Johannes 5,19-21

Home / Bibel / New Testament / 04) Johannes / John / Johannes 5,19-21
Johannes 5,19-21

Lebenschenkend: Vater und Sohn | Osternacht |30.03.2024 | Joh 5,19-21| Rainer Kopisch |

Liebe Gemeinde, liebe Schwestern und Brüder,

Gewalt und Macht gehören in dieser Welt zu den möglichen Verführungen des Bösen.

Sich gegen den Missbrauch von Gewalt und Macht aufzulehnen, gehört zu den Herausforderungen in unserer menschlichen Gesellschaft.

Beispiele zur Bestätigung dieser Sätze sind stündlich in den Nachrichten aus aller Welt zu finden.

Es ist kein Geheimnis, dass Jesus im Vaterunser nur von Kraft spricht, nicht von Macht und Gewalt. Gottes Kraft ist die Kraft der barmherzigen Liebe. Wenn also Jesus in der Verbindung mit seinem himmlischen Vater handelt, ist die Kraft Gottes gegenwärtig.

Die Taten Jesu sind die Reden seiner Verkündigung und seine Heilungen.

Wo Jesus erscheint, wird das Reich Gottes für Menschen, die sich ihm öffnen, erlebbar.

Dein Reich komme, beten wir regelmäßig.

Doch hören wir, was Johannes Jesus im fünften Kapitel seines Evangeliums in Vers 19 bis 21 sagen lässt:

  1. Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen:

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch:

Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht;

denn was dieser tut, das tut in gleicher Weise auch der Sohn.

  1. Denn der Vater hat den Sohn lieb und zeigt ihm alles, was er tut, und wird ihm noch größere Werke zeigen, so dass ihr euch verwundern werdet.
  2. Denn wie der Vater die Toten auferweckt und macht sie lebendig, so macht auch der Sohn lebendig, welche er will.

Diese Worte sind eine Offenbarung und zugleich im Zusammenhang der berichteten Ereignisse des fünften Kapitels der Grund seiner Verfolgung und späteren Verurteilung wegen der Übertretung des Sabbatgebotes und Gotteslästerung. Seiner Bestrafung durch den Tod am Kreuz gedachten wir am Karfreitag.

Ostern feiern wir die Jesu Auferstehung von den Toten.

Allein diese Auferweckung Jesu Christi ist der Grund dafür, dass wir uns Christinnen und Christen nennen dürfen. Sie macht es möglich, dass wir als Kinder Gottes lebendig werden.

Jesus schildert seine enge Beziehung zu Gott, dem Vater, zu dem auch wir uns immer bekennen können. Das Bekennen ist eine wichtige Sache; wie steht es bei uns aber mit dem Tun? In der Nachfolge des Gottessohnes Jesus, in die wir als Christinnen und Christen stehen, können wir uns von Gott zeigen lassen, was wir gemeinsam mit ihm tun können.

Halten wir uns aber auch bereit, für unsere persönlichen Gelegenheiten, Gottes barmherzige Liebe weiterzugeben und anderen Menschen das Reich Gottes erfahrbar werden zu lassen?

Oder fällt es uns zu schwer, die Kraft der barmherzigen Liebe in unserem Reden und Tun erlebbar werden zu lassen?

Es wäre unser persönliches Bekenntnis zu Gott und eine Wertschätzung seiner Liebe zu uns.

Was hat das von Jesus in seiner Rede beschriebene spezielle Vater-Sohn-Verhältnis mit uns zu tun? Für Jesus von Nazareth war es während seines irdischen Lebens der Grund seines Todes am Kreuz und der Durchgang in ein anderes, ewiges Leben mit Gott.

Wir Christinnen und Christen sind in der Nachfolge Jesu als Gottes Kinder auf dem Weg in das ewige Leben. Kein wie auch immer gearteter Tod kann uns von diesem Ziel abhalten.

Im letzten und dritten Vers unseres Predigttextes sagt Jesus, dass er wie der Vater Tote lebendig machen kann. Die für die Ordnung der Predigtexte in der EKD zuständige Kommission hat meiner Vermutung nach wegen des anstehenden Osterfestes den Predigttext mit dem Vers 21 begrenzt, weil hier von Gott die Rede ist, der Tote auferweckt.

Der für die Botschaft Jesu ganz wichtiger Satz steht erst in Vers 24:

  1. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen.

Dieser Vers verkündet uns durch Jesu Rede eine ganz besondere Osterbotschaft:

Du bist schon vor Deinem irdischen, leiblichen Tod, mit dem ewigen Leben beschenkt.

Niemand und nichts kann Dich mehr von Gott trennen, weil Du der frohen Botschaft Jesu glaubst , dass Du bis in alle Ewigkeit mit der barmherzigen Liebe Gottes beschenkt bist.

Amen

en_GBEnglish (UK)