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Auserwählt… Wozu? Über Universalismus und Partikularismus im Judentum (Sommeruniversität Hohenems, 06.–11.07.2025)

Sommeruniversität Hohenems (06.–11.07.2025)

Ein Volk und eine Religion, so haben viele versucht, die Mehrdeutigkeit des Judentums in Begriffe zu fassen. Und dabei wiederum nur neue Missverständnisse geschaffen. Denn ob der Stammesbund, die jüdische Familie ein «Volk» wie andere ist, ist genauso fraglich, wie das Rätsel, ob das mosaische Gesetz mit landläufigen, christlich geprägten Vorstellungen von «Religion» verstanden werden kann.

Entzieht sich das Judentum deswegen schon allen Begriffen oder stellt es sie nur in ihrer jeweiligen Borniertheit in Frage? Erst Recht bleibt offen, ob die Rede von der Auserwähltheit einen Anspruch oder eine Bürde darstellt. Jedenfalls bot sie in der Geschichte immer wieder Anlass zu judenfeindlichen Projektionen. Aber auch zu innerjüdischen Debatten und Widersprüchen, welche Konsequenzen sich aus dem Anspruch auf Urheberschaft des Monotheismus tatsächlich ergeben: moralisch und rituell, universalistisch und partikularistisch, für das Judentum selbst und für die Welt.

Die 15. Europäische Sommeruniversität für Jüdische Studien Hohenems wird vom 6. bis 11. Juli 2024 – in gewohnt breiter interdisziplinärer Perspektive – den historischen und politischen, religiösen und kulturellen Dimensionen des Auserwähltheitsparadigmas nachgehen. Jüdische Geschichte und Schriftauslegung, Philosophie und Tradition, Literatur und Kunst sind voll von erbitterten Auseinandersetzungen über Universalismus und Stammesdenken – schliesslich auch über die Frage, ob es Gesetze und Menschenrechte gibt, an die sich selbst göttliche Autorität halten muss.

Die Sommeruniversität für Jüdische Studien Hohenems 2025 steht Studierenden aller Fachbereiche offen. Bevorzugt angenommen werden Studierende der beteiligten Universitäten in Bamberg, Basel, Budapest, Innsbruck, München, Wien und Zürich.