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Das Krippenspiel von Maria, Josef und Jesus | Weihnachten 2004 | Susanne Behnke |

Rollen: Maria, Josef, Hirtin Maya, Hirte Jotam, Hirte Mattan, Hund Abika, Esel, König Herodes, Sterndeuter Kewanus, Verkündigungsengel. Es ist beliebig um Schafe oder zusätzliche Engel (ohne Sprechrollen)  zu erweitern

Erzählerin 1: Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt.

Erzählerin 2: Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger.

1. Szene

Maria und Josef gehen einen kleinen Weg entlang. Sie wirken schon sehr erschöpft.

Maria: Ach, Josef, weit schaff ich es nicht mehr! All die Leute dort drüben in Bethlehem… Und keiner hat uns reingelassen! Wie lange soll ich denn noch laufen?

Josef: Wenn ich das nur wüsste! Ich seh’ schon: Du brauchst jetzt ganz dringend eine Unterkunft. Aber wir haben ja eigentlich schon alles versucht, hier.

Sie gehen schweigend weiter, Maria seufzt ein wenig… Da hören sie von gar nicht so weit eine Stimme:

Hirtin: Wo ist mein Hund schon wieder hin? Abika! Komm!

Josef: Da ist wer!

Maria: Das scheint eine Hirtin zu sein, die ruft nach ihrem Hund.

Der Hund läuft zu seiner Hirtin.

Hund: Da sind zwei Menschen! Unser kleines Schäfchen hab ich nicht gefunden… Doch hör mal!

Josef: Wer spricht da?

Die Hirtin und der Hund kommen auf Maria und Josef zu.

Hirtin: Ich bin Maya, die Hirtin. Was macht ihr hier denn beide so mitten in der Nacht?

Josef: Wir haben eben in ganz Bethlehem eine Herberge gesucht… Doch nichts gefunden… Weißt du, wegen der Volkszählung.

Maria: Ich kann schon gar nicht mehr! Ich brauch jetzt ganz dringend einen Ort, wo ich mein Kind bekommen kann!

Maya: O, ja. Ich seh’ schon. Dein Bauch ist ja ganz groß. Abika, komm! Ich weiß was für euch! Ich bring euch zu unserem Stall!

Maria: Ein Glück!

Abika läuft vorweg. Die Hirtin geht zielsicher auf einen kleinen alten Stall in der Nähe zu. Josef stützt Maria beim Gehen. Die beiden folgen Maya langsam und mit kleinen Pausen.

Esel: Wen bringst du uns denn hier, Maya?

Maya: Ach, ich hab euch ja noch gar nicht gefragt. Wer seid ihr eigentlich?

Josef: Wir sind Maria und Josef.

Maya: Hier Maria. Hier kannst du dich ausruhen. Hier ist Heu und Stroh. Das wärmt. Und unsere Tiere auch. Ich geb dir gleich noch ein bisschen Milch. Und dann muss ich wieder los. Uns ist ein kleines Schäflein weggelaufen…

Maya gibt Maria Milch und holt noch etwas mehr Heu für sie. Dann geht sie mit ihrem Hund Abika wieder nach draußen.

Erzählerin 2: Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn. Und wickelte ihn in Windeln. Und legte ihn in eine Krippe. Denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

2. Szene:

Auf dem Feld, bei den Schafen.

Jotam: Mattan, wo mag nur unsere Maya bleiben? Jetzt ist unser kleines Schäfchen weg. Und unsere Maya auch noch. Wenn da bloß nichts passiert ist!

Mattan: Nun mach dir mal nicht gleich so’ne Sorgen, Jotam! Ist doch ´ne wunderbare Nacht heute. Was soll ihr schon passieren? Hörst du nicht? Ich glaub’ da hör ich schon Abika. Dann ist Maya auch nicht weit.

Maya und Abika kommen auf die beiden Hirten zugelaufen.

Jotam: Na, Maya, hast du das kleine Schäfchen nicht gefunden?

Maya: Nein. Noch nicht (noch ganz außer Atem). Dafür hab ich aber zwei Menschen gefunden. Die sind da draußen in der Nacht umhergeirrt. Hatten keine Herberge gefunden. Maria und Josef. Ich hab sie in unseren alten kleinen Stall gebracht. Die Frau brauchte ganz dringend ein Dach über dem Kopf. Die bekommt grad ein Kind. Da konnte ich sie doch nicht draußen vor der Tür lassen…

Mattan: Schon gut, Maya.

Jotam: Seht ihr: Da ist ein Stern aufgegangen. So nah! Das hab ich ja noch nie gesehen… Der steht ja fast direkt über uns! Und wie der leuchtet!

3. Szene:

Im Palast zu Jerusalem sitzt Herodes und wartet auf den Rapport seines Sterndeuters.

Kewanus: Königliche Hoheit! Herodes! Kommt schnell mit mir zu unserem Aussichtsturm! Ich muss Euch etwas zeigen!! Es ist ein ganz besonderer Stern aufgegangen!

Herodes: Wo denn? Mein Sterndeuter, Kewanus: Zeig ihn mir!

Kewanus: Siehst du: Dort über Bethlehem!

Herodes: Ja. Sehe ich. Sag mir, Sterndeuter: Heißt das, dass ich noch mehr Macht bekomme?

Kewanus: zögernd Herodes, königliche Hoheit… Es ist der Stern eines ganz anderen Königs! Dieser Stern über Bethlehem, der zeigt: Christus ist geboren. Der König der Juden.

Herodes: aufbrausend, einen Dolch ziehend Das darf nicht sein! Es darf keinen König geben außer mir!

Kewanus: Es ist ein ganz anderer König, Herodes, glaube mir! Es ist ein ganz neues Licht!

Herodes: Nein! Kein König!

Kewanus: Widersprich mir nicht!

Kewanus: Du kannst ja die Weisen fragen…

Herodes: Kommt gar nicht in Frage! Ich bin der König. Schluss. Aus. Einen anderen König darf es nicht geben.

4. Szene:

Auf dem Feld. Bei den Schafen. Die Hirten lagern. Plötzlich reibt sich einer die Augen:

Mattan: Puh. Und jetzt noch mehr Licht! Das ist mir aber unheimlich. Mitten in der Nacht und es ist fast taghell.

Jotam: Das leuchtet!

Maya: So klar ist alles!

Engel: Habt keine Angst! Ich verkündige euch große Freude! Euch ist heute ist der Heiland geboren! Christus ist geboren! Ihr werdet das Kind finden: In Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen!

Die Hirten bleiben stehen, sitzen, liegen. Der Engel auch.

Erzählerin 1: Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und der Engel Gottes trat zu ihnen, und die Klarheit Gottes leuchtete um sie. Und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen:

Erzählerin 2: „Fürchtet euch nicht! Siehe ich verkündige euch große Freude, die allem Volk wiederfahren wird: Denn Euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.“

Erzählerin 1: Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:

Erzählerin 2: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“

Lied: EG 54 Hört der Engel helle Lieder

Erzählerin 1: Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander:

Erzählerin 2: „Lasst uns nun gehen nach Bethlehem. Und die Geschichte sehen, die uns Gott kundgetan hat.“

5. Szene

Maya: Worauf wartet ihr noch?

Jotam: Ja, los! Lasst uns gehen!

Mattan: Gut, gehen wir!

Jotam: Meinst du Maya, das könnte in unserem Stall sein? Der Stern steht ja direkt drüber! Und umhüllt alles mit gleißendem Licht (spricht beeindruckt).

Maya: Ja. Das kann wirklich sein. Lasst uns hingehen! Ich will das Kind sehen!

Sie laufen aufgeregt zum Stall.

Mattan: brummt Na, da müssen wir ja heute wohl anklopfen.

Sie klopfen an und stecken die Köpfe zur Tür rein.

Maria: Die Hirten sind zurück.

Josef: Na, los, kommt schon rein!

Maria: Ja, kommt nur herein und schaut: Hier ist unser Kind!

Josef: Danke, dass ihr uns Unterkunft gegeben habt!

Mattan: Das ist doch selbstverständlich für den neuen König!

Maya: Ist der niedlich!

Esel: Ja, ganz wunderbar!

Jotam: Und das soll unser Heiland sein?

Mattan: Aber natürlich! Vergiss nicht: Ein Engel hat uns das gesagt. wiederholt … „das Kind in Windeln gewickelt und

in einer Krippen liegen“.

Jotam: Hm. denkt nach, wendet sich zum Kind in der Krippe Ich schenke dir meinen warmen Mantel aus Schafwolle!

Maria: Danke, dir. Ich wickle Jesus gleich in den Mantel ein.

Mattan: Hauptsache, davon erfährt der König Herodes nichts! Das geht nicht gut, wenn der erfährt: Hier ist ein neuer König geboren!

Maya: Da mach dir mal keine Sorgen, Mattan. Herodes würde doch nur in den Palästen der Welt nach einem neuen König suchen. Doch nicht in unserem Stall!

Mattan: Hm. Stimmt. Auf die Idee käme er nie!

Jotam: Guck mal, Maya, wer sich dort hinter der Krippe versteckt hat: Dein kleines Schäfchen, dass du die ganze Zeit gesucht hast!

Maya: Ein Glück! läuft zu dem Schäfchen und nimmt es auf den Arm Das wollte wohl zu aller erst bei Jesus sein. lacht Vielleicht hat es ja schon vor uns den Stern über unserem Stall gesehen!

Erzählerin 1: Und sie kamen eilend und fanden beide. Maria und Josef. Dazu das Kind in der Krippe liegen. Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten gesagt hatten.

Erzählerin 2: Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrte wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten wie denn zu ihnen gesagt war.

Lied: EG 43, 1-3 Kommet ihr Hirten


Susanne Behnke