schenken und sie ermutigen, Dogmen und vorgefasste Meinungen zu hinterfragen."

Schily, Konrad (2009)

Leitwährung: Credit Point. Die Zeit.
Download (PDF, 75 KB)
"Vergessen hat man bei der sich an der Lissabon-Strategie artikulierenden, alleinigen Fixierung auf employability zweierlei: dass Menschen keine blosse Materialressource darstellen, sondern als Individuen mit eigenen Wünschen und Bedürfnissen am Prozess der Bildung beteiligt sind. Und dass Strukturen, die eine lange institutionelle und soziale Geschichte haben, sich nicht in wenigen Jahren nach dem amerikanischen Modell umbauen lassen."

Schily, Konrad (2009)

Fundamentaler Freiheitsverlust. Forschung und Lehre.
Download (PDF, 553 KB)
"Rankings sind Mantren unserer Zeit. Mit standardisierten Beurteilungsmethoden soll Objektivität dort hergestellt werden, wo individuelle Urteilskraft überfordert scheint. Übersehen wird dabei zweierlei: Erstens, dass Situationen ihre je eigenen Beurteilungskriterien in sich selber tragen. Zweitens, dass die sog. 'Standards' bereits eine Richtungsentscheidung darstellen."

Schleiermacher, Friedrich (1808)

Gelegentliche Gedanken über Universitäten in deutschem Sinn. Nebst einem Anhang über eine neu zu errichtende. Berlin: Realschulbuchhandlung.
Download (PDF, 6.09 MB)

Schmid, Konrad (2006)

Wider die Verschwendung von Grips und Geld. Überlegungen zur Frage: Wie sollten die Geisteswissenschaften gefördert werden?. Neue Zürcher Zeitung.
Download (PDF, 92 KB)

Schmid, Konrad (2007)

Bologna – acht Jahre danach. Facultativ 2/07.
Download (PDF, 71 KB)
"Akademisch gesehen birgt das Leistungspunktesystem die Gefahr einer schleichenden Ökonomisierung des Studiums mit sich: Wer für eine Studienveranstaltung Punkte bekommt, wird – hier koinzidieren Erwartung und Erfahrung – sehr schnell nicht mehr wegen der Veranstaltung als solcher, sondern wegen der dafür vergebenen Punkte studieren."

Schmid, Konrad (2011)

Europäische Universitäten für Europa, Neue Zürcher Zeitung, 28. März 2011.
Download (PDF, 351 KB)
"Es ist erstaunlich, wie schnell Europa seine historische Begründungsfunktion für die Idee der Universität vergessen hat."
"Zielpunkte der Universitätspolitik sind in den global so erfolgreichen Idealen der europäischen Universität zu erkennen: der Freiheit des Forschens, dem Fördern des kritischen Denkens und der zweckfreien Neugier, der Authentizität wissenschaftlichen Handelns und der Basierung institutioneller Vorgänge auf wechselseitigem Vertrauen."
Auf diesen Artikel antwortet Sebastian Litta (2011).

Schöllgen, Gregor (1999)

"Ein wilder Hazard". Max Webers Rede "Wissenschaft als Beruf", Forschung und Lehre.
Download (PDF, 110 KB)
"Bei aller Zeitgebundenheit, die aus Webers Vortrag spricht, und unbeschadet des heute befremdlich klingenden pathetischen Tons kann man sich doch kaum der intellektuellen Wucht der Analyse und der zeitlosen Ernsthaftigkeit des Anliegens entziehen."
Literaturhinweis: Max Weber, Wissenschaft als Beruf (1919). Stuttgart: Reclam 1995, 7: "Geblieben und wesentlich gesteigert ist ein der Universitätslaufbahn eigenes Moment: Ob es einem Privatdozenten, vollends einem Assistenten, jemals gelingt, in die Stelle eines vollen Ordinarius und gar eines Institutsvorstandes einzurücken, ist eine Angelegenheit, die einfach Hasard ist."

Schürer, Wolfgang (2012)

Die Universität als Generationenwerkstatt. Ein Plädoyer für eine Rückbesinnung, Neue Zürcher Zeitung, 2. Juli 2012.
Download (PDF, 273 KB)
"Quo vadis? Ganz generell konstatieren wir, dass die Universität dabei ist, sich dem Diktat von Rankings und Ratings zu beugen. Wir beugen uns dem Wissen zum Trotz, dass Qualität – und Qualität nicht nur in Lehre und Betreuung – durch Zahlen selten adäquat zu messen ist. Wie undurchsichtig, wie willkürlich, wie unsinnig die Prozeduren im Kontext von Rankings und Akkreditierungen mitunter sind, davor schliessen wir gerne und schnell die Augen. So wünschte ich mir mehr Mut zur Behauptung wertvoller Eigenständigkeit, zur Besinnung auf die eigenen Stärken. Schwimmen wir nicht einfach mit dem Strom!"

Schwartz, Claudia (2007)

Deutsche Elite-Universitäten. Viel Exzellenz im Süden. Neue Zürcher Zeitung.
Download (PDF, 54 KB)
Die Exzellenz-Initiative "ändert nichts am gravierendsten Defizit der deutschen Universitäten: an der sukzessiven Verelendung des Lehrbetriebs infolge wachsender Studentenzahlen und eines spürbaren Abbaus der Professorenstellen".

Seibt, Gustav (2007)

Ende einer Lebensform. Von Humboldt zu Bologna: Der atemberaubende Untergang der deutschen Universität. Süddeutsche Zeitung.
Download (PDF, 19 KB)
"Es hat immer Menschen gegeben, die nicht mit einem Berufsziel studierten, sondern weil sie sich mit Homer, Dante oder Nietzsche beschäftigen wollten - für ein paar Jahre oder ein Leben lang; die an die Universität gingen, weil sie Byzanz oder das Chinesische Reich kennenlernen wollten. Es wird diese Menschen auch in Zukunft geben. Aber sie werden viel einsamer und viel unfreier bleiben müssen als zuletzt ohnehin schon. Bologna ist gut für Menschen, die mit zwanzig schon wissen, was sie werden wollen. Humboldt war gut für Suchende und Irrende. Ein ganzer Menschentypus, ja eine Lebensform wird heimatlos."

Sofsky, Wolfgang (2007)

Am Nullpunkt des Sozialen. Ein Versuch über die Gleichgültigkeit. Neue Zürcher Zeitung.
Download (PDF, 76 KB)
"Das Gegenteil der Gleichgültigkeit ist der wache Sinn, die Reizbarkeit der Nerven, die Courage des Urteilens." "Am Nullpunkt des Sozialen existiert zwischen den Menschen kein Brennpunkt der Wechselseitigkeit. Sie verhalten sich nicht zu-, mit- oder gegeneinander, sondern nebeneinander."

Speer, Andreas (2010)

Von der Freiheit des Alters. Forschung und Lehre.
Download (PDF, 55 KB)
"Eine Frage philosophisch betrachten, heißt, sie ein Stück weit der wissenschaftlichen Expertenkultur zu entziehen."

Wehner, Theo (2013)

"Wir brauchen mehr Raum für Gedanken". Effizienzkriterien aus der Arbeitswelt gelten zunehmend auch an Universitäten (Interview Simona Pfister), Neue Zürcher Zeitung, 11. Februar 2013.
Download (PDF, 253 KB)
"An der Universität schrumpft der Raum für das, was nicht Arbeit ist: für Bildung."

Weiss, Branco (2010)

Die Mühseligkeit der menschlichen Existenz erleichtern. Über Philanthropie und recht verstandenes Mäzenatentum. Neue Zürcher Zeitung.
Download (PDF, 212 KB)
"Philanthropische Stiftungen füllen die Lücke zwischen staatlichen und privatwirtschaftlichen Aktivitäten."

Welzer, Harald (2006)

Nur nicht über Sinn reden! Stets wird Interdisziplinarität gefordert. Doch in der Praxis trennen Geistes- und Naturwissenschaftler Welten. Ein Erfahrungsbericht. Die Zeit.
Download (PDF, 11 KB)
"Wohl niemals sonst legt man mehr Rechenschaft über die eigenen Annahmen, Begriffe und Konzepte ab, als wenn man einem Kollegen aus einer anderen Disziplin zu erklären versucht, warum man diesen oder jenen Untersuchungsschritt vorschlägt."

Wenzel, Uwe Justus (2006)

Professoren sollten öfter gemeinsam zu Mittag essen. Jochen Hörischs Aufruf zur Rettung der Alma Mater. Neue Zürcher Zeitung.
Download (PDF, 81 KB)
Literatur: Jochen Hörisch, Die ungeliebte Universität. Rettet die Alma Mater! München: Hanser 2006.

Wenzel, Uwe Justus (2007)

Werden wir es nie wissen? Streitsachen des 19. Jahrhunderts. Neue Zürcher Zeitung.
Download (PDF, 44 KB)
Literatur: Kurt Bayertz, Myriam Gerhard, Walter Jaeschke: Weltanschauung, Philosophie und Naturwissenschaft im 19. Jahrhundert, Band 3: Der Ignorabimus-Streit, Hamburg: Meiner 2007.

Wenzel, Uwe Justus (2008)

The Language of Science is broken English. Vom Nutzen und Nachteil der Einsprachigkeit in den Wissenschaften. Neue Zürcher Zeitung.
Download
"Verarmte die Wissenschaftslandschaft infolge einer platzgreifenden Einsprachigkeit mehr und mehr, so würden auch Erkenntnischancen vermindert, die aus kulturellen Differrenzen erwachsen."

Wenzel, Uwe Justus (2011)

Wahrheit und Politik. Neue Zürcher Zeitung, 1. März 2011.
Download
"Wer sich selbst etwas vormacht, ständig in die Tasche lügt, der kann bald nicht mehr zwischen Wahrheit und Unwahrheit unterscheiden. Er kann dann strenggenommen zwar nicht mehr lügen. Aber er wird dann irgendwann niemanden mehr kennen, der ihm irgendetwas glaubt."

Zitzmann, Marc (2007)

Schnelle Umsetzung – fehlender Tiefgang? Eine gemischte Zwischenbilanz der Bologna-Reform in Frankreich. Neue Zürcher Zeitung, 11. Januar 2007.
Download
"Kaum je hätten die französischen Universitäten versucht, sich von ausländischen Beispielen inspirieren zu lassen oder ein Studienangebot zu konzipieren, das internationalen Standards entspreche."