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Theologisches Seminar | Theologische und Religionswissenschaftliche Fakultät

Newsletter Nr. 2

Liebe Spiritual-Care-Interessierte!

Ein neuer, viermal pro Jahr erscheinender Newsletter gibt einen Einblick in aktuelle Projekte der Professur für Spiritual Care an der Universität Zürich. Sie finden untenstehend die zweite Ausgabe. Wenn Sie den Newsletter auch künftig abonnieren möchten, können sie dies hier tun.

Mit besten Grüssen und im Namen des ganzen Forschungs- und Lehrteams!

Simon Peng-Keller

 

Neue Mitarbeiterin: Dr. Ellen Goodwin

Im Anschluss an das Projekt zur “spirituellen Dimension” der Gesundheit in der WHO (Link zum Buch) erforscht das SNF-Forschungsprojekt “Spiritualität und Gesundheit in der Vereinten Nationen: Globale Normen für Lokale Praktiken” (2021-2025) aktuelle Entwicklungen in der psychologischen und psychosozialen Betreuung in humanitären Kontexten.

Seit 1. Mai 2023 wird das Projekt unterstützt durch Dr. Ellen Goodwin. Nach ihrem Studium in World Christianities (Cambridge University) und der Rolle von glaubensbasierten Organisationen während der Covid-19 Pandemie (School of Oriental and African Studies, London) engagierte sich Dr. Goodwin u.a. UNICEF, World Vision UK und das britische Foreign Commonwealth & Development Office in deren Zusammenarbeit mit religiösen Akteuren. Wir heissen Dr. Goodwin herzlichen willkommen an der Professur für Spiritual Care der Universität Zürich.

Digitale Spiritual Care: ein interdisziplinäres Themenheft

Im Rahmen des Universitären Forschungsschwerpunktes “Digital Religion(s)” wird die Rolle der Digitalisierung in der seelsorglicher Spiritual Care erforscht. Eine erste Auswahl an Befunden erscheint demnächst in der Zeitschrift SPIRITUAL CARE. Zu lesen sind Interviews mit Pionieren der schweizerischen und deutschen Internetseelsorge, amerikanischen "Telechaplains", die in einem gänzlich virtuellen Spital arbeiten, Reflexionen über das seelsorgliche Potential von sozialen Medien und vieles andere mehr. 

Tagung zu digitalisierter Spiritual Care

Am 14. September 2023 veranstalten wir im Rahmen desselben Forschungsschwerpunkts eine Tagung zur digitalen Spiritual Care.

Die fortschreitende Digitalisierung der Gesellschaft und des Gesundheitswesens eröffnet neue Formen der Seelsorge und schafft neue Herausforderungen in der Arbeit von Seelsorger*innen.

Ziel dieser Tagung ist es, einen Überblick über aktuelle Entwicklungen zu gewinnen und deren Chancen und Risiken an exemplarischen Beispielen und innovativen Projekten aufzuzeigen und zu diskutieren. Leitend sind dabei die folgenden Fragen: Welche Formen digitaler Seelsorge sind zukunftsweisend? Welche Voraussetzungen braucht es für die Entwicklung digitaler Seelsorgeangebote? Was lässt sich aus internationalen Erfahrungen für die Schweiz lernen? 

Diese Tagung richtet sich als Seelsorgerinnen und Seelsorgende, an Forschende sowie an alle, die in Kirche und öffentlichen Institutionen für Seelsorgeangebote Verantwortung tragen.

Details zur Tagung

Datum: 14.9.2023
Ort: Kirchgasse 9 (Raum 200)
Organisation: Simon Peng-Keller, Fabian Winiger, David Neuhold
Anmeldung: bis zum 10. September 2023 per E-Mail an fabian.winiger@uzh.ch 
Programm: Online

Digitalisierung und Spiritual Care: Wo steht die Schweiz?

Wie stehen Schweizer Seelsorger:innen zu den digitalen Möglichkeiten, die in der Gesundheitsversorgung zunehmend Einzug halten? Wird Videotelefonie wie Zoom in der Betreuung von Patienten als hilfreich betrachtet? Spielen Smartphones eine Rolle in der Hilfesuche von Patienten? Diese und weitere Fragen wurden in Zusammenarbeit mit dem Berufsverband für Seelsorge im Gesundheitswesen (BSG) mit einer Umfrage unter 89 Seelsorgenden erforscht. Die Ergebnisse werden voraussichtlich im Verlauf des Jahres veröffentlicht. 

Virtuelle Realität und digitale (Selbst-)Sorge

Mit fortschreitender Technologie ergeben sich neue Möglichkeiten in der Simulation von Krankheit und Fürsorge: “virtual reality headsets” (“VR-Brillen”) erlauben die immersive Betrachtung von operativen Eingriffen, das Einüben von Routinen und – künftig vielleicht auch für Seelsorger – die Simulation von schwierigen Situationen. Auch für Patient:innen, insbesondere Menschen mit lebenslänglichen Bewegungseinschränkungen, eröffnet virtuelle Realität neue Erfahrungshorizonte. Vom Eintauchen in die Wasserwelt der frühen Erdgeschichte, dem unbeschwerten Fliegen durch verzauberte Welten, oder dem freien Spiel mit Planeten im Kosmos: VR-Brillen bieten Momente des Wunders, der Inspiration und der Selbstfürsorge. Die Risiken und Möglichkeiten dieser Technologie im Horizont einer zunehmend digitalen Gesundheitsversorgung erforscht Dr. Fabian Winiger im neuen Lehrgang “Digital Skills” der UZH Digital Society Initiative. 

Neue Auflage des Leitfadens «Spiritualität und chronischer Schmerz»

Nicht nur in der palliativen Versorgung am Lebensende, sondern auch bei chronischen Erkrankungen spielen spirituelle und existentielle Aspekte für viele Menschen eine wichtige Rolle. Wie aber kann die spirituelle Dimension in einem multimodalen Therapieansatz konkret integriert werden? Welche Ansätze sind hilfreich, um trotz der immer knapper werdenden zeitlichen und personellen Ressourcen bei der Behandlung den ganzen Menschen im Blick zu behalten und neben psychosozialen auch spirituelle Aspekte in der Behandlung zu berücksichtigen?   Als Teilprojekt des vom Schweizer Nationalfonds im Rahmen des NFP 74 unterstützten Forschungsprojektes «Spiritualität und chronischer Schmerz» wurde aufbauend auf den bereits vorhandenen Forschungsergebnissen und mit Hilfe der zusammengetragenen Erfahrungen von über 40 Experten aus verschiedenen Gesundheitsberufen ein Leitfaden zur Integration spiritueller Aspekte in die multimodale Schmerztherapie geschaffen, welcher im Januar 2023 in der zweiten, überarbeiteten Auflage gedruckt wurde und unter www.spiritualcare-leitfaden.ch frei verfügbar ist. 

Die öffentliche Wahrnehmung der Spitalseelsorge in der Schweiz

In Zusammenarbeit mit dem UZH Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft (Dr. Jörg Schneider) wurde eine repräsentative Umfrage von über 1’200 Schweizer:innen durchgeführt, um die öffentliche Wahrnehmung der Seelsorge in der Schweiz zu erforschen. Die Erfahrung schwerer Krankheit und Todesnähe wurden mit demographischen Daten sowie der Wahrnehmung seelsorgerlicher Begleitung in Verbindung gebracht. Die Befunde werden derzeit ausgewertet und im Verlaufe des Jahres veröffentlicht.