
Römerbrief 12,(1–2).9–6
Liebe, Hingabe und Achtung voreinander als Kriterien für das Gemeindeleben | 2. Sonntag n. Epiphanias | 19.01.2025 | Röm 12,(1–2).9–6 | Thomas Bautz |
Liebe Gemeinde!
Paulus schreibt an die Gemeinde in Rom, die zunächst aus einzelnen Hausgemeinden bestand, zwar nicht von ihm gegründet, aber als vollgültige anerkannt.[1] In diesem Brief spricht er Themen an, die heute noch theologische Gemüter erhitzen und sogar das Blut mancher Laien in Wallung geraten lassen; ich nenne nur die Rechtfertigungslehre, die auf ökumenischer Ebene für Streitigkeiten bzw. kontroverse Auffassungen sorgt. Des Weiteren sah sich Paulus veranlasst, Grundlegendes zum Verhältnis der Christen zum Staat (zur Obrigkeit) zu hinterlassen. Das inspirierte Martin Luther zu seiner berühmten Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“. Wir beschäftigen uns heute mit einem nicht weniger wichtigen Thema: „Die Liebe (in der Gemeinde) sei aufrichtig!“[2] wir finden es im Kap. 12 des Römerbriefes; ich beschränke mich auf ein paar Punkte.
Der Apostel legt großen Wert darauf zu erläutern, worin „ungeheuchelte Liebe“ besteht, wie sie sich äußert, worin sie sich ausdrückt, woran sie erkennbar wird. Man kann Liebe heucheln; das wird zu allererst dem Adressaten deutlich. Wenn in einer Beziehung das Verhalten nicht mehr mit Worten der Liebesbeteuerung übereinstimmt. Nun muss vermutlich jede Beziehung immer wieder neu und anders bestimmen und erleben, was sie unter Liebe versteht oder wie man sie am besten gegenseitig erfahren kann, mit ihren Höhen und Tiefen – auch ohne Reflexion.
In einer großen Gemeinschaft wie etwa einer Kirchengemeinde ist es (noch) komplizierter und bedarf daher genauer Kriterien, anhand derer die Liebe als Hauptmerkmal gemessen wird. Paulus formuliert notwendige Ansprüche mit „imperativischem Sinn“. Genaue Gliederung ist zwar nicht erkennbar,[3] und die Forderungen sind im Einzelnen vielfältig, aber als verbindendes Motiv kommt nur das der Liebe infrage. Mehrfach wird im Neuen Testament die gegenseitige Liebe angesprochen, besonders in Briefen des Paulus.[4] Wenn er für das Eifern um Charismen (Gnadengaben) wirbt, weist er auf die Liebe als höchste Gabe hin, die sogar Glauben und Hoffen übersteigt (1 Kor 12,31; 1 Kor 13).
Inhaltlich bestätigt sich die Dringlichkeit der Liebe[5] im Ersten Brief des Johannes (1 Joh 2,10; 4,7–16). Die Liebe, die von Gott ausgeht, die Erwiderung, die Entsprechung, die Antwort, die Menschen geben, und die Bestätigung dieser Liebe untereinander (in Auszügen):
„Liebe Brüder, Schwestern, wir wollen einander lieben; denn die Liebe ist aus Gott und jeder, der liebt, stammt von Gott und erkennt Gott. Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist die Liebe. Liebe Brüder, Schwestern, wenn Gott uns so geliebt hat, müssen auch wir einander lieben. Niemand hat Gott je geschaut; wenn wir einander lieben, bleibt Gott in uns und seine Liebe ist in uns vollendet. Daran erkennen wir, dass wir in ihm bleiben und er in uns bleibt: Er hat uns von seinem Geist gegeben. Wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und gläubig angenommen. Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm.“
Liebe ist auch für Paulus kein schwammiger Begriff, kein Abstraktum, kein sehnsüchtig Erträumtes; fern von romantischen Vorstellungen nennt er unverzichtbare Verhaltensmerkmale, die offenbar im Gemeindeleben nicht selbstverständlich sind. Insofern konkretisiert er die grundlegenden Inhalte im Brief des Johannes, worin Liebe doch als sehr großes Ideal, theologisch hoher Qualität erscheint. Ich meine, dass sogar die Gefahr besteht, dass steile dogmatische Aussagen oder Bekenntnisse zur Liebe rasch an Sinnhaftigkeit und an Überzeugungskraft verlieren, wenn Liebe nicht Gestalt annimmt, nicht spürbar wird und sich mitunter sogar als verletzlich erweist. Andernfalls wäre Liebe nur ein Wort, wie Joan Baez es zum Ausdruck bringt: Love is Just a Four Letter Word (1968), 3. Strophe:[6]
Though I never knew just what you meant
When you were speaking to your man
I can only think in terms of me
And now I understand
After waking enough times to think I see
The holy kiss that’s supposed to last eternity
Blow up in smoke, it’s destiny
Falls on strangers, travels free
Yes, I know now, traps are only set by me
And I do not really need to be assured
That love is just a four-letter word
Viele Menschen wissen von einer enttäuschten Liebe (oder mehreren) zu erzählen: It starts with honeymoon, but it is fading soon![7] Man sollte nicht leichtfertig vom Scheitern sprechen; die Liebe zweier Menschen kann durchaus zeitlich begrenzt sein. Man sollte sie überhaupt nicht den Zwängen bürgerlicher, gesetzlicher, kirchlicher Vorstellungen und Bestimmungen unterwerfen. Ich kenne z.B. Menschen, die noch Freundschaft pflegen mit ihren früheren Ehepartner. Das mag selten der Fall sein, aber ich bewundere das. Wenn Leidenschaft und die erotische Seite der Liebe abflauen, heißt das doch lange nicht, dass da kein Raum mehr wäre für Sympathie und Freundschaft. Häufig spielen wirtschaftliche Grunde eine nicht zu unterschätzende Rolle für die Stabilität einer Beziehung.
Eine Kirchengemeinde ist keine Liebesbeziehung im herkömmlichen Sinn, aber Paulus verlangt, dass man in der „Philadelphía“ einander herzlich zugetan sein solle. Philadelphia lässt sich im Zeitalter des Feminismus gut mit „Geschwisterliebe“ übertragen. Die Liebe bezieht oder beschränkt sich hierbei auf die Gemeinde als Gemeinschaft intern, vielleicht als Probe für die Nächstenliebe, die nach außen gerichtet ist. Man mag auch dem Gemeindeglied gegenüber zum Nächsten werden! Ist das realistisch: „Seid einander in geschwisterlicher Liebe zugetan, übertrefft euch in gegenseitiger Achtung!“ „In der Ehrerbietung kommt einander zuvor!“
In einer Kirchengemeinde haben sich über die Jahre kleine, überschaubare Gruppen gebildet, worin auch Freundschaften entstanden sind. Innerhalb dieser „eingeschworenen“ Gemeinschaften mag es möglich sein, den Ansprüchen (Forderungen) des Paulus nachzukommen. Man spricht gern von der „Kerngemeinde“, dazu gehören die festen Gruppen und die regelmäßigen Gottesdienstbesucher. Nun besucht ein Fremder die Kirche, um dem Gottesdienst beizuwohnen; er nimmt Platz. Da wird er plötzlich angesprochen: „Entschuldigung, das ist mein Platz. Hier sitze ich immer!“ Der Fremde sieht sich erstaunt um, erblickt viele halbleere Bänke und schüttelt innerlich den Kopf! Ich finde so etwas peinlich. Hätte man diesem Besucher nicht die „Ehre“ erweisen können?
Solche Begebenheiten gibt es leider zuhauf. Allerdings sollte man das Hergeben eines vermeintlich eigenen Sitzplatzes nicht mit Ehrerbietung in Verbindung bringen, weil das im Grunde übertrieben ist! Es gibt markantere Beispiele, die weit über unterlassene Ehrerbietung hinausgehen. Sie lassen sich mit „Mobbing“ umschreiben, der unterschiedlich definiert, aber meist begünstigt wird durch:
Ungleiche Machtverhältnisse: Die Beteiligten haben unterschiedliche Einflussmöglichkeiten auf die jeweilige Situation. Eine Person ist einer anderen Person unter- beziehungsweise überlegen. Dazu ist kein Rangunterschied nötig. Ungleichheit kann durch die bloße Anzahl bedingt sein: viele Personen gegen eine Person, z.B. ein Presbyterium und die Pfarrerschaft gegenüber einem einzelnen Pfarrer oder einer Pfarrerin im Vertretungsdienst oder mit bestimmten Dienstaufgaben betraut. Merkmale, die zwar juristisch nicht relevant sind, aber für Betroffene allemal belastend: Kontrolle, kleinliche Kritik durch an den Haaren herbeigezogene Beispiele, keine inhaltlich haltbare Argumente.[8]Oftmals ist es auch purer Neid; man gönnt dem anderen keine sichtbaren Erfolge.
Ein Verein (gegr. 2001 Wiesbaden, seit 2010 Berlin) betreut Mitarbeiter der Kirche im Angestellten- und Beamtenverhältnis, die Opfer von Mobbing wurden.[9] Er fußt auf der Grundlage:
„Jede und jeder kann dazu beitragen, dass die Würde der Person unantastbar bleibt und das verbürgte Recht auch innerhalb der evangelischen Kirche ohne Einschränkung gilt.“
Die Erfahrung zeigte sehr bald, dass Mobbing in der evangelischen Kirche durch mangelnde Rechtsstaatlichkeit innerhalb der kirchlichen Gesetzgebung begünstigt wird. Schwierigkeiten im Dienst vergleicht man beim Personaldezernat der Kirchenleitung gern mit einer zerrütteten Ehe. Im günstigsten Fall wird dann einem Geistlichen nahegelegt, sich anderswo, in einer anderen Gemeinde zu bewerben. Was bei schwankender Stellenlage häufig sehr schwierig ist, zumal sich Presbyterien bei der letzten Gemeinde erkundigen. Aber auch für vollzeitlich Angestellte in einer Kirchengemeinde wird die Situation im Falle von Mobbing brisant. Die Folgen sind wirtschaftlich so untragbar, wie dies bei anderen Arbeitsverhältnissen im Berufsleben auch erlebt wird. Nur finde ich es widersprüchlich, wo so gern über Liebe, Gemeinschaft, Zusammenhalt gepredigt und geredet wird.
Paulus muss ähnliche Verhältnisse gekannt haben und wird daher deutlich und unmissverständlich:
Verabscheut das Böse, haltet fest am Guten! Das Gute steht nämlich bei ihm gleichrangig neben der Liebe. „Gut und Böse scheiden und unterscheiden sich letztlich an nichts anderem als an der Liebe. Die Liebe ist die christliche Definition des Guten. Doch das bedeutet eben auch, daß die Liebe nie das Böse deckt […]“, nicht übersieht, nicht duldet, sondern geradezu hasst![10] Das „von uns getane und erlittene Böse“ ist aus der Gemeindewirklichkeit nicht eliminierbar; es fällt nicht heraus, aber es fällt vom Anspruch des Paulus her aus dem Rahmen. Paulus erwartet einen lebendigen Gottesdienst – nicht als Kultus im Sinne von Liturgie, Predigt, Sakrament –, sondern als Hingabe des Menschen in seiner ganzheitlichen Menschlichkeit:
„Ich ermahne euch nun, Brüder und Schwestern, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr euren Leib hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig sei. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst“ (Röm 12,1 nach Lutherbibel 2017).[11] Gottesdienst meint „das Hingeben der leiblichen Existenz“[12] im Sinne der Liebe, die man nach Gottes Willen zu tun schuldig ist.[13] Lebensäußerungen der Gemeinde sind im Idealfall komplementäres, sich ergänzendes „Ineinander von Kultdienst und Dienst am Gemeinwesen“.[14] Gottesdienste als Kulthandlungen können Gemeindeglieder stärken, ihnen für den oft anstrengenden Alltag Kraft geben: wiederkehrende Texte und Lieder, liturgische Stücke und mitunter auch eine Predigt, die eine Vielzahl von Möglichkeiten bietet.
Aus der inneren Festigung einer Gemeinde könnte dann entsprechendes Engagement auch nach außen erwachsen: „Lasst nicht nach in eurem Eifer …“, im Engagement: „Einsatzeifer ist nicht nur in der Diakonie vonnöten“, sondern in vielem, wo Menschen der Hilfe bedürfen. Oftmals wenden sich Menschen gar nicht an Institutionen wie Diakonie oder Sozialamt oder Agentur für Arbeit. Sie sind dadurch „nicht erfasst“, kommen quasi nicht vor in der Gesellschaft. Aber Gemeindeglieder vor Ort, die ein offenes Ohr, einen geübten Blick haben, vermögen mitunter diese Menschen auf der Straße oder im Supermarkt oder anderswo zu erkennen und persönlich anzusprechen. Wachsamkeit ist sicher auch ein Merkmal für Hingabe aus Liebe, die unbezahlbar und desto not-wendiger ist.
„Gewährt jederzeit Gastfreundschaft!“ Ein Brauch, der in unserer Gesellschaft vielleicht immer mehr abnimmt, weil Menschen bei uns privat gern allein oder Familien lieber für sich sein möchten, dabei böte es sich (unabhängig vom Gemeindecafé) an, nach der Veranstaltung noch jemanden persönlich einzuladen. Aber das ist heute offenbar zu privat! Symptomatisch ist auch, wie die Kommunikation in der Gesellschaft ins Technische und Unpersönliche umschlägt:Smartphones werden im Übermaß benutzt, während Gespräche beispielsweise in Bus und Bahn aussterben.
„Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden!“ Es einen Frohsinn, der weit über das hinausgeht, was ausgelassen Feiernde bei Karneval oder Fastnacht erleben. Fröhlichkeit ist gepaart mit einem gewissen Quantum an Gelassenheit und Zufriedenheit und daher auch mit Beständigkeit. In diese Art Fröhlichkeit und Freude kann man im Grunde nur einstimmen.
Aber Weinen mit den Weinenden, Trauernden (damit sind sicher keine Freudentränen gemeint), das ist schwer, zumal auch dies ungeheuchelt, also aufrichtig sein soll! Ein erster Schritt scheint mir zu sein, dass wir endlich aufhören, floskelhaft zu sprechen: auf Beerdigungen, bei Trauerfeiern, am Krankenbett – wir speisen Trauernde und Schwerkranke geradezu ab mit Floskeln: Das Leben, die Zeit geht weiter! Es war besser so! Es wird alles gut! Mit diesen billigen Sprüchen ziehen wir uns aus der Affäre, stehlen wir uns davon. Meist ist es angemessener zu schweigen; mitunter ist es je nach Situation möglich, ein gewisses Mitgefühl nonverbal auszudrücken.
Wir sind es nicht gewohnt, uns wirklich Gefühlen wie Trauer, Verzweiflung, Wut anderer Menschen auszusetzen. Vielleicht hat man sich diese Wahrnehmung noch nicht einmal an sich selbst erlaubt?! Es erfordert noch nicht einmal viel Erfahrung, eher noch Einfühlungsvermögen, Empathie, um einem Menschen in seinem Leid zu begegnen, es ein Stück weit auszuhalten, ihm zu zeigen, er ist nicht allein, so sehr die Begleitung, die Begegnung zeitlich begrenzt ist. Gemeindeglieder, die Hingabe und Liebe leben können, sollten sich nicht einreden lassen, dass es ohne Professionalität (Therapien und Medizin) nicht ratsam wäre, Trauernde, Schwerkranke und sogar Sterbende auf der menschlichenEbene (wenigstens) zu begleiten. Natürlich darf sich niemand überfordern. In der Ausbildung zu professioneller Sterbebegleitung heißt es: „Sie dürfen nicht mitsterben!“
„Seid untereinander eines Sinnes; strebt nicht hoch hinaus, sondern bleibt demütig! Haltet euch nicht selbst für weise (klug)!“ Wenn sich Presbyterien, Pfarrerschaft und Gemeindeglieder daran hielten, gäbe es keinerlei Mobbing! Es gibt überall Menschen, die sich für furchtbar wichtig halten, auch in einer Kirchengemeinde. Arroganz und Hochmut grassieren ebenfalls überall. Dann fehlt es offensichtlich an Selbsterkenntnis und Fähigkeit zur Selbstkritik. Wer nach außen sehr selbstbewusst erscheint, verbirgt manchmal insgeheim starke Minderwertigkeitskomplexe. Manche Menschen überschätzen sich, meinen aber, ihre Ansicht oder Meinung wäre richtig, oder sie überfordern sich, indem sie Aufgaben annehmen, denen sie eigentlich nicht gewachsen sind. Sie lassen sich aber nicht helfen, weil sie dann ihre Defizite zugeben müssten.
Alles in allem bleibt es schwierig mit der Realität der Liebe – in einer Kirchengemeinde und mit ihren Lebensäußerungen nach außen; aber warum soll es mit ihr besser bestellt sein als anderswo?
Celine Dion singt: Pour que tu m’aimes encore (Dass du mich noch liebst)
J’ai compris tous les mots,
j’ai bien compris merci;
Raisonnable et nouveau,
c’est ainsi par ici
Que les choses ont changé,
que les fleurs ont fané
Que le temps d’avant,
c’était le temps d’avant
Que si tout zappe et lasse,
les amours aussi passent
Il faut que tu saches
Ich habe alle Wörter verstanden,
ich habe verstanden danke;
Vernünftig und neu,
so ist es hier
Dass sich die Dinge geändert haben,
dass die Blumen verwelkt sind
Dass die Zeit davor,
war die Zeit davor
Dass, wenn alles zappt und ermüdet,
auch die Liebe vergeht
Du musst es wissen (erfahren)
Paulus hat die Gemeinde zu Rom und auch alle anderen umworben, ist dabei Realist geblieben, gab aber nie die Hoffnung auf: „Freut euch in Hoffnung, haltet stand in Bedrängnis, seid beharrlich im Gebet“ (Röm 12,12). Der Hinweis auf das Beten zeigt, dass es – Gott sei’s gedankt –, noch höhere Dimensionen gibt, die eine widersprüchliche Gemeinschaft tragen. Ich schließe mit Jochen Klepper:[15]
Noch manche Nacht wird fallen auf Menschenleid und -schuld. Doch wandert nun mit allen der Stern
der Gotteshuld. Beglänzt von seinem Lichte, hält euch kein Dunkel mehr, von Gottes Angesichte kam
euch die Rettung her.
Amen.
Pfarrer Thomas Bautz
(„im Unruhestand“)
Bonn
bautzprivat@gmx.de
Neuere Kommentare zum Römerbrief:
Benedikt Peters: Der Brief an die Römer (2019)
Douglas J. Moo: The letter to the Romans (2018)
Thomas R. Schreiner: Romans (2018)
Frank Thielman: Romans, Zondervan exegetical commentary on the New Testament 6 (2018)
[1] Interessant ist das Verhältnis von Juden, Judenchristen und Christen, deren Ausübung ihres Kultes immer wieder durch römische Dekrete stark eingeschränkt, vorübergehend sogar verboten waren. Römer wussten Juden und Judenchristen nicht genau zu unterscheiden. Juden hatten sich schon früh im Süden der Stadt Rom angesiedelt, wurden dann aber verdrängt. Friedrich-Wilhelm Horn: Römerbrief (2011: (2) Abfassungssituation (2.3) Adressaten: Stadtrömische Gemeinden (wibilex, pdf), S. 5–8.
[2] Karl Barth: Der Römerbrief (1922; 1940, 1978), 435.
[3] Ulrich Wilckens: Der Brief an die Römer, EKK VI/3 (1982): 12,9–21 Liebe als Kriterium des Guten, S. 17–28: 18; im griechischen Text wird die Dringlichkeit durch eine Kette von Partizipien ausgedrückt (Röm 12,9–13). Ernst Käsemann: An die Römer, HNT 8a (41980): 12,9–21: Die charismatische Gemeinde, S. 330–337: 332f, Käsemann bestreitet den Topos „Liebe“ als Thema oder Mitte des Abschnitts (S. 331).
[4] Wilckens: Der Brief an die Römer, EKK VI/3 (1982): 12,9–21 Liebe als Kriterium des Guten, S. 19; 2 Kor 6,6; Gal 5,14; 1 Petr 1,22.
[5] „Der Imperativ bringt dem Glaubenden zum Bewußtsein, was er schon ist dank der ihm zuvorgekommenen Liebe Gottes […].“ Rudolf Bultmann: Theologie des NT (1980): (§ 50) Der Glaube als eschatologische Existenz: das Verhältnis von Indikativ und Imperativ, 432–433: 433.
[6] Joan Baez (1941) ist sehr engagiert als Pazifistin und Umweltaktivistin; sie war längere Zeit eng befreundet mit Bob Dylan (1941) , der für seine Liedtexte den Friedensnobelpreis für Literatur (2016) erhielt (kursiv; Th.B.).
[7] Formulierung, Th.B.
[8] Ausführlich: https://de.wikipedia.org/wiki/Mobbing.
[9] https://www.david-gegen-mobbing.de/.
[10] Wilkens: Römer (1982), S. 20 (cf. A. 90).
[11] S. Günter Bornkamm: Paulus (1970): „Ihr selbst mit Leib und Leben im alltäglichen Tun seid das Opfer, das Gott allein annimmt“ (195).
[12] „Leib“ meint „die ganze Person“, Bultmann: Theologie des NT (1980): (§ 17) Der Begriff σῶμα, 193–203: 194f. Mit Leib ist besonders „die Menschlichkeit des Menschen ausgesagt, der niemals wie ein Ding vorhanden ist“, Bornkamm: Paulus (1970), 140.
[13] Klaus-Peter Jörns: Der Lebensbezug des Gottesdienstes. Studien zu seinem kirchlichen und kulturellen Kontext (1988): (II.) Gottesdienst (76–143): Der Lebensbezug des Gottesdienstes im Zusammenhang von Gottesdienst- und Lebensordnung der Gemeinde, 107–144: (2.) Wie der Lebensbezug des Gottesdienstes zu erkennen ist, 110–119: 111 (A. 22).
[14] Jörns: Der Lebensbezug des Gottesdienstes (1988), 108 (A. 8).
[15] Die Nacht ist vorgedrungen (EG 16, Strophe 4).