Ein Mensch steht unter dem bunt beleuchteten Weltall.

Lukas 10,38-40

· by predigten · in 03) Lukas / Luke, Archiv, Beitragende, Bibel, Deutsch, Facetten gelebter Frömmigkeit, Hans-Jürgen Fraas, Kapitel 10 / Chapter 10, Neues Testament, Predigten / Sermons, Predigtreihen / Predigtserien

„In Angriff nehmen“ | Lukas 10,38-40 | Hans-Jürgen Fraas |

Predigtreihe „Facetten gelebter Frömmigkeit“

Als sie aber weiterzogen, kam er in ein Dorf. Da war eine Frau mit Namen Marta, die nahm ihn auf. Und sie hatte eine Schwester, die hieß Maria; die setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seiner Rede zu. Marta aber machte sich viel zu schaffen, ihm zu dienen. Und sie trat hinzu und sprach: Herr, fragst du nicht danach, daß mich meine Schwester läßt allein dienen? Sage ihr doch, daß sie mir helfen soll. (Lukas 10, 38-40)

„H e r z und M u n d und T a t und L e b e n muß von Christus Zeugnis geben, ohne Furcht und Heuchelei, daß er Gott und Heiland sei“, heißt es in der Bach-Kantate, deren Eingangschor wir vorhin gehört haben. Der Glaube hat viele Gesichter, vertraute und fremde, auch befremdliche und herausfordernde, er zeigt sich spirituell und ethisch, meditativ und politisch.

Der Streit um die z e n t r a l e n Lebensäußerungen des Glaubens erinnert an die Rivalität zwischen Maria und Martha: Lk 10, 38-40: „…sie soll es auch angreifen“

„In Angriff nehmen“: Sollen wir aller Auslegungstradition entgegen „Martha“ gegen „Maria“ ausspielen, die Tatkräftige gegen die Besinnliche, die doch angeblich das bessere Teil erwählt hat? Sollen wir mit Martha den Aktivismus zum Prinzip erheben: „Sag‘doch, dass sie es auch angreife“?

Wie dem auch sein mag: Der Glaube besitzt j e d e n f a l l s ein weltgestaltendes Potential, eine D y n a m i k , die zur T a t drängt.

<1.>„Ach, daß Du den Himmel zerrissest und führest hernieder!“ Ungeduldig ist der Glaube und „unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in Gott“.

Die Unruhe des Herzens sucht nicht das Aufgehen in frommer Besinnlichkeit: Nicht das Nirvana ist ihr Ziel, nicht die Überwindung aller Spannungen, nicht die Auflösung des Ich in die vorgängige All-Einheit des Universums.

Ebenso wenig ist der modische Tanz um das goldene Selbst Sache des Glaubens. Lotossitz und Atemübungen mögen auch dem Protestanten nicht schaden, so lange sie nicht der heute so beliebten seelischen Selbstbefriedigung erliegen.

Der Glaube bleibt nicht bei sich s e l b s t. Er läßt sich umtreiben von dem, was in der Welt geschieht. Gelassenheit in Gott schließt die Leidenschaft nicht aus – Jesus war leidenschaftlich**,** wenn er Menschen in ihrem Elend begegnete oder wenn er das Heilige entweiht sah.

Aber ist es nicht menschliche Vermessenheit, die Dinge „selbst in die Hand“ zu nehmen? Haben wir nicht gelernt, „Gott im Regimente“ sitzen zu lassen und die Zukunft ihm anheim zu stellen? Genießt Maria nicht eben doch die größeren Sympathien Jesu?

Nun ist Martha keine vorweggenommene Verkörperung des „homo faber“, ihr ist kaum moderner Machbarkeitswahn zu unterstellen. „Selbst ist die Frau oder der Mann“ – das war nicht ihre Parole. Es ging ihr auch nicht darum, „jeden Tag eine gute Tat“ einzufordern. Blinder Aktionismus schadet nur.

Christliche Aktivitäten können Fluchtbewegungen eines Glaubens sein, der sich seiner Fundamente nicht mehr gewiß ist, und das politische Engagement des Christen kann dort zum Alibi werden, wo man der Feier der Liturgie nichts mehr abzugewinnen vermag.

Aber auch die Ergebenheit in den Willen Gottes kann Tarnung sein, Tarnung der eigenen Bequemlichkeit und Trägheit. Ergebenheit in den Willen Gottes bedeutet nicht, die Entwicklungen auszusitzen und Zuschauer des Weltgeschehens zu bleiben. Entscheidend ist die Recht -Zeitigkeit des Tuns. Zur r e c h t e n Zeit muß der Glaube drängen und fordern

„Es muß im Leben mehr als alles geben“, lautet der Titel eines Kinderbuchs. Eine hybride Forderung, wenn sie der unersättlichen Selbstsucht dient. Aber in seinem Gestaltungswillen kann der Glaube sich nur mit dem Äußersten zufrieden geben. Denn was wäre das für eine Liebe, die sagte „es reicht schon“, was für ein Erkenntnisdrang, der dem Verstand Grenzen setzen wollte, was für ein Leben, das sich nicht verschwenden wollte, sondern sich aufsparen?

Ortega y Gasset sagt : „Das Wertvollste am Menschen ist seine Fähigkeit, sich n i c h t zu bescheiden. Wenn er etwas Göttliches besitzt, so ist dies seine göttliche Ungenügsamkeit“, und „das Unersättliche kann sich (nach Paul Claudel) nur an’s Unerschöpfliche wenden“. Darum sind diejenigen „selig, die nach Gerechtigkeit h u n g e r t und d ü r s t e t “, denn s i e werden Gott schauen.

Hunger und Durst nach Gerechtigkeit verbinden uns mit Gottes Schöpferwillen. Wenn wir den Hunger in uns erstickten, wenn wir satt wären und stumpf, dann hätten wir uns nicht nur den Zugang zu Gott versperrt, dann verkümmerten wir in unserer Menschlichkeit. Bewahrung der Ruhe auf Kosten anderer wäre f a l s c h e Bescheidenheit. U n r u h e ist erste protestantische Bürgerpflicht.

Darum können wir auch d o r t nicht Ruhe geben, wo es um die Beschäftigung mit der Vergangenheit geht, die niemals einfach b e w ä l t i g t ist.

Hilde Domin spricht beschwörend: „Abel, steh auf, es muß n e u gespielt werden, täglich muß es neu gespielt werden, täglich muß die Antwort noch vor uns sein… Abel, steh auf, damit es anders anfängt zwischen uns“.

Tote sind nicht lebendig zu machen, aber damit dürfen wir uns nicht abfinden. Die Würde des Menschen und die Unantastbarkeit jedes einzelnen Lebens sind Themen, die in j e d e r Epoche unter n e u e m Vorzeichen, im Lernen aus der Vergangenheit, n e u unseres Einsatzes bedürfen, damit es a n d e r s anfängt und a n d e r s endet.

  1. „In Angriff nehmen“ – das klingt militant und aggressiv*. „F r i e d e auf Erden“* ist die Parole des christlichen Glaubens.

Aber der Friede kommt nicht von allein, er muß errungen werden. Die Chance für Palästina liegt wohl weniger bei den Politikern als bei denjenigen Israelis u n d Palästinensern, die sich der gegenseitigen Gewalt widersetzen und Gemeinschaft vor Ort praktizieren – ein gutes Beispiel für die Christen in Nordirland und in aller Welt. Zum Frieden – Stiften sind wir berufen, ein Grund, mit Franz v.Assisi zu beten: „Herr, mache mich zum W e r k z e u g deines Friedens!“

Aber „ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert“, sagt Jesus. Der Glaube hat etwas Kämpferisches. So, wie Gottes Schöpferwille dem Chaos den Kampf ansagt, so sind w i r beauftragt, die Wüste und Leere i n uns und u m uns zu bekämpfen.

Glaube ist Protest gegen das Böse, Aufstand gegen die Chaos-Mächte, Widerstand gegen die Vergänglichkeit. Glaube ist kein „heiliger Krieg“, wohl aber ein „heiliges Ringen“ gegen Lethargie, gegen Bequemlichkeit und Passivität: „Wach auf, der du schläfst“ !

Passivität war die Schuld der Alten, die ihre Gesinnung gegen Hitler im Herzen verbargen, aber aus dem politischen Leben sich heraushielten und Zuschauer blieben oder wegschauten.

Passivität ist die Schuld derjenigen heute, die sich zwar empören über die Brutalisierung der Gesellschaft und die Gewaltbereitschaft, aber im konkreten Fall abwarten, was die anderen tun.

Das naive Vertrauen einer patriarchalischen Ordnung nach dem Motto „Papa wird’s schon richten“, ist durch die demokratische Geschwistergesellschaft abgelöst, aber keineswegs überwunden, sondern nur verschoben: „Die anderen werden schon etwas tun!“

Es ist angesichts der Verletzungen der Menschenwürde in den Medien n i c h t getan mit der privaten Empörung, wenn wir nicht aktiv die Einschaltquoten gewisser Fernsehsendungen senken und unserer Meinung öffentlich Raum geben.

Es ist angesichts des Fremdenhasses n i c h t damit getan, beim inneren Protest und der wohlfeilen verbalen Aufforderung zur Civilcourage zu verbleiben, wenn wir nicht einschreiten, sobald wir auf Gespräche stoßen, die einen ausländerfeindlichen Inhalt haben, wenn wir uns nicht einmischen, nicht tätig werden, von Lichterketten und Protestmärschen bis zum materiellen Opfer und zum Einsatz unserer Person mit Leib und Leben.

„Daß du kalt oder warm wärest!“ Wir stehen ständig im Kampf gegen den „alten Adam**“** in uns, gegen unsere Gleichgültigkeit und Trägheit auch in r e l i g i ö s e n Fragen. Evangelische Freiheit besteht eben n i c h t darin, daß jeder nach seiner Facon selig werden möge, weil in der Dämmerung des religiösen Sonnenuntergangs ja doch alle Katzen grau seien.

Evangelische Freiheit darf nicht in der Beliebigkeit des Individualismus untergehen; sie ist eine Position, die ö f f e n t l i c h vertreten und bekannt werden muss als eine Freiheit z u m Engagement. Der alte kämpferische Atheismus steht dem Glauben näher als die heutige tödliche Gleichgültigkeit in den Fragen letzter Orientierung. Denn Auseinandersetzung hält die Geister wach, aber Indifferenz stumpft sie ab.

Der Glaube kämpft mit der Gewalt der positiven Utopien. Die Macht der Träume von Jesaja bis zu Martin Luther King und zur friedlichen Revolution von 1989 hat ihre Wirkung auf die gesellschaftlichen Verhältnisse gezeigt, hat gezeigt, dass Schwerter tatsächlich in Pflugscharen umgeschmiedet werden können.

Glaube ist Aufruf zum produktiven Träumen. Ein brasilianisches Sprichwort sagt: Wenn einer allein träumt, ist es nur ein Traum; wenn viele gemeinsam träumen, ist das der Anfang einer n e u e n Wirklichkeit.

3. „Du e r n e u e r s t die Gestalt der Erde“, sagt der Psalmist. Wenn Gott nicht schläft noch schlummert, wenn „sein‘ Arbeit nicht ruh’n“ darf, wenn die Schöpfung nicht in‘s Nichts zurücksinken soll, so sind wir als das Ebenbild dieses Gottes beauftragt, wach und aktiv unser Leben und unsere Welt in Ordnung zu h a l t e n , unsere Verhältnisse in Ordnung zu b r i n g e n und zu kultivieren.

Kultur, das heißt den Acker pflegen und bebauen. Aber nicht nur die Natur gilt es zu kultivieren, sondern auch die s e e l i s c h e Landschaft vor der Verwilderung ebenso zu bewahren wie vor der Verkarstung.

„Protestanten sind Fachleute für Kultur“, hieß es kürzlich im Bayrischen Sonntagsblatt, und zur gleichen Zeit schrieb in einem anderen Blatt ein Journalist (Johannes Groß), der Protestantismus spiele in absehbarer Zeit in Europa keine Rolle mehr.

Manche sind darum besorgt, dass der Kulturprotestantismus zusammen mit dem Bürgertum, das protestantische Berufsethos zusammen mit der veränderten Arbeitswelt, die protestantische Pflicht-Ethik zusammen mit der modernen Fun-Moral dem Untergang geweiht sein könnte.

Aber der protestantische Kulturwille ist nicht am Ende, sondern unter veränderten Bedingungen n e u gefragt. Das historische Erbe verpflichtet uns, Europa nach christlichen Werten zu gestalten, und auch und gerade die säkulare Gesellschaft braucht Gruppen, die einen klaren ethischen Standpunkt haben. Sie braucht das Licht, das zu sein die Christen aufgerufen sind,

Christen können auch in der Minderheit stilbildend wirken für die Strukturen des menschlichen Zusammenlebens.

Die Öffentlichkeit redet von Streitkultur, Kultur des Miteinander, Kultur des Dialogs, Kultur der Affekte, Kultur des Trauerns. Die inflationäre Beschwörung der Bindestrich- Kult u r e n ist ein Indiz für den faktischen Verlust an K u l t u r , und die Angst mancher Zeitgenossen vor der fremden Kultur ist nichts anderes als ein Ausdruck der eigenen inneren Leere und Kulturlosigkeit.

Aber Kultur läßt sich nicht durch politische Forderungen oder juristische Maßnahmen schützen. Kultur besteht auch nicht in der Mindest – Kenntnis von Sprache und Grundgesetz. Kultur ist Umgang mit dem Lebensraum, ist Gestaltung der Zeit und des Jahresablaufs, ist Sitte und Brauchtum, Lebensstil und Gemeinschaftssinn.

Alles das wird nicht durch Verordnungen erfüllt, sondern allein durch unsere alltägliche Lebens -praxis, die „p r a x i s pietatis“. Denn die Frömmigkeit prägt das Alltagshandeln.

Verlust an Kultur zeigt sich im Stilverlust*. „Eigentlich ist mein Leben immer vollkommen formlos gewesen“, schreibt Karin Struck in einem ihrer Romane:„Ohne Halt, ohne Form, ohne Riten… So ist vielleicht die Tatsache, daß ich meine Kinder nicht taufen ließ, nicht unbedingt atheistischer Mut, sondern entspricht meiner Unfähigkeit zum Ritus, zur Form. Jahrelang ohne Weingläser, ohne Gläser. Unfähigkeit, Gäste zu empfangen. Unfähigkeit, Hochzeit zu machen“.*

Es ist ein Verlust, wenn man nicht mehr feiert, sondern nur noch gegen Geld feiern l ä ß t, den Christbaum in der Hotelhalle und den Gesang von der CD. „Der Mensch hat sich einmal vom V i e h unter anderem dadurch unterschieden, dass er sich für bestimmte Augenblicke in seinem Leben besondere Formen gesucht hat“, schreibt der bayrischer Heimatpfleger P. E . Rattelmüller. „Aber nun ist er…eifrig dabei, diese Formen wegzuwerfen“.

Im Feste – Feiern, der Begehung des Sonntags, dem gepflegten Kulturgenuss manifestiert sich die Menschenwürde wie in der Sprache.

Wenn „unsere wahre Heimat eigentlich die Sprache“ ist, wie W. v. Humboldt sagt, und wenn das „Wort“ göttlichen Ursprungs ist, dann kann uns der Verfall der Sprache – von der Reduktion auf ein paar Dutzend Amerikanismen über das Sprechblasen-Niveau bis hin zu der unsäglichen Fäkaliensprache – nicht gleichgültig sein.

Und wenn das Wort in Jesus Christus unser Mitmensch geworden ist, dann kann uns die Not des Mitmenschen nicht kalt lassen. Viele christliche Aktivitäten sind im Lauf der Geschichte vom Sozialstaat übernommen worden, aber der Sozialstaat ist weiterhin auf Menschen angewiesen, die sich dem Evangelium verpflichtet wissen.

„In Angriff nehmen“ – das hat mit Greifen zu tun und zielt auf unserer Hände Werk*. „Gott ich gebe dir heute meine Hände“* , hat Mutter Teresa gebetet, „den ganzen Tag über denen zu helfen, die es nötig haben, den Kranken und Armen…“.

Hände greifen zu, wo sie gebraucht werden, tatkäftig oder auch Zärtlichkeit spendend. Im täglichen Leben kann ein Händedruck für einen Menschen im Abseits heilsamer sein als die Hilfsaktion, die wir in Szene setzen.

Tätige Hände können auch schmerzen, wenn sie den Finger in eine Wunde legen. Beides **hat seine Zeit, zudecken und aufdecken, produktiv handeln und soziales oder kulturelles Gewissen sein. Das Hand-Anlegen und das Hand-Auflegen, das zupackende und das segnende und heilende Handeln gehen ineinander über.

Und schließlich: Der weltgestaltende Glaube bedarf selbst der Gestaltung – zur Kultur gehört der Kult als das „darstellende Handeln“ des Glaubens.

Wir haben es als Protestanten nicht gelernt, Frömmigkeit öffentlich zu zeigen. Glaube gehört in den privaten Bereich. Vielfach weiß der Sohn nicht, welche Gesinnung der Vater hegt. Und zur Liturgie als einer Inszenierung der „schönen Gottesdienste des Herrn“ fehlt vielen die Beziehung.

Aber wo die Frömmigkeit sich nicht äußert, versandet sie, so wie die Beziehung zwischen Ehepartnern versandet, wenn die Gesten der Zärtlichkeit ausgestorben sind. Und die Verkarstung unserer psychischen Landschaft ist auf die Dauer unwiderbringlich tödlich.

Es gehört zu unserem Auftrag, Hüter des Heiligen zu sein. Nach Hans Jonas ist es die Frage, „ob wir ohne die Wiederherstellung der Kategorie des Heiligen …eine Ethik haben können, die die extremen Kräfte zügeln kann, die wir heute besitzen…“. Die säkulare Gesellschaft ist auf Menschen angewiesen, die den Sinn für das Heilige pflegen – auch d a s ist Kultur.

Ehrfurcht vor dem Heiligen wird nicht durch eine Erneuerung des Gotteslästerungsparagraphen gewährleistet und es ist nicht unsere Aufgabe, nach gesetzlichem Schutz zu rufen. Es geht darum, Verletzlichkeit und Trauer zu z e i g e n und öffentlich auszusprechen, was wir verlieren, wenn wir unsere letzen Bindungen der Schmähung und dem Schmutz preisgeben.

„Wer schläft, sündigt nicht“. Wer die Dinge in Angriff nimmt, macht sich leicht die Hände schmutzig. Aber sich auf den Weg machen, auch wenn es ein Holzweg sein könnte, ist besser als sitzen bleiben. Wir haben als Christen die Freiheit zu experimentieren. Wir müssen nicht ständig fragen, wohin das führen könnte. „Wo kämen wir hin“, sagt der Dichter-Pfarrer Kurt Marti, „wenn alle sagten wo kämen wir hin und niemand ginge um einmal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge“.

„Mit Gott wollen wir Taten tun“, Ps.60, 14. Mit dem Mutigen ist Gott: pecca fortiter, sündige entschieden, aber glaube noch entschiedener – das ist praktizierter Rechtfertigungsglaube. Denn dem Tun des Glaubens gehört die Vergebung und die Verheißung..


Prof. Dr. Hans-Jürgen Fraas