
Johannes 6,(4–15).26–35.41.42.47–51
Brot des Lebens und Nachfolge Jesu | Lätare | 30.03.2025 | Joh 6,(4–15).26–35.41.42.47–51 | Thomas Bautz |
Liebe Gemeinde!
Ich erachte es als symptomatisch, wenn ein römisch-katholischer Priester im Kommentar zum Johannesevangelium das „Brot des Lebens“ auf die Eucharistie bezieht.[1] In Symbole geben zu lernen wird ein ganzes Kapitel betitelt: Das Symbol „Brot“ und das Abendmahl. Dort wird an einer Stelle auf Joh 6,35 – Jesus als das Brot des Lebens, als das wahre Leben hingewiesen.[2] Obendrein schafft es ein evangelischer Exeget, wiederum Joh 6 (inkl. Speisungserzählung und Brotrede) auf das Abendmahl zu beziehen.[3] So driftet man ab von der Botschaft des Johannes, wenn man sich in sakramentalistisches Fahrwasser begibt. Hingegen sieht der brasilianische Theologe Leonardo Boff (geb. 1938) die Gefahr, dass Sakramente zum Sakramentalismus entarten können. Dann feiert man sie, ohne sich wahrhaft Gott anzuvertrauen.[4]
Einer langen theologischen Tradition zufolge wird Jesus Christus selbst als das „Ursakrament“, Ursprung und Ziel göttlichen Heilshandelns, verstanden, so bei Augustinus von Hippo und Thomas von Aquin. Martin Luther: „Nur ein einzig Sakrament kennt die Heilige Schrift, das ist Christus, der Herr selbst.“ (Disputatio de Fide infusa et acquisita. WA 6,86,5ff) [5]
Nachdem der Evangelist Johannes von der wunderbaren Speisung der großen Menge erzählt hat, die sich draußen versammelte, um Jesus zu hören (Joh 6,5–15), berichtet er später, wie die Leute auf das Wunder reagierten, indem sie Jesus zu einem Frage-Antwort-Spiel, zu einer Art Dialog mit Hinterlist, provozierten. Jesus aber nutzte die Chance, sie Tiefgründiges über das „Brot des Lebens“ zu lehren (Joh 6,26–58).
Johannes wehrt dem möglichen Missverständnis, bei der Brotvermehrung handle es sich lediglich um eine Symbolhandlung: „Amen, amen, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid“ (6,26); hinzufügend (V. 27): „Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird.“[6]
Jesus vermittelt den Zuhörern, die wissen wollen, wie sie Gottes Werke vollbringen könnten, dass sie sich gar nicht abmühen müssten, sondern nur dem Menschensohn vertrauen, den Gott gesandt hat (V. 29). Die Zuhörer verlangen von ihm Zeichen, damit sie ihm vertrauen. Zudem ist das Wunder vom Himmelsbrot für sie nichts Besonderes: „Unsere Väter haben das Manna in der Wüste gegessen, wie es in der Schrift heißt: Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen“ (V. 31).
Während der Wüstenwanderung ist JHWH auch schon der Handelnde: „Da sprach JHWH zu Mose: Ich will euch Brot (Manna) vom Himmel regnen lassen. Das Volk soll hinausgehen, um den täglichen Bedarf zu sammeln. Ich will es prüfen, ob es nach meiner Weisung lebt oder nicht“ (Ex 16,4).
Er aber antwortet: „Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel“ (6,31.32).
Ein Missverständnis (?), da die Erzählung von der Wüstenwanderung ebenfalls JHWH als Versorger mit „Brot vom Himmel“ für das Volk voraussetzt. Vermutlich wird einfach nur auf die Mittlerschaft Mose angespielt. Entscheidend ist aber, dass Johannes im Verlauf der Rede Jesu vom wahren Brot diesen selbst als „Brot des Lebens“ (6,35.48) beansprucht. Damit konzentriert sich Johannes ganz auf die Person Jesu, auf seine Herkunft und auf seine Sendung; das wird durch den Kontext, sogar durch das gesamte Johannesevangelium deutlich. Jesus als „lebenspendende Größe“, als lebendiges Brot, sein „Fleisch und Blut sind daher nicht auf den Kreuzestod oder das Abendmahl zu beziehen, sondern umschreiben Jesus selbst (…).“ Das gilt auch für die großartige Verheißung: „Dieses Brot gibt ewiges Leben (nicht eucharistisch).“[7]
Im JohEv werden Aussagen Jesu missverstanden, indem man sie wörtlich nimmt: „Da murrten die Juden gegen ihn, weil er gesagt hatte: Ich bin das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Und sie meinten: Ist das nicht Jesus, der Sohn Josefs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie kann er jetzt sagen: Ich bin vom Himmel herabgekommen?“ (6,41.42)
„Ich bin das Brot des Lebens“ – eins von sieben Ich-bin-Worten Jesu im JohEv:[8] metaphorische Rede, die sich obendrein eines Symbols bedient. Alle sieben Bildworte sprechen etwas Elementares an, was im ersten Bildwort Ich bin das Brot des Lebens ganz deutlich zum Ausdruck kommt. Abgesehen vom jüdischen und christlichen Symbolwert, zählt Brot zu den Grundnahrungsmitteln bei vielen Völkern. Die Erzählung von der wundersamen Speisung lässt sich heute m.E. auch als einen Hinweis darauf verstehen, wie wenig selbstverständlich es ist, überhaupt genug Brot zu haben – und es miteinander zu teilen! Das fühlen aber nur die Ärmsten und Hungernden am eigenen Leib!
Weltwirtschaftliche Verknüpfungen, die Religion des Geldes, strukturelle Gewalt und Kapitalismus als Ideologie eines grenzenlosen Fortschritts erzeugen und tolerieren weltweit Armut und Hunger. Mit tausenden Mitarbeitern stemmen sich verschiedene Hilfsorganisationen dagegen – ein Tropfen auf den heißen Stein?! Man wird des Elends nicht Herr, zumal ökologische Krisen und Kriege Armut und Hunger noch verstärken. Laut Welthunger-Index 2024 befindet sich die Welt permanent in der Krise: Hunger bleibt unerträglich hoch:[9] Auch wenn es regional Teilerfolge gab, stagnieren die Zustände in den meisten Ländern seit 2016. Noch immer hungern 733 Millionen Menschen weltweit. Angesichts der internationalen Hilfsorganisationen sollte dieses beschämende Problem doch lösbar sein?
2014 schreibt Jean Ziegler, Sonderberichterstatter der UNO für das Recht auf Nahrung,[10] „dass die Landwirtschaft weltweit mit dem erreichten Niveau ihrer Produktivkräfte 12 Milliarden Menschen ernähren könnte. Das durch Hunger verursachte Massaker an Millionen Menschen hängt deshalb heute nicht damit zusammen, dass zu wenig Nahrungsmittel produziert werden, sondern mit dem Zugang zu den Nahrungsmitteln. Wer genug Geld hat, kann essen und leben; wer nicht genug Geld hat, leidet an Unterernährung und Krankheiten, die eine Folge davon sind, und an Hunger.“[11] Mit der Armut und dem mangelnden Zugang zu Grundnahrungsmitteln geht aber noch ein anderes Problem einher, nämlich die Tatsache, dass den Armen meist auch das Recht auf Bildung verwehrt wird.
Wie wunderbar wäre es, und gleichermaßen wie unmöglich ist es, dass eine solche Brotvermehrung, wie sie erzählt wurde, in unseren Zeiten geschähe! Im JohEv dient die Speisung der Menschenschar mit Brot nur als Hinführung: Jesus lenkt den Blick vom Nahrungsmittel Brot auf etwas ganz anderes: „Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird.“ Die Zuhörer reagieren prompt: „Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen?“ (Joh 6,27.28) Man mag lapidar antworten: Eigentlich gar nichts, habt „nur“ Vertrauen! Aber das fällt schwer!
Getreu ihrer Tradition betrachten sie das Speisungswunder nicht als außergewöhnlich: „Unsere Väter haben das Manna in der Wüste gegessen, wie es in der Schrift heißt: Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen“ (6,31). Sie brauchten sich dafür auch nicht anzustrengen. Die Aufforderung bei Joh (6,27a): „Müht euch nicht ab …“ ist dann eher rhetorisch gemeint: „Wann auch immer ihr für euer Brot selbst Sorge tragen müsst …“, aber lasst es an keiner Anstrengung fehlen, „wenn es um die Speise geht, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird.“ Johannes führt sodann diese Speise als „das wahre Brot vom Himmel“, also als deutliche Steigerung ein, die schließlich in den Superlativ des Ich-bin-Wortes Jesu kulminiert: „Ich bin das Brot des Lebens“ (Joh 6,35.48).
Zugang zum wahren Himmelsbrot, zu einer Speise für das ewige Leben, zu Jesus selbst „erwirbt“ man sich einzig durch Vertrauen. Dies wird im Verlauf der Brotrede deutlich, deren Inhalt sich nicht ohne weiteres erschließt. Aber nehmen wir einmal an, es wäre ein Trauminhalt, und man wünschte sich, er würde wahr. Die Tiefenpsychologie Carl Gustav Jungs[12] meint, im Traum bedeutet das Erscheinen von Nahrung oft, dass etwas bereit ist, vom Bewusstsein einverleibt zu werden; ein neues Bewusstsein, das nun bereit ist, in der menschlichen Psyche aufzutauchen. Jesus mit dem Brot vom Himmel zu identifizieren, bedeutet, dass mit ihm eine neue Entwicklung beginnt. Das wahre Brot des Lebens ist ein Symbol für das, was die Seele, das Innerste des Menschen, nährt. Diese Nahrung zu essen, meint, den Willen Gottes zu tun, was bedeutet, seiner eigenen innersten Wahrheit treu zu sein.
Der frühchristliche Philosoph und Theologe Clemens von Alexandria (ca. 150–ca. 215 ) brachte diesen Gedanken mit Joh 4,34 in Verbindung, wo Jesus seinen Jüngern, die ihn zum Essen nötigen, einschärft: „Meine Speise ist es, den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat, und sein Werk zu Ende zu führen.“[13] In der Brotrede erwartet Jesus von seinen Gesprächspartnern nicht mehr als er selbst sich für „Gottes“ Sache zu engagieren bereit ist, mit der Ausnahme, dass sie Sein Werk nicht bis zum Ende verwirklichen müssen: „Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben“ (Joh 6,35.48).
Zuvor weist Jesus auf das wahre Brot hin: „Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben; mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben.“ Entsprechend wird reagiert: „Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer (allezeit) dieses Brot!“ (6,32–34)
Die Reaktion der Gesprächspartner zeugt von einem Missverständnis: „Sie hoffen auf fortgesetzte Versorgung.“ Aber diese ist nicht notwendig; wenn Jesus für die Menschen eintritt, gilt das ein für allemal. Das unbestimmte Zeitadverb gehört zum Stil des JohEv und bewirkt ein charakteristisches Missverständnis, und wir können „daraus nicht einen Verweis auf die Eucharistie als eine Einrichtung, die in der Kirche ständig zur Verfügung steht, erschließen.“ Es geht doch um „die Einheit mit Christus, welche der Glaube bewirkt“. „Wenn ein Mensch wirklich lebengebende Berührung mit Jesus hat, hört er nicht wieder auf, von ihm abzuhängen, aber die erste Begegnung muß nicht wiederholt werden.“[14]
Johannes lenkt die Aufmerksamkeit von Jesus als Brot des Lebens auf die Möglichkeit der Teilhabe am ewigen Leben. Wer sich ihm voll und ganz anvertraut, wer sich seinen Willen, übereinstimmend mit dem Willen des Vaters („Gottes“), ohne Vorbehalt einverleibt, der wird ewig leben. Man mag an Nektar und Ambrosia, die Speise der Götter, denken; sie war aber, bis auf wenige Götterlieblinge unter den Menschen (wie Aeneas, Achilleus), nur Göttern vorbehalten und verlieh Unsterblichkeit. Davon zeugen Homers Ilias und Odyssee (zweite Hälfte des 8. Jh. v.d.Z. verschriftlicht).[15]Homer war Bildung schlechthin und repräsentiert lange Zeit die griechische Kultur.
Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen, sagt eine alte Volksweisheit. In vielen Kulturen wurde und wird diese natürliche Tatsache zum Bestandteil eines Kultes erhoben. Dieses ist auch der Fall bei der Eucharistie und beim Abendmahl; Menschen können sich als Teilnehmende gestärkt fühlen. Der Kirchenvater Ignatius von Antiochien (verst. 2. Jh.) bezeichnet von daher das Heilige Abendmahl auch als ein „pharmakon athanasias“, als ein Heilmittel der Unsterblichkeit. Luther sah es in seinem Großen Katechismus „als eine durchaus heilsame, tröstliche Arznei, die dir helfen und das Leben geben soll, beides für Leib und Seele. Denn wo die Seele genesen ist, da ist dem Leibe auch geholfen.“ Dann kommt der Trugschluss: „Durch den Empfang des Heiligen Abendmahls haben wir also schon jetzt und hier das ewige Leben (…).“[16]
Von Jesus, dem Brot des Lebens, dem lebendigen Brot, ewiges Leben zu empfangen, ist aber etwas völlig anderes.„Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. So aber ist es mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon isst, wird er nicht sterben. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben“ (Joh 6,49–51a). Hier geht es um die – heute innere – Beziehung zu Jesus, um das Vertrauen ihm gegenüber, das uns dann befähigen kann, seine Lebensphilosophie anzunehmen und seine Ziele zu verfolgen und gemeinsam (im Kollektiv) sein Werk fortzusetzen (s. Bergpredigt).
Das Wort „ewig“ wird meist an der Dimension der Zeit gemessen: „Sie hat sich schon ewig nicht mehr blicken lassen“. „Ich musste ewig auf den Bus warten.“ „Es hat eine Ewigkeit gedauert, bis man mich endlich verstanden hat.“ „Er ist doch der ewig Gestrige.“ „Er braucht eine halbe Ewigkeit!“ Oder man setzt das Wort „ewig“ gleich mit „unendlich“ oder „unsterblich“.
Bei Johannes meint „ewig“ eine Lebensqualität, deren Fundament und Quelle in Anschauungen gründet, die dort zu suchen sind, wo Menschen noch in der Einheit mit der Natur leben und im Frieden untereinander, wo der Klimawandel ernstgenommen und die Folgen erkannt und bekämpft werden. Ewiges Leben ist also nichts Passives, sondern vielmehr aktive und selbstkritische Haltung mit der aufrichtigen Bereitschaft, auch unbequeme Wege für Veränderungen zu gehen. Dazu gehört ein starker Glaube, der nicht zwangsläufig religiös motiviert sein muss. Es ist ein tiefes Vertrauen, ein Überzeugt sein, dass ein Menschenleben mehr wert ist als Macht, Profit, Gier, Machbarkeitswahn. Es meint Ehrfurcht vor dem Leben. Ewiges Leben bedeutet gerade die Einsicht, dass das eigene Leben begrenzt ist; es bedeutet aber ebenfalls zu hoffen, dass es noch eine bessere Welt gibt als diese, der gegenüber sich die menschliche Spezies nicht als würdig erwiesen hat.
Eins lässt sich biblisch-theologisch bestätigen: Das ewige Leben bezieht sich auf einzelne Menschen, während das Königtum oder Reich Gottes (auch: Reich der Himmel) kollektiv zu verstehen ist.[17] Beide Größen, Ebenen oder Dimensionen sind nicht rein spirituell gemeint, sondern ziehen Einstellungen, soziales und ebenso mitunter politisches Engagement nach sich.
Mit elementaren Symbolen wie Brot, Fleisch, Blut[18] provoziert Johannes, um den Ernst anzuzeigen, wenn man in die Nachfolge Jesu eintritt. Und dafür muss ein Mensch ihm vertrauen, an ihn glauben: „Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat“ (Joh 4,29). „Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben“ (6,35b). „Denn es ist der Wille meines Vaters, dass alle, die den Sohn sehen und an ihn glauben, das ewige Leben haben und dass ich sie auferwecke am Letzten Tag“ (6,40). „Amen, amen, ich sage euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben“ (6,47).
Wer vertrauensvoll in die Nachfolge Jesu eintritt, der wird noch einen anderen Hunger und Durst entwickeln, der allerdings nicht so bald gelöscht werden mag (Mt 5,6):
„Selig (makarios), die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden.“
Hunger und Durst nach Gerechtigkeit treibt ins Engagement; Menschen werden deshalb gesättigt, weil ihnen all die Mühe und Arbeit für die Herrschaft Gottes – nur darin gibt es Gerechtigkeit – auch viel Freude und Bestätigung gibt. Und in diesem Sinne handeln sie ganz im Sinne Jesu.
Amen
Pfarrer Thomas Bautz
(„im Unruhestand“)
Bonn
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[1] Matthias Gaudron: Das Leben Jesu nach dem Evangelisten Johannes (Kapitel 1-17), (2018): Dritter Abschnitt: Jesus offenbart sich als das Lebensbrot; die Jünger müssen sich entscheiden (6,1-71); Die eucharistische Rede (6,22-71): Das Brot des Lebens; Jesus – das wahre Brot des Lebens; Jesus verheißt die Eucharistie; Die Reaktionen auf die eucharistische Rede.
[2] Peter Biehl: Symbole geben zu lernen II. Zum Beispiel: Brot, Wasser und Kreuz. Beiträge zur Symbol und Sakramentendidaktik, WdL 9 (1993): (3) Konkretionen: Symbole in religiösen Lernprozessen (3.1) Das Symbol „Brot“ und das Abendmahl, 60–116: Anthropologische und theologische Reflexionen zu „Brot“, „Mahl“ und „essen“, 60–74: 63; dem Speisungswunder in Mk 6,38–42; 8,4–9 (Brot und Fisch) folgt keine Deutung und kein Ich-bin-Wort Jesu; Joachim Gnilka: Das Evangelium nach Markus, EKK II/1 (1978), 253ff, 299ff.
[3] David C. Bienert: Das Abendmahl im johanneischen Kreis. Eine exegetisch-hermeneutische Studie zur Mahltheologie des Johannesevangeliums, BZNT 202 (2020). Zwar setzt der Autor die Leitbegriffe meist in Anführungszeichen, aber die grundlegende Intention einer eucharistischen Deutung von Joh 6 bleibt erhalten.
[4] Leonardo Boff: Kleine Sakramentenlehre (1976, 1988, 2003).
[5] Zitiert nach Ralf Miggelbrink: Einführung in die Lehre von der Kirche (2003), 57.
[6] Vorangestelltes Amen dient der Bekräftigung: „Zuverlässig ist, was ich sage“; „Wahrlich, ich sage euch“.
[7] Horst Dietrich Preuß/ Klaus Berger: Bibelkunde des Alten und Neuen Testaments. Teil 2 (1980): 309–311: 310.
[8] Bei Preuß/ Berger: Bibelkunde NT benannt als Ich-bin-Bildworte (479): Joh 6,35 (Brot des Lebens); 8,12 (Licht der Welt); 10,7.9 (Tür zu den Schafen); 10,11.14 (guter Hirte); 11,25 (Auferstehung und Leben); 14,6 (Weg, Wahrheit und Leben); 15,1.5 (wahrer Weinstock). – Die Ich-bin-Worte beruhen auf dem Credo der Gemeinde: „Jesus ist der Sohn Gottes. Dieses wird von Johannes in seiner Symbolsprache interpretiert, und zwar so, daß die Interpretation Jesus selber in den Mund gelegt wird.“ Hans Conzelmann: Grundriss der Theologie des NT (Studienausgabe, 1976): (§ 45) Die Selbstdarstellung Jesu: Ego Eimi (bei Joh), 381–383: 382–383; cf. Charles Kingsley Barrett: Das Evangelium nach Johannes, KEK Sonderband (1990): Brot vom Himmel (6,26–59), 298–311: 303; zur Herleitung der Ich-bin-Formel aus dem Umfeld, 303–304.
[9] S. https://www.globalhungerindex.org/de/. https://www.welthungerhilfe.de/presse/pressemitteilungen/welthungerhilfe-stellt-welthunger-index-2024-vor.
[10] S. https://de.wikipedia.org/wiki/UN-Sonderberichterstatter_zum_Recht_auf_Nahrung.
[11] Ziegler: Ändere die Welt! Warum wir die kannibalische Weltordnung stürzen müssen (2015): Die Ungleichheit zwischen den Menschen (43–59): Die kannibalische Weltordnung, 48–53: 52; Or.: Retournez les fusils! Choisir son camp (2014).
[12] Wir beziehen uns hier nicht auf Eugen Drewermann: Tiefenpsychologie und Exegese (1991); cf. im Folgenden John A. Sanford: Mystical Christianity. A Psychological Commentary on the Gospel of John (1993): Inner Food. The Discourse on the Heavenly Bread (John 6,22–71), 153–167: 153f.
[13] Sanford, 153–154.
[14] Barrett, 302 u. 304; dort die Erläuterung zum griechischen Wortgebrauch.
[15] Peter Eich: Gottesbild und Wahrnehmung. Studien zu Ambivalenzen früher griechischer Götterdarstellungen (ca. 800–ca. 400 v.d.Z.), PawB 34 (2011): (3.) Götterbilder in archaischer und frühklassischer Zeit (3.1.) Epos (94–118): (3.1.1.) Die homerischen Epen, 94–103: 94 (A. 3), mit bibliographischem Hinweis.
[16] https://www.lutherisch.de/index.php/glaube/vertiefung/luthers-kleiner-katechismus-teil-2/77-das-sakrament-des-altars-oder-das-heilige-abendmahl-2; cf. Manfred Josuttis/ Gerhard Marcel Martin (Hg.): Das heilige Essen. Kulturwissenschaftliche Beiträge zum Verständnis des Abendmahls (1980): Essen und Trinken: Religionsphänomenologisch (Hans-Jürgen Greschat), 29–39: 36.
[17] Cf. Barrett, 235.
[18] Ursula Früchtel: Mit der Bibel Symbole entdecken (1991): (IV.) Symbole, die dem Bereich der Kultur entnommen wurden (Kap. 19) Das Symbol des Brotes (4.) Brot in Fülle – das Symbol des Brotes im JohEv (4.1) Brot in Fülle und das Brot des Lebens. Das Symbol des Brotes in Joh 6, S. 504–510: „Um der Bildsprache die Härte zu nehmen, stand die Auslegung immer wieder in der Versuchung, sie durch den Hinweis auf die Abendmahlslehre zu mildern. Das Fleisch, das Jesu zu essen, das Blut, das er zu trinken auffordert wurde (…) wieder bezogen auf die Elemente des Abendmahls“ (509).